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Max Bockmuhl 2 September 1882 in Barmen 5 Januar 1949 in Bad Soden am Taunus war ein deutscher Chemiker Er stellte zusammen mit Gustav Ehrhart erstmals das vollsynthetische Opioid Methadon her Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Werk 3 Veroffentlichungen 4 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenNach einer Apothekerlehre studierte er Pharmazie in Munchen das er mit dem Staatsexamen und der Bestallung zum Apotheker abschloss Sodann begann Max Bockmuhl mit dem Chemiestudium an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen bei Adolf von Baeyer Am 9 Juni 1909 wurde er bei Alfred Einhorn dem Erfinder des Novocains uber das Thema Studien in der Eugenol und Isoeugenolreihe promoviert 1910 ging er zur Farbwerke Hoechst AG wo er einer der Mitbegrunder des Pharmazeutischen Labors wurde 1927 wurde ihm Prokura erteilt und 1930 wurde er Leiter der gesamten pharmazeutischen Forschung des Unternehmens Die Hoechst AG war mittlerweile Bestandteil der I G Farben 1937 wurde Bockmuhl stellvertretender Direktor und ein Jahr spater Direktor dieses Unternehmensbereiches Nach dem Krieg wurde Bockmuhl der nie Mitglied der NSDAP war 1 von der US amerikanischen Militarregierung im Juli 1945 zum kommissarischen Werksleiter ernannt Ende November desselben Jahres wurde er wieder abgerufen da er offensichtlich zu viele alte Nationalsozialisten in ihrer alten Funktion im Unternehmen beliess 2 Bockmuhl war Ehrendoktor der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe Universitat 3 Er war mit der Witwe des Bayerischen Oberstabsarztes Alfred Pellengahr Bertha geb Brandl 1963 verheiratet 4 Sie hatten keine Nachkommen Werk Bearbeiten1912 synthetisierte Bockmuhl als Erster das nichtsteroidale Antirheumatikum bzw Analgetikum Amizol Melubrin 5 Er hatte den Auftrag ein injizierbares Pyrazolon herzustellen Otto Schaumann und Otto Eisleb synthetisierten bei Hoechst im Juli 1937 mit Pethidin das erste vollsynthetische Opioid Im Jahr 1939 wurde es unter dem Markennamen Dolantin in den Handel gebracht Max Bockmuhl und sein Mitarbeiter Gustav Ehrhart stellten einige Strukturanalogien zwischen Morphin und Pethidin fest Sie postulierten dass das zentrale Kohlenstoffatom fur die analgetische Wirkung verantwortlich ist Im Winter 1937 38 begannen sie mit der Synthese von uber 300 Verbindungen die als Strukturelement Diphenylmethan mit dem zentralen Kohlenstoffatom haben 6 Ende 1939 erhielten sie die Verbindung 6 Dimethylamino 4 4 diphenylheptan 3 on die den Entwicklungscode VA 10820 erhielt In ersten Tierversuchen stellten Ehrhart und Bockmuhl fest dass VA 10820 eine funf bis zehnfach starkere analgetische Wirkung als Pethidin hat 7 VA 10820 erhielt dann Mitte 1941 den generischen Namen Amidon 3 Ein Patent 8 meldeten Bockmuhl und Ehrhart bereits am 11 September 1938 fur die gesamte Stoffklasse an 9 Durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs wurde Amidon nicht weiter klinisch getestet Das volle analgetische und therapeutische Potential von VA 10820 wurde erst nach dem Krieg von Otto Schaumann bei Hoechst beziehungsweise unabhangig von ihm von Charles C Scott und K K Chen 10 beides Mitarbeiter an den Lilly Research Laboratorien von Eli Lilly nachgewiesen Im Rahmen der Patent und Vorschriftenenteignung der I G Farben kam VA 10820 in die Vereinigten Staaten 1947 erhielt VA 10820 den Freinamen Methadon bzw in den USA Methadone Im gleichen Jahr erfolgte von Eli Lilly die Markteinfuhrung unter dem Markennamen Dolophine Im Januar 1949 konnte die nach der Auflosung der I G Farben neu gegrundete Hoechst AG Methadon unter der Bezeichnung Polamidon als stark wirkendes Schmerzmittel selbst auf den Markt bringen 11 Im selben Monat verstarb Max Bockmuhl in Bad Soden am Taunus im Alter von 66 Jahren Veroffentlichungen BearbeitenStudien in der Eugenol und Isoeugenolreihe Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde der hohen philosophischen Fakultat Sektion II der Kgl Bayer Ludwig Maximilians Universitat zu Munchen Erlangen 1909 Antipyretika und Analgetika der Pyrazolreihe In Medizin und Chemie Leverkusen 1933 Einzelnachweise Bearbeiten Stephan H Lindner Hoechst Ein I G Farben Werk im Dritten Reich C H Beck 2005 ISBN 3 406 52959 3 S 197 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Stephan H Lindner Hoechst Ein I G Farben Werk im Dritten Reich C H Beck 2005 ISBN 3 406 52959 3 S 323 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b R J Defalque A J Wright The early history of methadone Myths and facts 1 2 Vorlage Toter Link aha anesthesia wisc edu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 544 kB In Bulletin of anesthesia history Band 25 Nummer 3 Oktober 2007 S 13 16 ISSN 1522 8649 PMID 20506765 Dr rer nat Max BOCKMuHL Ortsfamilienbuch Coesfeld in genealogienetz de abgerufen am 16 Februar 2012 W D Muller Jahncke C Friedrich U Meyer Arzneimittelgeschichte Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2005 ISBN 3 8047 2113 3 S 138 G Ehrhart O Schaumann Polamidon ein neues stark wirkendes Analgetikum In Med Monatsschr Band 3 1949 S 605 606 M Bockmuhl G Ehrhart Uber eine neue Klasse von spasmolytisch und analgetisch wirkenden Verbindungen I In Liebig Ann Chem Band 561 1949 S 52 85 M Bockmuhl G Ehrhart Verfahren zur Darstellung von basischen Estern Deutsches Reichspatent Nr 711069 Anmeldedatum 11 September 1938 Veroffentlichung 25 September 1941 P O Wolff On pethidine and methadone derivatives In Bulletin of the World Health Organization Band 2 Nummer 2 1949 S 193 204 ISSN 1564 0604 PMID 15409516 PMC 2553950 freier Volltext C C Scott K K Chen The action of 1 1 diphenyl 1 dimethylaminoisopropyl butanone 2 a potent analgesic agent In Federation proceedings Band 5 Nummer 1 1946 S 201 ISSN 0014 9446 PMID 20983210 E M Stoya M wie Methadon Memento des Originals vom 9 September 2012 im Webarchiv archive today nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe 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