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Das Marktkreuz auf dem Trierer Hauptmarkt wurde um 958 im Auftrag des Trierer Erzbischofs Heinrich I errichtet 1 Marktkreuz Ansicht Ost Medaille zur 1000 Jahrfeier 1958 Radierung von Fritz Quant vor 1918 Nur die obere Stufe des Sockels ist sichtbar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Demonstration seines Markt und Munzrechtes grundete Erzbischof Heinrich I um 958 den zentralen Marktplatz Triers vor dem Westtor der Domimmunitat Das Marktrecht war der Stadt von Konig Otto I verliehen worden Als Wahrzeichen des Marktes und als Symbol des Marktfriedens sowie der erzbischoflichen Macht uber die Stadt liess Heinrich in dieser Zeit das Marktkreuz errichten Der wohl alteste Teil des Marktkreuzes ist die Saule aus Odenwalder Granit die aller Wahrscheinlichkeit nach spatromischen Ursprungs ist und wie der Domstein aus dem 4 Jahrhundert n Chr stammt Ein Kapitell aus karolingischer Zeit bildet den Ubergang zum Kreuzaufsatz der aus ottonischer Zeit zu stammen scheint 2 Der Historiker Richard Laufner vermutet dass das erstmals 1261 urkundlich erwahnte Marktkreuz in der Folge wahrscheinlich auch als Pranger genutzt wurde Mehrere nach der Errichtung des Marktkreuzes gemeisselte Locher sollen als Halterung fur Ketten mit Fussfesseln Halsringen usw gedient haben 3 4 In der Denkmaltopographie der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz GDKE heisst es Daruber hinaus stellt es das offenbar alteste unter den insbesondere in Belgien und Frankreich erhaltenen mittelalterlichen Marktkreuzen Europas dar 1 Ursprunglich stand das Kreuz weiter sudlich auf dem Hauptmarkt und wurde um 1906 an den heutigen Standort inmitten der Marktflache versetzt 1 Im Zweiten Weltkrieg 1943 wurde das Marktkreuz zum Schutz vor Luftangriffen in einen Felsenbunker verbracht und am 29 Juni 1945 wieder aufgestellt Der Kreuzaufsatz mit Kapitell wird zum Schutz vor Verwitterung seit 1964 im Stadtmuseum Simeonstift aufbewahrt 5 Eine anfangliche Kunststeinkopie auf dem Hauptmarkt wurde 1988 durch eine Nachbildung aus Sandstein ersetzt 6 Beschreibung BearbeitenDas insgesamt 5 22 m hohe Marktkreuz 7 besteht aus vier Teilen Die 3 25 m hohe Saule ist in einen dreistufigen Steinsockel eingelassen dessen beide unteren Stufen seit 1820 8 durch Aufschuttung verborgen blieben Seit der Neugestaltung des Marktplatzes im Jahr 1979 ist der komplette Sockel mit den erneuerten beiden unteren Stufen wieder sichtbar 9 wahrend die obere ausgewaschene und abgetretene Stufe im Original erhalten ist Die sich nach oben verjungende Granitsaule hat einen Durchmesser von 47 5 cm unten und 44 cm oben Die Verbindung zum Kreuzaufsatz bildet ein 44 5 cm hohes doppelkonisches Kapitell mit einer 10 cm starken Deckplatte und dem 20 cm hohen Sockel des Kreuzes Alle drei zusammenhangenden Elemente sind aus einem hellen Sandsteinblock gearbeitet Das Kapitell ist mit floralen Ornamenten geschmuckt und um die Deckplatte verlief ursprunglich die im Lauf der Jahrhunderte verwitterte Inschrift HENRICVS ARCHIEPISCOPVS TREVERENSIS ME EREXIT Der Kreuzaufsatz in Form eines Tatzenkreuzes zeigt auf der Westseite das Gotteslamm mit Kreuz und Siegesbanner an der Ostseite eine Inschrift die das Datum der Errichtung 958 und den Stifter Heinrich I nennt sowie auf eine Restaurierung RENOUATUM 1724 hinweist Die Stirnseiten der Kreuzarme sind mit einem Petrus Relief Nord und einer Sonnenuhr Sud versehen 5 nbsp Ansicht Ost nbsp Ansicht West nbsp Originalkapitell und Kreuzaufsatz im StadtmuseumLiteratur BearbeitenIrsigler Franz Marktkreuz und Markte im mittelalterlichen Trier in Stadtbibliothek Trier Hrsg Kurtrierisches Jahrbuch Munchen 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marktkreuz Trier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildindex der Kunst und Architektur Foto von ca 1920 Eintrag zu Marktkreuz in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Einzelnachweise Bearbeiten a b c Eintrag zu Marktkreuz auf dem Hauptmarkt in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Trier Mainz 2018 S 18 gdke rlp de PDF 4 9 MB abgerufen am 18 Januar 2018 Hans Eichler Richard Laufner Hauptmarkt und Marktkreuz zu Trier Eine kunst rechts und wirtschaftsgeschichtliche Untersuchung Trier 1958 S 127 f Eintrag zu Marktkreuz auf dem Hauptmarkt Pranger in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier a b Trierer Marktkreuz Abgerufen am 20 Marz 2022 Roland Morgen Trierer Wahrzeichen Trierischer Volksfreund 21 Mai 2004 abgerufen am 3 Februar 2021 Die hier genannten Masse sind dem Werk von Eichler Laufner S 75 ff entnommen Emil Zenz Trier Stadtbild im Wandel seit 1900 Trier 1987 S 76 Eintrag zu Hauptmarkt Trier in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier 49 756762508712 6 6412758241711 Koordinaten 49 45 24 3 N 6 38 28 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marktkreuz Trier amp oldid 239444172