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Das ehemalige MAN Motorenwerk Hamburg ist eine Industrieanlage im Hamburger Hafen Sie besteht aus sechs grossen Hallen die auch unter der Bezeichnung MAN Hallen bekannt sind Das als Motorenwerk Hamburg GmbH gegrundete Unternehmen war zwischen 1942 und 1983 ein bedeutender Hersteller von Schiffsdieselmotoren und Zulieferer fur den Schiffbau der Werften in Hamburg Der Betrieb bildet heute als MAN Diesel PrimeServ Hamburg eine Abteilung der MAN Energy Solutions dem verbliebenen Rest der MAN AG Seit Aufgabe der Produktion dient der Betrieb als Werkstatt fur Schiffsmotoren die dort gewartet uberholt und repariert werden und nutzt nur noch eine der Hallen Die funf anderen sind heute an verschiedene Hafenbetriebe vermietet die sie als Lagerraum fur Rohkakao Kaffee und Getreide nutzen Die Anlage befindet sich am Rossweg in Hamburg Steinwerder Sie ist uber den werkseigenen Hachmannkai am Rosshafen fur Seeschiffe bis 90 000 tdw erreichbar Unmittelbar benachbart ist das Gelande der ehemaligen Vulkanwerft ab 1930 Howaldtswerke Von der ostlichen Auffahrt der Kohlbrandbrucke kann es eingesehen werden Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 3 Quellen 4 Literatur 5 WeblinksArchitektur BearbeitenDie sechs Hallen des Motorenwerks wurden 1938 im Architektenburo von Wilhelm Wichtendahl unter der Verantwortung seines Mitarbeiters Bernhard Hermkes entworfen Sie gehoren zu Hermkes Fruhwerken und orientieren sich an den Hallenbauten Herbert Rimpls fur die Heinkel Werke Oranienburg an deren Bau Hermkes in den Jahren 1935 36 beteiligt war 1 Der Entwurf zeichnet sich durch eine filigrane Konstruktion ohne jede Monumentalitat aus die in der Architektur im Nationalsozialismus sonst ublich war Er bewahrte damit die Ideale des Neuen Bauens der Weimarer Republik auch unter dem NS Regime der Architekt Rudolf Lodders bezeichnete dieses Phanomen spater als Zuflucht im Industriebau 2 Geschichte BearbeitenDas MAN Motorenwerk Hamburg wurde 1939 42 im Auftrag der Kriegsmarine errichtet um dort Dieselmotoren fur Kriegsschiffe herstellen zu lassen Wegen der Konzentration auf den U Boot Krieg wurden dort wahrend des Zweiten Weltkriegs stattdessen Motoren fur U Boote gebaut 3 Der Rustungsbetrieb wurde durch alliierte Luftangriffe schwer beschadigt Den standig erforderlichen Wiederaufbau leitete wie schon den Bau bis 1944 der Architekt Hermkes Das Werk profitierte von der Arbeitskraft von Zwangsarbeitern die in Zivilarbeiterlagern auf dem Werksgelande 4 und an der Neuhofer Strasse in Hamburg Wilhelmsburg 5 untergebracht waren In den Jahren 1946 bis 1949 liess die Militarregierung der Britischen Besatzungszone die verbliebenen Produktionsanlagen demontieren 6 Erst ab 1955 konnte das Werk wieder in vollem Umfang zum Bau und zur Reparatur von Schiffsdieseln genutzt werden an denen vor allem die im Hamburger Hafen ansassigen Werften einen erheblichen Bedarf hatten Im Jahr 1969 waren im Motorenwerk uber 2 100 Arbeitskrafte beschaftigt In den folgenden Jahren gingen die Auftrage im Schiffbau zuruck auch die Bundesmarine ein Hauptkunde des Motorenwerks stellte ihre Schiffe auf andere Antriebe oder Motoren anderer Hersteller um MAN fuhr die Produktion entsprechend zuruck was erhebliche Arbeitnehmerproteste nach sich zog 7 und stellte 1983 den Kessel und Motorenbau in seinem Hamburger Werk ganz ein Quellen Bearbeiten Architektenportrait Bernhard Hermkes Architektenportrait Rudolf Lodders MAN 1970 S 87ff Weinmann S 79 Weinmann S 84 1 2 Vorlage Toter Link fhh hamburg de Demontagen von Betrieben und angestrebte Abwendung Milderung oder Ruckgangigmachung Motorenwerk Hamburg MAN 1946 1949 Bestand Senatskanzlei Gesamtregistratur II Nr 4105 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Schmidt 1981 S 129ff Literatur BearbeitenMAN AG Werk Hamburg Hrsg Hamburg Die Stadt und unser Werk Nurnberg 1970 Gudrun Schmidt Wenn wir uns nicht ruhren ruhrt sich uberhaupt nichts Der Kampf gegen die Schliessung des Kesselbaus im M A N Werk Hamburg Berlin 1981 Hans Walden Wie geschmiert Rustungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg Idstein 1999 ISBN 3 929522 49 7 Martin Weinmann Hrsg Das nationalsozialistische Lagersystem 3 Auflage Frankfurt am Main 1999 S 79 u 84Weblinks BearbeitenHomepage MAN Diesel SE Liste der Unternehmen die im Nationalsozialismus von der Zwangsarbeit profitiert haben Memento vom 21 Januar 2012 im Internet Archive PDF 1 5 MB 53 522777777778 9 9511111111111 Koordinaten 53 31 22 N 9 57 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motorenwerk Hamburg amp oldid 234136876