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Michael Freiherr von Taube Michael Aleksandrovic von Taube 15 Mai 1869 in Pawlowsk bei Sankt Petersburg 29 November 1961 in Paris war ein russischer Jurist Politiker und Beamter Er wirkte als Dozent beziehungsweise Professor fur Volkerrecht an verschiedenen Hochschulen darunter an der Universitat Sankt Petersburg und der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster Daruber hinaus fungierte er als Mitglied des Standigen Schiedshofes in Den Haag und von 1911 bis 1915 als stellvertretender russischer Minister fur Volksbildung Michael von Taube 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Werdegang 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenMichael Baron von Taube wurde 1869 in Pawlowsk bei Sankt Petersburg geboren und entstammte dem schwedisch deutschbaltischen Adelsgeschlecht von Taube von dem ein Haus seit dem 18 Jahrhundert in den Diensten der russischen Zaren stand Seine Herkunft geht bis in das fruhe 17 Jahrhundert zuruck Sein Urahn Johann Georg Reichsfreiherr von Taube 1627 wurde 1665 Herr auf Hallinap 1 in Estland und 1631 Herr auf Roth Nausslitz in Sachsen Er war mit Sophie von Mecks verheiratet beide wurden in Rodern Sachsen beigesetzt Sie hatten sieben Sohne die in kursachsischen Diensten standen Sein Sohn Johann Georg 1654 in Dresden 1709 in Neukirchen war der Stammvater des sachsischen Hauses der Freiherren Taube zu Neukirchen und Niederpollnitz Ihm folgten in mannlicher Nachfolge Freiherr von Taube nicht bekannt und Johann Georg von Taube 1750 1830 Der Vater Michaels war Friedrich Gideon Michael 1805 1870 der in Ratzau geboren wurde und in Sankt Petersburg starb Er begrundete das russische Haus derer von Taube Seine Mutter war die in zweiter Ehe geheiratete Elisaweta Iwanowna Waschutina 1827 1893 Von Taube heiratete Anna Aleksandrowna Baranowa 1862 1915 sie hatten funf Kinder Iwan Michailowitsch von Taube 1892 Alexander Michailowitsch von Taube 1889 Michail Michailowitsch von Taube 1894 1936 Sergei Michailowitsch von Taube 1894 1937 Maria Michailowna von Taube 1899 1929 Werdegang BearbeitenEr studierte von 1887 bis 1891 Rechtswissenschaften an der Universitat Sankt Petersburg an der er 1896 bei Friedrich Fromhold Martens im Bereich des Volkerrechts den Abschluss eines Magisters erlangte und ein Jahr spater auch habilitiert wurde Anschliessend wechselte er als Privatdozent an die Universitat von Charkow wo er sich mit dem spateren kaiserlichen Volksbildungsminister Leo Aristidowitsch Kasso befreundete 1899 kehrte er an die Universitat Sankt Petersburg zuruck an der er promovierte und im gleichen Jahr Privatdozent wurde Vier Jahre spater folgte die Berufung zum ausserordentlichen und 1906 als Nachfolger von Martens zum ordentlichen Professor Im Jahr 1909 wurde er ordentlicher Professor fur internationales Recht an der Kaiserlichen Rechtsschule in Sankt Petersburg Zwei Jahre spater legte er aufgrund seiner politischen Tatigkeit seine akademischen Verpflichtungen nieder Neben seiner Hochschultatigkeit trat Taube als Zivilbeamter in den Dienst der Regierung Er wirkte zunachst als nachgeordneter Rechtsberater im russischen Aussenministerium bevor er 1905 unter dem deutschbaltischen Minister Graf Lamsdorff zum stellvertretenden Leiter der Rechtsabteilung Gehilfe des Direktors des 2 Departments ernannt wurde 1909 stieg Taube wiederum in Direktnachfolge des verstorbenen Martens zum Mitglied im Ministerialrat des Aussenministeriums oberster Rechtsberater und zum Mitglied des kaiserlich russischen Admiralitatsrates auf und erhielt den Rang eines Kaiserlichen Staatsrates 5 Rangklasse Zugleich wurde er 1909 zum Mitglied des Standigen Schiedshofes in Den Haag ernannt Unter Aussenminister Iswolski verlor Taube jedoch real an Einfluss im Aussenministerium und zog sich enttauscht auch von dessen 1910 ernanntem Nachfolger Sasonow aus der dortigen Tatigkeit zuruck als sein 1910 zum Volksbildungsminister ernannter Freund Kasso ihn zu seinem Stellvertreter berufen liess Im April 1911 trat Taube diese Position als Gehilfe des Ministers fur Volksbildung an Wahrend der schweren Erkrankung Kassos und nach dessen Tod Ende 1914 amtierte Taube von Oktober 1914 bis Februar 1915 als geschaftsfuhrender Minister Eine Zeit lang wurde er als Nachfolger angesehen was jedoch durch die Ernennung von Graf Ignatjew konterkariert wurde Im Februar 1915 verliess Taube seine Position als Vizeminister und wurde stattdessen zum Senator im Range eines Kaiserlichen Geheimrates 2 Rangklasse ernannt Am Neujahrstag 1917 berief ihn Zar Nikolai II zum Mitglied des Reichsrates des damaligen russischen Oberhauses Diese politische Position ging allerdings mit dem Sturz der Monarchie durch die Februarrevolution im Marz 1917 wieder verloren Nach der kommunistischen Oktoberrevolution von 1917 verliess Taube sein Heimatland und lebte seither in der Emigration Er wirkte in den Jahren 1919 1920 in Schweden als Privatdozent an der Universitat Uppsala und von 1923 bis 1929 als Professor am Russischen Wissenschaftlichen Institut in Berlin Daruber hinaus wurde er 1923 Mitglied des Kuratoriums der Haager Akademie fur Volkerrecht Er hielt Kontakt zur emigrierten Romanow Dynastie und agierte als juristischer Berater des Thronpratendenten Kyrill Wladimirowitsch Romanow Zugleich publizierte Taube historische Schriften uber seine Arbeit in der russischen Regierung und seine Sicht der Ursachen des Ersten Weltkrieges 1931 erhielt er einen Lehrauftrag fur Diplomatie Geschichte des Volkerrechts sowie einige andere Facher an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster Im Dezember 1934 folgte obwohl er die Altersgrenze von 65 Jahren im gleichen Jahr bereits uberschritten hatte die Ernennung zum Honorarprofessor fur Spezialgebiete des Volkerrechts Vier Jahre spater wurde er aus Altersgrunden von seiner Lehrtatigkeit entbunden Er starb 1961 in Paris Werke Auswahl BearbeitenRussland und Westeuropa Russlands historische Sonderentwicklung in der europaischen Volkergemeinschaft Reihe Aus dem Institut fur Internationales Recht an der Universitat Kiel Band 8 Berlin 1928 Der grossen Katastrophe entgegen Die russische Politik der Vorkriegszeit und das Ende des Zarenreiches 1904 1917 Erinnerungen von Dr Michael Freiherrn von Taube Berlin 1929Literatur BearbeitenLehrauftrag fur Freiherr Michael von Taube In Lieselotte Steveling Juristen in Munster Ein Beitrag zur Geschichte der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster Westf Reihe Beitrage zur Geschichte der Soziologie Band 10 LIT Verlag Munster 1999 ISBN 3 82 584084 0 S 458 460Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Michael von Taube im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Taube Michael Aleksandrovic Frh v In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise Bearbeiten Gutshofe Estlands Hallinap im Kirchspiel St Johannis HarrienNormdaten Person GND 107566915 lobid OGND AKS LCCN n88649852 VIAF 217104754 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Taube Michael vonALTERNATIVNAMEN Taube Michael Freiherr von Taube Mihail Aleksandrovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Jurist VolkerrechtlerGEBURTSDATUM 15 Mai 1869GEBURTSORT PawlowskSTERBEDATUM 29 November 1961STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael von Taube amp oldid 238498478