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Offa s Dyke ist ein fruhmittelalterlicher Grenzwall in Grossbritannien Die Wallanlage wurde zur Abgrenzung des angelsachsischen Konigreichs Mercien zu den keltischen Furstentumern im heutigen Wales errichtet und gilt als eines der grossten und am besten erhaltenen fruhmittelalterlichen Bauwerke in Westeuropa 1 Offa s Dyke rote Linie und Wat s Dyke blaue Linie Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie in Nord Sud Richtung verlaufende Wallanlage beginnt bei Prestatyn in Flintshire und fuhrt durch Wrexham County Borough Shropshire Powys und Herefordshire bis nach Sedbury in Gloucestershire Sie besteht aus mehreren Abschnitten die zusammen 129 km lang sind Insgesamt erstreckt sich der Wall uber eine Lange von 210 km und folgt in etwa der heutigen Grenze zwischen England und Wales einige Abschnitte bilden bis heute die Grenzlinie zwischen den beiden Landern Die grosste Unterbrechung befindet sich im sudlichen Herefordshire es wird vermutet dass hier niemals ein Wall bestand Geschichte Bearbeiten nbsp Offa s Dyke bei Newcastle ShropshireDie genaue Entstehung und der Zweck der Wallanlage sind immer noch umstritten Wahrscheinlich wurde er ab 780 auf Anordnung des angelsachsischen Konigs Offa von Mercien errichtet um als Begrenzung des angelsachsischen Konigreichs zu den walisischen Furstentumern zu dienen Durch die angelsachsische Landnahme war die Grenze zum keltisch verbliebenen Wales nicht nur eine politische sondern auch eine kulturelle Grenze geworden Die Errichtung der Wallanlage war eine logistische politische und geographische Herausforderung fur das angelsachsische Mercien und gilt als Beweis fur die leistungsfahige Verwaltung des Reichs Die Wales zugewandte Seite war sehr steil ausgefuhrt und besass vermutlich mindestens stellenweise eine holzerne Brustwehr doch diente die Wallanlage im Gegensatz zu anderen Grenzwallen wie dem Hadrianswall nie vorrangig zur Grenzverteidigung sondern eher als Landwehr Sie sollte auch Raubzuge der Waliser auf angelsachsisches Gebiet verhindern doch war sie vermutlich nicht zur Abwehr eines direkten Angriffs geplant Die Existenz von Wachtturmen entlang des Walls ist umstritten dazu besass der Wall keine begleitenden Strassen und weiteren Befestigungen oder Einrichtungen fur eine Garnison In seiner Anlage ist er vergleichbar mit den angelsachsischen Grenzwallen Wat s Dyke Wansdyke und Devil s Dyke in Grossbritannien die jedoch alle wesentlich kleiner waren sowie mit dem Danewerk in Danemark Obwohl die Wallanlage wahrscheinlich nie aktiv verteidigt wurde galt sie fortan als sichtbare Grenzlinie zwischen den Walisern und ihren Gegnern den Angelsachsen bzw Englandern und forderte in den folgenden Jahrhunderten den Erhalt der walisischen Identitat Der britische Reiseschriftsteller George Borrow schrieb in seinem 1862 erschienenen Buch Wild Wales dass fur die Englander der Brauch bestand jedem Waliser ostlich des Walls die Ohren abzuschneiden wahrend die Waliser jeden Englander westlich des Walls aufhangten 2 Bis heute ist die Wallanlage landschaftspragend Wegen seiner einzigartigen Bedeutung hat Grossbritannien 2010 versucht die Aufnahme des Baudenkmals in das Weltkulturerbe der UNESCO zu beantragen doch zugunsten anderer Baudenkmale wurde 2011 der Antrag zuruckgezogen 3 Anlage Bearbeiten nbsp Schematischer Querschnitt der Wallanlage Die fruhmittelalterliche Wallanlage ist insgesamt noch gut erhalten Sie besteht im Wesentlichen aus einem massiven Erdwall mit einem westlich vorgelagerten Graben Von der Grabensohle ist der Wall heute noch bis zu 6 m hoch Die Wallanlage passt sich dem teils hugeligen Gelande des Gebiets der Welsh Marches an Von dem Wall bietet sich teils ein weiter Blick auf walisisches Gebiet wahrend er andererseits den Ausblick von walisischem Gebiet auf England hindert Auch wenn die Wallanlage stellenweise durch Erosion Bebauung oder durch Abtragung und Einebnung zerstort wurde ist der Verlauf fast uberall noch gut erkennbar Besonders wo die Wallanlage noch mit Hecken oder Baumreihen versehen ist ist sie heute noch landschaftspragend Teilweise ist noch die Kontereskarpe die aussere Boschung des Grabens erhalten besonders gut erhaltene Abschnitte befinden sich vor allem in den landlichen Regionen von Wrexham sowie im Bergland von Powys und Shropshire Archaologische Untersuchungen haben bestatigt dass die Wallanlage in einer Bauphase errichtet und danach fast nicht mehr erganzt oder wesentlich verandert wurde Nur kleine Abschnitte wurden spater verandert und umgenutzt wie ein Abschnitt entlang des Severn der als Hochwasserschutz genutzt wurde Ein anderer Teil des Walls wurde in die Stadtbefestigung von Knighton einbezogen wahrend weitere Abschnitte fur die Anlage von Wegen oder Strassen genutzt wurden Alle offenen Abschnitte des Offa s Dyke mit Ausnahme der durch Hauser oder Strassen uberbauten Abschnitte sind in England und Wales als Scheduled Monument geschutzt Wegen seines Baum und Pflanzenbestandes darunter der alten Walder im unteren Tal des Wye stehen Abschnitte als Site of Special Scientific Interest oder als National Nature Reserve unter Naturschutz Der 10 km lange Abschnitt im unteren Wye Valley gehort zum Wye Valley Area of Outstanding Natural Beauty ein 20 km langer Abschnitt in den Clun Hills gehort zum Shropshire Hills Area of Outstanding Natural Beauty Einige Walle des Llanymynech Hill wurden in Offa s Dyke coflein Nprn306866 integriert Der Grossteil der Wallanlage liegt auf privaten Grundstucken doch ist sie durch das Offentliche Wegerecht allgemein zuganglich Zwischen Sedbury Cliffs in Gloucestershire und Chirk Castle bei Wrexham verlauft der 1971 eroffnete Fernwanderweg Offa s Dyke Path auf oder nahe der Wallanlage In Knighton in Powys unterhalt die Offa s Dyke Association das Offa s Dyke Centre als touristisches Informationszentrum zur Geschichte zur Natur und zu den Wanderwegen entlang der Wallanlage Siehe auch BearbeitenTor Dike Steinkiste von BrymboLiteratur BearbeitenDavid Hill Margaret Worthington Offa s Dyke In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 22 Walter de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 017351 4 S 24 28 David Hill Margaret Worthington Offa s Dyke History and Guide Tempus Publishing Stroud u a 2003 ISBN 0 7524 1958 7 Homer Sykes Mysterious Britain Fact and Folklore Country Series 30 George Weidenfeld amp Nicolson Ltd London 1993 ISBN 0 297 83196 8 S 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Offa s Dyke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Offa s Dyke Association Clwyd Powys Archaeological Trust Introducing Offa s Dyke English Heritage History Offa s DykeEinzelnachweise Bearbeiten Offa s Dyke Conservation Statement S 5 PDF Abgerufen am 3 Dezember 2014 George Borrow Wild Wales its people language and scenery Band 1 Murray London 1862 S 88 UK Tentative List of Potential Sites for World Heritage Nomination Application form PDF 329 kB Abgerufen am 3 Dezember 2014 52 344 3 049 Koordinaten 52 20 38 4 N 3 2 56 4 W Normdaten Geografikum GND 7593061 4 lobid OGND AKS VIAF 233918349 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Offa s Dyke amp oldid 239057082