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Michail Jewgrafowitsch Saltykow Schtschedrin russisch Mihail Evgrafovich Saltykov Shedrin wiss Transliteration Michail Evgrafovic Saltykov Scedrin Betonung Michail Jewgrafowitsch Saltykow Schtschedrin 15 jul 27 Januar 1826greg in Spas Ugol Ujesd Kaljasin 28 Apriljul 10 Mai 1889greg in Sankt Petersburg Pseudonym N Schtschedrin war ein russischer Schriftsteller und Satiriker Portrat Saltykow Schtschedrins von Iwan Kramskoi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSaltykow Schtschedrin entstammte einer adligen Gutsherrenfamilie und wuchs auf dem Landgut seines Vaters im heute zur nordlichen Oblast Moskau gehorenden Ort Spas Ugol in Mittelrussland auf Im Alter von zehn Jahren wurde er auf ein vornehmes Gymnasium nach Moskau geschickt und zeigte dort so gute Leistungen dass er zwei Jahre spater auf dem renommierten Lyzeum Zarskoje Selo bei Sankt Petersburg studieren durfte Dort begeisterte sich Saltykow schon fruh fur Literatur und schrieb zunachst Gedichte Zudem machte er in seinen Jugendjahren Bekanntschaft mit dem bekannten Literaturkritiker Wissarion Belinski was zusammen mit eigenen Kindheitserfahrungen auf dem Familien Landgut wo das Elend und die Unterdruckung der Bauern nicht zu ubersehen waren die spateren revolutionaren Ansichten Saltykows und seine Abneigung gegen die im Russischen Reich damals noch bestehende Leibeigenschaft entscheidend pragte Nach dem Abschluss des Lyzeums arbeitete Saltykow ab 1844 in der Kanzlei des Kriegsministeriums in Petersburg Gleichzeitig bemuhte er sich seine fruhen Werke zu publizieren was ihm beispielsweise 1844 und 1845 mit der Veroffentlichung einiger Gedichte in der Literaturzeitung Sowremennik Zeitgenosse gelang Schon bald ruckte er jedoch von der Poesie ab Er studierte begeistert zeitgenossische Schriften franzosischer utopischer Sozialisten und schloss sich eine Zeit lang dem Kreis der sogenannten Petraschewzen um Michail Petraschewski an Ende der 1840er Jahre veroffentlichte er erstmals kurzere Prosawerke und Aufsatze Einige davon wurden von der zaristischen Zensur als zu freidenkerisch eingestuft wofur Saltykow 1848 aus Petersburg nach Wjatka strafversetzt wurde Dort arbeitete er bei der Gouvernementsverwaltung in dieser Zeit schrieb er zwar nicht mehr konnte jedoch eine Vielzahl seiner Eindrucke aus dem provinziellen Leben in spateren Werken verarbeiten Nach dem Tod von Zar Nikolaus I im Jahr 1855 durfte Saltykow wieder nach Petersburg ziehen Er diente dort im Innenministerium wo er sich an der Vorbereitung der 1861 vollzogenen Bauernreform die unter anderem in der Abschaffung der Leibeigenschaft bestand beteiligte Als erstes literarisches Werk nach der Verbannung publizierte er unter dem Pseudonym N Schtschedrin die Skizzen aus dem Gouvernement Im Laufe der 1860er Jahre betatigte sich Saltykow im Staatsdienst in mehreren zentralrussischen Gouvernements darunter als Vizegouverneur in Twer und in Rjasan Zugleich schrieb er erste satirisch gepragte Werke in denen er auch die ihm aus eigener Erfahrung als Staatsdiener bekannte Korruption anprangerte Bis 1868 publizierte er seine Schriften vorwiegend im Sowremennik danach in der Zeitschrift Otetschestwennye Sapiski Vaterlandische Annalen wo er unter anderem eng mit dem gesellschaftskritischen volkstumlichen Dichter Nekrassow zugleich Chefredakteur der Zeitschrift zusammenarbeitete Ebenfalls 1868 quittierte Saltykow den Staatsdienst und widmete sich ab diesem Zeitpunkt ausschliesslich dem Schreiben Nach dem Tod Nekrassows wurde Saltykow sein Nachfolger in der Funktion des Chefredakteurs der Otetschestwennyje Sapiski In diesem Zeitraum also im Wesentlichen in den 1870er und fruhen 1880er Jahren schrieb und veroffentlichte er seine bekanntesten literarischen Werke darunter Die Geschichte einer Stadt und Die Herren Golowljow 1884 wurde die Zeitschrift von der Zensurbehorde als zu liberal eingestuft und verboten was Saltykow sehr schwer traf und seiner eigenen Schilderung nach auch seinen gesundheitlichen Zustand beeintrachtigte Seine spateren Werke publizierte er vorwiegend in der Zeitschrift Westnik Jewropy Nachrichtenblatt Europas darunter seinen letzten Roman Provinz Poschechonien Er starb 1889 in Sankt Petersburg und wurde seinem Wunsch entsprechend auf dem Wolkowo Friedhof 1 Abschnitt Literatenbrucken neben Iwan Turgenew beigesetzt Werk Bearbeiten nbsp Grab von Saltykow SchtschedrinBereits das erste grossere Werk Saltykows die Skizzen aus dem Gouvernement russ Gubernskie ocherki 1860 deutsch wurden von zeitgenossischen revolutionaren Kritikern Nikolai Tschernyschewski und Nikolai Dobroljubow hoch eingeschatzt Sie stellen das literarische Ergebnis seiner Verbannungszeit in Wjatka dar mit dem er der zaristischen Selbstherrlichkeit offen den Kampf ansagte In den Jahren seiner Arbeit bei Sowremennik und Otetschestwennyje Sapiski schuf Saltykow seine bekanntesten Meisterwerke die Romane Die Geschichte einer Stadt Istoriya odnogo goroda 1870 deutsch Die Herren Taschkenter Gospoda tashkentcy 1869 1872 deutsch und Die Herren Golowljow Gospoda Golovlyovy 1875 1880 deutsch in denen sich seine revolutionar demokratischen Anschauungen und seine kampferische Kritik an den gesellschaftlichen Verhaltnissen in seiner kunstlerischen Verbindung von schonungsloser Satire und publizistisch politischer Scharfe ausserten Eine treffende psychologische Charakteristik der einzelnen sozialen Gruppierungen des zaristischen Russlands gab Saltykow auch in dem Zyklus politisch satirischer Sittenbilder Pompadour und Pompadourin Pompadury i pompadurshi 1863 1874 deutsch in der Familienchronik Provinz Poschechonien Poshehonskaya starina 1887 1889 deutsch und in seinen Marchen auch Die Tugenden und die Laster russ Satiricheskie skazki 1882 1886 sowie in vielen anderen satirischen Arbeiten Die Marchen die in der deutschen Arbeiterbewegung fruh Widerhall fanden geisseln die parasitare Burokratie die adligen Anhanger der Leibeigenschaft die verangstigte kleinburgerliche Intelligenz und die kauflichen Liberalen In der Erzahlung wird die Not der Massen geschildert gleichzeitig bringt Saltykow seinen Glauben an eine revolutionare Veranderung und die Humanitat zum Ausdruck Somit gilt Saltykow als einer der konsequentesten kampferischen Satiriker des russischen kritischen Realismus Das bekannteste Drama Saltykows ist die vieraktige Komodie Pasuchins Tod 1857 Ehrungen BearbeitenNach Saltykow Schtschedrin wurde unter anderem die Sankt Petersburger Saltykow Schtschedrin Bibliothek benannt Ferner die Saltykowstrasse eine Seitenstrasse der Karl Marx Strasse in Berlin Neukolln Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michail Saltykow Schtschedrin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Michail Jewgrafowitsch Saltykow Schtschedrin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website uber Saltykow Schtschedrin Memento vom 5 Februar 2006 im Internet Archive russisch Biografien auf hrono ru russisch Werkverzeichnis russisch Hanns Martin Wietek Michail Jewgrafowitsch Saltykow Schtschedrin Satiriker von WeltrangEinzelnachweise Bearbeiten Christine Hamel Russland Von der Wolga bis zur Newa Moskau und Goldener Ring St Petersburg und Karelien Nowgorod Pskow und Kasan In DuMont Kunst Reisefuhrer 3 Auflage DuMont Reiseverlag Koln 2004 ISBN 3 7701 4300 0 S 325 Normdaten Person GND 118751018 lobid OGND AKS LCCN n50082130 NDL 00478925 VIAF 41849162 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Saltykow Schtschedrin Michail JewgrafowitschALTERNATIVNAMEN N Schtschedrin Saltykov Shedrin Mihail Evgrafovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Schriftsteller und SatirikerGEBURTSDATUM 27 Januar 1826GEBURTSORT Spas UgolSTERBEDATUM 10 Mai 1889STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Jewgrafowitsch Saltykow Schtschedrin amp oldid 232457772