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Der Movimiento Peronista Montonero die Peronistische Bewegung Montonero war eine argentinische Stadtguerilla Sie entstand um 1970 innerhalb des links revolutionaren Flugels der peronistischen Bewegung und entwickelte sich zu einer der bekanntesten Stadtguerilla Organisationen Lateinamerikas Ihre Attentate Uberfalle und Losegelderpressungen fuhrten vor und wahrend der Militardiktatur von General Jorge Rafael Videla zu burgerkriegsahnlichen Zustanden Die ausserst gewaltsame Reaktion der Diktatur darauf fuhrte 1977 zur Zerschlagung und dem faktischen Ende der Montoneros sowie dem Tod der meisten ihrer Mitglieder Sie beriefen sich ideologisch auf den Peronismus sowie auf ihre nationalistische Gesinnung strategisch auf die Fokustheorie des Ernesto Che Guevara Zu ihren wichtigsten Fuhrern zahlten Mario Firmenich Fernando Vaca Narvaja und Roberto Cirilo Perdia Zwei der entscheidenden Grundungsmitglieder Gustavo Ramus und Fernando Abal Medina wird haufig eine Herkunft aus der rechtsnationalistischen und antisemitischen Tacuara Bewegung Movimiento Nacionalista Tacuara nachgesagt Dies ist nicht gesichert es ist aber wahrscheinlich dass sie als Vierzehnjahrige dieser Organisation angehorten doch sagt das wenig uber ihre Gesinnung aus da die Tacuara die einzige Gruppierung war der sich revolutionar gesinnte politisch engagierte Jugendliche zugehorig fuhlen konnten Geschichte BearbeitenHistorisch betrachtet waren Montoneros ursprunglich Anhanger einer Montonera Montoneras waren bewaffnete Privatarmeen machtiger Grossgrundbesitzer die in den burgerkriegsahnlichen Episoden der argentinischen Nationalstaats Bildungsphase im 19 Jahrhundert gegrundet wurden Sie kampften mit Guerilla Taktiken auf der Seite der oft schlecht ausgerusteten Regierungstruppen oder bei Interessengegensatz gegen diese Der bekannteste Anfuhrer einer Montonera war Juan Facundo Quiroga 1 Um 1970 formierte sich die hier behandelte Bewegung Montoneros aus verschiedenen Bestandteilen der Tendencia Revolucionaria TR des Peronismus Die TR als entschieden linke Stromung des Peronismus hatte einen fundierten Ruckhalt in der Jugendbewegung Besonders stark war die TR in der Juventud Peronista JP der Schuler und Studentenorganisation UES Union de Estudiantes Socialistas der peronistischen Bewegung in den Elendsvierteln MVP Movimiento Villera Peronista und der JTP der Peronistischen Arbeiterjugend Aber auch in den Gewerkschaften sowie in Kreisen des linken Katholizismus verfugten sie uber beachtlichen Einfluss Bis zur Ruckkehr von Juan Domingo Peron im Juni 1973 bemuhte sich die TR bzw die Montoneros den Peronismus nach links zu seinen vermeintlichen nationalen und sozialen Wurzeln der 1940er Jahre zu bringen Gleichzeitig arbeiteten die Montoneros mit terroristischen Mitteln gegen die Regierung Die Montoneros waren uberzeugt davon Peron wurde Argentinien mit Unterstutzung der peronistischen Linken zu einem sozialistischen Land machen nbsp Das Massaker von Ezeiza am Tag der Ruckkehr des ehemaligen Prasidenten Peron aus dem Exil nach Argentinien 1973 Es markierte den endgultigen Bruch der peronistischen Bewegung und den Beginn einer neuen Stufe der politischen Gewalt Mit der Entfuhrung und Ermordung des ehemaligen argentinischen Prasidenten 1955 1958 des Generals Pedro Eugenio Aramburu im Mai 1970 leiteten die Montoneros eine ganze Serie gewaltsamer Aktionen ein Die Finanzierung erfolgte durch die Entfuhrung und Losegeld Erpressung von fuhrenden Personen aus der Wirtschaft Allein die Entfuhrung eines Exxon Managers brachte den Montoneros 1974 ein Losegeld von 14 2 Mio US Dollar Auch durch Bankraub gelangten sie zu Geld Zudem stahlen sie militarische Ausrustung der regularen argentinischen Armee Auf der Willkommenskundgebung zur Ruckkehr Perons zu der sich uber drei Millionen Menschen am internationalen Flughafen Ezeiza versammelten kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Montoneros und Rechtsperonisten reformistischen Gewerkschaftern und der Radikalen Partei Ricardo Balbins Das Ergebnis waren dreizehn Tote und uber dreihundert Verletzte Das Massaker von Ezeiza angezettelt von den Rechten besiegelte die Trennung von Links und Rechtsperonismus Peron unterstutzte die Gegner der Montoneros und schloss die Montoneros im Mai 1974 aus der Justizialistischen Partei der grossten peronistischen Organisation aus Nach dem Tod Perons am 1 Juli 1974 wurde dessen Witwe Isabel Martinez de Peron Prasidentin starker Mann im Hintergrund war Jose Ignacion Rucci ehemaliger nachgeordneter Polizeioffizier und Sozialminister in der Regierung Peron und zusammen mit Jose Lopez Rega Mitbegrunder der regierungsnahen Todesschwadron Alianza Anticomunista Argentina Triple A oder AAA Am 15 Juli schlugen die Montoneros zuruck und toteten den fruheren Aussenminister Arturo Mor Roig Im September 1974 wurde die Partido Autentico als ihr politischer Arm gegrundet der jedoch kaum Einfluss gewinnen konnte und bereits 1975 mit dem Dekret 4060 75 fur illegal erklart wurde Das Dekret 2452 75 verbot die Montoneros Auch eine weitere linke bewaffnete Organisation die PRT ERP der militarische Arm Ejercito Revolucionario del Pueblo der Partido Revolucionario de los Trabajadores war zu einer wirklichen Bedrohung der Regierung geworden Unter der Fuhrung von Mario Roberto Santucho kontrollierten etwa dreihundert ERP Kampfer mit ihren Sympathisanten ein Drittel der nordwestlichen Provinz Tucuman In den Jahren von 1974 bis 1977 fuhrten die Montoneros ihre grossten und bekanntesten Aktionen durch Aus der Entfuhrung zweier Mitglieder der Unternehmerfamilie Bunge y Born Jorge und Juan Born erhielten die Montoneros 60 Millionen US Dollar in bar und die Lieferung von Kleidung und Lebensmitteln in Hohe von 1 2 Millionen US Dollar die sie in den Armenvierteln verteilen liessen Eine in Bau befindliche Fregatte der argentinischen Kriegsmarine wurde am 22 August 1975 auf der Werft schwer beschadigt Am 30 Dezember 1975 wurde das Hauptquartier der Argentinischen Armee in Buenos Aires erfolgreich angegriffen 1973 74 starben 83 Armeeangehorige und Polizisten 1975 gab es 137 tote Soldaten und Polizisten In der Woche vor dem Militarputsch toteten die Montoneros 13 Polizisten als Teil ihrer Dritten nationalen Militarkampagne Auch nach dem Militarputsch waren die Montoneros im Jahr 1976 noch militarisch erfolgreich Insgesamt starben 156 Soldaten und Polizisten Im Marz 1976 putschte das Militar unter dem General Jorge Rafael Videla Schon Mitte 1976 wurde die Eliteeinheit der ERP in zwei Einsatzen vernichtend geschlagen danach fielen bald ihre wichtigen Anfuhrer Der von der Militardiktatur gefuhrte schmutzige Krieg loschte die ERP bis Ende 1977 aus etwa 5000 ihrer Aktivisten wurden getotet sie fielen oder verschwanden Der Brigadegeneral und Militargouverneur der Provinz Buenos Aires Iberico Saint Jean umschrieb das Vorgehen der Militardiktatur 1977 folgendermassen Erst werden wir alle Subversiven toten dann ihre Kollaborateure danach ihre Sympathisanten danach die Unentschlossenen und schliesslich die Zaghaften 2 Insgesamt starben mindestens 12 261 nach Schatzungen bis zu 30 000 Gegner der Militardiktatur wahrend deren Herrschaft von 1976 bis 1983 ERP und Montoneros toteten etwa 1 500 Menschen darunter 600 Zivilisten 3 Die Militardiktatur hatte sich auch der rechtsextremistischen Todesschwadron Triple A Alianza Anticomunista Argentina bedient die in verschiedene Einsatzgruppen der Streitkrafte integriert wurden Die Gegner der Diktatur wurden gefoltert und ermordet in der Haft in Geheimgefangnissen unter unmenschlichen Bedingungen geborene Kinder wurden teils an zuverlassige Familien von Offizieren oder Unternehmern ubergeben Etwa drei bis vierhundert so von Militars zwangsadoptierte junge Menschen die heute 2019 etwa Mitte bis Ende 30 sind wurden trotz intensiver Suche bis heute nicht gefunden Bis heute Stand 2019 gedenken die Madres und Abuelas de Plaza de Mayo Mutter und Grossmutter der Plaza de Mayo jeden Donnerstag um 15 30 der Verschwundenen und derer Kindern indem sie auf diesem Platz vor dem Prasidentschaftspalast schweigend ihre Runden drehen 4 Ende der 1970er Jahre waren die Montoneros als Stadtguerilla unter schwersten Verlusten etwa 5 000 Tote zerschlagen 1977 ging die Fuhrung der Organisation ins Exil In den 1980er Jahren kam es im Exil zu einer Aufsplitterung der Reste der Organisation wie 1980 der Gruppe Montoneros 17 de Octubre Miguel Bonasso Jaime Dri Pablo Ramos u a und 1985 Peronismo Revolucionario Mario Firmenich Fernando Vaca Narvaja Roberto Cirilio Perdia Pablo Unamuno u a Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Montoneros Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Berthold Zilly in den Anmerkungen zu Domingo Faustino Sarmiento Barbarei und Zivilisation Das Leben des Facundo Quiroga ubertragen u kommentiert von Berthold Zilly Eichborn Frankfurt am Main 2007 S 390 Vgl Michael Riekenberg Kleine Geschichte Argentiniens C H Beck Munchen 2009 S 174 Vgl Michael Riekenberg Kleine Geschichte Argentiniens C H Beck Munchen 2009 S 174 LAS MADRES REALIZARON SU MARCHA Nº 2133 EN PLAZA DE MAYO Asociacion Madres de Plaza de Mayo Abgerufen am 11 Marz 2019 spanisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Montoneros amp oldid 225299021