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Max Lattmann 25 August 1910 in Oberwinterthur ZH 10 Mai 2011 in Rapperswil Jona war ein Schweizer Ingenieur Dr Max Lattmann ca 1957 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Eugen Lattmann besuchte die Schulen bis und mit Maturaabschluss 1929 in Winterthur im Kanton Zurich Es folgte eine Ausbildung an der Technischen Hochschule Berlin wo er Fernmeldetechnik studierte und Auslandserfahrungen machte In Berlin lernte er Zeitgenossen wie Konrad Zuse Kommilitone an der TH Berlin und spaterer Computerpionier und den Schweizer Fritz Fischer Lehrbeauftragter an der TH Berlin seinen spateren Doktorvater an der ETH Zurich kennen Lattmann kehrte in die Schweiz zuruck und schloss sein Studium als Elektroingenieur an der ETH Zurich ab Er arbeitete ab 1935 temporar beim Albiswerk Zurich AG schrieb sich bei Fritz Fischer inzwischen Professor und Leiter des Instituts fur Technische Physik der ETH Zurich als erster Doktorand ein schloss seine Dissertationsarbeit 1 in Optoelektronik 1937 ab und promovierte 1939 zum Dr sc techn Er trat nach Grundung der Contraves AG in diese rustungstechnische Schweizer Firma 2 3 ein und wurde wahrend vieler Jahre deren technischer Leiter Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1973 blieb er dieser Firma treu Lattmann heiratete Klara Vogt Vor seinem Tod im Jahr 2011 machte er noch erganzende Angaben zu seiner Biographie welche auszugsweise veroffentlicht wurde 4 Leistungen BearbeitenZusammen mit seinem Kollegen Gustav Guanella damals beide wissenschaftliche Mitarbeiter von Fritz Fischer an der ETH meldete Lattmann Erfindungen im Bereich des Radioempfangs als Patente an welche in mehreren Landern erteilt wurden US 2231996 5 und CA 402177 6 Wahrend seiner Tatigkeit fur Contraves folgten weitere Patente zur Bewegungssteuerung US 2440147 7 zu einem Zielverfolgungsrechner US 2919850 8 zu einer leitstrahlgesteuerten Rakete CH 325513 US 2872131 9 zur raschen Digitalisierung von analogen Vorgangen CA 746178 10 und zu einem tachometrischen Computer CA 784377 11 Schon wahrend seiner Studienzeit arbeitete Lattmann an einem staatlich geforderten Projekt fur das neue Fliegerabwehr Kommandogerat KGT Die daraufhin 1936 gegrundete Firma Contraves AG die vorerst eine reine Studiengesellschaft war setzte diese Arbeiten in neuem Rahmen fort Lattmann trat in diese Firma als Entwicklungsleiter ein Neben der KGT Studie wurde im Auftrag des Eidgenossischen Militardepartements EMD ein Messgerat fur die Truppenausbildung das Oionoskop Vogelsehen entwickelt Das EMD bestellte 1938 eine Serie von Oinoskopen wodurch aus der Studiengesellschaft Contraves eine Entwicklungs und Fabrikationsfirma wurde Der Zweite Weltkrieg erzwang eine Umstellung der Arbeiten Nun waren eine stufenlose Geschutzsteuerung sowie ein Hohen und Linearisierungsgetriebe fur Telemeter der schweren Fliegerabwehrkanonen gefordert welche in kurzester Zeit unter der technischen Leitung von Lattmann entwickelt und ausgeliefert wurden Das nach dem Krieg entwickelte automatisches Feuerleitgerat spater Fledermaus genannt mit neuartiger Servotechnik konnte zuerst nach Schweden geliefert werden In den 1960er Jahren folgte die Super Fledermaus deren internationale Verbreitung uber Lizenzfabrikation in Japan Grossbritannien USA und Saudi Arabien die Qualitat dieses Produktes dokumentiert Lattmann machte sich vor allem durch die fruhe Einfuhrung der Digitaltechnik ab 1957 in der Elektronik und Computertechnik einen Namen Er wurde schon nach dem Zweiten Weltkrieg in die Forschungskommission fur die Konstruktion von Rechengeraten berufen Zuse bot 1948 seinen Zuse Z4 Computer zum Kauf an 12 Die ETH beschloss 1949 einen Z4 Rechner mehrere Jahre zu mieten der als erster leistungsfahiger Computer mit Relaistechnik an einer kontinentaleuropaischen Hochschule und als Vorlaufer der ERMETH zum Einsatz kam Bereits 1959 beauftragte Lattmann seine Ingenieure unter der Leitung von Peter Toth 13 mit der Entwicklung eines volltransistorisierten Computers welcher 1963 als Prozessrechner CORA 1 in Betrieb genommen wurde und einer der ersten fur die Steuerung von Echtzeitprozessen optimierten Wortlange Programmbefehlssatz Algorithmus Digitalcomputer in Transistortechnik war Der praktische Einsatz von CORA 1 14 erfolgte nicht in Feuerleitgeraten dafur war er noch zu langsam und zu gross sondern in der Kartografie und als Werkzeugmaschinensteuerung Insgesamt wurden 60 derartige Rechner eingesetzt Die Eidgenossische Technische Hochschule Lausanne hat einen CORA 1 Rechner in ihrem Bolo Museum 15 als Schweizer Pionierleistung ausgestellt Als Anschlussprojekt wurde dann von Contraves AG der Rechner CORA 2 entwickelt welcher als Steuerung des Fliegerabwehrsystems Sky Guard zum erfolgreichen Einsatz kam Heute gehoren die entsprechenden Geschaftstatigkeiten zur Rheinmetall Air Defense AG Zurich Siehe auch BearbeitenListe von IngenieurenEinzelnachweise Bearbeiten Ueber die Herstellung einer mit Tonfrequenzen modulierbaren thermischen Lichtquelle Dissertation ETH Zurich 1939 Thomas Gmur Contraves In Historisches Lexikon der Schweiz Firmengeschichte Contraves aus Sicht der Gemeinde Zurich Seebach Max Lattmann Blick zuruck in die Zukunft Die Contraves als Vorkampferin der Digitaltechnik In Franz Betschon u a Hrsg Ingenieure bauen die Schweiz Technikgeschichte aus erster Hand Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2013 ISBN 978 3 03823 791 4 S 423 438 Patent US2231996A Frequency variation response circuit Angemeldet am 5 Juni 1937 veroffentlicht am 18 Februar 1941 Anmelder Radio Patents Corp Erfinder Gustave Guanella Max Lattmann Patent CA402177A Radio Receiver Veroffentlicht am 13 Januar 1942 Anmelder Marconi Co Canada Erfinder Max Lattmann Gustav Guanella Patent US2440147A Electric system for controlling motions Angemeldet am 18 Juli 1946 veroffentlicht am 20 April 1948 Erfinder Max Lattmann Patent US2919850A Target tracking computing device Angemeldet am 20 Oktober 1952 veroffentlicht am 5 Januar 1960 Anmelder Contraves AG Erfinder Max E Lattmann Patent DE960412C Umrechnungseinrichtung in einer leitstrahlgesteuerten Angemeldet am 13 Oktober 1954 veroffentlicht am 21 Marz 1957 Anmelder Contraves AG Erfinder Max Lattmann Patent CA746178A Arrangement for counting Signals of specific Significance Veroffentlicht am 8 November 1966 Anmelder Contraves AG Erfinder Max Lattmann Theo Stutz Patent CA784377A Tachometric Computer Veroffentlicht am 30 April 1968 Anmelder Contraves AG Erfinder Max Lattmann Stefan Betschon Computergeschichte Geheimgesprache zweier Grundervater In nzz ch 14 Juni 2012 abgerufen am 8 Februar 2015 Stefan Betschon Die Mauer zwischen Mensch und Maschine Vor 50 Jahren wurde anlasslich der Expo 1964 in Lausanne der erste volltransistorisierte Digitalcomputer der Schweiz vorgefuhrt In Neue Zurcher Zeitung Nr 111 14 Mai 2014 S 58 abgerufen am 6 Juni 2021 Herbert Bruderer IT Geschichte der erste Schweizer Transistorrechner In computerworld ch 21 November 2011 abgerufen am 8 Februar 2015 Michael Soukup Ein Transistorrechner fur Kataster Karten und Koordinaten In tagesanzeiger ch 23 November 2011 abgerufen am 8 Februar 2015 Normdaten Person GND 1145054609 lobid OGND AKS VIAF 3109151172697539210009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lattmann MaxALTERNATIVNAMEN Lattmann Max Eugen vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer IngenieurGEBURTSDATUM 25 August 1910GEBURTSORT Oberwinterthur ZHSTERBEDATUM 10 Mai 2011STERBEORT Rapperswil Jona Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Lattmann amp oldid 237427038