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Michal Apanassawitsch Wituschka belarussisch Mihal Apanasavich Vitushka 5 November 1907 in Njaswisch Russisches Kaiserreich 7 Januar 1945 1 war ein belarussischer Politiker und Fuhrer der Schwarzen Katzen einer Einheit der SS Jagdverbande Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schwarze Katzen 2 Angebliche Aktivitaten in der Nachkriegszeit 3 Nachwirkung 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWituschka wurde am 5 November 1907 in Njaswisch geboren Sein Cousin Dsmitryj Kasmowitsch wurde Chef der Hilfspolizei von Smolensk 2 Wituschka beendete das belarussische Gymnasium in Klezk und Vilnius Anschliessend studierte Wituschka an der Karls Universitat Prag sowie an der Technischen Universitat Warschau In Warschau war er in der belarussischen Studentenbewegung aktiv Von 1939 bis 1940 war Wituschka Polizeichef in Njaswisch Im August 1941 wurde er Kommandeur des Weissruthenischen Selbstschutzkorps Zudem wurde er Cheforganisator der Polizei in Minsk 3 Wituschka gehorte zusammen mit Winzent Hadleuski und Usewalad Rodska der Fuhrung der 1942 gegrundeten Weissrussischen Unabhangigen Partei an 4 Von 1942 bis 1943 organisierte Wituschka Einheiten des Weissruthenischen Selbstschutzkorps in den Regionen Brjansk Mahiljou und Smolensk Er trat dem Weissruthenischen Selbsthilfewerk bei und war Major der Weissruthenischen Heimwehr Daruber hinaus nahm Wituschka am II Weissrussischen Volkskongress teil Anfang Sommer 1944 wurde er Offizier des Luftlandebataillons Dallwitz 3 Schwarze Katzen Bearbeiten Im Jahr 1944 beschloss der Offizier der Waffen SS Otto Skorzeny bei einem Treffen mit den weissrussischen Kollaborateuren Radaslau Astrouski Usewalad Rodska und Mikola Abramtschyk eine Zusammenarbeit um Rekruten und Personal fur Sabotage Einsatze und zur Trainierung von Infiltratoren zu finden Es wurden zwei SD Anlagen errichtet Eine in Dallwitz und eine Weitere in Walbuze in Ostpreussen Dort wurde den Rekruten die Nutzung von Funkverbindungen Codierung Demolierung und Totungstechniken beigebracht In Dallwitz bei Insterburg wurde das Luftlandebataillon Dallwitz ausgebildet Wituschka leitete dabei eine dreissigkopfige Gruppierung mit dem Namen Schwarze Katzen die zu den SS Jagdverbanden gehorte 5 Im Sommer und im Herbst des Jahres 1944 wurden die verschiedene Einheiten des SS Jagdverbands Ost mit Fallschirmen hinter den Linien der Roten Armee abgesetzt 5 Wituschka selbst wurde mit seinen Schwarzen Katzen am 17 November 1944 ostlich von Vilnius abgesetzt 6 Die Schwarzen Katzen erzielten zunachst erste Erfolge wurden jedoch nach einiger Zeit vom NKWD infiltriert 7 Diesem gelang es innerhalb von drei Monaten das Netzwerk des SS Jagdverbands in Belarus auszuschalten Spatestens im Jahr 1946 war die gesamte Bewegung liquidiert 8 Wahrend einigen der Fallschirmjager die Flucht in den Westen gelang wurde Wituschka selbst gefangen genommen und hingerichtet 8 Nach Angaben des KGB soll er am 7 Januar 1945 bei einer Kampfhandlung getotet worden sein 1 Angebliche Aktivitaten in der Nachkriegszeit BearbeitenIn der weissrussischen nationalistischen Hagiographie lebte Wituschka weiter 8 Obwohl die meisten Zeugenaussagen sich darin einig waren dass fast der gesamte antisowjetische Widerstand 1946 liquidiert worden war 9 und obwohl Wituschka bereits tot war wurde er wahrend des Kalten Kriegs von anderen weissrussischen Nazikollaborateuren gegenuber westlichen Geheimdiensten als Fuhrer einer grossen antisowjetischen Untergrundarmee beworben 10 Diese Partisanenbewegung sollte dabei angeblich ebenfalls unter der Bezeichnung Schwarze Katzen im westlichen und mittleren Teil von Belarus sowie in Litauen aktiv gewesen sein 11 Radaslau Astrouski der Prasident des Weissruthenischen Zentralrats behauptete 50 000 Partisanen stunden unter dem Kommando von Wituschka und waren in den Waldern und Tiefen von Belarus verstreut wo sie Panzer die gepanzerte Polizei und Truppenpatrouillen angreifen wurden 9 Der ehemalige General der Weissruthenischen Heimwehr Franzischak Kuschal erzahlte der CIA dass er uber Kontakte mit den Schwarzen Katzen verfuge und gab Angaben zu deren Aktivitaten 12 CIA Agenten beschrieben die Schwarzen Katzen als ein loses Bundnis von Banditengruppen mit wenig Kraft um eine kontrollierte Bewegung zu werden und trauten der Zuverlassigkeit von Kuschals Aussagen insbesondere was die Qualitat und Starke der angeblichen Guerillabewegung anging nicht Nichtsdestotrotz zeigten ranghohe US Agenten ein zunehmendes Interesse an den Schwarzen Katzen um die Macht der Sowjetunion zu untergraben 13 Auch der Historiker Sjarhej Jorsch berichtet von einer Aktivitat Wituschkas als Anfuhrer einer antisowjetischen Guerilla wobei sich diese Behauptungen nicht verifizieren lassen 14 Nachwirkung BearbeitenWituschkas angebliche antisowjetische Partisanenbewegung die in der Nachkriegszeit aktiv gewesen sein soll wird nach wie vor in belarussischen nationalistischen Kreisen heroisiert Am 5 November 2007 wurden mehrere Aktivisten der Organisation Malady Front in Njaswisch von der Polizei festgenommen nachdem sie den hundertsten Geburtstag von Michal Wituschka gefeiert hatten 15 Auf einer Demonstration am 25 Marz 2014 erschienen Aktivisten der Malady Front mit einem Transparent auf dem unter anderem auch Michal Wituschka abgebildet war und das die Aufschrift Helden sterben nicht trug 16 Siehe auch BearbeitenDecknamen deutscher Militaroperationen im Zweiten WeltkriegEinzelnachweise Bearbeiten a b Nashestvie prizrakov proshlogo Pressemitteilung des KGB Memento vom 23 Mai 2013 im Internet Archive russisch John Loftus America s Nazi Secret TrineDay LCC 2010 ISBN 978 1936296040 S 189 a b Antonio J Munoz Oleg V Romanko Hitler s White Russians Collaboration Extermination and Anti partisan Warfare in Byelorussia 1941 1944 Europa Books Bayside NY 2003 ISBN 1 891227 42 4 S 452f Andrew Wilson Belarus The Last European Dictatorship Yale University Press New Haven 2012 ISBN 978 0 300 13435 3 S 108 a b Perry Biddiscombe The SS Hunter Battalions The Hidden History of the Nazi Resistance Movement Tempus Stroud 2006 S 65 Antonio J Munoz Oleg V Romanko Hitler s White Russians Collaboration Extermination and Anti partisan Warfare in Byelorussia 1941 1944 Europa Books Bayside NY 2003 ISBN 1 891227 42 4 S 453 John Loftus America s Nazi Secret TrineDay LCC 2010 S 118 a b c Perry Biddiscombe The SS Hunter Battalions The Hidden History of the Nazi Resistance Movement Tempus Stroud 2006 S 66 a b Stephen Dorrill MI6 Inside the Covert World of Her Majesty s Secret Intelligence Service Simon and Schuster 2002 S 220 John Loftus America s Nazi Secret TrineDay LCC 2010 S 306 Antonio J Munoz Oleg V Romanko Hitler s White Russians Collaboration Extermination and Anti partisan Warfare in Byelorussia 1941 1944 Europa Books Bayside NY 2003 ISBN 1 891227 42 4 S 453 KUSCHEL FRANCIS auf foia cia gov Aussagen des Generals Franzischak Kuschal gegenuber der CIA englisch Mark Alexander Nazi Collaborators American Intelligence and the Cold War The Case of the Byelorussian Central Council University of Vermont Graduate College Dissertations and Theses Nr 424 2015 S 97 PDF Vadim Sidorovich Naliboki Forest Historical outline and ethnographical sketch Minsk 2016 S 1041ff Niasvizh Police Detain Young Front Activists for Celebrating Vitushka s Birthday In Spring96 5 November 2007 abgerufen am 22 April 2016 Malady Front tlumachyc kago lichyc geroyami svaboda mobi weissrussisch PersonendatenNAME Wituschka MichalALTERNATIVNAMEN Vitushka Mihal Apanasavich weissrussisch KURZBESCHREIBUNG weissrussischer PolitikerGEBURTSDATUM 5 November 1907GEBURTSORT Njaswisch Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 7 Januar 1945STERBEORT Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michal Wituschka amp oldid 235498090