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Martin Hahn 17 April 1865 in Berlin 4 November 1934 ebenda war ein deutscher Mikrobiologe und Hygieniker Er war von 1922 bis 1933 Leiter des Berliner Hygiene Instituts Martin HahnEhrengrab Friedhof Wannsee in Berlin Zehlendorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Wurdigungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMartin John Hahn wuchs als vierter Sohn von Albert Hahn 1824 1898 und Therese geborene Rosenthal 1832 1912 geboren Sein Vater entstammte einer judischen Kaufmannsfamilie betrieb zunachst nur einen kleinen Kolonialwarenladen und baute ein grosses Unternehmen mit Rohrenwalzenwerk und Kunstwollhandel im In und Ausland Russland auf Seine Schwester Martha war mit dem Neurologen Ernst Julius Remak 1849 1911 verheiratet seine Schwester Gertrud mit dem Mathematiker Kurt Hensel 1861 1941 sein Bruder Oskar der das Familienunternehmen fortfuhrte war der Vater des Padagogen Kurt Hahn 1886 1974 Hahn sich selbst zum evangelisch lutherischen Glauben bekennend studierte ab 1884 in Berlin Freiburg Heidelberg und Munchen Seine Laufbahn begann er 1889 bei Robert Koch am Berliner Hygiene Institut Die Weiterbildung absolvierte er bei Ernst Leopold Salkowski 1844 1923 am Pathologischen Institut in Berlin bei Marcel Nencki in St Petersburg Max von Pettenkofer Hans Buchner und Max von Gruber in Munchen 1922 ubernahm er das Ordinariat des Hygieneinstituts in Berlin Aufgrund des Erlasses des Berufsbeamtengesetzes vom 11 April 1933 und einer Diffamierung eines nichtjudischen Mitarbeiters namens Heide 1 wurde Hahn ebenso wie sein in die Turkei emigrierter Mitarbeiter Julius Hirsch 2 seiner Amter enthoben und reichte am 20 April 1933 seine vorzeitige Emeritierung ein Er war unverheiratet und wurde auf dem Friedhof Lindenstrasse in Wannsee bestattet Sein Grab ist seit 1984 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Wissenschaftliches Werk BearbeitenHauptarbeitsgebiete Hahns waren die Erforschung mikrobiologischer Vorgange in der Zelle und immunologische Vorgange bei Infektionskrankheiten z B bei Luesconnata Cholera Tuberkulose und beim Typhus Er entwickelte eine Methode zur Gewinnung von Zellstoffen aus dem Zytoplasma einer Zelle und lieferte Erkenntnisse zur Anwendung dieser Methode bei Hefezellen zellfreie Garung bei Zellen hoherer Pflanzen bis hin zum Nachweis eines proteolytischen Enzyms im Hefepresssaft Sozialhygienisch entwickelte er Losungsansatze im Bereich der Wasser und Lufthygiene der Desinfektion und Sterilisation Hahn sches Sterilisationsverfahren fur Nahtmaterial Hahn wirkte als Autor an zwei Lehrbuchern mit E Friedberger R Pfeiffer Lehrbuch der Mikrobiologie Mit besonderer Berucksichtigung der Seuchenlehre Fischer Verlag Jena 1919 Wilhelm Kolle Hrsg Handbuch der pathogenen Mikroorganismen Kapitel Naturliche Immunitat Fischer Verlag Jena 1931Wurdigungen BearbeitenHahn war Vorsitzender der Arztlichen Prufungskommission des Universitatssenats ausserordentliches Mitglied des wissenschaftlichen Senats fur das Heeressanitatswesen Mitglied des Senats der Kaiser Wilhelm Akademie fur das militararztliche Bildungswesen sowie Mitglied in der Berliner Medizinischen Gesellschaft Fur seinen Einsatz im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger in Russland erhielt er das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse Im Jahre 1924 taucht erstmals die Titulierung als Geheimer Rat auf Um 1926 schuf Max Oppenheimer das Bildnis Prof Dr Martin Hahn Ol auf Leinwand 98 88 cm Literatur BearbeitenElke Schulz Leben und Werk des Hygienikers Martin Hahn 1865 1934 Dissertation aus dem Institut fur Allgemeine und Kommunale Hygiene der Medizinischen Akademie Erfurt Erfurt 1985 Geheimes Staatsarchiv Berlin Dahlem Rep 76 Va Sekt 1 Tit X Nr 17 Bd IV Die Institute der Hygiene bei den Universitaten 1928 1934 Blatt 183 Brief des Landeskriminalpolizeiamtes vom 20 Marz 1933 an den Preussischen Minister fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung E Neumann Redlin von Meding Martin Hahn Leiter des Berliner Hygieneinstituts von 1922 1933 In Berlin Medical Jg 5 Nr 4 2008 S 36 37 Martin Hahn In Karin Orth Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem Gedenkbuch fur die im Nationalsozialismus vertriebenen Gremienmitglieder der DFG Steiner Stuttgart 2018 Beitrage zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft 7 ISBN 978 3 515 11953 5 S 161 168 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Martin Hahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografische Daten in der Personendatenbank der Sachsischen Akademie der WissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten Lit Geheimes Staatsarchiv Ali Vicdani Doyum Alfred Kantorowicz unter besonderer Berucksichtigung seines Wirkens in Istanbul Ein Beitrag zur Geschichte der modernen Zahnheilkunde Medizinische Dissertation Wurzburg 1985 S 84 89 hier S 86 Normdaten Person GND 116387300 lobid OGND AKS LCCN no2012072777 VIAF 109986252 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hahn MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Mikrobiologe und HygienikerGEBURTSDATUM 17 April 1865GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 4 November 1934STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Hahn Mediziner amp oldid 235089045