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N Naphthoyl 6b naltrexamin NNTA ist ein neuartiges Opioid dessen Struktur im Zusammenhang mit der Entwicklung hochselektiver µ Rezeptor Antagonisten durch Molekulare Modellierung entworfen wurde 3 NNTA diente ursprunglich nur als Vergleichssubstanz und zeigt selbst nur eine geringe Selektivitat fur den µ Rezeptor StrukturformelAllgemeinesName N Naphthoyl 6b naltrexaminAndere Namen 17 Cyclopropylmethyl 3 14b dihydroxy 4 5a epoxy 6b 2 naphthoyl amido morphinan IUPAC Summenformel C31H32N2O4Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 1124167 70 9PubChem 44609526Wikidata Q27158094EigenschaftenMolare Masse 496 6 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 199 201 C freie Base 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Biochemie 3 Analoga 4 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenNNTA aktiviert selektiv µ k Opioidrezeptor Heteromere Die Substanz unterscheidet sich deshalb in ihrem Wirkungsspektrum signifikant von klassischen µ Agonisten wie beispielsweise Morphin Methadon oder Fentanyl NNTA ist ein hochpotenter Agonist trotz des antagonistischen Strukturfragmentes N Cyclopropyl Rest bei Zellen die µ und k Opioidrezeptoren exprimieren wahrend es an Zellen die nur µ Rezeptoren exprimieren wie Naltrexon als Antagonist wirkt 1 Die Bindung von µ Opioidrezeptoren an k Opioidrezeptoren hat einen fundamentalen Einfluss auf die Bindung von Liganden und die nach Rezeptoraktivierung ausgelosten intrazellularen biochemischen Signalkaskaden NNTA zeigt bei Mausen starke analgetische Wirkung und ist bei intravenoser Applikation 50 mal potenter als Morphin aber erzeugt im Vergleich zu Morphin keine korperliche Opioid Abhangigkeit Ferner fuhrt NNTA bei Mausen nicht zur Selbstverabreichung sondern unter hoheren Dosen eher zu einer Aversion typisch fur k Agonisten 1 Daher wird vermutet dass NNTA beim Menschen nicht euphorisierend sondern unter hoheren Dosen eher dysphorisierend wirkt und deshalb nicht zum Missbrauch verleitet Ob die dysphorisierende Wirkung uber µ k Heterodimere homodimere k Rezeptoren oder uber andere k Rezeptor enthaltende Heteromere ausgelost wird ist bisher nicht bekannt Biochemie BearbeitenDas klassische Modell G Protein gekoppelter Rezeptoren basiert auf der Annahme dass die Rezeptoren als Monomere vorkommen und die nach Bindung eines Agonisten ausgeloste Signaltransduktion in der Zelle uber Monomere erfolgt Allerdings gibt es bereits seit Mitte der 1970er Anfang der 1980er Jahre Hinweise dass Rezeptoren Dimere Homomere und Heteromere oder auch Oligomere bilden konnen die ebenfalls funktionell aktiv sind GPCR Oligomer Von Opioidrezeptoren sind bisher etwa 12 verschiedene Heteromere bekannt Die Heteromerisierung kann die Bindung exogener Liganden Agonisten Antagonisten an den Rezeptors beeinflussen sowie die Kopplung des aktivierten Rezeptors zu verschiedenen intrazellularen Signalproteinen G Proteine b Arrestine Dadurch wird die intrazellulare Signaltransduktion und letztendlich das Wirkungsspektrum Analgesie Atemdepression psychotroper Stimulus physische Abhangigkeit u w beeinflusst funktionelle Selektivitat biased agonism Analoga BearbeitenDas Amidfragment Struktur des Saurerestes beeinflusst signifikant die Bindung an den jeweiligen Rezeptor und damit die genauen biochemischen Wirkmechanismen ahnlicher Strukturen Ein Analogon zum NNTA das N Indolyl 6b naltrexamin INTA wirkt offensichtlich als Agonist an µ k und d k Heteromeren Es erzeugt ebenfalls keine korperliche Abhangigkeit Allerdings zeigten Konditionierungsversuche an Tieren konditionierte Platzpraferenz dass INTA offensichtlich angenehme psychische Effekte hervorruft wahrend NNTA eine eher aversive Reaktion auslost Aufgrund der Ergebnisse mit NNTA wurde man bei Konditionierungsversuchen mit INTA eher eine aversive Reaktion erwarten wenn die Heteromere unabhangig voneinander wirken Eine mogliche Erklarung fur die unterschiedliche psychotrope Wirkung von INTA im Vergleich zu NNTA konnten Rezeptor Oligomere hoherer Ordnung sein 4 Ein weiteres Strukturanalogon N Iodbenzoyl 6b naltrexamin IBNtxA wirkt ebenfalls stark analgetisch und bisherigen Versuchen zufolge nicht suchterzeugend unterscheidet sich aber von NNTA und INTA signifikant auf biochemischer Ebene IBNtxA wirkt nicht uber µ k Heteromere sondern offenbar uber eine 6 TM Splice Variante des µ Opioidrezeptors die Hauptform ist das 7 TM Protein 5 6 7 Im Gegensatz zur 7 TM Hauptform benotigt die 6 TM Splice Variante offenbar einen Partner moglicherweise b2 Adrenozeptoren um funktionell aktiv zu werden 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c A S Yekkirala M M Lunzer C R McCurdy M D Powers A E Kalyuzhny S C Roerig P S Portoghese N naphthoyl beta naltrexamine NNTA a highly selective and potent activator of m kappa opioid heteromers In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 108 Nummer 12 Marz 2011 S 5098 5103 doi 10 1073 pnas 1016277108 PMID 21385944 PMC 3064379 freier Volltext Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Li G Aschenbach L C Chen J Cassidy M P Stevens D L Gabra B H Selley D E Dewey W L Westkaemper R B Zhang Y Design synthesis and biological evaluation of 6alpha and 6beta N heterocyclic substituted naltrexamine derivatives as mu opioid receptor selective antagonists In J Med Chem Band 52 Nr 5 2009 S 1416 1427 PMID 19199782 M Le Naour M M Lunzer M D Powers A E Kalyuzhny M A Benneyworth M J Thomas P S Portoghese Putative Kappa Opioid Heteromers As Targets for Developing Analgesics Free of Adverse Effects In J Med Chem Band 57 Nr 15 2014 S 6383 6392 PMID 24978316 S G Grinnell S Majumdar A Narayan V Le Rouzic M Ansonoff J E Pintar G W Pasternak Pharmacologic characterization in the rat of a potent analgesic lacking respiratory depression IBNtxA In J Pharmacol Exp Ther Band 350 Nr 3 2014 S 710 718 PMID 24970924 S Majumdar S Grinnell V Le Rouzic M Burgman L Polikar M Ansonoff J Pintar Y X Pan G W Pasternak Truncated G protein coupled mu opioid receptor MOR 1 splice variants are targets for highly potent opioid analgesics lacking side effects In PNAS Band 108 Nr 49 2011 S 19778 19783 PMID 22106286 Z Lu J Xu G C Rossi S Majumdar G W Pasternak Y X Pan Mediation of opioid analgesia by a truncated 6 transmembrane GPCR In J Clin Invest Band 125 Nr 7 2015 S 2626 2630 PMID 26011641 A Samoshkin M Convertino CT Viet et al Structural and functional interactions between six transmembrane m opioid receptors and b2 adrenoreceptors modulate opioid signaling In Scientific Reports Nr 5 18198 2015 doi 10 1038 srep18198 PMC 4676002 freier Volltext englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title N Naphthoyl 6b naltrexamin amp oldid 214886360