Die Enkephaline (altgriechisch ἐγκέφαλος enképhalos „Gehirn“) sind eine Gruppe endogener Pentapeptide aus der Klasse der Opioidpeptide. Es handelt sich um vom Körper selbst produzierte Opioide. Zwei Verbindungen bilden diese Familie, die beim Schmerzempfinden eine wichtige Rolle spielen. Die beiden anderen Familien der Opioidpeptide sind die Endorphine und die Dynorphine.
Entdeckung und Struktur Bearbeiten
Die beiden Neuropeptide wurden 1975 entdeckt. In der Peptidsequenz unterscheiden sie sich bei der fünften Aminosäure. Met-Enkephalin hat die Sequenz Tyr-Gly-Gly-Phe-Met und Leu-Enkephalin die Sequenz Tyr-Gly-Gly-Phe-Leu.
Funktionsweise Bearbeiten
Siehe Hauptartikel Opioidrezeptor
Der Rezeptor für die beiden Enkephaline sind die Opioidrezeptoren, die zur Gruppe der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gehören. Dort wirken die beiden Enkephaline als körpereigene Schmerzmittel.
Genetik Bearbeiten
Das die beiden Neuropeptide codierende Gen hat den Namen Proenkephalin (PENK). Es liegt beim Menschen auf Chromosom 8, Genlocus q23-q24. Die Met-Enkephalin-Sequenz wird dabei sowohl vom Enkephalin-Gen als auch vom Endorphin-Gene (POMC-Gene) codiert, während die Sequenz des Leu-Enkephalins sowohl vom Enkephalin-Gen als auch vom Dynorphin-Gen codiert wird.
Literatur Bearbeiten
- J. Schultz, J. Graw: Enkephaline – Endorphine – endogene Opiatagonisten. In: Pharmazie in unserer Zeit 1977, Nr. 6, S. 163–70. doi:10.1002/pauz.19770060601
Weblinks Bearbeiten
- National Library of Medicine: Enkephalins
Einzelnachweise Bearbeiten
- Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Met-Enkephalin: CAS-Nummer: 58569-55-4, EG-Nummer: 261-335-8, ECHA-InfoCard: 100.055.741, PubChem: 443363, ChemSpider: 391597, DrugBank: DB12668, Wikidata: Q1960495.
- Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Leu-Enkephalin: CAS-Nummer: 58822-25-6, EG-Nummer: 261-457-1, ECHA-InfoCard: 100.055.852, PubChem: 461776, ChemSpider: 406229, Wikidata: Q6533903.
- R. S. Rapaka, R. L. Hawks: (Memento des vom 26. August 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: National Institute on Drug Abuse, Forschungsmonografie #70, 1986.