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Mart Olav Niklus 22 September 1934 in Tartu ist ein estnischer Biologe und Menschenrechtsaktivist der von 1992 bis 1995 dem estnischen Parlament angehorte 1 Mart Olav Niklus 2013Leben BearbeitenNiklus studierte Biologie mit Schwerpunkt Ornithologie an der Universitat Tartu und arbeitete als Ubersetzer wissenschaftlicher Literatur 1958 wurde er erstmals wegen oppositioneller Aktivitaten verhaftet nachdem er Fotos von Storsendern zur Publikation in das westliche Ausland ubersandt und in der Stimme Amerikas die sowjetische Wirklichkeit kritisiert hatte Die Jahre 1959 bis 1966 verbrachte er in Lagerhaft in Mordwinien sowie dem Zentralgefangnis Wladimir 1974 ubersetzte Niklus die Allgemeine Erklarung der Menschenrechte in die estnische Sprache wofur er 1976 wiederum verhaftet wurde Von 1977 bis 1980 beteiligte er sich an zahlreichen Protestschreiben gegen die sowjetische Gewaltherrschaft darunter dem Baltischen Appell vom 23 August 1979 der Petition gegen den Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan vom 17 Januar 1980 den Protest gegen die Verbannung Andrei Sacharows vom 3 Februar 1980 sowie Verteidigungsschriften fur Aleksander Ginsburg und Juri Orlow Anfang 1977 fur Viktoras Petkus am 14 und 20 November 1977 sowie fur Tatjana Welikanowa Gleb Jakunin und Antanas Terleckas im November 1979 1980 wurde er erneut verhaftet 2 und 1981 zu einer zehnjahrigen Haftstrafe sowie funfjahriger Verbannung verurteilt In Haft beteiligte er sich an Hungerstreiks und Widerstandsaktionen und trat 1982 als auslandisches Mitglied der Ukrainischen Helsinki Gruppe bei Nach zahlreichen Protesten im In und Ausland bei denen unterstutzt durch Mitglieder der deutschen IGFM um Egon Kunze die Freilassung der politischen Gefangenen gefordert wurde wurde Mart Olav Niklus 1988 aus der Haft entlassen und 1990 vollstandig rehabilitiert Niklus betatigte sich aktiv fur die Wiedererlangung der estnischen Unabhangigkeit und wurde Ehrenmitglied der Gruppe zur Offentlichmachung des Hitler Stalin Paktes 1990 bis 1992 war er Mitglied des Kongresses Estlands und des Estnischen Komitees von 1992 bis 1995 dann Abgeordneter des estnischen Parlaments Niklus gehort zahlreichen estnischen und internationalen Organisationen an darunter dem Estnischen Naturschutzverein dem Estnischen Ornithologischen Verein dem Estnischen Verband ehemaliger politischer Haftlinge und der Internationalen Gesellschaft fur Menschenrechte 1990 bis 1992 war er Vorsitzender der Estnischen Stiftung fur den Naturschutz 1996 wurde er fur seinen Beitrag zur Befreiung Estlands mit dem Orden des Staatswappens II Klasse ausgezeichnet Ausserdem erhielt er 1999 den litauischen Orden des litauischen Grossfursten Gediminas III Grades Niklus lebt im Ruhestand in Tartu Literatur BearbeitenWojciech Roszkowski Jan Kofman Biographical Dictionary of Central and Eastern Europe in the Twentieth Century M E Sharpe Armonk New York 2007 books google de Einzelnachweise Bearbeiten Mart Olav Niklus dissidenten eu Biografisches Lexikon Abgerufen am 15 Dezember 2017 Michael Dobbs ONE DAY IN THE LIFE OF MART NIKLUS In Washington Post 17 Oktober 1988 ISSN 0190 8286 washingtonpost com abgerufen am 15 Dezember 2017 Normdaten Person GND 1035260522 lobid OGND AKS LCCN n85011906 VIAF 18641365 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Niklus Mart OlavKURZBESCHREIBUNG estnischer Biologe und ParlamentsmitgliedGEBURTSDATUM 22 September 1934GEBURTSORT Tartu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mart Olav Niklus amp oldid 201159466