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Ogawa Haritsu jap 小川破笠 1663 10 Juli 1747 war ein Kunstler der Edo Zeit der insbesondere fur seine Lackarbeiten mit Einlagen bekannt ist Viele Details gerade seines fruhen Lebens sind unbekannt Fest steht dass er ein Mitglied des Schwertadels war und wahrscheinlich aus der Provinz Ise stammte Zu einem nicht naher bestimmten Zeitpunkt seines Lebens kam er in die damalige japanische Hauptstadt Edo heute Tokio und lernte dort verschiedene Kunste wie die Haiku Dichtung Malerei und das Topferhandwerk Erst verhaltnismassig spat erlernte er die Lackbe und verarbeitung Bekannt ist er vor allem unter seinem Kunstlernamen Ritsuō 笠翁 Lackiertes Kastchen fur Zubehor Tebako aus Zypresse mit Einlegearbeiten aus Keramik Glas Perlmutt und Hai oder Rochenhaut Ritsuō undatiert In Cloisonne Technik hergestellter Duftrauchbrenner mit Lack und Perlmutt auf Kupferlegierung Ritsuō um 1740 Inrō mit Abbild eines abendlandischen Bogenschutzen der auf einen Faun zielt Topferware mit Aufglasurfarben und Goldlack Ogawa Haritsu um 1743 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Namen und Siegel 3 Stil und Einflusse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOgawa Haritsu wurde 1663 vermutlich in der Provinz Ise geboren Einige Quellen sprechen auch von Kyōto oder selten auch von Edo als Geburtsort Ihm wird ein eher rustikaler und landlicher Charakter sowie eine tiefe Naturverbundenheit nachgesagt Moglicherweise wurde er von seiner Familie verstossen und gelangte so mittel und ruckhaltlos nach Edo Dort wurde er Schuler des Haiku Dichters Fukuda Rogen der ihn mit dem beruhmten Dichter Matsuo Bashō bekannt machte Ein weiterer seiner Lehrer war Ogawa Kyukoku Dieser lehrte ihn Dichtkunst Malerei im Stil der Tosa Schule Topferei und Lackkunst Uber den Glauben Ogawa Haritsus ist nichts explizites bekannt jedoch ist es moglich dass er Bezuge zum Zen Buddhismus hatte Dies lasst sich auf Grund seiner Zugehorigkeit zum Schwertadel zwar nur vermuten ist aber durch seine Verbindung zur Haiku Dichtung und nicht zuletzt zu Ogawa Kyukoku wahrscheinlich Dieser war ein Vorreiter in der Herstellung von Lackarbeiten mit Einlagen einer Technik die aus China stammte und hauptsachlich uber den zen buddhistischen Mampuku ji nach Japan vermittelt wurde Kyukoku fertigte solche Arbeiten mit explizit zen buddhistischen Motiven an und lehrte die Techniken seinem Schuler Ogawa Haritsu perfektionierte seinen Umgang mit verschiedenen Einlagematerialien bald und fertigte Lackobjekte an die sich schon zu seinen Lebzeiten grosster Beliebtheit erfreuten Im Alter von 61 Jahren wurde er schliesslich vom Tsugaru Daimyō Nobuhisa entdeckt und in Dienst gestellt Trotzdem war es ihm gestattet weiter in Edo zu leben und zu arbeiten Er pendelte jedoch regelmassig zwischen Edo und dem Lehen seines Herren da er auch verpflichtet war ihn durch Konversation zu erheitern Innerhalb dieses Dienstverhaltnisses kam er mehr und mehr mit der chinesischen Kultur und insbesondere mit der neokonfuzianischen Gelehrsamkeit in Kontakt welche sein Schaffen im Bereich der Lackkunst inspirierte Im Jahre 1747 verstarb er schliesslich Namen und Siegel BearbeitenWie in der Edo Zeit ublich verwendete auch Ogawa Haritsu verschiedene Namen und Siegel Sein eigentlicher Name azana 字 lautete Ogawa Naoyuki 小川尚行 Auch den Namen Naoyuki verwendete er um seine Werke zu signieren Sein eigentlicher Kunstlername gō 号 und auch sein mit Abstand bekanntester Name war jedoch Ritsuō 笠翁 Ebenso bekannt wie dieses Pseudonym war auch sein Siegel kan 歓 Ogawa Haritsu selbst verwendete dieses Siegel in der Regel in schwarz sein Schuler Mochizuki Hanzan verwendete dasselbe Siegel jedoch zur Abgrenzung und aus Respekt vor seinem Meister in weiss Aufgrund der hohen Popularitat die die Einlagearbeiten Ogawa Haritsus genossen verwendeten jedoch auch viele Nachahmer dieses Siegel so dass es heutzutage oft schwierig ist die Werke korrekt zuzuordnen Weitere seiner Pseudonyme waren Kin ya 金弥 Heisuke 平助 oder Muchuan 夢中庵 1 Stil und Einflusse BearbeitenDurch seine Vita und seine vielfaltigen Lehrer von denen er verschiedene Kulturtechniken und Kunste Kunsthandwerke erlernte war Ogawa Haritsu einer Vielzahl von Einflussen ausgesetzt die sich in seinen Werken oft widerspiegeln Sein Kunstlername Ritsuō 笠翁 beispielsweise bedeutet ubersetzt der alte Mann mit dem Bambus Strohhut und reflektiert seine Zeit vor seiner Niederlassung in Edo als er mittellos durch das Land zog Auch in seinen haiku spielte er auf diese Phase seines Lebens an 2 Durch seine Herkunft aus dem Schwertadel seinen mit dem Mampukuji verbundenen Lehrer und durch seinen Kontakt zu Matsuo Bashō hatte er Kontakt zur zenbuddhistischen Kultur Auch der Einfluss der neokonfuzianischen Gelehrsamkeit auf sein Schaffen insbesondere im Bereich der Lackkunst ist bemerkenswert Vermutlich durch seine Arbeit fur einen daimyō hatte er einen besseren Zugang zu chinesischen Importprodukten so auch zu Literatur in Form von Katalogen und Enzyklopadien welche in Japan eine hohe Popularitat genossen Seine Lackarbeiten genossen auf Grund ihrer innovativen Technik der Einlegearbeiten und ihrer dem Zeitgeist entsprechenden Gestaltung eine hohe Popularitat Der oben rechts abgebildete Kasten zur Aufbewahrung zeigt exemplarisch seinen kunstlerischen Stil und seinen Umgang mit Materialien Der Kasten ist aus grob gemasertem Holz das mit transparentem Lack versiegelt wurde gefertigt Die in den Lack eingelegten Objekte sind aus verschiedenen Materialien geformt Oft verwendete er organische Materialien wie Leder oder Schildpatt um weiche und naturliche Konturen zu Formen oder stellte aus flussigem Lack und Pulvern aus Metall oder Keramik Pasten her aus denen er Muschelgehause oder patinierte Metallgegenstande wie Gongs formte Tuschesteine als deren Vorlage Motive aus den Tuschsteinkatalogen Chengshi moyuan 程氏墨苑 oder Fangshi mopu 方氏墨譜 dienten wurden ebenso aus Schwarzlack geschnitzt oder es wurden originale Tuschesteine ein Lack eingelegt Die haufige und bis dahin ungewohnliche Wahl naturlich belassener Holzoberflachen als Hintergrunde und die weitreichende Motivik der Einlagen sind ein Charakteristikum seiner Arbeit Die Darstellung typischer Schreibutensilien und der Tuschesteine nach Vorlage bekannter Kataloge spiegelt den neokonfuzianischen Einfluss auf seine Person und den Geschmack der wohlhabenden und aufstrebenden Schichten der Samurai und Handler wider Die Holzoberflachen und die tauschend echt wirkenden Imitationen von Pflanzen und Tieren bringen die ihm oft nachgesagte Naturverbundenheit und Bodenstandigkeit zum Ausdruck Literatur BearbeitenHaino Akio Ogawa Haritsu Edo jidai no iki Nihon no Bijutsu 10 389 Shibundo Tokio 1998 ISBN 4 7843 3389 4 Kyōto Kokuritsu Hakubutsukan Hrsg Ogawa Haritsu Ritsuō Zaiku Kyōto Kokuritsu Hakubutsukan Kyoto 1991 Stephen Little Edmund J Lewis View of the Pinnacle Japanese Lacquer Writing Boxes The Lewis Collection of Suzuribako University of Hawaii Press Honolulu 2011 ISBN 978 0 615 50509 1 James T Ulak Views Beneath the Surface Aspects of Edo Period Lacquer in the Barbara and Edmund Lewis Collection Orientations 23 3 1992 S 57 64 Pekarik Andrew J Japanese Lacquer 1600 1900 Selections from the Charles A Greenfield Collection Metropolitan Museum of Art New York 1980 ISBN 0 87099 247 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ogawa Haritsu Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kyōto Kokuritsu Hakubutsukan 1991 66 amp 80 PEKARIK 1980 84Normdaten Person LCCN nr96025600 NDL 00274485 VIAF 78677716 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 September 2019 PersonendatenNAME Haritsu OgawaKURZBESCHREIBUNG japanischer KunstlerGEBURTSDATUM 1663STERBEDATUM 10 Juli 1747 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ogawa Haritsu amp oldid 224391594