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Die Bauges sind ein voralpines Gebirgsmassiv aus Kalkstein in den nordlichen Franzosischen Alpen Das Massiv der Bauges franzosisch Massif des Bauges deutsch vielfach Bauget Alpen dessen hochster Gipfel die Pointe d Arcalod mit 2217 m bildet liegt in den Departements Savoie und Haute Savoie Es wird geografisch den Franzosischen Kalkalpen Chaines Subalpines Septentrionales zugeordnet Das recht dunn besiedelte Berggebiet befindet sich im Regionalen Naturpark Massif des Bauges franzosisch Parc naturel regional du Massif des Bauges Dent d ArclusazBlick von Le Revard uber die Kette des Mont Trelod zum Mont Blanc Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geografie und Oberflachengestalt 3 Geologie 4 Natur und Kulturlandschaft 4 1 Tourismus 4 2 Naturpark 5 Siehe auch 6 WeblinksLage BearbeitenDie Bauges liegen in Sudostfrankreich in der Region Auvergne Rhone Alpes im Dreieck zwischen den Stadten Annecy Chambery und Albertville Durch breite Talsenken die von den eiszeitlichen Gletschern geschaffen wurden sind sie von den umliegenden Gebirgsmassiven klar abgegrenzt Gegen Westen wird das Massiv der Bauges durch die Molassesenke des Albanais und durch den sudlichen Teil des Lac du Bourget begrenzt Im Sudwesten trennt die Talfurche von Chambery das Gebirgsmassiv von der Chartreuse Das breite Iseretal und das Tal ihres Zuflusses Arly bilden im Sudosten und Osten die naturliche Abgrenzung von den uberwiegend kristallin gepragten Hochalpen Im Nordosten der Bauges befinden sich der Alpenrandsee Lac d Annecy und das Tal der Chaise im Einzugsgebiet der Isere die miteinander durch eine Talwasserscheide verbunden sind Diese Talfurche trennt die Bauges vom nordostlich angrenzenden Massiv der Bornes Geografie und Oberflachengestalt Bearbeiten nbsp Topografie des Massivs der Bauges rechts oben Der Gebirgskomplex der Bauges zeigt eine Ausdehnung von ungefahr 30 km in Sudwest Nordost Richtung bei einer Breite von 20 bis maximal 25 km Das Relief ist gepragt durch eine Reihe von Bergketten und dazwischenliegenden Mulden und Senken die parallel nahezu in Nord Sud Richtung verlaufen Nur ganz im Osten finden sich aufgrund der starkeren Faltung ineinander verschachtelte Bergzuge Markant sind die vielen teilweise senkrecht abfallenden schroffen Felswande Von Westen nach Osten nimmt die Gipfelhohe mehr oder weniger kontinuierlich zu Wahrend die westlichste Kette Hohen zwischen 1500 und 1700 m aufweist ubersteigen die Gipfel in der Mitte und im Osten des Massivs vielfach die 2000 m Grenze Die hochste Erhebung bildet die Pointe d Arcalod mit 2217 m Weitere wichtige Gipfel sind Pointe de la Sambuy 2 198 m Mont Pecloz 2 197 m Mont Trelod 2 181 m Dent de Cons 2 062 m Mont Colombier 2 043 m Dent d Arclusaz 2 040 m Mont Margeriaz 1 845 m Roc des Boeufs 1 774 m Cret de Chatillon 1 699 m Nivolet 1 547 m Mont Revard 1 537 mHauptfliessgewasser der Bauges ist der Cheran ein linker Seitenfluss des Fier Er entspringt im Bereich der Pointe d Arcalod und durchfliesst das Gebirgsmassiv von Sudosten nach Nordwesten in einer relativ breiten Talmulde quer zur Kettenstruktur des Gebirges Dabei nimmt er von Suden und Norden verschiedene kurze Seitenbache auf welche die Langstaler und mulden entwassern Unterhalb von Lescheraines tritt der Cheran in die Cluse de Bange ein eine tiefe Schlucht welche die westliche Randkette Mont Revard Semnoz durchquert bevor er das Becken des Albanais erreicht Der nordliche Teil der Bauges wird zum Lac d Annecy der sudwestliche zum Lac du Bourget entwassert Gegen Sudosten zum Iseretal fallt das Massiv mit einem Steilhang ab hier gibt es keine Taler sondern nur kurze Erosionsrinnen die zum Einzugsgebiet der Isere gehoren Geologie BearbeitenIn strukturgeologischer Hinsicht bilden die Bauges ein Faltengebirge am Rand der Westalpen Sie bestehen aus einer machtigen Schicht mesozoischer Sedimente die im Ozean der Tethys abgelagert wurden Die Schichtfolge erstreckt sich von der unteren Jurazeit Lias vor ungefahr 200 Millionen Jahren bis zur Oberkreide vor rund 65 Millionen Jahren In dieser langen Zeitperiode wurden zahlreiche tonige und mergelige Schichten sowie Kalksteinschichten sedimentiert Wahrend letztere eher auf Bedingungen in einem warmen Flachmeer hindeuten stammen die mergeligen Schichten vor allem aus Perioden mit kuhlerem Wasser und zumindest teilweise tiefmarinen Bedingungen Sedimente wurden im Tiefmeer abgelagert Daruber legten sich im fruhen Tertiar Sande Nummulithenkalke und besonders im westlichen Teil rotliche Mergel sogenannte Molasse rouge Im Verlauf des Tertiars wurden diese Sedimentschichten im Zuge der Alpenfaltung uber den Meeresspiegel gehoben und zu einem Faltengebirge mit charakteristischen Antiklinalen und Synklinalen zusammengeschoben Ab diesem Zeitpunkt setzte auch die Erosion ein und verfrachtete den Abtragungsschutt in das Alpenvorland das nordwestlich an die Bauges angrenzende Molassebecken Die verschiedenen Hebungs und Senkungsvorgange fuhrten zur Bildung von zahlreichen Verwerfungen Storungslinien und Aufschiebungen Wahrend der Eiszeiten trugen die Gletscher in bedeutendem Masse zur Modellierung des Reliefs bei Aus stratigraphischer und tektonischer Sicht wird das Massiv der Bauges in einen westlichen Bauges occidentales und einen ostlichen Teil Bauges orientales gegliedert Die Grenze zwischen beiden Teilen bildet eine Linie die von Saint Jorioz am Lac d Annecy sudwarts uber den Col de Leschaux und den Cheran bis in das Tal von Aillon le Jeune und Aillon le Vieux verlauft Die Bauges occidentales bestehen aus der Kette von Mont Revard und Semnoz und dem ostlich des ersteren liegenden Mont Margeriaz Der Mont Revard bildet zusammen mit dem Semnoz eine Antiklinale die auf die westlich gelegenen Molassesedimente aufgeschoben ist Die beiden Bergrucken werden durch die Schlucht Cluse de Bange voneinander getrennt Das im Kammbereich dieser weitgehend erhaltenen Antiklinale anstehende Gestein setzt sich aus machtigen Kalkbanken des Urgonien Mittelkreide zusammen Auch am Mont Margeriaz sind die Urgonienkalke reliefbildend In der Senke ostlich dieser Kamme findet man Molasseschichten und Mergel des Alttertiars Die Bauges orientales zeigen eine rasche Abfolge von Antiklinalen und Synklinalen Bemerkenswert ist die Tatsache dass hier die Antiklinalfalten im Lauf der Zeit wesentlich starker erodiert wurden als die Synklinalfalten Deshalb sind heute verschiedene Berge als sogenannte Synklinalberge ausgebildet wahrend Taler oder Mulden oftmals entlang von Antiklinalen fuhren Beispiele fur Synklinalberge sind der Mont Trelod die Pointe d Arcalod die Pointe de la Sambuy und die Dent d Arclusaz Auch hier sind die Urgonkalke gipfelbildend Allerdings treten je weiter man nach Osten kommt an den Hangen und bei anstehendem Gestein in den Talmulden Sedimentschichten aus der Unterkreide und der Jurazeit insbesondere die Tithonkalke zutage Ganz im Sudosten und Osten zwischen Saint Pierre d Albigny und Albertville sind an den unteren Hangen auch Schichten der Lias untere Jurazeit aufgeschlossen Natur und Kulturlandschaft Bearbeiten nbsp La Compote ein Dorf in den BaugesDas Massiv der Bauges ist nur dunn besiedelt Grossere Stadte und Ortschaften liegen in den Talfurchen am Rand der Bauges namlich Annecy Aix les Bains Chambery Albertville Ugine und Faverges In den Talern und Mulden der Bauges gibt es verschiedene Streusiedlungen und zahlreiche Einzelhofe Allerdings zahlt keine Gemeinde mehr als 1000 Einwohner Zu den zentralen Ortschaften der Bauges zahlen Lescheraines Le Chatelard Ecole und Aillon le Jeune Die Bewohner die sich Les Baujus nennen leben uberwiegend von der Milchwirtschaft und der Viehzucht daneben haben auch die Kaseproduktion und die Holzwirtschaft eine wichtige Bedeutung In den flacheren Muldenlagen erstrecken sich Wiesland und Weiden wahrend die Hange vorwiegend waldbedeckt sind Die Waldgrenze liegt bei etwa 1800 m daruber gibt es Alpweiden Tourismus Bearbeiten Die Berge der Bauges eignen sich fur Wintersport und fur Sommerwanderungen oder einfach zum Entspannen in der Naturlandschaft Wintersportstationen mit Ski und Sesselliften sind Le Revard etwa 1500 m das sich 1905 als eine der ersten Skisportstationen Frankreichs etablierte heute auch ein Zentrum fur den nordischen Skisport Les Aillons Margeriaz 1000 bis 1800 m bestehend aus zwei Skistationen die heute unter gemeinsamer Verwaltung stehen namlich Margeriaz am Osthang des Mont Margeriaz und Aillon le Jeune am Nordhang des Mont Pelat Le Semnoz 1350 bis 1700 m Seythenex Le Sambuy 1200 bis 1800 m sudlich von Faverges am Nordhang der Pointe de la Sambuy Naturpark Bearbeiten Im Dezember 1995 wurde der Regionale Naturpark Massif des Bauges geschaffen um die reiche Flora und Fauna des Berggebietes unter Schutz zu stellen Der regionale Naturpark erstreckt sich uber eine Flache von 810 km Siehe auch BearbeitenListe der regionalen Naturparks in FrankreichWeblinks BearbeitenRegionaler Naturpark Massif des Bauges franzosisch Geologie des Massif des Bauges franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bauges amp oldid 239363975