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Max Rufus Mosley 13 April 1940 in London 23 Mai 2021 ebenda war ein britischer Rechtsanwalt Motorsportmanager und Sportfunktionar Mosley war von 1993 bis 2009 Prasident des internationalen Motorsportverbands FIA Max Mosley in seiner aktiven Rennfahrerzeit 1969 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Rennsport 1 3 BDSM Skandal 1 4 Privates 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Max Mosley war der zweite Sohn des britischen Politikers Oswald Mosley und dessen zweiter Ehefrau Diana Mitford Er hatte einen alteren Bruder und funf altere Halbgeschwister Sein Vater Oswald Mosley war in den 1920er Jahren Unterhausabgeordneter zunachst fur die Konservativen dann als Unabhangiger und schliesslich fur die Labour Party fur die er auch kurzfristig einen Kabinettsposten bekleidete bevor er 1932 die British Union of Fascists grundete und zum prominentesten Vertreter des Faschismus in Grossbritannien wurde Wahrend der ersten drei Lebensjahre war Max Mosley von seinen Eltern getrennt die wegen ihrer Sympathien fur den Nationalsozialismus bis 1943 als Gefahr fur die nationale Sicherheit im Holloway Prison interniert waren Anschliessend lebte die Familie an wechselnden Orten zunachst in England und ab 1950 abwechselnd in Irland und Frankreich Von 1953 bis 1955 besuchte Max die Schule Schloss Stein ein Internat in Bayern wo er fliessend Deutsch sprechen lernte 1 anschliessend ein Jahr lang die private Internatsschule Millfield in Somerset Nach weiteren zwei Jahren Schulbesuch in London studierte er zunachst Physik am Christ Church College der Universitat Oxford wandte sich nach dem ersten Examen 1961 aber der Rechtswissenschaft zu Nach seiner juristischen Ausbildung an der Londoner Anwaltskammer Gray s Inn wurde er 1964 als Barrister zugelassen und spezialisierte sich spater auf Patent und Warenzeichenrecht Wahrend seiner Studienzeit in Oxford war Mosley Sekretar der Oxford Union eines beruhmten Debattierklubs Von 1961 bis 1964 diente er in der Territorial Army wo er zum Fallschirmspringer ausgebildet wurde Die Northumbria University in Newcastle upon Tyne verlieh ihm 2005 den Ehrendoktor im Zivilrecht Rennsport Bearbeiten Mosley begann seine Karriere im Rennsport als Automobilrennfahrer Nach einigen Siegen in britischen Rennserien Mitte der 1960er Jahre fuhr er 1968 und 1969 einzelne Rennen in der Formel 2 Europameisterschaft war dort aber nicht besonders erfolgreich Danach gab er den aktiven Autorennsport auf und versuchte sich als Teamchef 1969 grundete er zusammen mit einigen Freunden den Rennstall March dessen Namen sich aus den Anfangsbuchstaben der Teamgrunder zusammensetzte Das M stand dabei fur Mosley Das March Team belegte schon in seiner ersten Saison in der Automobil Weltmeisterschaft den dritten Platz in der Konstrukteurswertung und konnte diesen Erfolg bei der Automobil Weltmeisterschaft 1971 wiederholen Mosley trat 1977 als Teamchef zuruck Im selben Jahr begann er seine Karriere als Funktionar und Rechtsbeistand der Konstrukteursvereinigung FOCA der Gegenspielerin der FISA Nach dem Abschluss des Concorde Agreements verliess er 1982 die FOCA und arbeitete anschliessend fur die Conservative Party 1986 kehrte er aber als Funktionar der FISA in den Motorsport zuruck und wurde 1991 deren Prasident Nachdem die FISA 1993 aufgelost worden war stellte sich Mosley zur Wahl des FIA Prasidenten die er gewann Bis Oktober 2009 blieb er ununterbrochen Prasident der weltweit hochsten Automobilvereinigung Mosley kundigte im Juli 2004 an keine Wiederwahl mehr anzustreben kandidierte dann aber im Oktober 2005 doch und wurde ohne Gegenkandidat erneut gewahlt Seine Rucktrittsgedanken waren vor allem durch den Streit mit den Teams der Formel 1 Weltmeisterschaft ausgelost worden die nicht nur eine hohere Beteiligung an den Werbeeinnahmen forderten sondern auch mit den Reglementsreformen der vergangenen Jahre unzufrieden waren Die Hersteller drohten ab 2008 eine eigene Rennserie zu grunden inzwischen forderten dies nach dem Ruckzug Fiats aus der GPWC nur noch Mercedes Benz BMW Renault Honda und Toyota Im Juni 2009 gab Mosley bekannt sich nach Ablauf seiner Amtszeit im folgenden Oktober nicht mehr zur Wahl zu stellen Vorausgegangen war ein heftiger Streit um eine von Mosley gewunschte Budget Obergrenze in der Formel 1 Weltmeisterschaft von 45 Millionen Euro pro Team 2 Trotz einer Vielzahl von Treffen hatten sich FIA und FOTA nicht einigen konnen woraufhin am 19 Juni die Rennstalle Ferrari McLaren Mercedes Renault Toyota BMW Sauber BrawnGP Red Bull und Toro Rosso erneut damit drohten die Formel 1 zu verlassen und eine eigene Rennserie zu grunden 3 Am 15 Juli 2009 teilte Mosley dem Vorstand der FIA mit dass er im Oktober endgultig nicht mehr kandidieren werde und schlug als Nachfolger Jean Todt vor 4 BDSM Skandal Bearbeiten Im Marz 2008 berichtete die britische Boulevardzeitung News of the World von der Existenz eines funfstundigen Videos in dem Mosley als Gastgeber einer Sexorgie mit Prostituierten in Nazi Uniformen zu sehen sei Der Vorgang erregte erhebliches offentliches Aufsehen und wurde von der internationalen Presse aufgegriffen 5 In verschiedenen offentlichen Stellungnahmen bestritt Mosley die Echtheit des Videos nicht betonte aber dass es sich um blosse BDSM Rollenspiele ohne jeden politischen Bezug zum Nationalsozialismus gehandelt habe 1 Eine ausserordentliche Generalversammlung der FIA in Paris am 3 Juni 2008 sprach Mosley nach geheimer Abstimmung mit fast Zweidrittelmehrheit das Vertrauen aus vor allen Dingen aufgrund seiner Verdienste um die Sicherheit im Motorsport Er konnte daher bis zum Ende seiner regularen Amtszeit Ende 2009 Prasident der FIA bleiben kundigte allerdings an sich starker aus der Offentlichkeitsarbeit zuruckzuziehen und Aufgaben zu delegieren Verschiedene nationale Automobilverbande darunter der ADAC kritisierten die in Paris getroffene Entscheidung Am 24 Juli 2008 entschied ein britisches Gericht dass die News of the World mit ihrer Berichterstattung rechtswidrig in das Privatleben Mosleys eingegriffen habe und verurteilte sie zu Schadensersatzzahlungen in Hohe von 60 000 Pfund Sterling rund 75 000 Euro 6 Das Geld liess Mosley der FIA Foundation zukommen 7 In Deutschland klagte Mosley unter anderem gegen den Axel Springer Verlag auf 1 5 Millionen Euro Schadenersatz wegen Verletzung der Personlichkeitsrechte durch die Berichterstattung von Bild und Bild online 8 9 In einer aussergerichtlichen Einigung kamen der Verlag und Mosley uberein dass der Verlag Spenden fur karitative Organisationen uber insgesamt 200 000 Euro leisten musste auf Wunsch Mosleys jeweils die Halfte an eine Stiftung der Formel 1 Organisation und an eine Kinderklinik des Deutschen Herzzentrums Berlin 10 Mosley erhielt zudem die Gelegenheit in einem der grossten je in der Bild Zeitung abgedruckten Interviews mit einer grossen Ankundigung auf der Titelseite seine eigene Position zu den Nazivorwurfen darzustellen 8 11 Auch gegen Website Betreiber die rechtswidrig aufgenommene Bilder der Party Mosleys veroffentlicht hatten sowie gegen den Suchmaschinenbetreiber Google ging Mosley gerichtlich vor Nachdem er erstinstanzlich vor dem Landgericht Hamburg erreicht hatte dass Google rechtsverletzende Bilder aus den Ergebnissen seiner Suchmaschine filtern und sperren musste und Google diese Entscheidung beim Oberlandesgericht Hamburg angefochten hatte 12 kam es im Mai 2015 zu einer aussergerichtlichen Einigung deren Details nicht bekannt wurden 13 14 Privates Bearbeiten Mosley heiratete 1960 Jean Taylor 1970 wurde ihr Sohn Alexander und 1972 ihr Sohn Patrick geboren Am 5 Mai 2009 wurde Alexander Mosley im Alter von 39 Jahren tot in seiner Wohnung in Notting Hill aufgefunden Er war an einer Uberdosis Heroin gestorben 15 16 17 Nachdem Mosley erfahren hatte dass er an einem Lymphom litt beging er am 23 Mai 2021 Suizid 18 19 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Mosley Sammlung von Bildern Interview mit Mosley Marz 2009 Spiegel Online Nachruf auf Max Mosley August 2022 Motor Sport Magazine Einzelnachweise Bearbeiten a b Lothar Gorris und Detlef Hacke Formel 1 Sie glaubte es sei ein Scherz Spiegel Online Interview vom 2 Marz 2009 vgl Spiegel Online Formel 1 Kunftige Budgetgrenze liegt bei 45 Millionen Euro 30 April 2009 vgl Piratenserie ist vom Tisch Memento vom 26 Juni 2009 im Internet Archive bei sport ard de 24 Juni 2009 mm letter 150709 PDF bei www fia com Memento vom 23 November 2010 im Internet Archive FIA Boss sorgt fur Skandal Memento vom 31 Marz 2008 im Internet Archive Mosley gewinnt vor Gericht Mosley Brauchte dieses Urteil Memento vom 27 Juli 2008 im Internet Archive a b Hans Jurgen Jakobs Mosley Anwaltin Irion Grosster Presserechtsfall der letzten Jahre 11 August 2009 auf sueddeutsche de Klaus Boldt Anzeige Mosley verklagt Springer Vorstand 24 Juli 2008 auf manager magazin de Hans Jurgen Jakobs Max Mosley und die Bild Party mit Folgen 7 August 2009 auf sueddeutsche de Memento vom 13 August 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gestorben In oe24 at 24 Mai 2021 abgerufen am 24 Mai 2021 Prasidenten der FIA Etienne Van Zuylen Van Nyevelt Robert de Vogue Jehan de Rohan Hadelin de Liedekerke Beaufort Filippo Caracciolo di Castagneto Wilfrid Andrews Amaury de Merode Paul Alfons von Metternich Winneburg Jean Marie Balestre Max Mosley Jean Todt Mohammed bin Sulayem Normdaten Person GND 1201379598 lobid OGND AKS LCCN n2015050860 VIAF 317284098 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mosley MaxALTERNATIVNAMEN Mosley Max Rufus vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG britischer Rechtsanwalt Motorsportmanager und Sportfunktionar Prasident der FIAGEBURTSDATUM 13 April 1940GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 23 Mai 2021STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Mosley amp oldid 236173117