www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelische Neanderkirche im heutigen Erkrather Stadtteil Hochdahl ist nach dem Kirchenliederdichter Joachim Neander benannt Sie steht in unmittelbarer Nahe zum gleichfalls nach ihm benannten Neandertal und ist in die Liste der Baudenkmaler in Erkrath eingetragen Inhaltsverzeichnis 1 Grundung von Kirche und Gemeinde 2 Baubeschreibung 3 Kirchenstiftung 4 WeblinksGrundung von Kirche und Gemeinde BearbeitenDurch die sturmische Entwicklung der Industrie der Region und vor allem durch den Bau der Eisenbahnlinie der Dusseldorf Elberfelder Eisenbahn Gesellschaft von 1837 bis 1841 von Dusseldorf nach Elberfeld heute Stadtteil von Wuppertal kamen sowohl gebildete und beguterte evangelische Industrielle die sich hier Villen bauten als auch evangelische preussische Beamte von Bahn Post und Verwaltung und dazu zahlreiche Industriearbeiter in die Gegend sodass die Notwendigkeit einer eigenen kirchlichen Betreuung aufkam So initiierte Adolf Boeddinghaus ein Textilfabrikant aus Elberfeld der sich vom Elberfelder Architekten Heinrich Plange beim Hochdaler Feldhof seine Villa Neanderhohe hatte bauen lassen 1899 einen Kirchbauverein fur den er zehn Honoratioren Huttendirektor Bahnhofsvorsteher Postverwalter Gutsbesitzer und den Sanitatsrat Karl Sudhoff gewinnen konnte und der bis zum offiziellen Grundungstag am 7 Januar 1900 auf 53 und bis zum Baubeginn auf uber 90 Mitglieder anwuchs Nachdem Boeddinghaus das Grundungskapital von circa 8000 Mark noch zwei Mal aufstockte bis uber die Halfte der Baukosten von 45 000 Mark konnte die Kirche gebaut angemessen ausgestattet und nach zweijahriger Bauzeit am 23 Juli 1905 durch den Erkrather Pfarrer und Superintendenten Friedrich Wilhelm Bleier eingeweiht werden Die Feier begann mit dem vom Kinderchor gesungenen Neanderlied Lobe den Herren Auf Wunsch des Bauvereins wurde die Kirche nach Joachim Neander benannt Die 200 Jahre altere Kirche in Dusseldorf in deren Gemeinde Neander einst diente wurde erst 1916 nach Neander umbenannt Die Zahl der Gemeindemitglieder die die neue Kirche besuchten wuchs an sodass Verhandlungen mit der Kirchenleitung und der Kirchengemeinde Erkrath gefuhrt wurden um eine eigene Kirchengemeinde zu konstituieren Diese konnte am 1 April 1926 gebildet werden blieb aber weiter pfarramtlich mit Erkrath verbunden Durch weitere Verhandlungen zusammen mit Arrondierungen aus den Gemeinden in Mettmann und Gruiten sollte auch eine eigene Pfarrstelle erreicht werden Seit 1924 bekam Hochdahl eine Hilfspredigerstelle zugewiesen nachdem man ein Pfarrhaus gebaut hatte Erster ordentlicher Pfarrer in Hochdahl war dann Pastor von Derschau ab 1946 Damit war die letzte Bindung an Erkrath gelost Bis 1973 wurden fur die Bezirke Millrath und Sandheide zwei weitere Pfarrstellen geschaffen 1977 kam noch eine vierte fur Willbeck hinzu Die Gemeinde die zum Kirchenkreis Dusseldorf Mettmann der Evangelischen Kirche im Rheinland gehort hat zurzeit etwa 8 000 Seelen und seit 2001 noch drei Pfarrer die mehrere Predigtstatten betreuen darunter als Besonderheit ein okumenisches Haus der Kirchen in der Innenstadt am Markt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Die Kirche ist aus dem nahebei im Mettmanner Tal dem Nebental des Neandertals gebrochenen Kalkstein errichtet die Fensterfassungen aus Sandstein Sie hat durch die nach aussen rustikal wirkende Bauweise in Naturstein einen Mischstil der etwas an den Wilhelminischen Stil und den Historismus angelehnt ist verbunden mit Jugendstil Elementen insbesondere bei der Innenausstattung Sie wurde vom Hausarchitekten des Unternehmers Boeddinghaus Heinrich Plange gebaut Die Kirche hat die Form zweier sich kreuzender Schiffe mit gewalmten Dachern und einem seitlich versetzten Turm der mit seinem viereckigen gestuften Helm die Kirche nur wenig uberragt Das Gelaut besteht aus zwei Stahlglocken in a und fis des Bochumer Vereins die noch heute ihren Dienst verrichten Das Querhaus ist etwas niedriger als das Langhaus und ragt auch nur wenig aus dem Baukorper heraus Dadurch dass das Dach im Inneren durch Saulen gestutzt ist wirkt der Innenraum fasst als Zentralbau 1908 konnte im Altarraum eine Orgel eingebaut werden 1971 bekam die Kirche eine neue Orgel nbsp Blick auf den Altar1954 erfuhr die Kirche im Inneren eine grundliche Renovierung bei der durch den Einbau einer Empore fur die Orgel auch noch Platz fur zusatzliche 50 Gottesdienstbesucher geschaffen wurde Den Altarraum schmuckt nun ein grosses Holzkreuz Im Jahre 2000 wurden Dach und Aussenmauern saniert Die Kirche ist seit Oktober 2004 offene Kirche das bedeutet dass sie an allen Tagen der Woche in der Regel von 10 bis 16 Uhr zuganglich ist Kirchenstiftung BearbeitenDas Engagement Hochdahler Burger aus den Anfangen der Kirche setzt sich unter veranderten Erfordernissen auch in der heutigen Zeit fort Ein anonym bleibender Spender Unternehmensberater stiftete 2002 den grossten Teil des Grundkapitals von 50 000 DM fur eine Kirchenstiftung zur Unterstutzung der Aufgaben der Gemeinde Dies Kapital ist durch Zustiftungen evangelischer Hochdahler Burger 2011 auf etwa 288 000 angewachsen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neanderkirche Erkrath Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite zur Geschichte der Neanderkirche von Lothar Euler dazu Links zur Gemeindegeschichte und Kirchenjubilaum Zugriff Februar 2009 Bild der Kirche bei Cityreview51 220277777778 6 9425 Koordinaten 51 13 13 N 6 56 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neanderkirche Erkrath amp oldid 238084993