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Melville Jean Herskovits 10 September 1895 in Bellefontaine Ohio 25 Februar 1963 in Evanston Illinois war ein US amerikanischer Anthropologe Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Positionen 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenMelville Herskovits Vater Herman Herskovits ein Kaufmann fur Bekleidung war 1872 aus Osterreich Ungarn in die USA eingewandert und war vermutlich eisenstadtisch kroatischer Herkunft Seine Mutter Henrietta Herskovits geb Hart stammte aus Deutschland und kam um 1880 nach Amerika Die Familie lebte bis 1905 in Ohio und ging dann nach El Paso Texas Nach dem Tod der Mutter im Jahr 1911 zog der Vater mit seinen Kindern nach Erie Pennsylvania 1 Am 12 Juli 1924 heirateten Melville Herskovits und Frances Shapiro in Paris Sie kannten sich vom gemeinsamen Studium an der New School for Social Research Leben BearbeitenIn Erie besuchte Melville Herskovits bis 1912 die High School 1915 begann er ein Studium an der University of Cincinnati und am Hebrew Union College Der Erste Weltkrieg unterbrach sein Studium das er erst 1919 an der Universitat von Poitiers und dann an der University of Chicago fortsetzen konnte Von 1920 bis 1923 studierte Herskovits das Fach Anthropologie an der Columbia University bei Franz Boas der ihn promovierte Der Titel der Dissertation lautete The Cattle Complex in East Africa Danach absolvierte Herskovits ein Studium an der New School for Social Research bei Alexander Alexandrovich Goldenweiser und Thorstein Veblen Auch lernte er Ruth Benedict Margaret Mead und Elsie Clews Parsons kennen Von 1923 bis 1927 konnte Melville Herskovits mit einer Forderung des National Research Council anthropologische Forschungen der Afroamerikaner betreiben In derselben Zeit lehrte er an der Columbia University und an der Howard University 1927 wurde Herskovits als einziger Anthropologe zunachst Assistant Professor fur Soziologie an der Northwestern University in Evanston Illinois ab 1931 Associate Professor und ab 1935 ordentlicher Professor 1938 ubernahm er die Leitung der neu eingerichteten Fakultat fur Anthropologie 1947 verfasste Herskovits einen Aufsatz mit dem Titel Ethnologischer Relativismus und Menschenrechte nachzulesen in Birnbacher Hoerster Texte zur Ethik der von der Amerikanischen Gesellschaft fur Anthropologie als Stellungnahme zur Kodifizierung einer Menschenrechtserklarung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen vorgelegt wurde 1959 wurde Herskovits in die National Academy of Sciences gewahlt 1961 erhielt er den Lehrstuhl fur afrikanische Studien der erstmals in den USA eingerichtet wurde Zur Erforschung der afrikanischen Kultur reiste Melville Herskovits begleitet von seiner Frau Frances S Herskovits und Morton Kahn im Sommer 1928 nach Niederlandisch Guayana Surinam Die Expedition wurde 1929 wiederholt 2 Auf seinem Forschungsgebiet folgten weitere Expeditionen 1931 Dahomey Goldkuste und Nigeria 1934 Haiti 1939 Trinidad 1942 Brasilien Positionen BearbeitenBedeutsam fur die Entwicklung der Studien zur afro amerikanischen Kultur wurde die Herskovits Frazier Debatte Melville Herskovits betonte in seinem Buch The Myth of the Negro Past 1941 die Elemente westafrikanischer kultureller Traditionen in der afroamerikanischen Lebenswelt wobei er sich besonders auf karibische und sudamerikanische Daten stutzte Dem widersprach unter anderem E Franklin Frazier der die Kulturverluste durch Versklavung und das Vorbild der weissen Leitkultur in den USA hervorhob Herskovits profilierte sich auch als Kulturrelativist Er forderte konsequent die Toleranz gegenuber fremden Kulturen und ging auch auf Kritiker der Theorie des Kulturrelativismus ein Herskovits betont die Wurde die allen Sitten und Kulturen zukommt Zudem hebt er den Wert der kulturellen Vielfalt Cultural Diversity hervor indem er folgende Thesen formuliert Das Individuum verwirklicht seine Personlichkeit im Rahmen seiner Kultur daher bedingt die Achtung individueller auch die Achtung kultureller Verschiedenheiten Die Achtung kultureller Unterschiede folgt aus der wissenschaftlichen Tatsache dass noch keine Methode zur qualitativen Bewertung von Kulturen entdeckt worden ist Massstabe und Werte sind relativ auf die Kultur aus der sie sich herleiten Daher werde der Versuch Postulate zu formulieren die den Uberzeugungen oder dem Moralkodex nur einer Kultur entstammen die Anwendbarkeit einer Menschenrechtserklarung auf die Menschheit als ganze beeintrachtigen 3 Veroffentlichungen BearbeitenThe Cattle Complex in East Africa In American Anthropologist Bd 28 Nr 1 1926 S 230 272 ff doi 10 1525 aa 1926 28 1 02a00050 Dissertation 1926 Auch Sonderabdruck The American Negro A Study in Racial Crossing Knopf New York NY 1928 Mit Frances S Herskovits Rebel Destiny Among the Bush Negroes of Dutch Guiana Whittlesey House u a New York NY u a 1934 Digitalisat Mit Frances S Herskovits Surinam Folk lore Columbia University Contributions to Anthropology Bd 27 ZDB ID 435575 1 Columbia University Press New York NY 1936 Life in a Haitian Valley Knopf New York NY u a 1937 Dahomey An Ancient West African Kingdom 2 Bande J J Augustin New York NY 1938 The Economic Life of Primitive People Knopf New York NY 1940 Acculturation in Seven Indian Tribes Mit Ralph Linton 1940 The Myth of the Negro Past Harper New York 1941 Trinidad Village Mit Frances S Herskovits 1947 Man and his Works The Science of Cultural Anthropology Knopf New York 1949 Economic Anthropology A Study in Comparative Economics Knopf New York 1952 Cultural Anthropology Knopf New York 1955 Dahomean Narrative A Cross cultural Narrative Mit Frances S Herskovits Northwestern University Press Evanston 1958 The Human Factor in Changing Africa Knopf New York 1962 The New World Negro London 1966 Cultural Relativism Perspectives in Cultural Pluralism hg von Frances Herskovits New York 1972 Literatur BearbeitenAlan Parkhurst Merriam Melville Jean Herskovits 1895 1963 In American Anthropologist 66 Nr 1 1964 S 83 109 Walter Jackson Melville Herskovits and the Search for Afro American Culture In Malinowski Rivers Benedict and Others Essays on Culture and Personality In History of Anthropology Vol 4 University of Wisconsin Press Madison 1986 S 95 126 Richard und Sally Price The Root of Roots Prickly Paradigm Press Chicago 2003 ISBN 0 9728196 2 2 Fotos Melville u Frances Herskovits Jerry Gershenhorn Melville J Herskovits and the Racial Politics of Knowledge Critical Studies in the History of Anthropology University of Nebraska Press Lincoln 2004 ISBN 0 8032 2187 8Siehe auch BearbeitenKulturelle Identitat KulturarealWeblinks BearbeitenNorthwestern University Biografie englisch PDF Datei 285 kB Answers com Biografie Universitat Gottingen Literaturverzeichnis Richard u Sally Price The Root of Roots Prickly Paradigm Press Chicago 2003 PDF Datei 1 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten Biography Northwestern University Archives Evanston Illinois Melville J Herskovits Papers Richard Price u Sally Price The Root of Roots Or How Afro American Anthropology Got Its Start Prickly Paradigm Press Chicago 2003 Beratungsvorschlag fur die Kommission fur Menschenrechte bei den Vereinten Nationen ausgearbeitet von Herskovits und anderen veroffentlicht im American Anthropologist 1947 Normdaten Person GND 123311837 lobid OGND AKS LCCN n80067375 VIAF 24663277 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herskovits Melville J ALTERNATIVNAMEN Herskovits Melville Jean vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer AnthropologeGEBURTSDATUM 10 September 1895GEBURTSORT Bellefontaine OhioSTERBEDATUM 25 Februar 1963STERBEORT Evanston Illinois Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Melville J Herskovits amp oldid 228424425