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Milan Sladek 23 Februar 1938 in Strezenice Okres Puchov Tschechoslowakei heute Slowakei ist ein Pantomime Regisseur und Autor Bekannt wurde der in Koln lebende Kunstler durch die von ihm verkorperte Kunstfigur Kefka In seiner Mimenkunst sucht er die Konfrontation mit anderen Ausdrucksmoglichkeiten der darstellenden und bildenden Kunste um so zu einer individuellen Form der klassischen und von der Commedia dell arte inspirierten Pantomime zu gelangen Milan Sladek 1977 im Bundeskanzleramt in Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Produktionen und Inszenierungen 3 Preise und Auszeichnungen 4 Kunstausstellungen 5 Publikationen 6 WeblinksBiographie BearbeitenSladek wuchs in Bratislava auf wo er 1957 zunachst die Kunstfachschule im Fach Holzschnitzerei abschloss Schon zu dieser Zeit in der die Grundlagen fur sein spateres Interesse an verschiedenen Formen des Puppentheaters gelegt wurden prasentierte er am Studententheater der Bratislaver Comenius Universitat seine ersten autodidaktisch erarbeiteten Solopantomimen In den darauf folgenden Jahren studierte Sladek Schauspiel an der Akademie fur musische Kunste in Bratislava und wurde zum Schuler des avantgardistischen Prager Theatermachers Emil Frantisek Burian an dessen Theater D 34 unter anderem auch Jerzy Grotowski seine ersten Arbeiten unter der Leitung Burians prasentierte 1959 erhielt Sladek ein festes Engagement am Theater D 34 wo er bald darauf gemeinsam mit dem dortigen Solotanzer und Chefchoreographen Eduard Zlabek das erste Pantomimenensemble der Tschechoslowakei begrundete Am 11 Marz 1960 trat zum ersten Mal Sladeks Kunstfigur Kefka vor das Prager Publikum Nach der Umsiedlung des Ensembles nach Bratislava 1961 und der Bespielung des dortigen Slowakischen Nationaltheaters wuchs auch die internationale Aufmerksamkeit auf die innovative pantomimische Darstellungskunst von Sladeks Ensemble das durch seine experimentelle Performance und die Offenheit fur alle theatralen Moglichkeiten Schwarzes Theater Figuren und Masken Tanz Clownerie sowie Sprechtheater Aufsehen erregte In den darauf folgenden Jahren ging Sladek auf internationale Tourneen 1965 erstmals durch Deutschland und trat auf verschiedenen internationalen Festivals auf darunter die Berliner Festtage 1964 und das Theaterfestival Ost West in Neu Delhi 1966 Im verbotenen DEFA Film Fraulein Schmetterling war er als Pantomime zu sehen 1968 wurde er mit der Grundung und Intendanz des Theaterstudios in Bratislava beauftragt an dem er sein erstes Pantomimentheater ansiedelte In der Folge der Ereignisse des 20 und 21 August 1968 die als der Schlusspunkt des Prager Fruhlings in die Geschichte eingegangen sind wurde Sladeks Pantomimentheater als eines der ersten geschlossen Sladek verliess die Tschechoslowakei noch im selben Jahr und emigrierte zunachst nach Schweden von wo aus er 1970 nach Koln zog Die mittlerweile entstandene Compagnie Sladek genoss international ein hohes Ansehen und bespielte weiter auf Tourneen und Einladungen zu Festivals internationale Spielstatten 1974 eroffnete Sladek zusammen mit Eduard Zlabek und Julia Lindig schliesslich in Koln das Theater Kefka damals das einzige festansassige Pantomimentheater des nicht sozialistisch gepragten Europas an dem eigene sowie Gastinszenierungen prasentiert wurden und junge Pantomimen eine Ausbildung erlangen konnten 1976 wurde schliesslich auf Initiative und unter der kunstlerischen Leitung von Sladek das Internationale Pantomimenfestival Koln GAUKLER ins Leben gerufen das lange Zeit eine Plattform des kunstlerischen Austausches fur Mimen und Bewegungsschauspieler aller Couleur sowie ein Publikumsmagnet der deutschen Theaterlandschaft war Wichtige Stationen seines Schaffens in dieser Periode waren Die Bettleroper Kefkas Don Juan Carmen und Konig Ubu 1987 folgte Sladek einer Berufung als Professor fur Pantomime an der Essener Folkwang Hochschule fur Musik und Darstellende Kunste 1991 sorgte die Premiere der Sladekschen Version von Die Hochzeit des Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart in Seoul fur internationale Aufmerksamkeit Inspiriert von dem traditionellen japanischen Puppentheater Bunraku kombinierte Sladek eine professionelle Opernauffuhrung mit einem Puppentheater Nach den Ereignissen 1989 und angesichts der darauf folgenden Umwalzungen in den ehemals sozialistischen Landern Mittel und Osteuropas besuchte Sladek wieder mehr seine eigentliche Heimat wo er 1994 schliesslich die Leitung des Theater Arena Internationales Institut fur Bewegungstheater in Bratislava ubernahm 1996 bis 2002 fand in Bratislava auf Initiative von Sladek daraufhin das internationale Pantomimenfestival KAUKLIAR 96 statt und 1997 erreichte er die Wiedereroffnung des Arena Theaters Seit einiger Zeit ist Koln wieder der Ausgangspunkt fur Sladeks internationale Auftritte und Projekte Nach einer Inszenierung der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und Kurt Weill in Tokio 2005 wurde im Jahr darauf anlasslich des Mozartjahrs im Jugendstiltheater in Wien die Urauffuhrung einer lange unbekannten und erst vor kurzer Zeit wiederentdeckten Pantomime aus der Feder Wolfgang Amadeus Mozarts in einer Produktion des Theater Forum Schwechat prasentiert Gemeinsam mit dem osterreichischen Komponisten Johannes Holik rekonstruierte Sladek anhand der Originalaufzeichnungen und unter Hinzuziehung nie veroffentlichter originaler Kompositionen Mozarts die Partitur und das Libretto der Faschingspantomime Pantalon und Columbine in der Mozart selbst als Harlekin aufgetreten war Sladek selbst ubernahm die Rolle des Dieners Pierrot einer weiteren klassischen Figur der Commedia dell Arte Produktionen und Inszenierungen BearbeitenEine Auswahl Erste solistische Pantomimen 1955 Abend der Pantomime 1958 Die Beule 1960 1963 Der Lumpenhandler 1961 1967 1975 1983 Die Komoedia vom Reichen und dem armen Lazarus 1964 1981 Das Geschenk 1971 Milan Sladek Pantomimen 1977 Kefkas Don Juan 1978 Masken Improvisationen 1982 Carmen 1983 2000 Konig Ubu 1984 1999 Apocalyptica 1989 Die Hochzeit des Figaro 1991 Die Kronung der Poppea 1993 Grand Pierrot 1994 1997 Die Dreigroschenoper 2001 Magic Night 2003 Orpheus 2003 Andy Andy 2004 Die Dreigroschenoper 2005 Die Komoedia vom Reichen und Lazarus Premiere 4 Mai 2006 Pantalon und Columbine eine Mozartpantomime Welturauffuhrung 27 Juni 2006 Der Kreuzweg Musik Marcel Dupre 31 Marz 2007 Jupiter und die Anderen 15 November 2007 Milan Sladek neues Soloprogramm Urauffuhrung 23 Februar 2008 Preise und Auszeichnungen BearbeitenGrand Prix de Nancy 1965 Erster Preis Theaterfestival Istanbul 1967 Preis des Kultusministeriums zum 50 jahrigen Jubilaum der CSSR 1968 Goldene Bulle der Stadt Bratislava 1998 Ludovit Stur Medaille uberreicht vom slowakischen Staatsprasidenten Rudolf Schuster 2000 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse verliehen durch Bundesprasidenten Johannes Rau 2000Kunstausstellungen Bearbeiten1978 Theater Kefka Koln 1986 Theater Kefka Koln Forum Leverkusen 1987 Galerie am Maxwehr Landshut 1988 Stadt Koln Rathaus Koln 1988 Del Bello Gallery Toronto 1989 Kultureel Zentrum Tilburg 1991 Buchmesse Frankfurt 1991 Folkwang Hochschule Essen 1991 Kunstverein Grevenbroich 1992 Keller Galerie Daberitz Bergisch Gladbach 1992 2 Litfass Biennale Munchen 1993 Hof Galerie Essen 1993 Galerie Ruf Munchen 1994 Europaisches Parlament StrassburgPublikationen BearbeitenMilan Sladek und Frank Meyer Herausgeber Pantomimentheater Koln 1985 Bund Verlag ISBN 3 7663 0948 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Milan Sladek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Milan Sladek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Milan Sladeks Webprasenz Informationen zur Mozartpantomime Pantalon und Columbine Portrat von Milan Sladek mit Interview als mp3 Audio PodcastNormdaten Person GND 118614924 lobid OGND AKS LCCN n80075699 VIAF 166404000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sladek MilanKURZBESCHREIBUNG slowakischer Pantomime Regisseur und AutorGEBURTSDATUM 23 Februar 1938GEBURTSORT Strezenice Okres Puchov Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Milan Sladek amp oldid 238471565