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Myia war eine Tochter des antiken griechischen Philosophen Pythagoras In antiken Quellen wird sie als Pythagoreerin angefuhrt Demnach lebte sie im spaten 6 und vielleicht noch im fruhen 5 Jahrhundert v Chr im damals griechisch besiedelten Suditalien Der Neuplatoniker Porphyrios erwahnt Myia als Tochter des Pythagoras und seiner Frau Theano Porphyrios teilt mit Myia habe pythagoreische Schriften verfasst Diese Werke sind verloren Erhalten ist nur ein sicher unechter Brief den sie angeblich an eine Frau namens Phyllis richtete Darin werden Ratschlage fur den Umgang mit einem Kleinkind und fur die richtige Auswahl einer Amme erteilt ein in der hellenistischen und kaiserzeitlichen Literatur beliebtes Thema In der Forschung gehen die Ansichten uber die Datierung des Briefs weit auseinander die Vermutungen schwanken zwischen der Zeit um 200 v Chr und dem spaten 2 Jahrhundert n Chr Porphyrios schreibt die Tochter des Pythagoras habe in Kroton wo ihr Vater lebte erst unter den Madchen und spater unter den Frauen eine fuhrende Rolle gespielt Fur diese Nachricht die auch der spatantike Neuplatoniker Iamblichos von Chalkis mitteilt beruft sich Porphyrios auf das Geschichtswerk des Timaios von Tauromenion das nicht erhalten ist 1 Iamblichos berichtet ausserdem die Tochter des Pythagoras habe einen Menon von Kroton geheiratet Wahrscheinlich liegt in der Textuberlieferung ein Schreibfehler vor denn gemeint ist offenbar der beruhmte Pythagoreer und Ringkampfer Milon von Kroton der mit seinen olympischen Siegen Aufsehen erregte An einer anderen Stelle nennt Iamblichos eine Pythagoreerin namens Myia die er dort aber nicht als Tochter des Pythagoras bezeichnet als Frau Milons Da Myia kein haufiger Name war beziehen sich die beiden Stellen wohl auf dieselbe Person Lukian von Samosata bezeugt dass Myias Name im 2 Jahrhundert ein Begriff war Er erwahnt sie knapp und bemerkt dazu dass er uber sie viel mitzuteilen hatte wenn ihre Geschichte nicht bereits allgemein bekannt ware 2 Der Kirchenschriftsteller Clemens von Alexandria nennt Myia unter den Philosophinnen in einem Kapitel seiner Stromateis in dem er zeigen will dass Frauen zur selben Vollkommenheit teleiotes gelangen konnen wie Manner 3 In der Suda einem byzantinischen Lexikon wird Myia als Samierin bezeichnet 4 Diese Angabe hangt mit dem Umstand zusammen dass die Heimat des Pythagoras die griechische Insel Samos war er war nach Unteritalien ausgewandert Ausgaben und Ubersetzungen BearbeitenAlfons Stadele Die Briefe des Pythagoras und der Pythagoreer Hain Meisenheim am Glan 1980 ISBN 3 445 02128 7 S 162 165 kritische Edition und Ubersetzung des unechten Briefs S 267 287 Einleitung und Kommentar dazu Kai Brodersen Hrsg Theano Briefe einer antiken Philosophin Reclam Stuttgart 2010 ISBN 978 3 15 018787 6 unkritische Edition des Briefs S 110 113 sowie der Quellentexte zu Myia mit Ubersetzung Literatur BearbeitenBruno Centrone Myia In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 4 CNRS Paris 2005 ISBN 2 271 06386 8 S 573 574 mit Zusammenstellung der alteren Literatur Anmerkungen Bearbeiten Porphyrios Vita Pythagorae 4 Iamblichos De vita Pythagorica 30 170 Lukian Muscae encomium 11 Clemens von Alexandria Stromateis 4 19 121 4 Ada Adler Hrsg Suidae Lexicon Bd 3 Leipzig 1933 S 421 Adler Nr M 1363 online Normdaten Person GND 102400016 lobid OGND AKS VIAF 57001801 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME MyiaKURZBESCHREIBUNG Tochter des Pythagoras PhilosophinGEBURTSDATUM 6 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 6 Jahrhundert v Chr oder 5 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Myia amp oldid 214346825