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Nienhagen ist ein Ortsteil der Stadt Schwanebeck im Landkreis Harz in Sachsen Anhalt NienhagenStadt SchwanebeckWappen von NienhagenKoordinaten 51 57 N 11 10 O 51 949722222222 11 166388888889 94 Koordinaten 51 56 59 N 11 9 59 OHohe 94 m u NNFlache 6 73 km Einwohner 415 31 Dez 2008 Bevolkerungsdichte 62 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2010Postleitzahl 39397Vorwahl 039403Nienhagen Luftaufnahme 2015 Nienhagen Luftaufnahme 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter und Fruhgeschichte 2 2 Industrialisierung 2 3 Nachkriegszeit 3 Politik 3 1 Burgermeister Stadtrat 3 2 Wappen und Flagge 3 3 Partnerschaften 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Museen 4 2 Bauwerke 4 3 Parks 5 Personlichkeiten 6 Anmerkungen 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort liegt in nordlichen Harzvorland an der Holtemme nordostlich der Kreisstadt Halberstadt Durch den Ort fuhrt die Verbindungsstrasse zwischen Kloster Groningen und Schwanebeck und die Eisenbahnlinie Magdeburg Halberstadt Bis 2000 zweigte von Nienhagen die Bahnstrecke nach Dedeleben ab Des Weiteren mundete hier die Bahnstrecke Aschersleben Nienhagen nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Nienhagen Ortsansicht Ernst Thalmann Strasse Ecke Turmstrasse Blick Ortsausgang Richtung Schwanebeck Links im Hintergrund Gefallenendenkmal 1914 1918 Geschichte BearbeitenMittelalter und Fruhgeschichte Bearbeiten Die Gegend um Nienhagen ursprunglich eine sumpfige Niederung wurde im Zuge der Urbarmachung vermutlich vom Bischof Rudolf I von Halberstadt kultiviert Dazu wurden ausgangs des 12 Jahrhunderts auch niederlandische Siedler mit Vergunstigungen angeworben Im Zuge dessen entstand Nienhagen vermutlich aus einem Klostergut Das ehemalige Rittergut dessen Baulichkeiten noch heute das Ortsbild pragen entstand vermutlich erst spater als Zusammenschluss zweier weltlicher Guter Die erste urkundliche Erwahnung Nienhagens erfolgte 1138 als Bod Sircstide 1225 wurde der Ort Bot Sircstide sive Nuenhagen genannt Ab 1480 wird der Ort als Bod Zerxstidde bezeichnet zeitgleich anderten sich die Ortsbezeichnungen bis in das 16 Jahrhundert darunter auch Nigenhagen Zwischen dem 16 und 17 Jahrhundert war der Name Neuenhagen gebrauchlich der jedoch bald darauf wieder verschwand Von 1138 bis 1804 war das St Johannes Kloster aus Halberstadt auch Johanniskloster der geistige Grundherr des Ortes Noch heute finden sich Spuren eines ehemaligen Klosterhofes Vorwerk des Klosteramtes St Johann nahe der Kirche in Nienhagen Im Jahre 1220 bezeugte ein Friedrich von Nienhagen Anmerkung 1 die Schenkung zweier Hufen zu Hotensleben von Theoderich Edler von Adenoys von Adensen 1 Friedrich war Afterlehensmann des Dietrich von Hasselfelde 2 Bereits fur 1231 ist uberliefert dass Bischof Friedrich II von Kirchberg den Bauern von Nienhagen cives in Nigenhagen allzeit das Recht einraumte den Pfarrer wahlen zu durfen 3 Spater verzichteten die Bauern auf dieses Privileg Als erste weltliche Herrscher besassen die Grafen zu Regenstein Nienhagen zum Lehen mindestens bis zum 16 Jahrhundert Unter ihnen wurden die Ritter Spiegel angefuhrt Bereits 1347 vereinnahmte der Ritter Albrecht Spiegel aus Schwanebeck im Zuge des sog Regensteiner Krieges vom Kloster einige Hofe ohne deren Zustimmung Dabei wurde auch der Klosterhof stark beschadigt Die Spiegel teilten sich den Besitz mit den von Bornstedt Dietrich von Bornstedt wurde 1494 als Anteilseigentumer angefuhrt Wahrend die Bornstedt noch bis 1589 als Besitzer angefuhrt wurden ubernahmen die von Mahrenholz um 1442 bereits das andere Gut in Nienhagen Beide Guter wurden von den Freiherren Mahrenholz 4 vermutlich im 18 Jahrhundert ubernommen und zusammengelegt Teile ihres Besitzes wurden verpachtet 1559 stand der Zehnte aus Nienhagen dem Hause Groningen zur anderen Halfte dem Heinrich von Hoym als Vasall der Grafen Regenstein zu 5 Nienhagen war bis 1648 Teil des Bistums Halberstadt anschliessend dem Furstentum Halberstadt unterstellt Das ehemalige Rittergut im Ort war einst Sitz eines Patrimonialgerichts dem der Ort bis 1848 unterstand Anmerkung 21785 wurden fur Nienhagen 224 Einwohner gezahlt 1796 registrierte Friedrich Gottlob Leonhardi fur das Pfarrdorf Nienhagen ehemals Teil des Oscherslebischen Kreises 38 Feuerstellen ein Rittergut ein Klosterhof eine Schaferei eine Wassermuhle eine Gastwirtschaft Krug sowie eine Schmiede 6 Industrialisierung Bearbeiten 1815 wurde der Ort in den Regierungsbezirk Magdeburg der preussischen Provinz Sachsen eingegliedert Nienhagen mit dem Rittergut war Teil des Amtsbezirks Krottorf Mitte des 18 Jahrhunderts war das Pfarrdorf landtagsfahig und umfasste insgesamt 273 Einwohner ausschliesslich evangelischer Konfession in 42 Wohnhausern darunter vier Bauernhofe funf Kossatenhauser und 33 Hausler eine evangelische Kirche mit einem Pfarrer einem Kuster und Schulhaus mit einem Lehrer eine Gaststatte Wassermahl und Oelmuhle Ein Grossteil der Bevolkerung darunter viele Handwerker galt seinerzeit als arm und unterernahrt Die Dorfgrenzen umschlossen kurz nach der Separation 2 102 Morgen Ackerland 180 Morgen Wiesen 11 Morgen Garten und 215 Morgen Anger Einen Grossteil der Landwirtschaftsflachen umfasste das damalige Rittergut Die Gerichtsbarkeit und das Patronat hatte nunmehr der Staat inne 7 Gegen Ende des 19 Jahrhunderts war Nienhagen durch seine Grundherren bekannt die neue landwirtschaftliche Spezialrichtungen wie z B Herdbuch und Pferdezuchtungen sowie Korbweiden und Edelobstplantagen einfuhrten Die Anzahl der Einwohner in Nienhagen wuchs stetig so wurden 1885 insgesamt 501 Einwohner registriert Seit dem 1 Juli 1867 gehorte Nienhagen innerhalb des Kreises Oschersleben zum Norddeutschen Bund Mit Wirkung zum 30 September 1929 fand im Kreis analog zur Entwicklung im ubrigen Freistaat Preussen eine Gebietsreform statt bei der bisher selbststandigen Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Provinz Sachsen zum 1 Juli 1944 aufgelost damit gehorte Nienhagen zur neuen Provinz Magdeburg Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Krieg wurde Nienhagen Teil der sowjetischen Besatzungszone nachdem das Kreisgebiet 1945 zunachst von den amerikanischen Alliierten Streitkrafte besetzt wurde 1952 wurde der Landkreis Oschersleben im Zuge der Verwaltungsreform von der DDR aufgelost Nienhagen wurde Teil der Verwaltungsgemeinschaft Schwanebeck im Kreis Halberstadt Das Handwerk zur Zeit der Industrialisierung in Nienhagen noch allgegenwartig ging bis zu den 1970er Jahren immer mehr zuruck und das Dorf wurde vorwiegend durch den landwirtschaftlichen Charakter gepragt Eine Mobelfabrik war grosster Arbeitgeber im Ort Werktatige Burger pendelten daher haufig in die damalige Kreisstadt Halberstadt bzw nach Oschersleben Am 1 Januar 2005 wurde die selbststandige Gemeinde Teil der Verwaltungsgemeinschaft Bode Holtemme 2010 in die Stadt Schwanebeck eingemeindet 8 Politik BearbeitenBurgermeister Stadtrat Bearbeiten Hauptartikel Schwanebeck Wappen und Flagge Bearbeiten Das Wappen wurde am 25 August 1995 durch das Regierungsprasidium Magdeburg genehmigt Blasonierung Schraggeteilt von Silber uber Grun oben ein auffliegender schwarzer golden bewehrter und konturierter Fasan mit grunem Kopf und Hals und roter Blesse um das Auge unten ein silberner Platanenzweig mit drei silbernen Blattern und drei goldenen Fruchten Das Wappen ist eine heraldisch grafische Uberarbeitung eines 1988 zur 850 Jahr Feier der Gemeinde geschaffenes bisher nicht bestatigten Wappens Die Schildfarben Silber und Grun wurden nach der Fahne des ortlichen Gesangvereins von 1892 wie nach den Farben des Schutzenvereins gewahlt Der auffliegende Fasanenhahn symbolisiert das Jagdschutzgebiet Nienhagens und gleichzeitig die Fruchtbarkeit der Landschaft Der silberne Platanenzweig mit den goldenen Fruchten symbolisiert als Gemeindespezifikum den geschutzten Park in dem grosse Platanen erhalten sind Das Wappen wurde von der Magdeburger Heraldikerin Erika Fiedler gestaltet Die Flagge zeigt die Farben Weiss Grun mit dem aufgelegten Wappen Partnerschaften Bearbeiten Seit dem 8 Marz 1991 besteht eine Partnerschaft zwischen Nienhagen Schwanebeck und Nienhagen Landkreis Celle Ein Holtemmenweg in Nienhagen Celle weist auf diese Partnerschaft hin 9 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Nienhagen Pfarrkirche St Martini nbsp Nienhagen Rittergut ehemaliges Herrenhaus nbsp Nienhagen Ehemaliger Klosterhof in unmittelbarer Nahe zur Kirche nbsp Nienhagen Ehemalige Wassermuhle im RittergutMuseen Bearbeiten Seit 2010 Puppen und Teddymuseum mit Ausstellungsflachen in einem Bahnwaggon 10 Bauwerke Bearbeiten Pfarrkirche St Martini Hauptartikel St Martini Nienhagen Ehemalige Gutsanlage bestehend aus Herrenhaus Nebengebauden teilweise zu Wohnzwecken umgebaut und der ehem Wassermuhle Das Rittergut wurde erstmals 1196 erwahnt Die ursprunglichen Erbauer sind nicht bekannt Anmerkung 3 1837 ubernahm den Besitz Carl von Wulffen Hauptmann a D Bis dahin wechselte der Besitz bereits haufig Mit der Industrialisierung gingen 1862 Gut und Muhle mit den zugehorigen Landereien in den Besitz des Amtsrats aus Gross Wanzleben Philipp August Kuhne uber der das Rittergut fur seinen altesten Sohn Philipp erwarb 11 Die Familie Kuhne besass das Gut noch bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 da ging der Besitz an die Provinz Sachsen Es folgte die Parzellierung der Landereien Vieh und Futterbestande wurden an Neubauern verteilt und im Jahr darauf die Umwidmung der Anlage als Landwirtschaftsschule 1947 war hier ein Ausbildungsbetrieb fur landwirtschaftliche Berufe ansassig 1951 wurden die Landesguter Nienhagen und Emersleben zusammengelegt wobei Emersleben zum Hauptbetrieb avancierte In den 1970er Jahren ubernahm die VEB Roderhof das Gut Emersleben Nienhagen 15 Jahre spater wurden die Stalle mit den Nutztieren von der LPG Schwanebeck Nienhagen ubernommen Klosterhof Ehemalige Gutsanlage des St Johannes Kloster in Halberstadt Bis ins 16 Jahrhundert vom Kloster eigenbewirtschaftet Anschliessend wurde es an die Rittergutsbesitzer Bornstedt den Johann Philipp Friedrich Storren 1765 bis 1773 und an Gottfried Wilhelm Willke 1789 bis 1805 verpachtet Nach der Aufhebung des Klosters wurde der Klosterhof an einen Oberstleutnant von Heindel verkauft bis es 1837 der Rittergutsbesitzer Wulffen und 1865 Philipp August Kuhne erwarb der drei Jahre zuvor bereits das Rittergut von den Wulffen ubernahm Parks Bearbeiten Ausgedehnte Parkanlage mit alten Platanenbestand unweit der Gutsanlage nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Nienhagen Park Links der Bach Hagen im Hintergrund die ehemalige WassermuhlePersonlichkeiten BearbeitenCurt Aschen Ascan Freiherr von Marenholz Mahrenholz 1619 1674 Geheimer Rat und Gesandter des Kurfurstentums Brandenburg Prasident der Regierung des Furstentums Halberstadt und Kammerherr begraben auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg 12 13 Friedrich Gerhard Doleke 1757 1834 konigl preuss Major zu Schleusingen Kompaniekommandeur Wilhelm Heinrich Doleke nach 1815 Professor am Gymnasium in Hildesheim Direktor des Hennebergischen Gymnasiums in SchleusingenAnmerkungen BearbeitenAnmerkung 1 1294 wird ein Johann von Nienhagen vermutlich einer seiner Nachkommen urkundlich erwahnt 14 Anmerkung 2 Ein Teil des Gutsarchivs Nienhagen wird im Landeshauptarchiv Sachsen Anhalt in Wernigerode verwaltet Anmerkung 3 Nicht ausschliessen ist jedoch dass es sich hierbei um die im Jahre 1194 an einem Hoftag teilnehmenden genannten Ministerialen und Bruder Marschall Ludger von Nienhagen und den Truchsess Friedrich von Nienhagen handelt 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nienhagen Schwanebeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Verbandsgemeinde Vorharz Beschreibung und Bildstrecke der Pfarrkirche St Martini Das ehemalige Rittergut Nienhagen Verbandsgemeinde Vorharz Nienhagen auf harz abc deLiteratur BearbeitenHistorische Commission der Provinz Sachsen Hrsg Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Sachsen Heft 14 Kreis Oschersleben Halle a d S 1891 Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Kunze Geschichte des Augustiner Klosters Hamersleben nebst alten historischen Nachrichten von einzelnen Stadten und Burgen des vormaligen Bisthums und Erbfurstenthums Halberstadt etc 1835 S 10 online Ludwig Ferdinand Niemann Geschichte des vormaligen Bisthums und jetzigen Furstenthums insbesondere uber der Stadt Halberstadt von den altesten bis auf die neuesten Zeiten Band 1 1829 S 135 online Forschungen zur Kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht Band 6 1966 S 262 Anton Friedrich Busching Benjamin Gottfried Weinart Magazin fur die neue Historie und Geographie Band 14 1780 S 284 online Deductio iuris et facti pro colorando possessorio In Sachen Preussen contra Braunschweig und Luneburg die Grafschaft Reinstein betreffend 1713 S 203 online Friedrich Gottlob Leonhardi Erdbeschreibung der Preussischen Monarchie Band 1 Band 4 1796 S 518 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