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Der Marinefernmeldestab 70 MFmStab 70 war ein Verband der Bundesmarine dessen Aufgabe die Fernmelde und Elektronische Aufklarung war Er wurde am 1 September 1960 unter der Bezeichnung Marinefernmeldeabschnitt 7 in Flensburg Murwik aufgestellt und von einem Kommandeur im Dienstgrad Kapitan zur See gefuhrt 2002 erwuchs aus dem Marinefernmeldestab 70 der Fernmeldebereich 91 welcher wiederum im Bataillon Elektronische Kampffuhrung 911 aufging Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Deutsche Marinefernmeldeaufklarung vor der Aufstellung der Bundesmarine 1 2 Aufbau der Fernmelde und elektronischen Aufklarung in der Bundesmarine 2 Organisation 2 1 Stab 2 2 Marinefernmeldesektor 71 2 3 Marinefernmeldesektor 72 2 4 Marinefernmeldesektor 73 2 5 Flottendienstboote 3 Nachfolge 4 Kommandeure 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDeutsche Marinefernmeldeaufklarung vor der Aufstellung der Bundesmarine Bearbeiten Bereits vor der Aufstellung der Bundesmarine 1956 gab es deutsche Einrichtungen unter alliierter Leitung die Fernmeldeaufklarung gegenuber Aktivitaten der Sowjetunion und ihrer Verbundeten im Bereich der Ostsee betrieben So waren die Schnellboote des auch als Schnellbootgruppe Klose bezeichneten British Baltic Fishery Protection Service mit Peilantennen ausgestattet und wurden von 1951 an fur die Fernmeldeaufklarung eingesetzt Sie klarten hauptsachlich Kustenstellungen im Baltikum auf einschliesslich der verwendeten Funkfrequenzen 1 Am 1 Januar 1954 wurde ausserdem eine landfeste Erfassungsstelle eingerichtet die von ehemaligen Angehorigen des B Diensts der Fernmeldeaufklarungsorganisation der Kriegsmarine betrieben wurde Sie war vom Juni 1955 an in der ehemaligen Marinenachrichtenschule und spateren Marinefernmeldeschule im Marinestutzpunkt Flensburg Murwik untergebracht und als U S Naval Service Detachment No 3 getarnt Ihr Leiter war der ehemalige Fregattenkapitan der Kriegsmarine Budde der spater Kommandeur des Marinefernmeldestabs 70 wurde 2 Aufbau der Fernmelde und elektronischen Aufklarung in der Bundesmarine Bearbeiten Aus dieser Erfassungsstelle hervorgehend wurde am 4 Juni 1956 die Funkaufklarungskompanie aufgestellt und am 1 Juli 1956 der 1 Marinefernmeldeabteilung Marinefernmeldeabschnitt Ostsee unterstellt Weitere Einrichtungen folgten und wurden teilweise dem Marineortungsabschnitt Ostsee unterstellt Am 1 September 1960 wurden diese bestehenden Aufklarungseinrichtungen zum Marinefernmeldeabschnitt 7 zusammengefasst Am 1 Juli 1970 wurde dieser Verband umgegliedert und in Marinefernmeldestab 70 umbenannt Organisation BearbeitenDer Marinefernmeldestab 70 unterstand truppendienstlich dem Marineabschnittskommando Ostsee und fur den Einsatz dem Befehlshaber der Seestreitkrafte der Ostsee ab 1961 dem Flottenkommando 1967 wechselte die truppendienstliche Unterstellung zur Marinedivision Ostsee und 1974 zum Marinefuhrungsdienstkommando 2 3 ab 1 April 1995 Flottille der Marinefuhrungsdienste Der Verband bestand aus einem Stab und mehreren zunachst als Fernmeldegruppen dann als Fernmeldekompanien und schliesslich als Fernmeldesektoren bezeichneten Einheiten nbsp Der ehemalige Fernmeldeturm M des Marinefernmeldesektors 73 bei PelzerhakenStab Bearbeiten Der Stab selber bei Twedter Feld in Flensburg Murwik auf dem dortigen Tremmeruper Gelande heute Waldsiedlung Tremmerup war fur grundsatzliche Aufgaben der Fernmelde und elektronischen Aufklarung der Marine zustandig Im Laufe der Zeit wuchsen die Aufgaben der Zentrale So wurden am 30 September 1982 bei der Auflosung der Marinefernmeldegruppe 72 deren Aufgaben an den Stab ubertragen und das Personal fur die mobile Erfassung an Bord der Flottendienstboote und Messflugzeuge wurde in den Stab integriert Zur Auswertung der Unterwasseraufklarung wurde am 1 August 1986 das Hydroakustische Analysezentrum Marine HAM als Teil des Stabes aufgestellt 2 Marinefernmeldesektor 71 Bearbeiten Der Marinefernmeldesektor 71 wurde am 1 September 1960 in Flensburg Murwik aufgestellt Seine Aufgabe war die Fernmeldeaufklarung Ihm unterstanden zunachst vier Marinefernmeldestellen MFmSt 711 in Neustadt Pelzerhaken COMINT MFmSt 712 in Soest Peiler Mitte mit Aussenstelle List Sylt und abgesetztem Peiltrupp in Wittmund MFmSt 713 in Falshoft bei Gelting Peiler Nord MFmSt 714 in Langenargen am Bodensee Peiler Sud Nach mehreren Umgliederungen und Verlegungen bestanden ab etwa 1970 MFmSt 711 in Neustadt Pelzerhaken COMINT MFmSt 713 in Lunden Peilzentrale Nord MFmSt 714 in Langenargen am Bodensee Peilzentrale Sud In den 1990er Jahren wurden diese Stellen nach und nach aufgelost und durch die Grosspeilanlage Kastagnette in Bramstedtlund bei Leck ersetzt wohin der Marinefernmeldesektor 71 am 1 Dezember 1994 verlegte 2 Marinefernmeldesektor 72 Bearbeiten Der Marinefernmeldesektor 72 wurde am 1 Januar 1962 in Glucksburg Meierwik aufgestellt und am 1 Marz 1978 nach Flensburg verlegt Das Personal des Marinefernmeldesektors 72 wurde an Bord von Flottendienstbooten und Messflugzeugen fur die Aufklarung in und uber See eingesetzt Der Sektor 72 wurde am 30 September 1982 aufgelost und das Personal in den Stab des Marinefernmeldestabs 70 eingegliedert 2 Marinefernmeldesektor 73 Bearbeiten Der Marinefernmeldesektor 73 wurde am 29 April 1970 in Neustadt in Holstein aufgestellt Er betrieb vor allem Fernmeldeaufklarung nahe der innerdeutschen Grenze und verfugte uber eine stationare Peileinrichtung die in einem als Fernmeldeturm M bezeichneten Aufklarungsturm in Pelzerhaken bei Neustadt untergebracht war Ausserdem unterstand ihr eine Aussenstelle in Marienleuchte auf Fehmarn Marinefernmeldezug 736 die sowohl Fernmelde wie auch Elektronische Aufklarung betrieb Die Aufklarung gegenuber der Volksmarine der DDR wurde im August und September 1990 eingestellt und der Marinefernmeldesektor 73 am 30 September 1992 aufgelost 2 3 Flottendienstboote Bearbeiten nbsp Flottendienstboot OkerAls mobile Aufklarungseinrichtungen betrieb die Marine Messboote und flugzeuge Die Flugzeuge des Typs Breguet 1150 M Atlantic gehorten stets dem Marinefliegergeschwader 3 an Die spater als Flottendienstboote bezeichneten Aufklarungsschiffe der Oste Klasse gehorten bis Ende 1992 zum Flottendienstgeschwader und wurden nach dessen Auflosung am 1 Januar 1993 dem Marinefernmeldestab 70 truppendienstlich unterstellt 2 Nachfolge BearbeitenAm 31 Marz 2002 wurde der Marinefernmeldestab 70 von der Marine an die Streitkraftebasis ubergeben und in Fernmeldebereich 91 umbenannt der im Marinestutzpunkt Flensburg Murwik stationiert wurde Der Fernmeldebereich 91 wurde jedoch schon am 21 Marz 2013 wieder aufgelost Grosse Teile des Bereichs gingen als neues Bataillon Elektronische Kampffuhrung 911 EloKaBtl 911 nach Stadum vgl Fernmeldetruppe EloKa Die Liegenschaft des Fernmeldebereichs 91 am ostlichen Rand des Stutzpunktes bei Twedter Mark wurde daher aufgegeben 4 5 Kommandeure BearbeitenKapitan zur See Wilhelm Budde von der Aufstellung bis Marz 1965 Kapitan zur See Werner Winter von April 1965 bis Marz 1970 Kapitan zur See Karl Friedrich Kunzel von April 1970 bis November 1974 Kapitan zur See Wolf Laukamm von Dezember 1974 bis 1983 Kapitan zur See J Schmidt von 1983 bis 1986 Kapitan zur See Joachim Kleemann von 1986 bis 1988 Kapitan zur See W Guhmann von 1988 bis 1992 Kapitan zur See Wulf Plesmann von 1993 bis 1997 Kapitan zur See A Moehle von Hoffmannswaldau von 1998 bis 2001Weblinks BearbeitenMarinefernmeldestab 70 beim Bundesarchiv MilitararchivEinzelnachweise Bearbeiten Vortrag Dr Sigurd Hess KAdm a D Die Ostseeoperationen des H H Klose 1949 1955 Memento vom 14 Februar 2016 im Internet Archive a b c d e f g Geschichte der Fernmelde und elektronischen Aufklarung der Marine a b Bundesarchiv Militararchiv Bestand BM 34 Memento vom 27 September 2013 im Internet Archive Streitkraftebasis Moin Moin und auf Wiedersehen abgerufen am 1 April 2015 Flensburger Tageblatt Der grosse Truppenabzug Bundeswehr Kehraus an der Forde vom 27 Oktober 2011 abgerufen am 1 April 2015 und Fernmeldebereich 91 Flensburger Fernmelder funken Aufbruchstimmung In Flensburger Tageblatt 10 November 2011 abgerufen am 3 April 2015 sowie Fernmelder profitieren von Bundeswehrreform In Nordfriesland Tageblatt 10 November 2011 abgerufen am 3 April 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marinefernmeldestab 70 amp oldid 233547241