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Oliver Ellsworth 29 April 1745 in Windsor Hartford County Colony of Connecticut 26 November 1807 ebenda war ein amerikanischer Jurist und Politiker Er kampfte im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg gegen die Briten war einer der Verfasser der Unabhangigkeitserklarung der Vereinigten Staaten und dritter Chief Justice of the United States Oliver Ellsworth Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Amerikanischer Unabhangigkeitskrieg 3 Arbeit an der Verfassung 4 Erfolge als Politiker 5 Ellsworth als oberster Bundesrichter und spateres Leben 6 Hinterlassenschaft 7 Nachweise 7 1 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksFamilie Bearbeiten nbsp Oliver und Abigail Wolcott EllsworthOliver Ellsworth wurde in Windsor als Sohn von David und Jemima Leavitt Ellsworth geboren 1 1762 begann er sein Studium der Theologie an der Yale University wechselte jedoch am Ende des zweiten Jahres an das College of New Jersey die heutige Princeton University Nach seinem Abschluss begann er sich fur Rechtswissenschaft zu interessieren Nach einem vierjahrigen Studium erhielt Ellsworth 1771 die Anwaltszulassung 1772 heiratete er Abigail Wolcott mit der er neun Kinder hatte darunter die Zwillinge William W Ellsworth und Henry Leavitt Ellsworth Grunder des Versicherungskonzerns Aetna Amerikanischer Unabhangigkeitskrieg BearbeitenEllsworth unterhielt eine erfolgreiche Anwaltskanzlei bevor er 1777 Staatsanwalt fur den Bereich des Hartford County wurde Noch im selben Jahr wurde er als Vertreter Connecticuts fur den Kontinentalkongress bestimmt an dem er bis 1783 teilnahm Zudem war Ellsworth fur den Staat Connecticut auch im Unabhangigkeitskrieg aktiv So war er ab 1777 Mitglied des Committee of Appeals dem Vorlaufer des heutigen Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten 1779 wurde er in das Sicherheitskomitee von Connecticut berufen das samtliche Aktivitaten der Streitkrafte uberwachte Seine erste Richtertatigkeit nahm er am Connecticut Supreme Court of Errors im Jahr 1784 auf Von dort wechselte er schon bald zum Connecticut Superior Court Arbeit an der Verfassung BearbeitenAm 28 Mai 1787 schloss sich Ellsworth zusammen mit Roger Sherman und William Samuel Johnson als Abgesandter Connecticuts der Philadelphia Convention an Uber die Halfte der Teilnehmer waren Juristen viele mit Erfahrungen als Richter Ellsworth nahm aktiv an den am 20 Juni 1769 beginnenden Verhandlungen teil Bereits am 30 Mai 1787 hatte Edmund Randolph eine Bundesregierung mit einem exekutiven einem legislativen und einem judikativen Zweig ausgerufen Ellsworth unterstutzte dieses System der Gewaltenteilung Auch schlug er vor fur die neugegrundete Nation den Namen Vereinigte Staaten zu verwenden der bereits von den Verfassern der Unabhangigkeitserklarung und der Konfoderationsartikel benutzt worden war Dieser Name setzte sich schliesslich durch und wurde in die abschliessende Fassung aufgenommen Ellsworth spielte jedoch auch bei der Losung der Frage wie in den neuen Vereinigten Staaten die gesetzgebende Gewalt organisiert werden sollte eine grosse Rolle Zusammen mit Roger Sherman trug er entscheidend zum Connecticut Kompromiss bei Zusammen mit James Wilson John Rutledge Edmund Randolph und Nathaniel Gorham war Ellsworth in jenem Komitee das auf Basis von bereits getroffenen Entschliessungen der Abgesandten den ersten Entwurf der Verfassung erarbeitete Hierfur wurde die Versammlung vom 26 Juli bis 6 August 1787 unterbrochen Obwohl Ellsworth die Versammlung am 23 August 1787 aus geschaftlichen Grunden verliess und daher das Abschlussdokument nicht unterzeichnete verfasste er die Letters of a Landholder 2 um die Ratifikation der Verfassung zu unterstutzen Erfolge als Politiker BearbeitenVon 1789 bis 1796 war Ellsworth neben William Samuel Johnson einer der beiden ersten US Senatoren des Staates Connecticut Nach der Wahl 1788 hatte er das Los fur die verkurzte Amtszeit von zwei Jahren gezogen wurde aber 1790 oder 1791 wiedergewahlt 3 In dieser Zeit hatte er die Funktion des Majority Leader inne Laut John Adams war er die sicherste Saule in der Regierung Washingtons 4 Aber es gab auch kritische Stimmen So bemangelte beispielsweise William Maclay Senator aus Pennsylvania dass Ellsworth immer wieder auf Verhandlungen innerhalb des Senats setze die offentliche Debatte jedoch scheue er 5 Tatsachlich fuhrte der Senat in den ersten funf Jahren seiner Existenz keinerlei Aufzeichnungen uber die Sitzungen Auch waren im Gegensatz zum Reprasentantenhaus keine Zuschauer zu den Sitzungen zugelassen Ellsworths erstes Vorhaben im Senat war die Verabschiedung des Judiciary Act der den Instanzenzug innerhalb der amerikanischen Rechtsprechung festlegt Den wichtigen 25 Abschnitt verfasste Ellsworth wohl selbst In diesem wird dem Obersten Gerichtshof die Befugnis zugesprochen Entscheidungen eines obersten Gerichts eines der Bundesstaaten aufzuheben sofern sie sich auf Landesgesetze stutzen die mit der Verfassung nicht vereinbar sind Solche Gesetze konnen vor dem Obersten Gerichtshof angegriffen werden der sie dann fur verfassungswidrig erklaren kann Nachdem der Judiciary Act verabschiedet war setzte sich Ellsworth fur die Verabschiedung des Bill of Rights ein Zusammen mit dem Judiciary Act wurde die Verfassung so erst richtig griffig Wahrend den Bundesstaaten eine gewisse Souveranitat zugebilligt wurde verhinderten die Bestimmungen des Bill of Rights den Missbrauch ebendieser Souveranitat gegenuber dem Burger Auch im Bereich der Wirtschaftsforderung war Ellsworth gesetzgeberisch aktiv Er unterstutzte den Wirtschaftsplan Alexander Hamiltons der unter anderem Regelungen zur Finanzierung der Staatsverschuldung und zur Grundung der First Bank of the United States enthielt Ein Jahr vor Ablauf seiner Amtszeit im Senat trat Ellsworth am 8 Marz 1796 zuruck um das Amt als Oberster Bundesrichter anzutreten 3 Ellsworth als oberster Bundesrichter und spateres Leben BearbeitenIm Fruhjahr 1796 wurde Ellsworth zum Prasidenten des Obersten Gerichtshofs der USA ernannt Seine nur bis 1800 dauernde Amtszeit wurde jedoch von den Verdiensten seines Nachfolgers John Marshall uberschattet Obwohl man ihn als Bereicherung fur den Gerichtshof bezeichnete gab er sein Amt nach nur vier Jahren wegen standiger qualender Schmerzen wieder auf 6 1796 trat Ellsworth als Kandidat fur das Prasidentenamt an und erhielt 11 Stimmen 7 Als bevollmachtigter Vertreter der Vereinigten Staaten leitete er in den Jahren 1799 bis 1800 eine Delegation zu Beilegung von Handelsstreitigkeiten mit der Regierung Napoleons und konnte eine militarische Auseinandersetzung mit Frankreich verhindern Jedoch warfen ihm seine Landsleute vor bei den Verhandlungen zu nachgiebig gewesen zu sein Zudem erkrankte er auf der Uberfahrt von Europa schwer Deshalb zog er sich nach seiner Ruckkehr 1801 aus dem offentlichen Leben zuruck Trotz allem arbeitete er noch bis zu seinem Tod 1807 als Berater von Gouverneur Jonathan Trumbull 1803 wurde Ellsworth in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Beigesetzt ist Ellsworth auf dem Friedhof der First Congregational Church of Windsor Hinterlassenschaft BearbeitenEs wird spekuliert dass die Verhandlungen Ellsworths mit Napoleon zum Louisiana Purchase 1803 fuhrten Im Ruckblick erscheint die Rolle die Ellsworth bei der Grundung der Vereinigten Staaten gespielt hat als sehr wichtig Dass er von den Geschichtsschreibern trotz allem oftmals ubersehen wird mag vor allem daran liegen dass er sich selbst nicht als Fuhrungspersonlichkeit hervortat sondern vielmehr im Hintergrund agierte Aus diesem Grund ist Ellsworth heute nur wenigen bekannt Die einzig verfugbare Biographie von William Garrott Brown wurde 1970 neu aufgelegt Ellsworths Sohne folgten ihrem Vater in den offentlichen Dienst William W Ellsworth heiratete die Tochter von Noah Webster und wurde Gouverneur von Connecticut Sein Zwillingsbruder Henry Leavitt Ellsworth wurde Burgermeister von Hartford arbeitete im Patentamt der Vereinigten Staaten und war Prasident des Versicherungskonzerns Aetna 1800 wurde die Stadt Ellsworth in Maine nach ihm benannt Im Jahre 1942 wurde die Oliver Ellsworth ein Frachtschiff der Liberty Klasse nach ihm benannt Nachweise BearbeitenMax Farrand David Maydole Matteson Hrsg The records of the Federal convention of 1787 Ein Werk in 4 Banden Yale University Press New Haven 1911 LCCN 11 005506 OCLC 183212557 englisch William Garrott Brown The Life of Oliver Ellsworth Nachdruck des Originals von 1905 Da Capo Press New York 1970 ISBN 0 306 71940 1 englisch 369 S William R Casto The Supreme Court in the early republic the chief justiceships of John Jay and Oliver Ellsworth University of South Carolina Press Columbia S C 1995 ISBN 1 57003 033 2 englisch 267 S Richard Streb 1787 Constitutional Convention The First Senate of the United States 1789 1795 Roots of the Republic Vol 3 Grolier Educational Danbury Conn 1996 ISBN 978 0 7172 7612 7 englisch 161 S William R Casto Oliver Ellsworth and the creation of the federal republic Second Circuit Committee on History and Commemorative Events New York 1997 ISBN 0 9618400 2 1 englisch 151 S James Brown Scott Hrsg James Madison s notes of debates in the Federal Convention of 1787 and their relation to a more perfect society of nations Nachdruck des Originals von 1918 Lawbook Exchange Union N J 2001 ISBN 1 58477 164 X englisch 149 S James Brown Scott The United States of America a study in international organization Nachdruck des Originals von 1920 Lawbook Exchange Union N J 2002 ISBN 1 58477 171 2 englisch 605 S Einzelnachweise Bearbeiten Jemima Leavitt geboren in Suffield Connecticut war die Tochter von Joshua Leavitt und Hannah Devotion 1 Text der Letters of a Landholder bei infoplease com englisch a b ELLSWORTH Oliver 1745 1807 Biographical Directory of the United States Congress abgerufen 25 November 2019 Brown S 231 Brown S 224 225 David L Faigman Laboratory of Justice The Supreme Court s 200 Year Struggle to Integrate Science and the Law 2004 Times Books Holt New York ISBN 0 8050 7274 8 S 34 James Morton Smith The republic of letters the correspondence between Thomas Jefferson and James Madison 1776 1826 1995 Norton New York ISBN 0 393 03691 X 15 501 Wahlergebnis der Prasidentschaftswahlen von 1796 bei den National ArchivesLiteratur BearbeitenFenton S Martin Robert U Goehlert Hrsg The U S Supreme Court a bibliography Congressional Quarterly Washington D C 1990 ISBN 0 87187 554 3 594 S James M Buchanan Oliver Ellsworth Third Chief Justice In Supreme Court Historical Society Hrsg Journal of Supreme Court history Yearbook of the Supreme Court Historical Society 1991 ISSN 1059 4329 LCCN 93 648241 OCLC 474326288 S 32 41 englisch Online PDF 2 3 MB abgerufen am 22 Dezember 2012 Henry Julian Abraham Justices and Presidents A Political History of Appointments to the Supreme Court 3 Auflage Oxford University Press New York 1992 ISBN 0 19 506557 3 englisch 467 S Kermit L Hall James W Ely Jr Joel B Grossman William M Wiecek Hrsg The Oxford companion to the Supreme Court of the United States Oxford University Press New York 1992 ISBN 0 19 505835 6 1032 S Melvin I Urofsky Hrsg The Supreme Court justices a biographical dictionary Garland reference library of the humanities Vol 1851 Garland Pub New York 1994 ISBN 0 8153 1176 1 570 S Clare Cushman Hrsg The Supreme Court justices illustrated biographies 1789 1995 mit einem Vorwort von William H Rehnquist 3 Auflage Congressional Quarterly Washington D C 1995 ISBN 1 56802 127 5 englisch 588 S Leon Friedman Fred L Israel Hrsg The justices of the United States Supreme Court their lives and major opinions Ein Werk in 5 Banden 2 Auflage Chelsea House Publishers New York 1997 ISBN 978 0 7910 1377 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oliver Ellsworth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie beim Nationalarchiv Oliver Ellsworth Homestead Oliver Ellsworth auf der Homepage der Supreme Court Historical Society Oyez Project U S Supreme Court Media Oliver Ellsworth Princeton Companion Oliver Ellsworth Die Supreme Court Richter unter Ellsworth auf der Homepage der Supreme Court Historical Society Oliver Ellsworth im Biographical Directory of the United States Congress englisch Oliver Ellsworth in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata Senatoren der Vereinigten Staaten aus Connecticut Klasse 1 Ellsworth Hillhouse Dana Boardman Edwards Foot N Smith Niles Betts Huntington R S Baldwin Toucey Dixon Buckingham Eaton Hawley Bulkeley McLean Walcott Maloney Hart R E Baldwin Benton Purtell T Dodd Weicker Lieberman MurphyKlasse 3 Johnson Sherman Mitchell Trumbull jr Tracy Goodrich Daggett Lanman Willey Tomlinson P Smith Niles T Smith Gillette Foster Ferry English Barnum Platt Brandegee Bingham Lonergan Danaher McMahon Purtell Bush Ribicoff C Dodd BlumenthalVorsitzende Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten John Jay John Rutledge Oliver Ellsworth John Marshall Roger B Taney Salmon P Chase Morrison Waite Melville Fuller Edward Douglass White William Howard Taft Charles Evans Hughes Harlan F Stone Fred M Vinson Earl Warren Warren E Burger William Rehnquist John G Roberts Normdaten Person GND 1019057041 lobid OGND AKS LCCN n79072876 VIAF 13588607 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ellsworth OliverKURZBESCHREIBUNG amerikanischer Jurist Politiker und Prasident des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten StaatenGEBURTSDATUM 29 April 1745GEBURTSORT Windsor ConnecticutSTERBEDATUM 26 November 1807STERBEORT Windsor Connecticut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oliver Ellsworth amp oldid 229075240