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Die Nabelinge Omphalina sind eine Pilzgattung aus der Familie der Ritterlingsverwandten deren Arten mit Moosen vergesellschaftet sind Fruher handelte es sich um eine artenreiche polyphyletische Gattung die auf Basis der unterschiedlichen Okologie Pigmentierung und Phylogenie ihrer Arten ausgedunnt wurde 1 2 3 NabelingeRotbrauner Nabeling Omphalina pyxidata SystematikUnterabteilung AgaricomycotinaKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Ritterlingsverwandte Tricholomataceae Gattung NabelingeWissenschaftlicher NameOmphalinaQuel Die Typusart ist der Rotbraune Nabeling Omphalina pyxidata 4 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Okologie 3 Arten 4 Systematik und Taxonomie 4 1 Nomenklatorische Probleme 4 2 Phylogenetische Neudefinition 4 3 Neuklassifikation und Splittung fruherer Nabelinge 5 Bedeutung 5 1 Namensherkunft 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenCharakteristisch sind kleine Fruchtkorper mit am Stiel herablaufenden Lamellen und weissem nicht amyloidem Sporenpulver In der Regel ist der Hut zentral tief eingesenkt Das regenschirmartige bis trichterformige Aussehen erinnert an einen Bauchnabel oder einen Bauch mit einem Nabel was der Gattung ihren Vernakularnamen verlieh Ahnlich geformte Blatterpilze werden im Fachjargon als omphalinoid bezeichnet Okologie BearbeitenOmphalina im heutigen Sinn ist eine kleine Gattung von Moos besiedelnden Pilzen Sie wachsen auf moosigen Brandstellen und in Habitaten mit ungestorten moosigen Bereichen in arktischen antarktischen und alpinen Klimata Unter den Habitaten finden sich sowohl landliche als auch stadtische Gebiete Viele andere mit Moosen vergesellschaftete Pilze kommen in solchen Lebensraumen vor haben aber abweichende Merkmale Arten BearbeitenFur Europa sind 20 Taxa bekannt bzw zu erwarten 5 Nabelinge Omphalina in EuropaDeutscher Name Wissenschaftlicher Name AutorenzitatWinziger Nabeling Omphalina albominutella E Ludwig 2001Arktischer Nabeling Omphalina arctica Lamoure in Laursen amp Ammirati 1982Schnee Nabeling Omphalina chionophila Lamoure 1974Blaubraunlicher Nabeling Omphalina cyanobrunnescens Imler 1986Kerbrandiger Trichter Nabeling Omphalina cyathella J Favre amp Schweers 1942 ex Kuyper 1996Purpurblattriger Nabeling Omphalina demissa Fries 1821 Fries 1821 Quelet 1886Rosasporiger Nabeling Omphalina discorosea Pilat 1934 Herink amp Kotlaba 1975Mehlgeruch Nabeling Omphalina farinolens G Moreno amp Esteve Raventos 2000Haublings oder Haublingsfarbener Nabeling Omphalina galericolor Romagnesi 1952 Bon 1975Alpen Nabeling Omphalina kuehneri Lamoure 1974Lilaschuppiger Nabeling Omphalina lilacinicolor Bon 1980 1979 Kurzstieliger oder Weisser Nabeling Omphalina mutila Fries 1821 Fries 1821 P D Orton 1960Wiesen Nabeling Omphalina praticola Kuyper Arnolds amp P J Keizer 1997Omphalina pseudomuralis Lamoure 1974Rotbrauner oder Starkgeriefter Nabeling Omphalina pyxidata Persoon 1801 Fries 1821 Quelet 1886Bach Nabeling Omphalina rivulicola J Favre 1955 Lamoure 1974Leberbrauner Nabeling Omphalina subhepatica Batsch 1789 Murrill 1916Omphalina tabaresiana Vila amp Llimona 2006Papageien Nabeling Omphalina violaceoviridis Courtecuisse 1986Dickblattriger Sanddunen Nabeling Omphalina wallacei P D Orton 1984Systematik und Taxonomie BearbeitenNomenklatorische Probleme Bearbeiten Omphalina 6 ist ein alter Gattungsname der auf dem noch alteren Namen Omphalia basiert Er kann aber nicht verwendet werden weil es sich dabei um ein jungeres Homonym handelt und der Name daher ungultig ist Ursprunglich umfasste die Gattung alle weisssporigen ahnlich grossen und geformten Pilze Aus diesem Grund wurden viele Arten als Omphalina oder Omphalia bezeichnet obwohl sie keine echten Nabelinge sind Erst die Konservierung des Rotbraunen Nabelings als Typus beendete die Jahrzehnte wahrende Instabilitat Phylogenetische Neudefinition Bearbeiten DNA basierte molekularphylogenetische Studien zeigen dass der Rotbraune Nabeling und andere an Moosen wachsende Arten mit rotlichbraunen bis gelblichen Pigmenten die die Hyphenwande inkrustieren nah miteinander verwandt sind Dagegen sind viele andere ehemaligen Nabelinge nur entfernt miteinander verwandt und wurden deshalb in anderen Ordnungen Familien oder Gattungen klassifiziert Neuklassifikation und Splittung fruherer Nabelinge Bearbeiten Lichenisierte Nabelinge sind mit Flechten vergesellschaftete Basidienpilze die sich jetzt in der Gattung der Flechtennabelinge Lichenomphalia befinden Dazu zahlt beispielsweise der relativ haufige Heide Flechtennabeling Lichenomphalia umbellifera Moosbewohnende graue bis schwarzliche Arten gehoren nun in die Gattung der Adermooslinge Arrhenia Zwei bekanntere Vertreter sind zum Beispiel der Geroll Adermoosling Arrhenia rickenii und der Russige Sumpf Adermoosling Arrhenia oniscus Alle ubrigen ehemaligen Nabelinge mit amyloiden Sporen landeten in anderen Gattungen darunter Helmlinge Mycena Kohlennabelinge Myxomphalia und Glockchennabelinge Xeromphalina Kein echter Nabeling besitzt gelatinisiertes oder schleimiges Gewebe oder farbenfrohe Pigmente Auch haben sie keine Zystiden Arten deren Abtrennung durch Molekularuntersuchungen gestutzt werden verteilen sich auf diverse Gattungen wie zum Beispiel Goldnabelinge Chrysomphalina Nabeltrichterchen Gerronema und Heftelnabelinge Rickenella Bedeutung BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten Omphalina ist die Verkleinerungsform von Omphalia und leitet sich vom griechischen Wort omphalos Nabel Buckel ab Der Name bezieht sich auf das nabelartige Aussehen der kleinen gewolbten Hute mit der typischen zentralen Vertiefung 7 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Frieder Groger Bestimmungsschlussel fur Blatterpilze und Rohrlinge in Europa Teil I In Regensburger Mykologische Schriften 13 Regensburgische Botanische Gesellschaft 2006 ISSN 0944 2820 Hauptschlussel Gattungsschlussel Artenschlussel fur Rohrlinge und Verwandte Wachsblattler hellblattrige Seitlinge Hellblattler und Rotlinge Erhard Ludwig Beschreibungen Die kleineren Gattungen der Makromyzeten mit lamelligem Hymenophor aus den Ordnungen Agaricales Boletales und Polyporales In Pilzkompendium Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 43 3 758 Seiten deutsch mit englischen Zusammenfassungen 17 24 cm enthalt 20 neue Taxa und 13 Neukombinationen Einzelnachweise Bearbeiten Scott A Redhead Jean Marc Moncalvo Rytas Vilgalys Francois Lutzoni Phylogeny of agarics partial systematics solutions for bryophilous omphalinoid agarics outside of the Agaricales euagarics In Mycotaxon Band 82 2002 S 151 168 lutzonilab net PDF 1 8 MB Scott A Redhead Francois Lutzoni Jean Marc Moncalvo Rytas Vilgalys Phylogeny of agarics partial systematics solutions for core omphalinoid genera in the Agaricales euagarics In Mycotaxon Band 83 2002 S 19 57 lutzonilab net Memento vom 20 September 2009 im Internet Archive PDF Loreleia L Norvell Omphalina sensu lato in North America 1 2 1 Omphalina wynniae and the genus Chrysomphalina 2 Omphalina sensu Bigelow In Mycotaxon Band 50 1994 S 379 407 Lucien Quelet Omphalina pyxidata Bull Quel In Enchiridion Fungorum in Europa media et praesertim in Gallia Vigentium Octave Dion 1886 S 43 Eric Strittmatter Die Gattung Omphalina In fungiworld com Pilz Taxa Datenbank 25 Juli 2011 abgerufen am 9 Januar 2013 inklusive Update Nr 100 Lucien Quelet Omphalina In Enchiridion Fungorum in Europa media et praesertim in Gallia Vigentium Octave Dion 1886 S 42 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 Nachdruck von 1996 Weblinks BearbeitenMichael Kuo Omphalinoid Mushrooms In MushroomExpert com November 2008 abgerufen am 11 Januar 2013 Markus Wilhelm Omphalina arctica Arktischer Nabeling In Verein fur Pilzkunde Basel Abgerufen am 11 Januar 2013 Ivony Kautmanovej et al kalichovka fialovoruzova Omphalina discorosea In Nahuby sk Abgerufen am 11 Januar 2013 nbsp Commons Nabelinge Omphalina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nabelinge amp oldid 231649079