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Martin W Teucher 1921 1 26 Dezember 1978 war ein deutscher Experimentalphysiker im Bereich der Teilchenphysik und Hochenergiephysik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeiten 3 Publikationen 3 1 Fachartikel Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMartin Teucher begann sein Studium in Leipzig und setzte es nach dem Zweiten Weltkrieg in Gottingen am Institut von Hans Kopfermann fort Seine Doktorarbeit machte er bei Friedrich Georg Houtermans zu einem Thema der experimentellen Kernphysik namlich der Untersuchung von n 2n Kernreaktionen unter Verwendung einer Radium Alpha Beryllium Neutronenquelle 2 Nach der Promotion arbeitete er 1949 an dem von Werner Heisenberg geleiteten Max Planck Institut fur Physik 1952 folgte er seinem Doktorvater Houtermans der eine Professur an der Universitat Bern angetreten hatte dorthin 1956 habilitierte er sich in Bern Anschliessend verbrachte er einige Jahre in den Vereinigten Staaten zunachst ein Jahr an der University of Oklahoma anschliessend im Labor von Marcel Schein an der University of Chicago 2 1960 wurde er als Professor an die Universitat Hamburg berufen und kehrte damit nach Deutschland zuruck Ab 1962 war er als Mitglied des Direktoriums des Deutschen Elektronen Synchrotrons DESY fur die Koordination administrativer und technischer Aufgaben verantwortlich 2 Am 26 Dezember 1978 verstarb Martin Teucher im Alter von 57 Jahren 2 Arbeiten BearbeitenNach seiner Doktorarbeit zur Kernphysik beschaftigte sich Teucher nach dem Kriege zunachst am Max Planck Institut fur Physik mit Erzeugung und Nachweis der kurz zuvor entdeckten Pionen wobei er als Teilchenquelle die kosmische Strahlung und als Nachweistechnik die bereits vom Pionen Entdecker Cecil Powell verwendete Kernemulsions Methode benutzte 2 Die Emulsionstechnik brachte er auch mit nach Bern als er seinem Doktorvater Houtermans an dessen neues Institut dorthin folgte Houtermans betraute Teucher mit dem Aufbau einer Hochenergiephysik Gruppe unter Verwendung der Methode Die Gruppe erbrachte damit wichtige Beitrage zur Physik der Kaonen 1 2 In Chicago konnte Teucher Ende der 1950er Jahre auch dank der guten Ausstattung des Labors von Marcel Schein Teilchenreaktionen hochster Energien von 100 bis 10 000 GeV in der kosmischen Strahlung erforschen Seine Arbeiten aus dieser Zeit waren auch dreissig Jahre spater noch fur Fragestellungen zu Stossen schwerer Kerne mit mehreren hundert erzeugten Teilchen von aktueller Bedeutung 2 Nach dem Wechsel an die Universitat Hamburg eroffnete er dort das Arbeitsgebiet der Hochenergiephysik am europaischen Teilchenbeschleunigerlabor CERN Die von ihm gegrundete Blasenkammer Forschungsgruppe war beteiligt an der Entdeckung mehrerer Mesonen aus Daten der 80 cm Blasenkammer bei CERN Fur das in Bau befindliche DESY erwirkte er den Bau einer Blasenkammer zum dortigen Einsatz die vom franzosischen CEA in Saclay gebaut wurde und nach der Fertigstellung von DESY in Hamburg dort fur systematische Untersuchungen zur Photoproduktion im GeV Energiebereich zum Einsatz kam 2 Als Mitglied des DESY Direktoriums hatte er massgeblichen Anteil an den strategischen Weichenstellungen fur die weitere Entwicklung der Einrichtung und setzte sich fur die Errichtung eines Elektron Positron Speicherrings fur Kollisionsexperimente ein und war dann auch fur die Realisierung dieses Projekts in Form des Doppelringspeichers DORIS verantwortlich Im Lauf der 1960er Jahre hatte Teucher erkannt dass die wesentlichen kunftigen Anwendungen der Blasenkammertechnik im Bereich der Neutrino Physik liegen wurden 1966 und 1967 war er Vorsitzender des Blasenkammer Komitees bei CERN und forderte in dieser Funktion das Projekt der Big European Bubble Chamber BEBC das als multinationale Kollaboration realisiert wurde 1970 71 in Betrieb ging und zu einem wichtigen Instrument in diesem Bereich wurde Publikationen BearbeitenFachartikel Auswahl Bearbeiten A G Barkow D M Haskin B Chamany M W Teucher E Lohrmann M Schein P L Jain Nuclear interactions of protons neutrons and shower particles of very high energy in nuclear emulsion In Physical Review Band 122 Nr 2 15 April 1961 S 617 625 doi 10 1103 PhysRev 122 617 E Lohrmann M Schein M W Teucher Nuclear interactions and mean free paths of protons neutrons and alpha particles at energies around 250 BeV nucleon In Physical Review Band 122 Nr 2 15 April 1961 S 672 686 doi 10 1103 PhysRev 122 672 H Meyer M W Teucher E Lohrmann Interactions of 25 GeV protons with protons and heavy nuclei in nuclear emulsions In Nuovo Cimento Band 28 Nr 6 Juni 1963 S 1399 1411 doi 10 1007 BF02750052 P L Jain E Lohrmann M W Teucher Heavy nuclei and alpha particles between 7 and 100 BeV nucleon II Fragmentations and meson production In Physical Review Band 115 Nr 3 1 August 1959 S 643 654 doi 10 1103 PhysRev 115 643 E Lohrmann M W Teucher Meson production on heavy target nuclei at energies greater than 1011 eV In Nuovo Cimento Band 25 Nr 5 September 1962 S 957 963 doi 10 1007 BF02733721 Einzelnachweise Bearbeiten a b The Adventurous Life of Friedrich Georg Houtermans Physicist In Edoardo Amaldi Giovanni Battimelli Giovanni Paoloni Hrsg 20th Century Physics Essays and Recollections A Selection of Historical Writings World Scientific Singapur 1998 ISBN 981 02 2369 2 S 666 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f g h Erich Lohrmann Nachruf auf Martin Teucher In Physikalische Blatter Band 35 Nr 7 Juli 1979 S 323 324 doi 10 1002 phbl 19790350705 wiley com PDF Normdaten Person GND 118607129X lobid OGND AKS VIAF 1985155832940333490009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Teucher MartinALTERNATIVNAMEN Teucher Martin W KURZBESCHREIBUNG deutscher Experimentalphysiker im Bereich der TeilchenphysikGEBURTSDATUM 1921STERBEDATUM 26 Dezember 1978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Teucher amp oldid 206447192