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Michael Brink 17 Januar 1914 in Schneidemuhl 9 August 1947 in Agra war ein deutscher katholischer Publizist und Mitglied der Widerstandsbewegung gegen das NS Regime Sein ursprunglicher Name war Emil Piepke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrink war zunachst Jugendfuhrer beim katholischen Bund Neudeutschland Er studierte vier Semester im Priesterseminar Braunsberg Ostpreussen entschied sich dann jedoch dafur freier Schriftsteller zu werden Er gehorte zu einem Kreis kirchenkritischer Katholiken um Johannes Maassen und die Wochenzeitung Junge Front nach einem Verbot umbenannt in Michael Brink wurde zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und kam dann ubergangslos zur Wehrmacht Nachdem er im September 1941 schwer verwundet wurde kam er im Winter 41 42 nach Deutschland zuruck nur noch garnisondienst verwendungsfahig Bereits zu dieser Zeit hatte er Kontakt zu Widerstandsgruppen Er wurde zum OKW versetzt in eine Abteilung die Literatur fur Soldaten verbreitete Seine konspirative Funktion bestand offenbar darin zu Freunden bei der Abwehr Kontakt zu halten und in kleinen Kreisen uber Fragen der Macht und ihres Gebrauchs uber den Eid und seine Verbindlichkeit und uber die Auseinandersetzung mit der NS Weltanschauung zu sprechen 1 Nach einem bereits Anfang des Krieges gefallenen Freund hatte Emil Piepke sich umbenannt in Michael Brink Der Schriftstellername wurde nach 1945 legalisiert Bereits im Fruhsommer hatte er Kontakt aufgenommen zu dem Berliner Verleger Lambert Schneider im Fruhjahr 1942 erschien dort sein Buch Don Quichotte Bild und Wirklichkeit in dem er den fast hoffnungslosen jedoch von christlichem Glauben getragenen Kampf Don Quichottes gegen die Windmuhlen des Bosen auf die Situation des Widerstandes gegen das NS Regime bezog Nach Aussage seines Verlegers war das Buch bereits wenige Wochen nach Erscheinen vergriffen und wurde im Herbst 1942 nachgedruckt Es wurde verboten kursierte jedoch in Abschriften Fur den Verlag Lambert Schneider bereitete Brink nun Anthologien deutscher Gedichte der Romantik und Nachromantik vor Er selbst bezeichnete sich Schneider gegenuber als Ordonanz der verschiedenen Widerstandsgruppen Gesprache fanden auch statt im Zusammenhang mit seinem Buch Don Quichotte das zumindest fur den Kreis der Weissen Rose bedeutsam war 2 3 Belegt sind daruber hinaus Kontakte mit dem Kreisauer Kreis zu General Friedrich Olbricht 4 und zum Solf Kreis insbesondere zu Isa Vermehren und Gisela Grafin Plettenberg Lenhausen sowie zu Personen des katholischen Widerstands wie Adalbert Probst Ludwig Wolker und Georg Smolka Mit Pater Alfred Delp S J war Brink eng befreundet Im Fruhjahr 1944 wurde Michael Brink verhaftet aufgrund einer Denunziation des Gestapo Spitzels Paul Reckzeh Er war zunachst in Gestapo Untersuchungshaft im KZ Ravensbruck 5 spater im KZ Sachsenhausen 6 Wahrend des Todesmarsches von Sachsenhausen im April 1945 konnte Brink fliehen Allerheiligen 1945 heirateten Brink und die christliche Malerin Roswitha Bitterlich Er war an Tuberkulose erkrankt und kampfte in einem Lungensanatorium um sein Leben Im Dezember 1946 wurde seine Tochter Mechthild Maria geboren 1946 erschien mit Revolutio humana Brinks Hauptwerk eine theologische Auseinandersetzung mit den Verbrechen im Nazideutschland Deutlich wird die Nahe zum Renouveau catholique ausserdem nimmt die Arbeit Intentionen der spateren Okumenischen Bewegung voraus Michael Brink starb am 9 August 1947 Werke BearbeitenDer Deutsche Ritterorden Recklinghausen o J 1937 2 Auflage 1940 Don Quichotte Bild und Wirklichkeit Berlin 1942 2 erweiterte Auflage Heidelberg 1946 Neuausgabe Berlin 2013 pdf ISBN 978 3 923211 17 3 Hrsg Der Weg des Soldaten Johannes Dusseldorf o J Der Weg der Armut in Der Brenner XVI Folge 1946 S 15 31 Revolutio humana Heidelberg 1946 Neuausgabe Berlin 2013 PDF ISBN 978 3 923211 25 8 Hrsg Gedichte der deutschen Romantik Heidelberg 1946 und Lambert Schneider Hrsg Gedichte der Nachromantik und des Jungen Deutschland Heidelberg 1957 Literatur BearbeitenLambert Schneider Rechenschaft 1925 1965 Ein Almanach Heidelberg o J 1965 Felix Raabe Berlin Lubichow und zuruck Bilder einer bedrohten Jugend 1939 1949 Munchen 1986 Klaus Gotto Die Wochenzeitung JUNGE FRONT MICHAEL Veroffentlichungen der Kommission fur Zeitgeschichte Reihe B Forschungen Band 8 Mainz 1970 passim Mondrian Graf von Luttichau Armut Ganzheit Freiheit Mensch werden nach Auschwitz Michael Brink 1914 1947 in Friedhelm Kohler Friederike Migneco Benedikt Maria Trappen Hg Freiheit Bewusstheit Verantwortlichkeit Festschrift fur Volker Zotz zum 60 Geburtstag Munchen 2016 S 311 334 Einzelnachweise Bearbeiten Felix Raabe Berlin Lubichow und zuruck Bilder einer bedrohten Jugend 1939 1949 Munchen 1986 S 78 80 Anneliese Knoop Graf Inge Jens Willi Graf Briefe und Aufzeichnungen Frankfurt M 1984 S 291 Wolfgang Huber Die Bedeutung der Literatur fur den Widerstand der Weissen Rose In Einsichten und Perspektiven Bayerische Zeitschrift fur Politik und Geschichte Nr 04 2010 Gunter Weisenborn Der lautlose Aufstand Reinbek 1962 S 102 Haus der Bayerischen Geschichte Hrsg Zeitzeugen Projekt Wortprotokoll Karl Kunkel Augsburg 1999 Winfried Meyer Hrsg Verschworer im KZ Hans von Dohnanyi und die Haftlinge des 20 Juli 1944 im KZ Sachsenhausen Berlin 1999 Normdaten Person GND 116207078 lobid OGND AKS VIAF 27815702 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brink MichaelALTERNATIVNAMEN Piepke EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Publizist und Mitglied der Widerstandsbewegung gegen das NS RegimeGEBURTSDATUM 17 Januar 1914GEBURTSORT SchneidemuhlSTERBEDATUM 9 August 1947STERBEORT Agra Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Brink amp oldid 227772295