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Max Imdahl 6 September 1925 in Aachen 11 Oktober 1988 in Bochum war ein deutscher Kunsthistoriker und Hochschullehrer der sich besonders der veranschaulichenden Interpretation der Kunst der Moderne und der Reflexion der Methoden kunsthistorischer Forschung widmete Das Grab von Max Imdahl und seiner Ehefrau Ebba auf dem Friedhof Querenburg in Bochum Foto 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenMax Imdahl war der Sohn des Bankdirektors Hermann Peter Josef Imdahl 1876 1953 und der Emilie Niny geborene Krabbel 1889 1969 Schwester der Frauenrechtlerin Gerta Krabbel und des Chirurgen Max Krabbel Max Imdahls Bruder war der 1922 in Aachen geborene Chirurg und Chefarzt 1 Hermann Imdahl Er besuchte das Kaiser Karls Gymnasium in Aachen und studierte nach dem Kriegsdienst an der Universitat Munster wo er 1951 zum Dr phil promoviert wurde und sich 1960 fur Kunstgeschichte habilitierte Im selben Jahr begann er seine Lehrtatigkeit an der Universitat Munster Ab 1961 war er Diatendozent ab 1964 Wissenschaftlicher Rat und Professor 1965 wurde er in Bochum ordentlicher Professor Imdahl verstand sich anfangs vor allem als Kunstler und fand mit einem fruhen Bild Schmerzensmann auch einige offentliche Anerkennung Blevin Davis Preis Er wandte sich dann jedoch fast ganz der Kunstgeschichte zu Erst in seinen letzten Lebensjahren hat er wieder intensiver gemalt Er lehrte von 1965 bis zu seinem Tod 1988 Kunstgeschichte als erster Lehrstuhlinhaber fur Kunstgeschichte an der neugegrundeten Ruhr Universitat Bochum und war dort zugleich auch Leiter der modernen Abteilung der Kunstsammlungen Zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre zahlten die mittelalterliche Ottonik die Malerei Giottos die Malerei des niederlandischen Barock und der franzosischen Klassik und die Kunstentwicklung seit dem spaten 19 Jahrhundert Besonders interessierte Imdahl die theoretische Debatte uber die kunstlerischen Gestaltungsmittel Farbe und Linie von den Diskursen an den fruhneuzeitlichen Akademien bis ins fruhe 20 Jahrhundert Als einer der ersten Universitatslehrer in Deutschland hat Imdahl mit Nachdruck die neuere und neueste Kunst als selbstverstandliche Gegenstandsbereiche der Kunstgeschichte vertreten Max Imdahl stand kunstgeschichtlichen Methoden die nach seiner Auffassung die Besonderheiten des einzelnen Kunstwerks vernachlassigten kritisch gegenuber Seine Lehre und seine Schriften zeichnen sich durch intensive Bildanalysen in einem beschreibenden und deutenden Nachvollzug einzelner Werke aus Seiner Methode bildgerechter Interpretation gab er den Namen Ikonik Erst in der Uneinholbarkeit des Kunstwerkes durch die Sprache werde dessen genuin bildgestifteter Sinn erfahrbar Entsprechend zeigen seine Texte ausgepragte Begriffsreflexion und sprachliche Sorgfalt Im eigenen Fach wurde Imdahl noch bis Anfang der 1980er Jahre als Aussenseiter gesehen Traditionalisten werteten seinen methodischen Ansatz als Angriff auf die Methoden der Stil und Formgeschichte sowie der Ikonografie und Ikonologie Jungere Kunsthistoriker die nach 1968 marxistische und sozialgeschichtliche Fragestellungen in das Fach einbrachten warfen seinen Bildanalysen zuweilen mangelndes historisches Bewusstsein vor und kritisierten seine Vorliebe fur die Konkrete gegenstandsfreie Kunst westlicher Provenienz Unterstutzung fur seine Uberlegungen fand Imdahl bei Philosophen katholischen Theologen und in der Forschergruppe Poetik und Hermeneutik der er selbst angehorte Er war 1966 bis 1968 Mitglied des documenta Rates zur 4 documenta im Jahr 1968 in Kassel Zudem war er Wissenschaftlicher Beirat der Universitat Bielefeld Wegen Imdahls fachlicher Ausrichtung und weil Bochum damals eines der wenigen durchgangig mit der Moderne befassten Universitatsinstitute war sind zahlreiche seiner Schuler mit entsprechenden Schwerpunkten im kuratorischen Bereich tatig geworden und haben mit ihrer Arbeit die Museumslandschaft in Nordrhein Westfalen gepragt An Imdahl erinnert die Situation Kunst fur Max Imdahl am Park von Haus Weitmar in Bochum als Teil der Universitatskunstsammlungen dort ist auch der schriftliche Nachlass archiviert Ein Max Imdahl Stipendium fur Kunstvermittlung wird seit 1993 durch die Nordrhein Westfalen Stiftung vergeben Zum 1 Januar 2011 richtete die Ruhr Universitat Bochum zu Ehren von Imdahl eine neue nach ihm benannte Gastprofessur ein Sie wurde fur ein Jahr mit der Theologin Margot Kassmann besetzt 2 Im Wintersemester 2019 2020 ubernahm Altbundesprasident Joachim Gauck diese Professur 3 Zuletzt lebte er in Bochum Querenburg Imdahls Sohn ist der Kunstkritiker und Hochschullehrer Georg Imdahl 4 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenE W Nay Akkord in Rot und Blau 1962 Kunstgeschichtliche Exkurse zu Charles Perraults Parallele des Anciens et des Modernes 1964 Robert Delaunay 1967 Probleme der Optical Art 1967 Giotto Arenafresken Ikonographie Ikonologie Ikonik Munchen 1988 Gesammelte Schriften 3 Bande Frankfurt am Main 1996 Band 1 Angeli Janhsen Vukicevic Hrsg Zur Kunst der Moderne Band 2 Gundolf Winter Hrsg Zur Kunst der Tradition Band 3 Gottfried Boehm Hrsg Reflexion Theorie Methode Literatur BearbeitenHubertus Kohle Max Imdahl In Ulrich Pfisterer Hrsg Klassiker der Kunstgeschichte Babd 2 Munchen 2008 S 217 225 Imdahl Max In Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 566 Einzelnachweise Bearbeiten Imdahl Hermann In Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 566 rub de 4 August 2010 Memento des Originals vom 30 August 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot aktuell rub de Website der Ruhr Universitat Bochum Abgerufen am 18 Januar 2020 Stefan Luddemann Konigsweg zur Kunst Artikel vom 4 Dezember 2000 im Portal noz de abgerufen am 17 September 2019Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Imdahl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie und Bibliographie engl Normdaten Person GND 118811207 lobid OGND AKS LCCN n84142815 VIAF 59098366 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Imdahl MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 6 September 1925GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 11 Oktober 1988STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Imdahl amp oldid 239128560