www.wikidata.de-de.nina.az
Die Moos Puppenschnecke Pupilla muscorum auch Moospuppenschnecke Moospuppchen oder Gemeines Moospuppchen genannt ist eine Schneckenart aus der Familie der Puppenschnecken die zur Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora gerechnet wird Moos PuppenschneckeSystematikUnterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie PupilloideaFamilie PuppenschneckenGattung PupillaUntergattung PupillaArt Moos PuppenschneckeWissenschaftlicher NamePupilla muscorum Linnaeus 1758 Lebendes Tier Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Gefahrdung 6 Belege 6 1 Literatur 6 2 Online 6 3 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Gehause sind mit 3 bis 4 mm Hohe und 1 65 bis 1 75 mm im Durchmesser recht klein Es ist walzenformig mit einem gerundeten Apex Die funf bis sieben Umgange sind an der Peripherie schwach gewolbt die Naht relativ seicht Haufig ist der letzte Umgang etwas niedriger als der vorletzte Umgang Trockenheit und sehr kalkige Boden sind in manchen Gebieten mit kleineren dickeren und kraftiger bezahnten Gehausen korreliert Das Gehause variiert etwas im Langen Breitenverhaltnis und in der Wolbung der Umgange Die Mundung ist rundlich mit einem verdickten aber wenig umgeschlagenen Mundsaum Es ist ein starker weisslicher dammformiger Nackenwulst ausgebildet der vom Mundsaum durch eine rinnenformige Vertiefung abgesetzt ist Die Mundung ist gelegentlich nicht bezahnt haufig ist jedoch ein kleiner kalloser Parietalzahn vorhanden In starker bezahnten Exemplaren sind bis zu drei Zahne vorhanden neben dem meist vorhandenen Parietalzahn ein Columellar und ein unterer Palatalzahn Die Schale ist relativ dick und schwach durchscheinend Die Aussenseite des Gehauses ist fast glatt bzw nur sehr fein und unregelmassig gestreift nicht glanzend und braun bis rotlichbraun gefarbt Bei adulten Exemplaren ist das Gehause haufig schon leicht angewittert und daher schon grauweiss Das Tier ist klein der Weichkorper dunkel gefarbt mit etwas helleren Seiten und hellerem Fuss Die oberen Tentakeln sind massig lang die unteren Tentakeln recht kurz Im zwittrigen Genitalapparat zweigt der Samenleiter Vas deferens fruh vom Eisamenleiter Spermovidukt ab Er ist wenig gewunden und tritt apikal in den Epiphallus ein Dieser ist relativ lang etwa so lang wie der Penis Am Ubergang Epiphallus Penis ist ein kurzer konusformiger Blindsack ausgebildet in der unteren Halfte des Penis setzt der sehr lange gegliederte Appendix an Das untere Drittel des Appendix ist dick die oberen zwei Drittel dunn ausgezogen das obere Ende langlich keulenformig verdickt Der Penisretraktormuskel teilt sich in zwei Strange auf die am Epiphallus und am Ende des verdickten Drittel des Penisappendix ansetzen Der freie Eileiter Ovidukt ist etwa so lang oder etwas kurzer als die Vagina Der Stiel der Spermathek ist sehr dunn die Blase kaum ausgebildet Kurz vor dem Ende setzt ein kurzes Divertikel an 1 Die Tiere sind ovivivipar bei schwangeren Exemplare fungiert der Spermovidukt als Uterus und ist stark aufgeblaht Die mannlichen Teile des Geschlechtsapparates werden ruckgebildet und zu fadenartigen Strukturen verkleinert Ahnliche Arten Bearbeiten Die Moos Puppenschnecke ist nur sehr schwer von der Feuchtwiesen Puppenschnecke zu unterscheiden Molekulargenetische okologische und gehausemorphologische Merkmale zusammen erlauben jedoch eine sichere Unterscheidung der beiden Arten Die Feuchtwiesen Puppenschnecke ist etwas grosser hoher und breiter als die Moos Puppenschnecke und hat mehr und gewohnlich starker gewolbte Windungen mit tieferen Nahten Sie besitzt eine dunnere dunklere Schale und die Anwachsstreifen sind etwas grober als bei Moos Puppenschnecke Die Mundungslippe ist etwas schwacher entwickelt und die Mundungszahne sind bei der Feuchtwiesen Puppenschnecke meist schwacher ausgebildet und setzen direkt an der Gehausewand an nicht von einem Kallus wie es manchmal bei der Moos Puppenschnecke der Fall ist Besonders in Exemplaren von Feuchtwiesen Puppenschnecke aus Skandinavien fehlen die Zahne oft komplett Der Lebensraum der beiden Arten ist verschieden Feuchtwiesen bei der Feuchtwiesen Puppenschnecke trockene Standorte bei der Moos Puppenschnecke Bei der Zweizahnigen Puppenschnecke sind die Umgange sind an der Peripherie etwas starker gerundet die Nahte etwas tiefer Die Art ist ausserdem im Durchschnitt kleiner als Pupilla muscorum und etwas schwacher gestreift Die Gestreifte Puppenschnecke Pupilla sterrii ist deutlich starker oder grober gestreift Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet ist Moos Puppenschnecke ist holarktisch und ist in fast Europa zu finden mit Ausnahme des aussersten Norden Auch aus Nordwestafrika gibt es Nachweise 2 2009 wurde die Art auch in Nordpakistan nachgewiesen 3 Die Tieren siedeln bevorzugt auf kalkigem Untergrund aber auch auf basaltischem Untergrund auf trockenen Standorten wie Trockenrasen Trockenmauern und Gerollfeldern Sie kommt auch in trockenen Kustendunen vor In den Alpen steigt sie bis auf 2400 m uber Meereshohe an in Bulgarien bis 1200 m In Nordpakistan wurde sie in Hohen bis 2550 m uber Meereshohe gefunden 3 Sie leben dort oft in grosser Anzahl im Mulm unter der Laubstreu unter abgestorbenen Pflanzen im Moos oder zwischen den Wurzeln der dort wachsenden Pflanzen Lebensweise BearbeitenDie Tiere sind ovovivipar und tragen Eier und Embryonen das ganze Jahr uber Der Spermovidukt enthalt in dieser Zeit ein bis acht Embryonen im Mittel 2 bis 6 sehr selten auch bis 10 Embryonen Die Embryonen sind meist in verschiedenen Entwicklungsstadien wobei die Embryonen im unteren Teil des Spermovidukts am weitesten entwickelt sind sehr selten sind die Embryonen im jeweils gleichen Entwicklungsstadium das allerdings nur wenn sich wenige Embryonen 1 bis 2 selten 3 Befanden sich drei und mehr Embryonen im Spermovidukt waren die Embryonen fast immer in unterschiedlichen Entwicklungsstadien In Polen war die Hauptphase in der die voll entwickelten Embryonen entlassen wurden von Juni bis August in Frankreich von Juli bis September Die Geschlechtsreife wird vermutlich erst im zweiten oder dritten Jahr erreicht Die Tiere sterben vermutlich nach der Fortpflanzungsperiode ab Wenn die Tiere Eier und Embryonen tragen kopulieren sie nicht mehr und die mannlichen Ausfuhrgange werden zu fadenahnlichen Strukturen reduziert 4 Die Tiere fressen uberwiegend welke verrottende Blatter also totes Pflanzenmaterial nur selten werden grune Blatter befressen Taxonomie BearbeitenDas Taxon wurde bereits 1758 als Turbo muscorum durch Carl von Linne im Sinne der zoologischen Nomenklatur erstmals gultig beschrieben 5 Sie ist de facto die Typusart der Gattung Pupilla Fleming 1828 da die pro forma Typusart Pupa marginata Draparnaud 1801 ein jungeres Synonym von Pupa muscorum Linnaeus 1758 ist Die Fauna Europa verzeichnet vier Synonyme die bereits erwahnte Pupa marginata Draparnaud 1801 Pupa elongata Clessin 1876 Pupa emigrata Westerlund 1897 und Pupilla transsylvanica Kimakowicz 1890 6 sowie Pupilla l eprevieri Pallary 1928 2 Gefahrdung BearbeitenDie Bestande der Art sind in viele Regionen rucklaufig Die Art steht in Deutschland daher auf der Vorwarnliste 7 In anderen Regionen sind Bestande ebenfalls rucklaufig so in Grossbritannien durch die intensive Nutzung alter Wiesen auf kalkigem Untergrund In Vorarlberg gilt die Art bereits als gefahrdet 8 Die IUCN stuft sie insgesamt als nicht gefahrdet ein 9 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Klaus Bogon Landschnecken Biologie Okologie Biotopschutz Natur Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89440 002 1 S 134 136 Rosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Mosaik Verlag Munchen 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 S 148 Ewald Fromming Biologie der mitteleuropaischen Landgastropoden 404 S Duncker amp Humblot Berlin 1954 S 36 38 Alexandru V Grossu Gastropoda Romaniae 2 Subclasa Pulmonata I Ordo Basommatophora II Ordo Stylommatophora Suprafamiliile Succinacea Cochlicopacea Pupillacea 443 S Bukarest 1987 S 312 313 Jurgen H Jungbluth und Dietrich von Knore Trivialnamen der Land und Susswassermollusken Deutschlands Gastropoda et Bivalvia Mollusca 26 1 105 156 Dresden 2008 ISSN 1864 5127 S 116 Michael P Kerney R A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey Hamburg amp Berlin 1983 ISBN 3 490 17918 8 S 118 Francisco W Welter Schultes European non marine molluscs a guide for species identification Bestimmungsbuch fur europaische Land und Susswassermollusken A1 A3 S 679 S Q1 Q78 S Planet Poster Ed Gottingen 2012 ISBN 3 933922 75 5 ISBN 978 3 933922 75 5 im Folgenden Welter Schultes Bestimmungsbuch Seitenzahl Vollrath Wiese Die Landschnecken Deutschlands 352 S Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01551 4 im Folgenden Wiese Landschnecken Seitenzahl Online Bearbeiten Animal Base Pupilla muscorum Linnaeus 1758 Einzelnachweise Bearbeiten Alexandru V Grossu Gastropoda Romaniae 2 Subclasa Pulmonata I Ordo Basommatophora II Ordo Stylommatophora Suprafamiliile Succinacea Cochlicopacea Pupillacea 443 S Bukarest 1987 S 312 313 a b M B Seddon D T Holyoak Land gastropoda of NW Africa New distributional data and nomenclature Journal of Conchology 34 311 323 1993 Abstract a b Beata M Pokryszko Kurt Auffenberg Jaroslav C Hlavac Fred Naggs Pupilloidea of Pakistan Gastropoda Pulmonata Truncatellininae Vertigininae Gastrocoptinae Pupillinae In Part Annales Zoologici 59 4 423 458 2009 doi 10 3161 000345409X484847 Beata Pokryszko Observations on seasonal dynamics of age structure and reproduction of Pupilla muscorum L Gastropoda Pulmonata Pupillidae Folia Malacologica 9 1 45 50 2001 PDF Carolus Linnaeus Systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis Tomus I Editio decima reformata 824 S Salvius Holmiae Stockholm 1758 bei Gottinger Digitalisierungszentrum S 767 Fauna Europaea Wiese Landschnecken S 104 Welter Schultes Bestimmungsbuch S 131 Pupilla muscorum in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Neubert E 2011 Abgerufen am 15 Februar 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moos Puppenschnecke Pupilla muscorum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Molluscs of Central Europe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moos Puppenschnecke amp oldid 236789869