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Matthias Marris 17 August 1839 in Den Haag 22 August 1917 in London der sich Matthijs Maris nannte und Thijs gerufen wurde war ein niederlandischer Kunstmaler der anfanglich im Impressionismus der Haager Schule arbeitete dessen spateren Werke aber immer mehr zu einem ganz eigenen von Praraffaeliten beeinflussten Stil abwichen Daneben war er auch Radierer und Lithograf SelbstportratMatthijs Maris Waschtag 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Leben 2 Werk 3 Anmerkungen 4 Literatur 5 WeblinksFamilie und Leben BearbeitenMatthijs war der mittlere von drei Brudern die anderen Geschwister waren Jacob Maris und Willem Maris Sie hatten noch eine altere Schwester Henriette Der Grossvater Wenzel Maresch stammte aus Prag heiratete Anfang des 19 Jahrhunderts die Amsterdamerin Metge Smit und liess sich mit ihr in Den Haag nieder 1809 wurde Sohn Mattheus geboren und unter dem Familiennamen Marris eingetragen Spater nannte sich die Familie Maris Mattheus heiratete Hendrika Bloemert und da er Druckermeister war kamen die Kinder fruh mit Kunstdrucken der alten Meister in Beruhrung die sie bewunderten und nachzuahmen versuchten So wurde ihr Talent fruh entdeckt Matthijs gilt als der Begabteste der drei Bruder Jacob jedoch der Erfolgreichere 1851 erhielt Matthijs seinen ersten Unterricht von J C Elink Sterk 1806 1856 der ihm ein Stipendium verschaffte mit dem er von 1852 bis 1855 die Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten Konigliche Akademie der Bildenden Kunste in Den Haag und von 1855 bis 1858 zusammen mit seinem alteren Bruder Jacob die Antwerpsche schilderschool heute Koninklijke Academie voor Schone Kunsten van Antwerpen besuchen konnte wo er Schuler von Nicaise de Keyser war 1859 erhielten Matthijs und sein Bruder Jacob von Prinzessin Marianne eine Reihe von Portratauftragen deren Honorare ihnen die Moglichkeit gaben ein Atelier in Den Haag anzumieten vermehrt in der Kunstlerkolonie Landgut Oosterbeek das als niederlandisches Barbizon gilt zu arbeiten und die Eltern finanziell zu unterstutzen Zunachst arbeitete Matthijs im gleichen Stil wie sein Bruder Jacob namlich in der Tradition der von ihnen so bewunderten Kunstler des 17 Jahrhunderts und stiess ebenfalls zu der von Jozef Israels um 1870 in Den Haag gegrundeten Haager Schule Charakteristisch fur die Haager Schule sind insbesondere Werke die Ahnlichkeiten zur Schule von Barbizon aufweisen Spater ging er eigene Wege seine Werke wurden vager er entfernte sich zunehmend vom Realismus hin zu Visionen zum Traumhaften Seine spaten Werke spiegeln eher symbolische als real existierende Gegenstande und Situationen wider 1860 unternahm er mit seinem Bruder Jacob eine Rheinreise bis in die Schweiz und kehrte uber Frankreich in die Niederlande zuruck Dabei lernte er Moritz von Schwind und Wilhelm von Kaulbach kennen und beschaftigte sich mit dessen romantischem Stil Weiterhin hatte die Stadt Lausanne grossen Eindruck bei ihm hinterlassen und war Thema einiger seiner Werke 1867 zog Matthijs nach Paris wo sich Jacob bereits erfolgreich niedergelassen hatte und den jungeren Bruder nachholte 1870 brach der Deutsch Franzosische Krieg aus und Matthijs meldete sich freiwillig zur Garde Nationale ob aus Pflichtgefuhl oder aus finanziellen Gesichtspunkten ist nicht uberliefert Jacob kehrte 1871 in die Heimat zuruck aber Matthijs blieb noch bis 1877 und erlebte die Pariser Kommune mit Zwar ist nachgewiesen dass er selbst kein Kommunarde war 1 doch erlebte er die Unruhen in der Stadt die Volksbewaffnung und die Belagerung durch die franzosischen Regierungstruppen hautnah mit Seine in dieser Zeit entstandenen Werke wurden auf dem Kontinent nur zogerlich angenommen Nur Dank seines Freundes Elbert van Wisselingh einem Mitarbeiter der Kunsthandlung A Goupil wurde ab und zu etwas verkauft In England hingegen wuchs das Interesse an seiner Kunst bestandig Der Kunsthandler Daniel Cottier der auch fur sich selbst zahlreiche Werke Matthijs erwarb konnte zuerst van Wisselingh und spater auch Matthijs Maris uberzeugen sich auf der Insel niederzulassen 1877 zog Maris schliesslich nach London wo er zeitlebens blieb Er bezog ein Zimmer in Cottiers Haus und verpflichtete sich im Gegenzug zur Produktion einer bestimmten Anzahl von Werken Schnell verschlechterte sich seine Beziehung zu Cottier den Matthijs beschuldigte ihn auszunutzen und zur Produktion von Werken zu zwingen die er dann fur viel Geld unter die Menschen bringe Solche Werke die Matthijs aus finanziellen Grunden anfertigen und verkaufen musste nannte er abfallig pot boilers Brotarbeiten und distanzierte sich in der Folge von ihnen Das Versprechen ihm ein eigenes Atelier einzurichten habe Cottier nicht eingehalten Matthijs Leben verlief einsam er war unzufrieden und unproduktiv 1888 kam es zum endgultigen Bruch mit Cottier Elbert van Wisselingh hatte ihm eine eigene Wohnung in London besorgt und hohere Honorare ausgehandelt so dass er kunftig finanziell sorgenfrei leben konnte Dennoch produzierte er bis zu seinem Tod nur noch wenig Sein Tod erregte vor allem in England hohe Aufmerksamkeit wo er als grosser Kunstler geehrt und hoch geschatzt wurde Er wurde in London begraben Werk BearbeitenDie meisten seiner Werke befinden sich in Grossbritannien und den Vereinigten Staaten in den Handen diverser Museen aber auch in Privatbesitz In den Niederlanden sind seine Werke nach wie vor nicht so begehrt wie die seines Bruders Jacob Einer seiner grossten Bewunderer war Vincent van Gogh wie in einigen seiner Briefe nachzulesen ist Maris Leben und Werk lasst sich in verschiedene Phasen einteilen Seine Jahre an der Den Haager Akademie von 1852 bis 1855 bildeten die erste Phase In dieser Zeit erhielt er zahlreiche Auftrage vom Kunsthandler A A Weimar zum Beispiel Arbeiten im Stil der in dieser Zeit bekannten Maler A Schelfhout oder B C Koekkoek Weimar sorgte auch dafur dass Maris von 1853 bis 1855 bei Louis Meijer 1809 1866 arbeiten konnte Auch dort fertigte Maris hauptsachlich Werke auf Bestellung begann aber auch mit eigenen Arbeiten Neben den von der Akademie vorgeschriebenen Arbeiten portratierte er seine Freunde und Kommilitonen Diese fruhen Portrats sind naturalistisch und auf akademische Art in vorwiegend grauen braunen bis schwarzbraunen Tonen mit Highlights in Ocker gehalten Er legte viel Wert auf Licht Schatten Kontraste und akzentuierte den Lichteinfall Als zweite Phase seines Schaffens kann seine Zeit in Antwerpen gesehen werden Zu seinen dortigen Freunden gehorte auch Lawrence Alma Tadema der im selben Haus wie Matthijs und Jacob Maris lebte Sie gingen haufig zusammen aus um Landschaften Stadtansichten oder Szenen des Markttreibens zu malen Aus dieser Zeit 1856 stammt das Bild Markttafereel das im Den Haager Gemeindemuseum hangt und zeigt dass Maris seine Bilder mit Bleistift entwarf bevor er mit Farbe arbeitete Auf dieselbe Weise ging er in dieser Zeit bei seinen Aquarellen vor Die dritte Phase begann als er 1858 nach erfolgreichem Studienabschluss nach Den Haag zuruckkehrte Diese Phase sollte bis 1869 dauern Matthijs trat der Haager Kunstlervereinigung Pulchri Studio bei wodurch er die Moglichkeit erhielt zweimal wochentlich nach einem lebenden Modell zu malen Gleichwohl hielt sich sein Drang seinen Lebensunterhalt mit Malen zu verdienen sehr in Grenzen Fur Matthijs war das Malen eine Wiedergabe seiner innersten und wahrsten Gefuhle und Gedanken Damit entstand ein Konflikt zwischen den Wunschen seiner Auftraggeber und seinen eigenen Bedurfnissen Er widmete sich oft der Oosterbeekschen Landschaft und malte naturalistische Szenen in waren rostbraunen olif bis gelbgrunen Tonen mit hellgrauen Effekten und sparsam eingesetzten lichtblauen Himmelsfarben Die Struktur von Baumstammen oder Wurzeln akzentuierte er indem er mit dem Pinselendstuck Linien einkratzte Graser Straucher Bodenbewuchs der Wald und Deichlandschaften weisen eine Struktur auf als ob er auf sehr grobem Papier gearbeitet hatte Die Verwandtschaft zwischen Matthijs und Jacob ist in dieser Zeit in ihren Werken deutlich sichtbar Ende 1860 begann Matthijs sich stets mehr zuruckzuziehen und abzusondern folgte 1869 aber nach langem Zogern seinem Bruder nach Paris wo die vierte Phase seines Schaffens begann und er zunachst zur Sicherung des Lebensunterhalts uberwiegend Stadtansichten schuf Die grauen Hauserzeilen um Montmartre die dortigen Muhlen ein kleines Eckcafe waren seine bevorzugten Motive In London begann Matthijs funfte und letzte Schaffensphase die bis zu seinem Tod andauern sollte und vom kunstlerischen Gesichtspunkt die unproduktivste war Er produzierte nur wenig an vielen Werken arbeitete er jahrelang Im Laufe der Zeit war er daruber hinaus von schnell voranschreitenden Sehproblemen gehindert Das letzte Werk das er 1900 begonnen und an dem er bis zu seinem Tod gearbeitet hatte war Grief Trauer auch Vanished Illusions genannt das sich heute in Privatbesitz befindet Anmerkungen Bearbeiten Matthijs Maris een communard in Spieghel Historiael ein niederlandisches popularwissenschaftliche Geschichtsjournal Nummer 11 1976 Seiten 302 307Literatur BearbeitenWillem Arondeus Matthijs Maris De tragiek van den droom 1939 niederlandisch Ernest D Fridlander Matthew Maris Bestbooks 2001 ISBN 0 7222 5460 1 englisch Weblinks BearbeitenArtcyclopedia niederlandisch mit vielen weiteren Verweisen Instituut voor Nederlandse Geschiedenis niederlandisch nbsp Commons Matthijs Maris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 119245922 lobid OGND AKS LCCN nr97042011 VIAF 72199839 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maris MatthijsALTERNATIVNAMEN Marris Matthias Thijs MatthijsKURZBESCHREIBUNG niederlandischer Maler Radierer und LithografGEBURTSDATUM 17 August 1839GEBURTSORT Den HaagSTERBEDATUM 22 August 1917STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthijs Maris amp oldid 238765659