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Orbiniida ist der Name einer Ordnung von Vielborstern die je nach Beschreibung nur die Familie Orbiniidae mit teilweise grossen im weichen Untergrund grabenden Arten oder eine Ordnung unter Einschluss der Orbiniidae Paraonidae und Questidae oder aber neben den Orbiniidae unter Ausschluss der zuletzt genannten beiden Familien auch weitere Familien mit sehr kleinen im Sandluckensystem lebenden und sich von Bakterien ernahrenden Arten in Meeren weltweit umfasst OrbiniidaLeitoscoloplos pugettensisSystematikohne Rang Bilateriaohne Rang Urmunder Protostomia Uberstamm Lophotrochozoen Lophotrochozoa Stamm Ringelwurmer Annelida Klasse Vielborster Polychaeta Ordnung OrbiniidaWissenschaftlicher NameOrbiniidaFauchald 1977 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Literatur 4 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Orbiniida im engeren Sinne haben einen langlichen wurmformigen Korper mit einem kegelformigen oder gerundeten Prostomium an dem keinerlei Antennen dafur aber ein Paar schlitzformige Nuchalorgane und manchmal ein Paar kleine tief eingesenkte Augen sitzen Auch Palpen fehlen eine Ausnahme bilden die nach Struck und anderen hierzu gezahlten Nerillidae bei denen am Prostomium ein Paar Palpen sitzt Die Orbiniidae haben einen borstenlosen Buccalring aus ein bis zwei Segmenten ohne Anhange Der ventral gelegene bei den grossen Formen ausstulpbare kiefer und zahnlose Pharynx ist weich sackartig leicht gelappt oder verzweigt bei kleinen Formen der Sandluckenfauna sehr muskulos und nicht ausstulpbar Die Tiere haben zahlreiche Segmente mit zweiastigen Parapodien an den ausschliesslich einfache Borsten sitzen kapillarformige Borsten und meist auch Stacheln und gesagte oder stachelige Borsten Systematik BearbeitenKristian Fauchald stellte 1977 die Anneliden Ordnung Orbiniida mit den Familien Orbiniidae Paraonidae und Questidae auf als deren Merkmale er insbesondere fehlende Antennen und Palpen einen ausstulpbaren Pharynx und zweiastige Parapodien mit einfachen Borsten nannte Marian Hope Pettibone schrankte 1982 die Ordnung Orbiniida allerdings auf die Familie Orbiniidae ein Kristian Fauchald und Gregory Rouse 1997 nannten kein Taxon Orbiniida mehr sondern zahlten die zuvor hier zusammengefassten Familien Orbiniidae Paraonidae und Questidae auf Grundlage der fehlenden Palpen und Antennen sowie der mehr als ein Paar Cirren am Pygidium zu den Scolecida Struck Golombek und andere stellten 2015 auf Grund phylogenetischer Untersuchungen auf molekulargenetischer Grundlage das Taxon Orbiniida in neuem Umfang aus den Familien Orbiniidae Parergodrilidae Diurodrilidae Dinophilidae und Nerillidae auf das hiernach wiederum eine Schwestergruppe zu einer Klade darstellt die aus den Clitellata Terebellida Arenicolidae Opheliidae Capitellidae Echiura Spionida Sabellida Cirratulidae und Siboglinidae besteht und mit dieser eine als Sedentaria bezeichnete Gruppe bildet die aber weitaus umfangreicher als das fruhere Taxon Sedentaria ist Aus dieser Arbeit geht hervor dass die in Sandluckensystemen Interstitia lebenden Orbiniida Parergodrilidae Diurodrilidae Dinophilidae und Nerillidae durch Progenese Anpassung an diesen Lebensraum erreichten wahrend eine nicht naher verwandte andere Annelidengruppe der Sandluckensysteme die zu einem stark erweiterten Taxon Errantia gehorenden Protodriliformia sich durch Verzwergung in immer feineren Sedimenten zu den heute bekannten winzigen Formen entwickelten Fruher fassten einige Autoren samtliche sandluckenbewohnenden Ringelwurmer also Protodriliformia und Orbiniida zu den so genannten Archiannelida auch Archiannelides Altringelwurmer zusammen deren Ahnlichkeiten untereinander heute als Konvergenzen angesehen werden Das aus dieser Arbeit resultierende Kladogramm der Sedentaria mit den Orbiniida sieht folgendermassen aus Sedentaria Orbiniida Nerillidae Dinophilidae Orbiniidae Parergodrilidae Diurodrilidae Canalipalpata Cirratuliformia Siboglinidae Sabellida Spionida Echiura Capitellidae Opheliidae Terebelliformia Arenicolidae ClitellataVorlage Klade Wartung StyleLiteratur BearbeitenKristian Fauchald 1977 The polychaete worms definitions and keys to the orders families and genera Natural History Museum of Los Angeles County Los Angeles CA USA Science Series 28 S 1 188 hier Order Orbiniida S 14 Marian Hope Pettibone Annelida In Sybil P Parker Hrsg Synopsis and Classification of Living Organisms Vol 2 S 1 43 McGraw Hill New York 1982 S 21f Orbiniida Orbiniidae Gregory W Rouse Kristian Fauchald 1998 Recent views on the status delineation and classification of the Annelida PDF 959 kB American Zoologist 38 6 S 953 964 doi 10 1093 icb 38 6 953 Torsten Hugo Struck Anja Golombek Anne Weigert Franziska Anni Franke Wilfried Westheide Gunter Purschke Christoph Bleidorn Kenneth Michael Halanych 2015 The Evolution of Annelids Reveals Two Adaptive Routes to the Interstitial Realm Current Biology Current Biology 25 15 S 1993 1999 DOI 10 1016 j cub 2015 06 007 Anne Weigert Christoph Bleidorn 2016 Current status of annelid phylogeny Organisms Diversity and Evolution 16 2 S 345 362 DOI 10 1007 s13127 016 0265 7Weblinks BearbeitenOrbiniida In Lexikon der Biologie Online Ausgabe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orbiniida amp oldid 231790229