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Opfergang einer Nonne ist ein 1959 gedrehtes zur Zeit der Franzosischen Revolution spielendes franzosisch italienisches Drama des fruheren Kameramanns Philippe Agostini nach dem Roman Die Letzte am Schafott von Gertrud von Le Fort Film und Roman liegen im Wesentlichen das Sterben der seligen Martyrinnen von Compiegne zugrunde In den Hauptrollen spielen Pascale Audret Jeanne Moreau Alida Valli sowie das Ehepaar Jean Louis Barrault und Madeleine Renaud FilmTitel Opfergang einer NonneOriginaltitel Le Dialogue des CarmelitesProduktionsland FrankreichOriginalsprache Franzosisch ItalienischErscheinungsjahr 1960Lange 112 Frankr 106 Dtld MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Philippe AgostiniR L BruckbergerDrehbuch Philippe AgostiniR L Bruckbergernach dem Roman Die Letzte am Schafott 1931 von Gertrud von Le FortProduktion Jules BorkonMusik Jean FrancaixKamera Andre BacSchnitt Gilbert NatotBesetzungJeanne Moreau Mutter Maria von der Menschwerdung Alida Valli Mutter Therese vom hl Augustin die neue Priorin Pascale Audret Schwester Blanche Pierre Brasseur der Volkskommissar Madeleine Renaud die alte Priorin Jean Louis Barrault Battista Anne Doat Schwester Constantia Georges Wilson der Spiritual des Karmels Pascale de Boysson Schwester Cecile Helene Dieudonne Schwester Johanna Pierre Bertin der Marquis de la Force Claude Laydu der Chevalier de la Force Daniel Ceccaldi Offizier Judith Magre Rose Ducor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Historischer Hintergrund 4 Kritiken 5 Siehe auch 6 WeblinksHandlung BearbeitenDie Handlung beginnt im Mai 1789 als zwei junge Frauen in Compiegne den Unbeschuhten Karmelitinnen beitreten Eine der neuen Novizinnen erhalt den Ordensnamen Constantia vom hl Dionysius die andere Blanche von der Todesangst Christi Wahrend Sr Constantia lebenslustig heiter und sorglos auftritt ist Sr Blanche eher in sich gekehrt Seit ihrer Kindheit leidet sie an einer unuberwindlich scheinenden Furcht vor dem Sterben und dem Tod ein Grund warum sie fur als Ordensnamen Blanche von der Todesangst Christi gewahlt hat Am Abend ihres Eintritts warnt die Priorin sie sie habe sich in den Karmel gefluchtet wie ein Kind in ein im Dunkeln erleuchtetes Haus sie wisse aber nichts von der furchtbaren Einsamkeit in der eine Karmelitin leben und sterben musse Als die Priorin auf dem Totenbett liegt vertraut sie der Subpriorin Mutter Maria von der Menschwerdung Sr Blanche an Die Priorin stirbt nicht leicht bei Blanche die dies miterlebt weil sie vor dem Fenster steht verstarkt dies ihre Furcht nur noch mehr Zur neuen Priorin wird spater Mutter Therese vom hl Augustin gewahlt Am 14 Juli 1789 bricht die franzosische Revolution aus Auf die neue Priorin wartet am Klausurgitter ein Volkskommissar ein Vertreter der Jakobiner Diese radikalen Revolutionare sehen in den Klostern lediglich Nester von Ausbeutern und Verratern Man klagte die Ordensleute an im Geheimen Reichtumer zu horten und sogenannten Volksfeinden Schutz und Obdach zu gewahren Als der Chevalier de la Force der als Adeliger von den neuen Kraften verfolgte Bruder Blanches mitten in der Nacht vor der Pforte Karmels auftaucht um sich vor seiner Flucht aus Frankreich von ihr zu verabschieden ist das fur den Kommissar ein willkommener Anlass das Kloster von oben bis unten durchsuchen zu lassen Als es gegen Ende des kanonischen Noviziatsjahrs zur Abstimmung der Ratsschwestern uber die Zulassung der Novizinnen zur Profess kommt erhalt Sr Constantia genugend Stimmen Sr Blanche jedoch nicht Als ihr die Priorin mitteilen will dass sie in die Welt zuruckkehren musse offenbart Blanche dem Rat ihre immerwahrende Furcht die sie zwar nicht mehr zu uberwinden glaubt aber Christus wie eine Wunde darbieten will woraufhin die Priorin ihre Ansicht andert und Blanche zur Profess zulasst Im Verlauf der Revolution werden die Klosterkirche verwustet und das Kloster beinahe geplundert der Spiritual des Klosters versteckt sich ausserhalb die Priorin des Karmels verlasst in Zivil den Karmel um auswarts nach Hilfe zu suchen und unterstellt den Konvent Mutter Maria von der Menschwerdung Auf Drangen Mutter Marias legen die Karmelitinnen im Geheimen ein Gelubde ab im aussersten Fall das Martyrium erleiden zu wollen Schliesslich mussen sie die Klausur des Klosters verlassen Mutter Therese vom heiligen Augustinus kehrt gerade zu dieser Zeit zuruck Sr Blanche hat zwar wie die anderen das Gelubde des Martyriums abgelegt flieht aber vor der Vertreibung aus dem Kloster aus Furcht zu ihrem Vater dem Marquis de la Force Nachdem dieser von den Jakobinern angeklagt und hingerichtet worden ist bleibt Blanche allein im vaterlichen Haus zuruck Aus Furcht oder auch Scham will sie nicht zu den Karmelitinnen zuruckkehren obwohl Mutter Maria die sie zu dieser Zeit aufsucht sie dazu ermutigt Da die Nonnen ihr Gemeinschaftsleben im Verborgenen fortsetzen werden sie ebenfalls verhaftet eingekerkert und am 17 Juli 1794 in Paris offentlich enthauptet Als sie das Veni creator singend eine nach der anderen auf das Schafott steigen schliesst sich ihnen aus der Menge heraus als vorletzte die fruhere Sr Blanche an die ihre Angst in diesem Moment abgelegt hat Lediglich Mutter Maria von der Menschwerdung bleibt durch einen zufalligen Umstand verschont Sie steht in der Menge die der Hinrichtung zusieht und will sich ebenfalls anschliessen wird aber von dem fruheren Spiritual des Klosters und einer kaum merklichen Verneinungsgeste der Priorin Mutter Therese vom heiligen Augustin daran gehindert damit sie den Karmel in Frankreich weiterfuhren kann Produktionsnotizen BearbeitenOpfergang einer Nonne wurde vom 18 September bis zum 28 November 1959 gedreht und am 10 Juni 1960 in Paris uraufgefuhrt Die deutsche Erstauffuhrung fand am 22 Juli 1960 statt Die Bauten stammen aus der Hand von Maurice Colasson die Kostume entwarf Anne Marie Marchand Historischer Hintergrund BearbeitenDie Geschichte beruht auf wahren Ereignissen der Revolutionsjahre Die Martyrinnen von Compiegne waren Unbeschuhte Karmelitinnen des Konvents von Compiegne Am 17 Juli 1794 wurden sie in Paris auf der Guillotine hingerichtet weil sie sich geweigert hatten ihre Ordensgelubde zu brechen Sie wurden am 27 Mai 1906 seliggesprochen Ihr Gedenktag ist der 17 Juli Kritiken Bearbeiten Nobler Film nach Gertrud von Le Forts Novelle Die letzte am Schafott und Bernanos Buhnenstuck Die begnadete Angst Karmeliterinnen in der franzosischen Revolution Unter vielen Nonnenfilmen einer der besten Ausgezeichnete Darstellerinnen die junge Pascale Audret Madeleine Renaud Alida Valli Die Zeitvom 19 August 1960 Ein stiller und strenger Darstellungsstil der keine falsche Sentimentalitat duldet erhebt den geschichtlichen Stoff zu einem zeitlos wichtigen Drama menschlicher Schwache in christlicher Starke Filme 1959 61 Handbuch VI der katholischen Filmkritik S 129 Das ist ein ausserordentlich nobler Film Ein Streifen der Gertrud von le Forts Novelle Die letzte am Schafott nach grosster Moglichkeit gerecht wird im Drehbuch in den Dialogen in der Besetzung die Pater Bruckberger und Philippe Agostini fast zehn Jahre lang vorbereitet haben Wenn trotzdem der gluhende Atem der Wirklichkeit fehlt mit dem die Dichterin ihre Figuren so zeitnah machen konnte obgleich die Geschichte in der Franzosischen Revolution spielt so liegt dies leider an eben der vornehmen Weise in der von den Drehbuchautoren auch Regie gefuhrt wurde Da ist viel auf Art von Historienfilmen stilisiert worden und manche herrliche Schwarz Weiss Bilder aus dem Kloster der Karmeliterinnen entstanden Wo man diese Stilisierung vermisst ware sie am notwendigsten gewesen Von dem Ensemble wunderbarer Schauspielerinnen wird die Titelfigur am starksten in Erinnerung bleiben der die blutjunge Pascale Audret uberzeugende Zuge zu verleihen vermag obgleich auch Alida Valli als Priorin Madelaine Renaud in einer kleinen Rolle und die gluhend intensive Jeanne Moreau bewunderungswurdige Leistungen bieten Es ist sehr schade dass dieser gute Film nicht besser ist dass man sich zu oft an verfilmtes Theater erinnert Hamburger Abendblattvom 6 August 1960 Ihre Pascale Audrets bedeutendste Filmrolle war sicherlich die der Titelheldin der graflichen Karmeliterin Blanche de La Force die in dem sproden Religions und Glaubensdrama Opfergang einer Nonne gegen Ende der franzosischen Revolution 1794 auf dem Schafott endet eine Leistung die sie mit ebenso grosser Zart wie Entschiedenheit absolvierte Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Band 1 S 181 Berlin 2001 Aus der Novelle Die Letzte am Schafott der Gertrud von le Fort dem religionspsychologischen Dialog zwischen einer von Lebensangst angefochtenen Novizin und einer martyriumsfreudigen Nonne entstand auf Umwegen Georges Bernanos schrieb einen Filmdialog der dramatisiert und dann abermals furs Kino umgearbeitet wurde ein Historiengemalde vertrauter Art Heroisch widerstehen die Karmeliterinnen den brandschatzenden Horden der Franzosischen Revolution Zeitweiliger Wankelmut der Novizin erscheint nurmehr als dramaturgischer Trick das um etliche Ecken vorhersehbare Happy End die Novizin nimmt freudig das Martyrium auf sich hinauszuschieben Unfreiwilligen Reiz beschert der Anblick Jeanne Moreaus der Erotomanin aus Die Liebenden als Martyrerin im Nonnenhabit Der SpiegelNr 34 vom 17 August 1960Siehe auch BearbeitenDialogues des Carmelites Oper von Francis PoulencWeblinks BearbeitenOpfergang einer Nonne in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Opfergang einer Nonne amp oldid 211695745