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Die Mirdasiden arabisch مرداسيون waren eine muslimische Lokaldynastie und kontrollierten das Emirat Aleppo fast vollstandig zwischen 1024 und 1080 Die Mirdasiden rot und ihre Nachbarn im 11 Jahrhundert Die Herrscher der Mirdasiden waren Mitglieder des Stammes Banu Kilab die seit mehreren Jahrhunderten im nordlichen Syrien siedelten Wie die anderen arabischen Stamme der Region waren die Mirdasiden Schiiten und waren so fur die Propaganda der Sekte der Qarmaten empfanglich die den Reichtum der stadtischen Sunniten anprangerte 1 Doch mit der spateren Machtergreifung der sunnitischen Seldschuken uber die Region traten die Mirdasiden unter Raschid al Daula Mahmud zum sunnitischen Islam uber Anders als die arabischen Stamme in Syrien die sich darauf konzentrierten ihre Autonomie oder Unabhangigkeit zu vergrossern waren die Mirdasiden mehr darauf bedacht Aleppo als Stadt weiterzuentwickeln Als Ergebnis dessen florierte Aleppo unter den Mirdasiden die gegenuber den christlichen Syrern toleranter als die anderen Muslime waren Sie favorisierten christliche Kaufleute in ihrem Gebiet und hatten sogar christliche Wesire am Hof Dies und ihre guten Beziehungen zum Byzantinischen Reich stiessen auf den Unmut der restlichen Muslime Am Anfang mussten sich die Mirdasiden gegen den starken Druck der Byzantiner und der Fatimiden aus Agypten wehren Sie schafften es mit einer Mischung aus Diplomatie und militarischer Kraft nicht aufgerieben zu werden Das Militar der Mirdasiden bestand aus leichter Kavallerie und Kampfern benachbarter Stamme wie der Numairiden von Harran Doch als die Seldschuken als neue Gegenspieler auftraten zeigte sich dass sich die Mirdasiden gegen deren Kampfer schwerer taten Dagegen begannen die Mirdasiden turkische Soldner anzuheuern was aber mit der Zeit Probleme bereitete da die Turken spater in hohe Positionen aufstiegen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Werdegang 2 Emire der Mirdasiden 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichtlicher Werdegang BearbeitenNach dem Fall der Hamdaniden 1004 wurde Aleppo von Vasallen der Fatimiden beherrscht 1024 konnte der erste Mirdaside Salih ibn Mirdas diese Vasallen vertreiben Er nahm den Titel Asad ud Daula an und eroberte ein Gebiet von Baalbek uber Homs Aleppo Manbidsch bis nach ar Raqqa und Qalʿat ar Rahba tief im Osten Syriens Salih ibn Mirdas starb funf Jahre spater bei Kampfen gegen die Fatimiden Er wurde von seinen Sohnen Schibl al Daula Nasr und Mu izz al Daula Thimal beerbt Obwohl Schibl al Daula Nasr 1030 bei Aʿzaz die Byzantiner unter Romanos III schlug musste er doch ihre Oberherrschaft anerkennen Doch kurze Zeit spater wechselte er zu den Fatimiden uber die ihn 1038 toteten und Aleppo einnahmen Nasrs Bruder Thimal holte sich 1042 Aleppo zuruck und schloss Frieden mit den Fatimiden Nun war er ein Vasall sowohl der Byzantiner als auch der Fatimiden Thimal wurde spater von seinem eigenen Stamm fallen gelassen und durch seinen Neffen Raschid al Daula Mahmud 1060 ersetzt Doch 1061 kam Thimal zuruck und besiegte seinen Neffen nur um im nachsten Jahr zu sterben Um das Erbe stritten sich nun Raschid al Daula Mahmud und ein weiterer Bruder Thimals mit Namen Atiyya ibn Salih Dieser Nachfolgestreit spaltete das Land so dass Raschid al Daula Mahmud die westliche und Atiyya ibn Salih die ostliche Halfte mit Aleppo kontrollierte Um aber das gesamte Reich zu bekommen heuerte Atiyya ibn Salih turkische Soldner an die ihn aber hintergingen und an seinen Neffen Raschid al Daula Mahmud verrieten Atiyya ibn Salih musste 1065 Aleppo aufgeben Mit den Seldschuken kamen auch viele turkische Siedler nach Syrien so dass die Mirdasiden Untertanen der Seldschuken wurden und zum Sunnitentum ubertraten Durch die raschen Tode von Raschid al Daula Mahmud 1075 und seinem Nachfolger Dschalal al Daula Nasr 1076 wurde Nasrs Bruder Sabiq ibn Mahmud neuer Herrscher Konflikte innerhalb der Mirdasiden und mit verschiedenen turkischen Gruppen verheerten das Land so dass 1080 die Uqailiden Aleppo eroberten Nach dem Verlust Aleppos hatten die Mirdasiden noch einen relativen Einfluss und kampften so gegen den Ersten Kreuzzug 1096 1099 an Emire der Mirdasiden Bearbeiten nbsp Genealogie der MirdasidenSalih ibn Mirdas 1024 1029 Schibl al Daua Nasr 1029 1038 Mu izz al Daula Thimal 1042 1057 Raschid al Daula Mahmud 1060 1061 Thimal 1061 1062 Atiyya ibn Salih 1062 1065 Mahmud ibn Nasr 1065 1075 Nasr ibn Mahmud 1075 1076 Sabiq ibn Mahmud 1076 1080Einzelnachweise Bearbeiten Encyclopaedia of Islam Volume VII Mif Naz S 115Literatur BearbeitenThierry Bianquis Mirdas Artikel in The Encyclopaedia of Islam New Edition Volume VII Mif Naz Verlag BRILL Leiden and New York 1993 S 115 123 Stefan Heidemann Die Renaissance der Stadte in Nordsyrien und Nordmesopotamien Stadtische Entwicklung und wirtschaftliche Bedingungen in ar Raqqa und Harran von der Zeit der beduinischen Vorherrschaft bis zu den Seldschuken erschienen in Islamic History and Civilization Studies and Texts 40 Verlag BRILL Leiden 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mirdasiden amp oldid 211060852