www.wikidata.de-de.nina.az
Die Megalithanlagen von Hagestad liegen ostlich von Ystad in der historischen schwedischen Provinz Schonen Marta Stromberg untersuchte die drei Ganggraber Albertshog Hagestad Nr 37 Carlshogen Hagestad Nr 14 Ramshog auch Ramsbjer Hagestad Nr 8 und den Dolmen schwedisch Dosen Hagestad Nr 2 und veroffentlichte einen gemeinsamen Bericht Die Anlagen entstanden zwischen 3500 und 2800 v Chr als Megalithanlagen der Trichterbecherkultur TBK Ganggraber sind eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten lateralen Gang besteht Die Form ist primar in Danemark Deutschland und Skandinavien sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden Die Megalithanlagen der Trichterbecherkultur entstanden zwischen 3500 und 2800 v Chr Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung 1 Schema Ganggrab Querschnitt 1 Trag 2 Deckstein 3 Erdhugel 4 Dichtung 5 Verkeilsteine 6 Zugang 7 Schwellenstein 8 Bodenplatten 9 Unterbodendepots 10 Zwischenmauerwerk 11 RandsteineRamshog oder Ramsbjer Hagestad Nr 8 Albertshog Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ramshog 3 Grabungen 4 Deutung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksLage BearbeitenDas Untersuchungsgebiet von Marta Stromberg erstreckte sich uber eine Flache von etwa 30 Quadratkilometer im sudostlichen Schonen zwischen den Stadten Ystad und Simrishamn Die vier Grosssteingraber und Dolmen liegen zwischen Loderup und Hagestad in der Gemeinde Ystad Ramshog BearbeitenDas Ganggrab schwedisch Ganggrift wurde auf einer naturlichen Anhohe errichtet Die Innenmasse der Kammer aus neun Trag und drei Decksteinen betragen etwa 5 2 2 6 m Der Gang hat bei einer Breite von 65 80 cm eine Lange von etwa 6 6 m und weist im Bodenbereich zum grossen Teil gleichmassig gelegte Kalksteinplatten auf Grabungen BearbeitenUnvollstandige Grabungen erfolgten 1875 durch Baron A Kurck Stromberg untersuchte auch das unmittelbare Umfeld der Anlagen Die Kleinfunde bestanden hauptsachlich aus Bernstein Feuersteinabschlagen Scherben und verbrannten Knochen Der Vorplatz der Anlagen war zudem mit Russpartikeln ubersat In Hagestad Nr 2 wurden zehn undatierbare Herdstellen ausgegraben Im Carlshogen wies der Lehmboden eine dunkle Verfarbung auf Hier bildeten in den gewachsenen Boden eingearbeitete Rinnen eine Y formige Grube deren Arme vor den Tragsteinen enden Die Breite der Rinnen betrug etwa 35 cm die Tiefe bis zu 48 cm und die Lange bis zu 1 5 m Im Zentrum lag eine Vertiefung von 60 cm mit einem Durchmesser von 65 cm In den drei Rinnen wurden neben Feuersteinhaufen auch menschliche Gebeine gefunden Auf Grund der 14C Datierung von 2280 v Chr unkalibriert steht fest dass die Knochen in zeitlich enger Verbindung mit dem Bau der Megalithanlage etwa um 3000 v Chr eingebracht wurden Stromberg fand auch in Ramshog Gruben Hier handelte es sich um eine muldenformige Vertiefung die ebenfalls datierbares menschliches Knochenmaterial barg Die hier zum Teil angebrannten Knochen stammen von zwei Individuen Zudem fanden sich Feuersteinabschlage drei Feuersteinmesser und eine Keramikscherbe Sie werden auf 2530 v Chr unkalibriert datiert Deutung BearbeitenFur die Rinnen und Gruben gibt es verschiedene Deutungen Es konnte sich um Skelettteile aus einem fruheren Stadium der Benutzung des Grabes handeln es konnten auch Skelettteile sein die zuvor an einem anderen Ort aufbewahrt worden waren Totenhaus oder dergleichen oder es konnte sich um Menschenopfer handeln 2 In der Y Grube von Carlshogen wurden fragmentarische Reste von acht Menschen gefunden in beiden Grabern wurden keine Gegenstande gefunden die eine zur 14C Methode alternative Datierung ermoglichten Stromberg sieht in den Anlagen der beiden Grabbauten Parallelen zum Ganggrab in Ingelstorp Schweden und vermutet dass die Niederlegung in einem direktem Zusammenhang mit dem Bau der Kammer stand 2 da diese geschah bevor man den Bodenbelag aus Feuerstein und Lehm auslegte Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Roekillorna Ganggraber in SchwedenLiteratur BearbeitenKarsten Kjer Michaelsen Politikens bog om Danmarks oldtid Kopenhagen 2002 ISBN 87 567 6458 8 S 251 Marta Stromberg Die Megalithgraber von Hagestad Zur Problematik von Grabbauten und Grabriten Acta Archaeologica Lundensia Band 8 Bonn und Lund 1971 Jurgen E Walkowitz Das Megalithsyndrom Europaische Kultplatze der Steinzeit Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Bd 36 Beier amp Beran Langenweissbach 2003 ISBN 3 930036 70 3 S 183 186 Einzelnachweise Bearbeiten J Muller In Varia neolithica VI 2009 S 15 a b Stromberg 1971 Seite 332Weblinks BearbeitenAlbertshog Eintrag in der Datenbank Fornsok des Riksantikvarieambetet schwedisch Carlshogen Eintrag in der Datenbank Fornsok des Riksantikvarieambetet schwedisch Ramshog Eintrag in der Datenbank Fornsok des Riksantikvarieambetet schwedisch Dolmen bei Loderup Eintrag in der Datenbank Fornsok des Riksantikvarieambetet schwedisch Das Grosssteingrab Ramshog bei Hagestad55 4075 14 167777777778 Koordinaten 55 24 27 N 14 10 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Megalithanlagen von Hagestad amp oldid 229798115