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Octabisvalen ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der gesattigten polycyclischen Kohlenwasserstoffe Neben Cuban und Cunean ist Octabisvalen ein Vertreter der drei moglichen gesattigten C8H8 Kohlenwasserstoffe und ein Valenzisomer von Cyclooctatetraen 3 4 StrukturformelAllgemeinesName OctabisvalenAndere Namen Pentacyclo 5 1 0 02 4 03 5 06 8 octan IUPAC Summenformel C8H8Kurzbeschreibung farbloser Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 35434 67 4PubChem 14087126Wikidata Q113335894EigenschaftenMolare Masse 104 15 g mol 1Aggregatzustand fest 1 Schmelzpunkt 27 30 C 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Darstellung BearbeitenDie Darstellung der ersten Verbindung mit einer Octabisvalenstruktur wurde 1985 von Christoph Rucker und Horst Prinzbach publiziert 4 In einer ursprunglich elfstufigen Synthesesequenz die auf acht Stufen verkurzt werden konnte sind praparativ brauchbare Mengen Z 3 7 Bis phenylsulfonyl octabisvalen zuganglich 5 nbsp Durch Umsetzung von syn Benzoltrioxid 2 mit Methylphenylsulfon 6 1 und n Butyllithium erhalt man in fast quantitativer Ausbeute ein intramolekular cyclisiertes Bisadditionsprodukt 3 das im Folgeschritt mit Aceton in Gegenwart von p Toluolsulfonsaure zum Acetal 4 umgesetzt wird Die verbliebene Hydroxygruppe wird mit Methansulfonsaurechlorid in das Mesylat 5 uberfuhrt das mit n Butyllithium und Diisopropylamin in THF zum Zwischenprodukt 6 cyclisiert Nach dem Abspalten der Schutzgruppe mit Salzsaure in Methanol zum Diol 7 werden die beiden Hydroxygruppen mit Benzolsulfonsaurechlorid in Gegenwart von Triethanolamin in den Benzolsulfonsaureester uberfuhrt Zwischenprodukt 8 wird mit n Butyllithium in THF zur tetracyclischen Verbindung 9 umgesetzt die mit Kaliumhydroxid in DMSO zum Z 3 7 Bis phenylsulfonyl octabisvalen 10 cyclisiert 7 Die Darstellung des unsubstituierten Octabisvalen durch Umsetzung von Z 3 7 Bis phenylsulfonyl octabisvalen mit Natrium in flussigem Ammoniak wurde 1987 beschrieben 1 Als weitere Variante gelingt die Darstellung der Verbindung durch eine analoge Umsetzung eines cyanosubstiturierten Octabisvalen das sich wiederum in einer funfstufigen Reaktion aus Tricyclo 4 1 0 00 7 hept 4 en 3 on 8 herstellen lasst 9 nbsp Eigenschaften BearbeitenDas Octabisvalenmolekul besitzt eine D2h Symmetrie und weist mit den beiden Bicyclo 1 1 0 butan Einheiten eine hohe Ringspannung auf Die MM2 Kraftfeldrechnung von Octabisvalen ergibt eine Ringspannungsenergie von 644 kJ mol ein Wert der zwischen der Ringspannung von Cuban 694 kJ mol und Cunean 571 kJ mol liegt Bis zu einer Temperatur von 140 C ist Octabisvalen thermisch inert 1 Nach der IUPAC Nomenklatur kann bei Octabisvalen nicht zwischen der 7 und der 8 Position unterschieden werden Daraus folgt dass es fur 3 7 disubstituierte Octabisvalenderivate zwei Stereoisomere gibt fur die in Anlehnung an die Z E Isomerie bei den Alkenen ebenfalls die Bezeichnung Z und E Isomer vorgeschlagen wurde 10 nbsp 1991 wurde die Synthese von heterocyclischen Octabisvalenen dem Z 7 Cyano 3 azaoctabisvalen und dem Z 3 7 Diazaoctabisvalen veroffentlicht 11 nbsp Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Christoph Ruecker Bjoern Trupp Pentacyclo 5 1 0 02 4 03 5 06 8 octane octabisvalene In Journal of the American Chemical Society Band 110 Nr 14 1988 S 4828 4829 doi 10 1021 ja00222a051 Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Nadia El Karzazi Markus Mobs Peter Hilmi Rosch Octabisvalen Art or Science PDF 31 Januar 2007 abgerufen am 27 Juli 2022 a b Christoph Rucker Horst Prinzbach Z 3 7 Bis phenylsulfonyl pentacyclo 5 1 0 02 4 03 5 06 8 octan ein Octabisvalen Derivat In Angewandte Chemie Band 97 Nr 5 1985 S 426 427 doi 10 1002 ange 19850970529 Christoph Rucker Horst Prinzbach Hermann Irngartinger Reiner Jahn Hans Rodewald Z 3 7 bisphenylsulfonyl octabisvalene improved synthesis and X ray structure analysis In Tetrahedron Letters Band 27 Nr 14 1986 S 1565 1568 doi 10 1016 S0040 4039 00 84314 2 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu Methylphenylsulfon CAS Nummer 3112 85 4 EG Nummer 221 476 8 ECHA InfoCard 100 019 524 PubChem 18369 ChemSpider 17347 Wikidata Q27251665 Christoph Rucker Phenylsulfonylsubstituierte Octabisvalene Synthesen und Reaktionen In Chemische Berichte Band 120 Nr 10 1987 S 1629 1644 doi 10 1002 cber 19871201006 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu Tricyclo 4 1 0 0 2 7 hept 4 en 3 on CAS Nummer 58987 16 9 PubChem 11105325 ChemSpider 9280461 Wikidata Q82277203 Bjorn Trupp Dirk Rainer Handreck Hans Peter Bohm Lothar Knothe Hans Fritz Horst Prinzbach Funktionalisierte Octabisvalene In Chemische Berichte Band 124 Nr 8 1991 S 1757 1775 doi 10 1002 cber 19911240814 Christoph Rucker Gunter Haftstein E Z Isomerism Without a Double Bond an Unusual Type of Stereoisomerism and an Unprecedented Isomerisation in a Bicyclobutane In Croatica Chemica Acta Band 77 Nr 1 2 2004 S 237 241 srce hr Bjorn Trupp Hans Fritz Horst Prinzbach Hermann Irngartinger Uwe Reifenstahl 3 Aza und syn 3 7 Diazaoctabisvalen Synthesen Rontgenstrukturanalysen neue Heterocyclen In Chemische Berichte Band 124 Nr 8 1991 S 1777 1794 doi 10 1002 cber 19911240815 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Octabisvalen amp oldid 238097008