www.wikidata.de-de.nina.az
Marie Trousil auch Marie Trousilova 1853 in Olmutz nach 1907 war eine Opernsangerin der Stimmlagen Sopran und Mezzosopran die drei Jahre lang an der k u k Hofoper zu Wien verpflichtet war Marie TrousilFoto Dr Josef Szekely Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenUber die Sangerin und ihr Leben ist nur wenig bekannt Sie war die Tochter des spateren Domkapellmeister Franz Trousil 1819 1872 und dessen Frau Johanna Katharina geb Wojta Sie hatte zwei jungere Bruder Ihr Vater selbst Sanger und Instrumentalist war ihr erster Lehrer schickte sie jedoch Ende 1866 zum Gesangsstudium nach Wien Dort wurde sie Schulerin von Anna Bochkoltz Falconi und trat bereits im Marz 1867 14 jahrig offentlich als Sangerin auf Bei einem Konzert des Violinvirtuosen Camillo Sivori in der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gab sie die Cavavatine aus Bellinis Puritanern Noch im selben Jahr wurde sie nach Linz verpflichtet und debutierte als Leonore in Verdis Troubadour Die Tages Post konstatierte einerseits das Lampenfieber andererseits die unleugbar vortreffliche Naturanlagen und die jugendlich frische namentlich in der Hohe sehr kraftige Stimmen der jungen Sangerin und ihrer Kollegin als Azucena Frl Fleissner ebenfalls eine Debutantin Das Vergnugen des Rezensenten war freilich fallweise durch mangelnde Technik getrubt Das Piano des Frl Trousil ging nicht nur ins Pianissimo sondern in vollige Lautlosigkeit uber so dass trotz des leisesten Accompagnements kein Ton der Sangerin zu vernehmen war Auch gewisse Verrenkungen der Sangerin wurden kritisiert Doch das Blatt wandte sich rasch die Sangerin verbesserte Technik und Gestik und vermochte in ihrem zweiten und dritten Debut auch den Rezensenten der Tages Post zu uberzeugen Freudiges Staunen und allgemeine Uberraschung erregte Fraulein Trousil welche mit einem Male Angst und Befangenheit abgestreift zu haben schien so dass man zweifeln musste eine Neulingin zu sehen und zu horen Wir mussen mit Vergnugen konstatieren dass das Fraulein die unschonen Gesten vermieden und auch das Piano horbar gestaltet habe Hubsche Bewegung und deutliche rein deutsche Aussprache bildeteten eine sehr angenehme Zugabe zu der gesanglichen Leistung welche in Triller und Rouladen sowie im Tragen An und Abschwellen des Tones merken liess dass die noch sehr junge Sangerin uber eine kraftige frische und klangreiche Stimme verfugt die bereits tuchtig geschult ist so dass dem Fraulein Trousil bei fortgesetztem Studium eine glanzende Zukunft zu profezeihen ist In der Titelrolle der Martha von Friedrich von Flotow welche sie reizend und mit Bravour sang und ganz geduldig spielte errang sie nach Meinung der Presse gar einen Triumf 1871 war sie in Lubeck engagiert und gastierte in Kassel sowie als Amelia in Verdis Maskenball am Stadttheater Salzburg Sie errang mit ihrer ernsten dustern Eingangsarie die sie mit dramatischer Leidenschaft sang einen schonen Erfolg so die Salzburger Zeitung am 10 Januar 1871 Im April 1871 folgte sie einem Ruf der Wiener Hofoper an der sie einen 3 Jahres Vertrag erhielt Sie sang dort einerseits Rollen die dem Fach einer Soubrette zugeordnet werden wie das Annchen im Freischutz die Marcelline im Wassertrager oder die Papagena in der Zauberflote andererseits Hosenrollen die ublicherweise mit Mezzosoprani oder Altistinnen besetzt werden wie den Adriano in Wagners Rienzi oder den Stephano in Gounods Romeo et Juliette Weiters ubernahm sie den Knaben Jemmy in Rossinis Guillaume Tell unbekannte Rollen in Bellinis Norma und Verdis Rigoletto sowie den Zweiten Hirtenknaben in Dinorah ou Le pardon de Ploermel von Giacomo Meyerbeer Als am 11 Juni 1871 zu Ehren des Konigs Georgias von Griechenland Rienzi gegeben wurde fiel Marie Trousil als Einspringerin fur Bertha Ehnn auf und wurde sehr gelobt Das Fraulein erst wenige Monate bei uns weckt die schonsten Hoffnungen und ist bereits ein Liebling des Publikums geworden so der Wien Korrespondent in der Neuen Berliner Musikzeitung 1874 gastierte sie in Prag angekundigt wurde als erste Rolle die Agathe im Freischutz 1874 und 1875 sind Auftritte am Strampfer Theater in den Wiener Tuchlauben nachgewiesen Die Sangerin war ein beliebtes Objekt von Photographen und Zeichnern zumeist mit Blumen im Haar Beispielsweise erschien ihr Portrat ganzseitig in den Humoristischen Blatter des Karl Klic 1 sie wurde mehrfach von Emil Rabending Josef Szekely und J Tschopp abgelichtet Mutmasslich 1870 begann eine nahere Bekanntschaft mit Julius von Payer einem osterreichisch ungarischen Offizier Polar und Alpenforscher Kartografen und spateren Professor der Militarakademie der sich auch als Maler betatigte Fur Anfang 1872 war die Verlobung geplant eine umfassende Einladungsliste dafur und fur die Hochzeit ist erhalten doch wurde das Heiratsversprechen spater zuruckgenommen Im November 1874 wurde vermeldet dass Marie Trousil an das Stadttheater von Brunn verpflichtet worden sei In einem Brief vom 27 September 1875 bewarb sie sich bei Ignaz Wild einem Agenten und Theaterdirektor um ein Engagement Sie wohnte damals in der Papagenogasse 6 in Wien Mariahilf Laut Nikolai Wandruszka war sie dann am Stadttheater Zurich engagiert und absolvierte 1880 ein langeres Gastspiel im Opernhaus von Riga Es folgten Engagements fur jeweils eine Spielzeit in Mainz Regensburg und Wurzburg Nur am Stadttheater Chemnitz war sie insgesamt drei Spielzeiten tatig Zuletzt wurde sie fur jeweils eine Spielzeit lang an das Stadttheater Sondershausen in Thuringen ab 1886 und an das Stadttheater Ulm verpflichtet dort 1887 88 Fur die Jahre 1889 bis 1896 ist ihr Verbleib unbekannt 1897 lebt sie gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Mann Angelo Springer einem k k Offizier im sudbohmischen Temesvar Der Theater Almanach von 1907 wird sie weiterhin in Temesvar gefuhrt mit ihrem Ehemann dem k k Artillerie Hauptmann Angelo Springer lebend Ihr Ehemann starb am 13 April 1917 im 78 Lebensjahr in Olmutz sie selbst mutmasslich davor denn sie wird in der Todesanzeige des Ehemannes nicht angefuhrt Marie Trousil war auch als Kirchen und Konzertsangerin tatig Beispielsweise trat sie am 7 Dezember 1873 in der Italienischen Nationalkirche von Wien solistisch in Erscheinung Es dirigierte Cyrill Wolf an der Orgel spielte Anton Bruckner 2 Im April 1874 sang sie in zwei Konzerten in Olmutz die vom lokalen Frauenwohltatigkeitverein am Ostersonntag und Ostermontag im stadtischen Theater abgehalten wurden und uberraschte durch den Fortschritt den ihre Gesangskunst seit dem letzten Auftreten in ihrer Geburtsstadt besonders in der zarten Modulierung ihres Tones in dem sanften Anschlagen desselben machte so das Deutsche Volksblatt fur Mahren am 11 April 1874 Literatur BearbeitenFrank Berger Julius Payer Die unerforschte Welt der Berge und des Eises Bergpionier Polarfahrer Historienmaler Tyrolia 2015Weblinks BearbeitenWiener Staatsoper Rollenverzeichnis Zwischen Musik und Vertreibung die Ahnenliste Trousil Steinbrecher aus Mahren und Bohmen von Nikolai WandruszkaEinzelnachweise Bearbeiten Karl Klic Kunstler C Angerer amp Goschl Ausfuhrung Fraulein Marie Trousil 1874 Wien Museum Inv Nr W 6559 CC0 https sammlung wienmuseum at objekt 508914 ABIL 7 12 1873 Sonntag 2 Advent abgerufen am 16 Juni 2021Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Juni 2021 PersonendatenNAME Trousil MarieALTERNATIVNAMEN Trousilova MarieKURZBESCHREIBUNG osterreichische Opernsangerin Sopran und Mezzosopran GEBURTSDATUM 1853GEBURTSORT Olmutz MahrenSTERBEDATUM nach 1907 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Trousil amp oldid 235174751