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Gleb Pawlowitsch Jakunin russisch Gleb Pavlovich Yakunin 4 Marz 1934 in Moskau 25 Dezember 2014 ebenda 1 war ein russisch orthodoxer Priester Der radikaldemokratische Dissident setzte sich fur Glaubensfreiheit in der Sowjetunion ein Von 1990 bis 1999 war er Mitglied des russischen Parlaments Gleb Jakunin 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Musikers schloss zunachst ein Biologiestudium am Landwirtschaftlichen Institut in Irkutsk ab Ende der 1950er Jahre wandte er sich dem Christentum zu 1958 bis 1959 studierte er am Theologischen Seminar der Russisch Orthodoxen Kirche in Moskau Im August 1962 wurde er zum Priester geweiht 1963 wurde er zum Priester der Stadt Dimitrow bei Moskau ernannt 1965 schrieb er gemeinsam mit dem Priester Nikolai Eschliman einen offenen Brief an den Patriarchen der Russisch Orthodoxen Kirche Alexius I in dem er der Leitung des Moskauer Patriarchats vorwarf die Interessen der Kirche zu verraten und mit der Staatsmacht bei der Verfolgung der Kirche zusammenzuarbeiten Die Schrift wurde zugleich im Samisdat veroffentlicht Im Mai 1966 wurde ihm die Ausubung des Priesteramtes untersagt bis er Reue geleistet hatte 1976 grundete er das Christliche Komitee zum Schutz der Glaubigen in der UdSSR Er veroffentlichte mehrere hundert Schriften die die massenhafte Unterdruckung der religiosen Freiheit in der Sowjetunion dokumentierten und setzte sich fur religiose Dissidenten aller Glaubensrichtungen ein darunter auch fur litauische Katholiken nbsp Am 1 November 1979 wurde Jakunin verhaftet und am 28 August 1980 nach Paragraph 70 Abs 1 wegen antisowjetischer Agitation und Propaganda verurteilt Bis 1985 sass er in Strafhaft zunachst im Lefortowo Gefangnis dann im Arbeitslager Perm 37 Nach seiner Entlassung wurde er nach Jakutien verbannt Dort musste er bei 50 Grad Celsius im Winter in einer selbstgebauten Hutte leben Unter Michail Gorbatschow wurde er im Marz 1987 amnestiert Er durfte nach Moskau zuruckkehren und arbeitete bis 1992 wieder als Priester Im Oktober 1991 wurde er auf Anordnung des Obersten Sowjets der Russischen Foderation rehabilitiert 1990 wurde er Abgeordneter des Obersten Sowjets der Russischen Foderation und stellvertretender Vorsitzender des parlamentarischen Ausschusses fur die Gewissensfreiheit Er war Mitverfasser des Gesetzes uber die Freiheit der Konfessionen und setzte sich fur die Eroffnung von Kirchen und Klostern ein Von 1991 bis 1992 war er Mitglied im Untersuchungsausschuss zur Untersuchung des anti demokratischen Putsches im August 1991 Im Marz 1992 veroffentlichte er Archivmaterialien die eine Zusammenarbeit des KGB und der Fuhrung des Moskauer Patriarchats belegten Die Presse fand bald die Klarnamen der KGB Agenten in der orthodoxen Kirche heraus Es handelte sich um den Patriarchen Alexei II und die Metropoliten Filaret von Kiew sowie Pitrim von Wolokolamsk Die Kirche revanchierte sich 1993 mit der Anathematisierung Jakunins Er trat der Ukrainischen Autonomen Orthodoxen Kirche bei 1993 wurde er fur das radikaldemokratische Bundnis Wahl Russlands und 1996 fur die Partei Demokratisches Russland DR erneut Parlamentsabgeordneter Er deckte die Verwicklung der russisch orthodoxen Kirche in den Tabakschmuggel auf mit der sie den Staat um Abgaben in Milliardenhohe betrog 1995 grundete er das Gesellschaftliche Komitee zum Schutz der Gewissensfreiheit Im September 2000 grundete er gemeinsam mit den Metropoliten Stefan Linnizki und Kiriak Temerzidi die Orthodoxe Kirche der Wiedergeburt Ziel der Kirche ist eine Reform der Russisch Orthodoxen Kirche Sie soll von Burokratie und leeren Ritualen befreit werden Jakunin war dort Sekretar der Bischofssynode und Oberpriester fur Moskau Jakunin war mit Iraida Jakunina verheiratet und wurde Vater dreier Kinder Maria Alexander und Anna Jakunin starb im Dezember 2014 in Moskau Schriften BearbeitenGleb Jakunin Lev Regelson Christen unter kommunistischer Herrschaft rufen wie antworten wir Appell an d 5 Vollversammlung d Okumenischen Rates d Kirchen Glaube in der 2 Welt Kusnacht 1978 Gleb Yakunin Lev Regelson Letters from Moscow Religion and human rights in the USSR Keston College Keston San Francisco 1978 Gleb Yakunin O sovremennom polozhenii Russkoi Pravoslavnoi Tserkvi i perspektivakh religioznogo vozrozhdeniya Rossii Doklad Khristianskomu Komitetu zashchitu prav veruyushchikh v SSSR Posev Frankfurt am Main 1979 Sergei Pushkarev Vladimir Rusak Gleb Yakunin Christianity and government in Russia and the Soviet Union Reflections on the millennium Westview Press Boulder London 1989 ISBN 0 8133 7524 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gleb Pawlowitsch Jakunin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie und Fotoalbum Gleb Jakunins russisch Einzelnachweise Bearbeiten Soviet Era Dissident Gleb Yakunin Dies After Long Illness Meldung bei Radio Free Europe vom 25 Dezember 2014 abgerufen am 25 Dezember 2014Normdaten Person GND 124409342 lobid OGND AKS LCCN n80104150 VIAF 60015835 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jakunin Gleb PawlowitschALTERNATIVNAMEN Yakunin Gleb Pavlovich russisch KURZBESCHREIBUNG russisch orthodoxer PriesterGEBURTSDATUM 4 Marz 1934GEBURTSORT Moskau SowjetunionSTERBEDATUM 25 Dezember 2014STERBEORT Moskau Russland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleb Pawlowitsch Jakunin amp oldid 225976036