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Hans Ernst August Buchner 16 Dezember 1850 in Munchen 5 April 1902 ebenda war ein deutscher Arzt Bakteriologe und Hygieniker Hans Buchner Beilage zur Munchener Medizinischen Wochenschrift 1902 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Buchner war der altere Sohn des Arztes und Gerichtsmediziners Ernst Buchner und dessen dritter Ehefrau Friderica geborene Martin aus Munchen 1868 legte er die Abiturprufung am Munchner Maximiliansgymnasium ab 1 Er studierte anschliessend Medizin an der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen und promovierte hier 1873 bei dem Ernahrungswissenschaftler Carl Voit 1831 1908 mit der Arbeit Beitrage zur Physiologie des Harnstoffs Anschliessend trat er in das chemischen Laboratorium unter Professor Emil Erlenmeyer 1825 1909 in Munchen ein und wechselte dann nach Leipzig zum physiologischen Institut von Karl Ludwig 1816 1895 einem der Begrunder der modernen Physiologie Parallel zu einer Tatigkeit als Militararzt fuhrte er vom Herbst 1876 bis 1881 bakteriologische Arbeiten im pflanzenphysiologischen Institut von Carl Wilhelm von Nageli 1817 1891 in Munchen durch Nageli der auch den Botanischen Garten mit Laboratorien und den Gewachshausern leitete stellte insbesondere Untersuchungen daruber an inwieweit Mikroorganismen als Erreger von Krankheiten in Betracht kommen Hans Buchner kam dabei die Aufgabe zu aus medizinischer Sicht die Vorstellungen Nagelis von den ansteckenden Krankheiten im Zusammenhang darzustellen Daraus resultierte seine Schrift Die Nagelische Theorie der Infektionskrankheiten die 1877 veroffentlicht wurde und grosse Beachtung fand zumal kurz zuvor Robert Koch 1843 1910 die Lehre von der Entstehung der ansteckenden Krankheiten durch Kleinstlebewesen aktualisiert hatte Es folgten Studien uber den Milzbrand uber die keimtotende Wirkung des Blutes die Einwirkung des Lichtes auf Bakterien die Kultur der Bakterien bei Sauerstoffabschluss die Frage der Durchgangigkeit des unverletzten Gewebes fur Bakterien die Geschwindigkeit der Bakterienvermehrung und vieles mehr 1880 habilitierte er sich in Munchen fur Hygiene und wurde 1894 als Nachfolger von Max Pettenkofer Leiter des Hygienischen Institutes an dem er die Bakteriologie als Unterrichtsfach einfuhrte Einer seiner Studenten war hier Martin Hahn 1865 1934 der spatere Mitautor Die Ergebnisse seiner Forschungen zur Erzielung von Immunitat gegen Infektionskrankheiten und zur Schutzimpfung hat Hans Buchner in Fachzeitschriften wie im Archiv fur Hygiene oder im Zentralblatt fur Bakteriologie und in der Medizinischen Wochenschrift aber auch in Buchform veroffentlicht Hans Buchner entdeckte dass Bakterien durch Blutserum abgetotet und dessen abtotende Stoffe durch Erhitzen auf 56 60 vernichtet werden Diese nannte er 1889 2 Alexine von griechisch alexein abwehren ein Begriff der auch heute noch international in Gebrauch ist wahrend er in Deutschland vielfach durch den von Paul Ehrlich eingefuhrten Ausdruck Komplement ersetzt wurde Er befasste sich ausserdem mit der Starkung der korperlichen Gesundheit durch Verminderung der Krankheitsdisposition und deren Pravention durch Leibesubungen 1895 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 3 Hans Buchner war der Bruder des Chemie Nobelpreistragers Eduard Buchner Mit zeitlichen Unterbrechungen fuhrte Eduard Buchner von 1882 bis Ende 1884 unter der Anleitung seines Bruders Hans Buchner Untersuchungen zu Spaltpilzen und den Sauerstoffeinfluss bei Garprozessen am botanischen Institut von Carl Wilhelm von Nageli durch 4 Zusammen mit seinem Assistenten Martin Hahn hatte Hans Buchner einen bedeutenden Anteil an Eduard Buchners Experimenten zur zellfreien Garung die diesem den Nobelpreis brachten 5 Hans Buchner heiratete 1882 in Munchen Augusta Stutz 1884 wurde die Tochter Else geboren die den Landwirt Heinrich Wex heiratete und sich als Politikerin einen Namen machte Hans Buchner wurde durch seinen Tod am 5 April 1902 in Munchen unerwartet aus seinem Schaffen herausgerissen Werke BearbeitenDie Naegeli sche Theorie der Infectionskrankheiten in ihren Beziehungen zur medicinischen Erfahrung Engelmann Leipzig 1877 Die aetiologische Therapie und Prophylaxis der Lungentuberculose Oldenbourg Munchen 1883 Uber die bakterientodtende Wirkung des zellenfreien Blutserums In Zbl Bact I Abt Orig Bd 5 1889 817 Bd 6 S 1 Acht Vortrage aus der Gesundheitslehre Teubner Leipzig 1898 2 durchgesehene Auflage besorgt von Max Gruber 1903 4 durchgesehene Auflage 1913 Eduard Buchner Hans Buchner Martin Hahn Die Zymasegarung Untersuchungen uber den Inhalt der Hefezellen und die biologische Seite des Garungsproblems Oldenbourg Munchen 1903 Neuauflage hrsg von Esther von Krosigk VDM Verlag Dr Muller Saarbrucken 2007 ISBN 978 3 8364 1854 6 Literatur BearbeitenNachruf In Leopoldina Heft 38 1902 Nr 4 S 55 f Digitalisat Karl Kisskalt Buchner Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 705 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Buchner Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht uber das K Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1868 69 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 48 Mitgliedseintrag von Hans Buchner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 20 Juni 2022 E Buchner Ueber den Einfluss des Sauerstoffs auf Gahrungen In Hoppe Seylers Zeitschrift fur Physiologische Chemie 9 1885 S 380 415 Derek Lowe Das Chemiebuch Librero 2017 S 218 Normdaten Person GND 116821582 lobid OGND AKS LCCN nr2004027576 VIAF 74613524 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buchner HansALTERNATIVNAMEN Buchner Hans Ernst August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt Bakteriologe und HygienikerGEBURTSDATUM 16 Dezember 1850GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 5 April 1902STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Buchner Mediziner amp oldid 232659454