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Napasoq napaˈsɔq nach alter Rechtschreibung Napassoĸ ist eine gronlandische Siedlung im Distrikt Maniitsoq in der Qeqqata Kommunia Napasoq der aufrecht stehende NapassoĸNapasoq aus Westnordwest gesehen Napasoq aus Westnordwest gesehenKommune Qeqqata KommuniaDistrikt ManiitsoqEinwohner 70 1 Januar 2023 Grundung 1865Zeitzone UTC 2Geographische Lage 65 1 48 N 52 14 24 W 65 03 52 24 Koordinaten 65 1 48 N 52 14 24 WNapasoq Gronland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Napasoq als Wohnplatz 2 2 Kalls Etablissement und Illutalik 2 3 Napasoq als Udsted 3 Wirtschaft 4 Infrastruktur und Versorgung 5 Bebauung 6 Sport 7 Sohne und Tochter 8 Bevolkerungsentwicklung 9 Panorama 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage BearbeitenNapasoq liegt auf einer kleineren Insel inmitten einer Inselgruppe Die grosste dieser Inseln ist Nunarsuaq das sudwestlich liegt Im Norden verlauft die Meerenge Ammaqqoq und im Suden Ammaqquarsuk Die nachsten bewohnten Siedlungen sind im Suden Atammik mit 29 km Entfernung und im Norden Maniitsoq mit 67 km Entfernung 1 Geschichte BearbeitenNapasoq als Wohnplatz Bearbeiten Napasoq wurde erstmals 1748 erwahnt Egill THorhallason meinte in den 1770er Jahren dass in Napasoq eine Missionsloge gegrundet werden sollte da der Ort gut fur den Fang geeignet war aber die meisten Bewohner gerade fortzogen um sich taufen zu lassen Zum damaligen Zeitpunkt gab es zwei Wohnplatze in direkter Nachbarschaft Ab 11 Dezember 1791 zogen eine Gruppe von sieben Kolonisten und Gronlanderinnen die Schiffbruch erlitten hatten von Napasoq aus um in Richtung Nuuk zu wandern Sie rechneten damit dass die Wanderung nicht mehr als drei oder vier Tage dauern wurde und nahmen somit nur wenig Proviant mit Da der lange Fjord Niaqunngunaq aber nicht gefroren war mussten sie einen grossen Umweg laufen und vier Personen starben an Hunger und Erschopfung Nur Kolonist Hans Olsen und zwei Frauen uberlebten als sie am 26 Dezember in Nuugaatsiaq wieder auf Menschen trafen 2 Kalls Etablissement und Illutalik Bearbeiten 1833 wurde auf der kleinen Insel Uigorli eine private Fangstation unter der Leitung des Frederikshavner Kaufmanns Georg Daniel von der Pahlen und Peter Julius Kall der zuletzt Kolonialverwalter in Holsteinsborg gewesen war errichtet Es wurde die Voraussetzung gemacht dass beide maximal 80 Gronlander fur sich arbeiten lassen durften und sie nicht mit den Bewohnern handeln durften Die beiden Kaufleute hielten sich jedoch nicht an die Abmachung indem sie der Bevolkerung ihren gesamten Besitz abkaufte ihnen so die Moglichkeit der eigenen Jagd nahm und alle in ihren Dienst stellten Der KGH zwang sie deswegen 1842 die Station aufzugeben und kaufte ihnen die Gebaude ab woraufhin wohl etwas weiter westlich auf der Insel Nunaku der Udsted Illutalik entstand Die Bevolkerung von Napasoq litt in der Folge grosse Not In den 1850er Jahren berichtete Hinrich Johannes Rink dass die Bewohner in elendigen Hohlen lebten die man kaum als Hauser bezeichnen konnte Im Winter 1856 57 kam es in Sudgronland zu einer Hungersnot die 140 Menschenleben forderte die meisten in Napasoq Im Januar 1857 hatte man versucht ein Schiff mit Lebensmitteln aus Maniitsoq nach Napasoq zu schicken aber es konnte das Eis nicht durchbrechen Die Bewohner fingen ausserordentlich schlecht und die Verbindung mit naheliegenden Orten war abgebrochen Anfang Marz versuchte der Udstedsverwalter mit neun Gronlandern zur Kolonie zu fahren aber sie gerieten in Seenot und verhungerten daraufhin in einer Schneehohle Erst Ende Marz konnte der Kolonialverwalter mit seinem Boot Napasoq erreichen aber noch am 1 April starben neun Menschen 2 Napasoq als Udsted Bearbeiten 1865 wurde der Udsted nach Napasoq verlegt 3 Ab 1911 war Napasoq eine eigene Gemeinde im Kolonialdistrikt Sukkertoppen der noch der Wohnplatz Ikerasak angehorte Sie war Teil des 9 Landesratswahlkreises Sudgronlands 1918 lebten 89 Menschen in Napasoq von denen einige so viele europaische Vorfahren hatten dass sie blond und blauaugig waren Es ist uberliefert dass die zwolf Wohnhauser zu diesem Zeitpunkt sehr sauber erschienen Es gab eine Wohnung fur den Udstedsverwalter die 1906 gebaut worden war Das Holzgebaude mass 43 m und hatte drei Zimmer 1898 war ein Proviantlager mit Laden gebaut worden und 1864 ein Speckhaus Beide Gebaude waren aus Stein Ausserdem gab es ein Pulverhaus in Napasoq Die Kapelle aus dem Jahr 1896 war 38 m gross und hatte eine Deckenhohe von 2 12 m Sie war aus Stein gebaut von aussen mit Kalk verputzt und von innen mit Holz verkleidet Es gab einen Altar und eine Kniefallbank Untypischerweise gab es bereits 1918 ein eigenes Schulgebaude Es war knapp 20 m gross und ebenfalls aus Stein mit innerer Bretterverkleidung Im Ort arbeiteten neben dem Udstedsverwalter ein ausgebildeter Katechet und eine Hebamme Es gab sechzehn Jager und funf Fischer 4 1937 wurde ein neuer Laden gebaut 1944 wurde ein Fischhaus errichtet 1946 ein Versammlungsgebaude und 1951 ein Packhaus 1950 wurde eine neue Schule errichtet 1956 wurde eine Telestation und 1957 eine Werkstatt errichtet 1960 entstand eine Hebammenwohnung 1961 wurde ein privater Laden eroffnet 1965 entstand eine private Fischfabrik mit Gefrieranlage die die wirtschaftlichen Bedingungen im Ort stark verbesserte aber auch Wasserversorgungsprobleme schuf die kurz darauf mit einem Damm gelost wurden Der KGH beendete daraufhin seine Aktivitaten in Napasoq 5 1950 wurde Napasoq Teil der neuen Gemeinde Maniitsoq 1970 war die Einwohnerzahl auf 240 Personen gestiegen 6 Seit 2009 gehort Napasoq zur Qeqqata Kommunia Wirtschaft BearbeitenDie Bewohner Napasoqs leben vom Fang von hauptsachlich Dorschen Uuaq Gestreiftem Seewolf und Seehasen und vom Tourismus fur Abenteurer Wanderer und Angler Hierfur existiert ein Forellenlager sowie Jagd und Anglerhutten ausserhalb des Dorfes Zudem ist in der Gegend Mineralabbau geplant 7 Infrastruktur und Versorgung BearbeitenEs existiert ein kleiner Hafen fur zweiwochig ankommende Versorgungsschiffe der Royal Arctic Line und Fischer und eine noch kleinere Anlegestelle fur private Boote Man kann regelmassig nach Maniitsoq gefahren werden was ein bis zwei Stunden dauert Weiterhin gibt es einen Heliport im Sudosten Fur die Versorgung des Ortes ist Nukissiorfiit zustandig Das Trinkwasser wird uber eine Unterwasserleitung von einem See auf der Nachbarinsel Nunaku durch den Umiatsialivik in ein Wasserwerk geleitet Strom wird uber ein Dieselkraftwerk gewonnen Die Erbauung eines Windkraftwerks ist moglich wurde bisher aber noch nicht geplant Die Abwasserentsorgung findet per Ableitung ins Meer statt Mull wird im Ort deponiert oder verbrannt wobei in Erwagung gezogen wurde dass man den Abfall nach Maniitsoq oder Sisimiut senden konnte wo er in einer Verbrennungsanlage zur Stromerzeugung beitragen konnte TELE Greenland versorgt den Ort mit telekommunikativer Anbindung 7 Bebauung BearbeitenIn Napasoq gibt es einen Kindergarten fur etwa vier Kinder und ein Grundschule wo etwa sieben Schuler unterrichtet werden Zudem gibt es vier Gebaude fur die Altenpflege 7 Sport BearbeitenDer Fussballverein Sapitsoĸ Napasoq nahm 1959 60 an der Gronlandischen Fussballmeisterschaft teil Sohne und Tochter BearbeitenHendrik Olsen 1901 1967 Landesrat Handelsverwalter Dolmetscher Journalist und Ubersetzer Martha Biilmann 1921 2008 KurschnerinBevolkerungsentwicklung BearbeitenNapasoq ist das kleinste Dorf der Kommune Ende der 1970er Jahre lebten noch 250 Menschen im Dorf aber allein zwischen 1984 und 2017 sank die Einwohnerzahl um 70 wodurch Napasoq zu den Orten mit dem grossten Bevolkerungsverlust in Gronland gehort 8 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Panorama Bearbeiten nbsp Napasoq 2017 Literatur BearbeitenNiels Platou Jens Heilmann Napasoq 1865 1990 Hrsg Komiteen for Napasoq 125 ars Jubilaeum Atuakkiorfik Nuuk 1991 ISBN 87 558 0852 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Napasoq Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nunat Aqqi Karte uber die vom Gronlandischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen Oqaasileriffik a b Louis Bobe Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Sukkertoppen Distrikt Historie In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 174 f Digitalisat im Internet Archive Johannes Ujo Muller Qeqqata Kommunianut tikilluarit Velkommen til Qeqqata Kommunia S 37 Ole Bendixen Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Sukkertoppen Distrikt Bopladser i Sukkertoppen Distrikt Udstedet Napassoĸ In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 160 ff Digitalisat im Internet Archive Pie Barfod Gudrun Ebbesen Napassoq In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 480 482 Jens Christian Madsen Udsteder og bopladser i Gronland 1901 2000 Atuagkat 2009 ISBN 978 87 90133 76 4 S 90 f a b c Napasoq Kommunalplan der Qeqqata Kommunia 2018 2022 Einwohnerzahl Napasoq 1977 2023 bank stat gl Gronlandisches Statistikamt Siedlungen im Distrikt Maniitsoq Folgende Orte gehorten der 1950 gebildeten Gemeinde Maniitsoq an Bewohnte Orte Atammik Kangaamiut Maniitsoq Stadt NapasoqVerlassene Siedlungen Appamiut 1961 Ikerasak 1952 Ikkamiut 1953 Kangerluarsuk 1952 Narsarmiut 1950 Timerliit 1956 Fur vor 1950 aufgegebene Siedlungen siehe Kategorie Ort im Distrikt Maniitsoq Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Napasoq amp oldid 232248924