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Maria Landini auch Maria de Chateauneuf Landini oder Maria Landini Conti 1 1667 1668 oder 1670 22 Juni 1722 war eine italienische Opernsangerin Sopran des Barock die in Italien Hannover und Wien wirkte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend in Rom 1 2 Karriere in Deutschland und Italien 1 3 Primadonna in Wien 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelanmerkungenLeben BearbeitenJugend in Rom Bearbeiten nbsp Gaspar van Wittel Blick auf den Tiber in Rom 1685 KHM Wien Uber ihre Herkunft herrscht eine gewisse Unklarheit es heisst sie sei 1667 oder 1668 in Hamburg geboren eine andere Quelle spricht von 1670 als Geburtsjahr 2 3 Ihre Mutter Francesca Portui genannt Fanchon 4 war eine Kammerzofe der Konigin Christine von Schweden die sie in Paris kennengelernt und mit einem Hauptmann ihrer Leibgarde Francesco Landini aus Pesaro verheiratet hatte 2 Ein anonymer Autor einer Historia degli intrighi galanti 5 behauptete jedoch Marias eigentlicher Vater sei Orazio Del Monte gewesen ein Adliger der in direkter Nachbarschaft zum Palazzo Riario heute Palazzo Corsini der romischen Residenz der Christine von Schweden wohnte 6 7 Maria wurde in ihrer Jugend mit dem Kosenamen Mariuccia genannt 2 und wuchs am romischen Hof der Christine von Schweden als deren Schutzling auf Sie wohnte im Palazzo Riario und erhielt dort eine musikalische und gesangliche Ausbildung wie auch einige andere Sangerinnen 2 zu denen die schone Angela Maddalena Voglia genannt Giorgina gehorte mit der die Landini oft zusammen bei musikalischen Veranstaltungen der Konigin auftrat 6 Die beiden sangen beispielsweise im Juli 1687 und im Juli 1688 in Christines Residenz in festlichen Serenatas vor grossem Publikum 2 6 Hierbei wurde die Landini mit dem Titel virtuosa di Sua Maesta 8 bezeichnet 7 Auch fur den 2 September 1688 ist ein gemeinsamer Auftritt von Mariuccia und Giorgina bei der Konigin nachgewiesen 6 Nach einer weiteren Serenata am Abend des 20 September 1688 im Jasmingarten von Marias angeblichem leiblichem Vater Orazio Del Monte starb dieser an einem Schlaganfall 6 Karriere in Deutschland und Italien Bearbeiten Nach Christines Tod im Jahr 1689 ging Maria Landini nach Deutschland 3 und war ab spatestens Mitte 1691 in Hannover 6 Im besagten Jahr wurde sie gemeinsam mit den Kastraten Clementino Clemens Hader und Nicolino vermutlich Nicola Paris an den Hof von Celle ausgeliehen 3 Sie blieb in Hannover bis etwa 1696 und gehorte im Karneval 1693 am 3 und 6 Februar zum Ensemble von Agostino Steffanis La liberta contenta wieder zusammen mit Clementino Nicolino und dem Tenor Antonio Borosini 9 In Hannover heiratete sie auch 1695 den Schauspieler Chateauneuf 3 manchmal auch als Graf Castelnuovo 10 oder als Mallo di Castelnovo bezeichnet 11 Daher nannte sie sich in der Folge oft Maria di Chateauneuf Landini oder Maria Landini di Castelnovo nbsp Das Teatro San Giovanni Grisostomo in VenedigEnde der 1690er Jahre war sie zuruck in Italien wo sie in die Dienste des Herzogs von Mantua Ferdinando Carlo von Gonzaga Nevers eintrat und 1698 in Mantua unter anderem in Giovanni Bononcinis Erfolgsoper Il trionfo di Camilla auftrat zusammen mit Nicola Tricarico und Anna Maria Lisi 12 6 10 Im Karneval 1699 1700 ist sie zum ersten Mal auch in Venedig nachgewiesen wo sie am Teatro San Salvatore als Primadonna in den Urauffuhrungen von Marc Antonio Zianis Opern Il duello d Amore e di Vendetta UA 13 27 Dezember 1699 und La pace generosa UA 10 Februar 1700 mitwirkt beide Male neben Nicolino Nicola Grimaldi als primo uomo 14 15 In den folgenden Jahren bis 1711 trat sie ausser in Mantua und Venedig auch an anderen Theatern Oberitaliens auf 1701 war sie in Genua die Valeria in Bononcinis Muzio Scevola neben Nicola Paris 16 und 1703 in Casale Monferrato sang sie neben dem beruhmten Kastraten Cortona Domenico Cecchi und Diamante Maria Scarabelli in Gli equivoci del sembiante von Antonio Caldara 17 10 Caldara setzte sie auch 1709 in Bologna in seinem L inimico generoso als Primadonna ein in einer Starproduktion mit Senesino der Scarabelli und dem Bass Giuseppe Maria Boschi 18 10 Im Jahr 1710 sang Maria Landini zum ersten Mal am Kaiserhof in Wien in den Oratorien Sant Alessio von Camilla de Rossi und La sapienza umana von Ziani sowie in den Opern Muzio Scevola von Giovanni Bononcini und La decima fatica d Ercole von Johann Joseph Fux 19 1711 war sie noch einmal in Venedig am Teatro San Cassiano 6 10 wo sie im Karneval 1712 die Titelpartie in der Urauffuhrung von Francesco Gasparinis Merope sang 20 Schon vor ihrem Opernauftritt horte sie der venezianische Adlige und Komponist Benedetto Marcello und spater Autor einer beruhmten Satire uber die Oper und hinterliess in einem Brief vom Oktober 1711 eine Beschreibung von Maria Landini wo er sie zum Teil mit der ebenfalls beruhmten Santa Stella verglich Ich habe die Landini gehort die wahrlich nicht mehr sehr jung ist aber man kann auch nicht sagen dass sie besonders alt ware 21 zumal sie sehr gut aussieht und sehr anmutig ist Sie singt unvergleichlich nach meinem schwachen Urteil mit mehr Kraft virtu als die Santa und mit noch raffinierterem Geschmack Ihre Stimme ist besser weil sie nicht beim Singen ermudet bezuglich der Action 22 heisst es uberall dass sie ganz besonders und vielleicht einmalig sei wenn ihr ein Part gefallt wie man sagt sei das der Fall bei dieser Rolle mit sie sehr zufrieden ist Daher hoffe ich dass sie die Mangel der Santa vollig ausgleicht 23 Benedetto Marcello Brief vom 16 Oktober 1711 an die Furstin Borghese 24 Primadonna in Wien Bearbeiten nbsp Bernardo Bellotto Schottenkirche und Freyung in Wien KHM Wien Von Januar 1713 bis zu ihrem Tod 1722 wurde Maria Landini offiziell Mitglied der kaiserlichen Hofkapelle in Wien unter Karl VI und bezog dabei ein enormes Gehalt von 4000 Florin mehr als jeder andere Wiener Musiker zu dieser Zeit 19 10 Nach dem Tode ihres ersten Mannes im Oktober 1714 heiratete sie in der Wiener Schottenkirche den Hofkomponisten Francesco Conti 10 der ebenfalls verwitwet war seine erste Frau Teresia Kugler war eine Tochter der Primadonna Giulia Masotti und auch Sangerin am Kaiserhof gewesen 25 In den nachsten Jahren sang die Landini oftmals unter dem Namen la Conti oder La Contini Hauptrollen in zahlreichen Werken ihres Mannes und anderer Komponisten des Wiener Hofes 10 unter anderem in Opern von Johann Joseph Fux Dafne in lauro 1714 Orfeo ed Euridice 1715 Angelica vincitrice d Alcina 1716 und Diana placata 1717 10 ausserdem in Antonio Caldaras Opern Il Maggior Grande 1716 Cajo Marzio Coriolano und La Verita nell Inganno 1717 Ifigenia in Aulide 1718 sowie Apollo in Cielo 1720 1719 trat sie unter anderem in Francesco Gasparinis Don Chisciotte in Sierra Morena auf und verkorperte die Rolle der Venus Venere in Contis Elisa 26 Ihre letzten Auftritte auf der Opernbuhne hatte die Landini 1721 in Contis Alessandro in Sidone 10 Danach wurde sie schwer krank und machte ihr Testament Im Mai 1722 plante sie zusammen mit ihrem Mann noch eine Reise nach Padua 11 Sie verstarb jedoch schon im Juni 1722 Maria Landini hatte aus ihren beiden Ehen drei Kinder Caterina Francesca und Ferdinando Nach ihrem Tode ging Francesco Conti eine dritte Ehe mit der nachsten Wiener Primadonna Maria Anna Lorenzoni ein 10 Literatur BearbeitenDagmar Gluxam Christian Fastl Landini Contini Landini Conti La Conti La Contini La Landina di Chateauneuf detta Landini di Castelnuovo Maria In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Janet K Paige Sirens on the Danube Giulia Masotti and Women Singers at the Imperial Court In Journal of Seventeenth Century Music 2011 Volume 17 No 1 2015 englisch abgerufen am 2 Januar 2020 Colin Timms Polymath of the Baroque Agostino Steffani and His Music Peyton and Barber Oxford University Press 2003 online englisch Abruf am 2 Januar 2020 Hermine Weigel Williams The years 1713 1722 3 Kapitel in Francesco Bartolomeo Conti His Life and Music Routledge 1999 2018 englisch books google at Anna Zilli Christina of Sweden queen of music in Rome and the women singers at her service In Il Ganassi Anno 17 no 14 S 2 3 Fondazione Italiana per la Musica Antica italienisch Weblinks BearbeitenMaria Landini dite Contini aussi Landini Conti La Landina Continin Maria Chateauneuf Landini di Castelnuovo Kurzbiographie auf Quell Usignolo franzosisch Abruf am 2 Januar 2020 Einzelanmerkungen Bearbeiten auch Mariuccia La Landina Landini di Chateauneuf Landini di Castelnuovo Landini Conti Landini Contini La Conti La Contini die Continin Siehe Dagmar Gluxam Christian Fastl Landini Contini Landini Conti La Conti La Contini La Landina di Chateauneuf detta Landini di Castelnuovo Maria In Oesterreichisches Musiklexikon online abgerufen am 2 Januar 2020 Auch Anna Zilli Christina of Sweden queen of music in Rome and the women singers at her service In Il Ganassi Anno 17 no 14 S 2 3 Fondazione Italiana per la Musica Antica italienisch Siehe auch Maria Landini dite Contini aussi Landini Conti La Landina Continin Maria Chateauneuf Landini di Castelnuovo Quell Usignolo Kurzbiografie franzosisch abgerufen am 2 Januar 2020 a b c d e Anna Zilli Christina of Sweden queen of music in Rome and the women singers at her service In Il Ganassi Anno 17 no 14 S 2 Fondazione Italiana per la Musica Antica italienisch a b c d Colin Timms Polymath of the Baroque Agostino Steffani and His Music Peyton and Barber Oxford University Press 2003 S 61 books google co uk Der franzosische Spitzname normalerweise fur Francoise und der etwas merkwurdige Nachname mit der betonten letzten Silbe sowie die Pariser Aufenthalt der Mutter konnten darauf hindeuten dass diese in Wirklichkeit Franzosin war Geschichte der galanten Intrigen a b c d e f g h Anna Zilli Christina of Sweden queen of music in Rome and the women singers at her service In Il Ganassi Anno 17 no 14 S 3 Fondazione Italiana per la Musica Antica italienisch a b Marko Deisinger Musikbezogene Quellen aus der Korrespondenz zwischen Rom und dem Wiener Kaiserhof In Musicologica Brunensia 2018 53 3 S 26 27 Universitat Wien und Anhang 17 Korrespondenz 66 Rom 10 Juli 1688 Virtuosin ihrer Majestat Colin Timms Polymath of the Baroque Agostino Steffani and His Music Peyton and Barber Oxford University Press 2003 online S 59 61 a b c d e f g h i j k Dagmar Gluxam Christian Fastl Landini Contini Landini Conti La Conti La Contini La Landina di Chateauneuf detta Landini di Castelnuovo Maria In Oesterreichisches Musiklexikon abgerufen am 2 Januar 2020 a b Hermine Weigel Williams The years 1713 1722 3 Kapitel In Francesco Bartolomeo Conti His Life and Music Routledge 1999 2018 S 43 50 58 und 66 books google at Il trionfo di Camilla regina di Volsci Giovanni Bononcini im Corago Informationssystem der Universitat Bologna UA Urauffuhrung Il duello d amore e di vendetta Marc Antonio Ziani im Corago Informationssystem der Universitat Bologna La pace generosa Marc Antonio Ziani im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Le gare dell amore eroico o sia Il Muzio Scevola Giovanni Bononcini im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Gli equivoci del sembiante Antonio Caldara im Corago Informationssystem der Universitat Bologna L inimico generoso Antonio Caldara im Corago Informationssystem der Universitat Bologna a b Janet K Paige Sirens on the Danube Giulia Masotti and Women Singers at the Imperial Court In Journal of Seventeenth Century Music 2011 Volume 17 No 1 2015 Abschnitt 6 5 sscm jscm org Merope Francesco Gasparini im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Sie war vermutlich anfang 40 schauspielerische Fahigkeiten Schauspielkunst Italienisches Original Ho sentito la Landini che veramente non e molto giovine ma non si puo dir tanto vecchia mentre e benissimo fatta et assai avvenente Canta senza comparatione a mio debole giudizio con piu virtu della Santa e con gusto ancora piu raffinato La voce e migliore perche non fatica nel cantare circa l attione poi la fama ne discorre per tutto che sia particolare e forse unica quand habbia una parte a suo modo come si dichiara che sia questa della quale e sodisfattissima Spero per tanto che risarcisca pienamente le mancanze della Santa Marco Bizzarini Benedetto Marcello L Epos Palermo 2006 S 45 Janet K Paige Sirens on the Danube Giulia Masotti and Women Singers at the Imperial Court In Journal of Seventeenth Century Music 2011 Volume 17 No 1 2015 Abschnitt 6 3 und 7 1 sscm jscm org Hermine Weigel Williams The years 1713 1722 3 Kapitel In Francesco Bartolomeo Conti His Life and Music Routledge 1999 2018 Fussnote 33 books google atNormdaten Person GND 103741344X lobid OGND AKS VIAF 304939393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Landini MariaALTERNATIVNAMEN Mariuccia La Landina Landini di Chateauneuf Maria Landini di Castelnuovo Maria Landini Conti Maria Landini Contini Maria La Conti La Contini die ContininKURZBESCHREIBUNG italienische OpernsangerinGEBURTSDATUM unsicher um 1668STERBEDATUM 22 Juni 1722 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Landini amp oldid 236500382