www.wikidata.de-de.nina.az
Michail Michailowitsch Soschtschenko russisch Mihail Mihajlovich Zoshenko ukrainisch Mihajlo Mihajlovich Zoshenko wiss Transliteration Michailo Michajlovic Zoscenko 28 Julijul 9 August 1894greg 1 in Poltava Russisches Kaiserreich 22 Juli 1958 in Leningrad UdSSR war ein sowjetischer Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSoschtschenko wurde als Sohn eines Malers und einer Schauspielerin geboren und wuchs mit sieben Geschwistern auf Nach dem Besuch des Gymnasiums war er in den Jahren 1913 und 1915 an der juristischen Fakultat der Universitat Sankt Petersburg eingeschrieben er verfasste bereits in dieser Zeit seine ersten Erzahlungen Sein Studium wurde vom Ersten Weltkrieg unterbrochen zu dem sich Soschtschenko 1915 freiwillig meldete Wahrend des Krieges erlitt der Dichter eine Gasvergiftung mit bleibenden Schaden fur sein Herz aufgrund deren er 1917 aus der Armee entlassen wurde Die schwere Krankheit spiegelt sich in etlichen seiner Werke wider Nach der Ruckkehr nach Petersburg nun Petrograd schrieb er einige unveroffentlichte Erzahlungen denen ein Einfluss Maupassants nachgesagt wird Trotz seiner Herzkrankheit nahm Soschtschenko 1918 19 auf der Seite der Roten Armee am Burgerkrieg in Russland teil Nach dem Burgerkrieg bestritt Soschtschenko seinen Lebensunterhalt unter anderem als Postleiter Detektiv Tierzuchter Milizionar Schuster Tischler und Buroangestellter Ab 1920 zuruck in Petrograd begann er wieder zu schreiben einzelne Erzahlungen erschienen in den zahlreichen satirischen Zeitschriften der NEP Zeit und eine erste Sammlung von Erzahlungen kam 1922 heraus und trug den Titel Erzahlungen des Nasar Iljitsch Herrn Blaubauch Rasskazy Nazara Ilicha gospodina Sinebryuhova und strahlte durch den dummdreisten Ich Erzahler a la Schwejk eine Tragikomik aus die bei Publikum und Kritik erfolgreich angenommen wurde Der neue Heldentypus des wenig von Geistesgaben belasteten Sowjetmenschen der sich durch den Alltag kampft fand sich auch in den weiteren Erzahlungen Soschtschenkos Als Stilmittel verwendete Soschtschenko dazu den sog Skas eine auch schon in den Werken Gogols vorkommende pseudomundliche Erzahlweise in umgangssprachlichem Duktus In den folgenden Jahren gehorte Soschtschenko zu den meistgelesenen Autoren des Landes und seine Erzahlsammlungen und Werke wurden in zahlreichen Zeitschriften Zeitungen und Verlagen in hohen Auflagen herausgegeben 1921 schloss sich der Dichter der neu gegrundeten literarischen Gruppe der Serapionsbruder Serapionovy bratya an und war bis zu ihrem Ende ihr standiges Mitglied Allmahlich wendete sich Soschtschenko von den Erzahlungen ab und begann grossere Werke wie Die wiedererlangte Jugend Vozvrashyonnaya molodost 1933 oder Das Himmelblaubuch Golubaya kniga 1935 zu schreiben Stets entfernte er sich in seinen spateren Werken immer mehr von der satirischen und humoresken Bahn und experimentierte mit verschiedenen Kompositions und Darstellungsmethoden Nach Erscheinen des Himmelblaubuches konnte Soschtschenko nur noch Feuilletonartikel und Kindergeschichten veroffentlichen Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Soschtschenko aus dem belagerten Leningrad nach Alma Ata evakuiert und arbeitete in den dortigen Filmstudios Nach Ende der Leningrader Blockade kehrte er noch wahrend des Krieges nach Leningrad zuruck und nahm seine schriftstellerische Tatigkeit wieder auf unter anderem auch in satirischen Zeitschriften wie Krokodil Durch seine Veroffentlichungen geriet er dabei unerwartet ins Kreuzfeuer der staatlichen Kritik Besonders nach dem Erscheinen der ersten Kapitel seines Werkes Vor Sonnenaufgang Pered voshodom solnca im Jahre 1943 in der Zeitschrift Oktjabr wurde der Dichter Angriffen der Parteikritik ausgesetzt der Leningrader Parteisekretar Andrej Schdanow bezeichnete Vor Sonnenaufgang als ekelhaftes Werk Soschtschenkos Werke durften nicht mehr gedruckt werden und selbst seine Herausgeber distanzierten sich von ihm Es folgte der Ausschluss aus samtlichen Stellungen und schliesslich auch aus dem Schriftstellerverband mit dem Parteierlass vom 14 August 1946 2 Erst nach Stalins Tod im Jahre 1953 wurde Soschtschenko rehabilitiert und wieder in den Schriftstellerverband aufgenommen und zwei Jahre vor seinem Tod im Jahre 1958 konnte 1956 ein Auswahlband seiner Werke erscheinen Einem breiteren ostdeutschen Publikum wurde er durch die von Manfred Krug am 31 Oktober 1965 im Rahmen einer Veranstaltung von Lyrik Jazz Prosa vorgetragene Erzahlung Die Kuh im Propeller im Original Der Agitator aus Teterkin bestellt einen Aeroplan bekannt Der Asteroid 5759 Zoshchenko ist nach ihm benannt Werke BearbeitenErzahlungen des Nasar Iljitsch Herrn Blaubauch Rasskazy Nazara Ilicha gospodina Sinebryuhova 1922 Der redliche Zeitgenosse 1926 Was die Nachtigall sang 1927 Teterkin bestellt einen Aeroplan Prager Verlag Leipzig Wien 1931 Die wiedererlangte Jugend Vozvrashyonnaya molodost 1933 Schlaf schneller Genosse Erzahlungen Rowohlt Stuttgart 1940 Neuauflage Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1966 Das Himmelblaubuch Golubaya kniga 1935 Deutsche Ubersetzung Berlin Rutten amp Loening 1973 Erzahlungen uber Lenin Rasskazy o Lenine 1940 Vor Sonnenaufgang Pered voshodom solnca Autobiographie erste Kapitel in der Zeitschrift Oktjabr 1943 erste vollstandige Ausgabe USA 1968 in Russland 1987 deutsche Ubersetzung unter dem Titel Schlussel des Glucks Reclam Leipzig 1977 Lob des Automobils Die Stiefel des Zaren Erzahlungen aus dem heutigen Russland Zarskie sapogi Mit 25 Zeichnungen von E O Plauen Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1961 Werthers Leiden oder Die Zukunftsvisionen eines Radfahrers Rutten amp Loening Berlin 1968 Eine schreckliche Nacht Erzahlungen Verlag der Nation Berlin 1986 Wie mit Gabeln aufs Wasser geschrieben Erzahlungen Deutsch von Thomas Reschke persona verlag Mannheim 2004 ISBN 3 924652 32 5 Voransicht des Buches bei Google Books Literatur BearbeitenMarlene Grau Untersuchungen zur Entwicklung von Sprache und Text bei M M Zoscenko Dargestellt an Kurzgeschichten der 20er Jahre Sagner Munchen 1988 Specimina philologiae Slavicae Supplementband 25 ISBN 3 87690 370 X Nyota Thun Puschkinbilder Bulgakow Tynjanow Platonow Soschtschenko Zwetajewa Aufbau Berlin u a 1984 Jason Cieply The Enthusiastic Objectifications of Skaz Mikhail Zoshchenko and the Simple Souled Soviet Reception of Jazz In The Russian Review 79 2020 3 S 389 414 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mikhail Zoshchenko Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Michail Michailowitsch Soschtschenko im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurze Chronik zu Leben und Werk von M M Soschtschenko Memento vom 3 Februar 2014 im Internet Archive von Juri Wladimirowitsch Tomaschewski russisch sovlit net Encyclopedia of Soviet Writers englisch Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Taufregister der Kirche der heiligen Martyrerin Zarin Alexandra in Sankt Petersburg siehe Kurze Chronik zu Leben und Werk Memento vom 3 Februar 2014 im Internet Archive Uber die Zeitschriften Swesda und Leningrad Normdaten Person GND 118773194 lobid OGND AKS LCCN n50016893 NDL 00552151 VIAF 44718 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Soschtschenko Michail MichailowitschALTERNATIVNAMEN Zoshenko Mihail Mihajlovich russisch Zoscenko Michail Michajlovic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG russischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 9 August 1894GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 22 Juli 1958STERBEORT Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Michailowitsch Soschtschenko amp oldid 236638502