www.wikidata.de-de.nina.az
Die in erhohter Lage auf dem sogenannten Lindenbichl an der Einmundung des Hintereggertals in das Wolzertal stehende Kapelle Maria Altotting in Winklern ist eine in Winklern bei Oberwolz heute einem Ortsteil von Oberwolz im Bezirk Murau in der Steiermark gelegene sogenannte Altottinger Kapelle Wallfahrtskirche Maria Altotting in Winklern Ansicht mit MessnerhausWallfahrtskirche Maria AltottingInnenraum der WallfahrtskircheStammelaltarWappen des Abtes Antonius II von Mainersberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn unmittelbarer Nahe der spateren Kirchengrundung besass das Stift Admont in Mainhardsdorf einen Zehenthof das heutige Paterschlossel Dessen Verwalter Thomas Langanger hatte 1652 von Wolf von Stubenberg den Platz erworben samt einem Bergfried aus dem Landgericht Frauenburg und mit dem Zimmermeister Matthias Mehl eine Pilgerfahrt nach Bayern unternommen um dort die Gnadenkapelle als das gedachte Vorbild fur seinen Kapellenbau zu besichtigen Er hat so wird berichtet eine vom Bildhauer Georg Remele geschnitzte Kopie des Altottinger Gnadenbildes einer Muttergottes auf dem Rucken in den bayrischen Wallfahrtsort getragen um sie dort durch die Beruhrung mit dem Original heilbringend zu machen Bis zur Einweihung der Kapelle im Jahr 1654 stand die Madonna sodann in der Stadtpfarrkirche Oberwolz In einer feierlichen Prozession wurde sie nach Winklern ubertragen Am 20 November 1676 schliesslich ubertrug Langanger mit der Schenkung der von ihm gebauten Kapelle Altotting auf dem Lindenbuhel zu Lint und Pichl allernechst ob Winklern gegen Oberwolz samt Burgfried Vogtei und Patronatsrecht unter Abt Adalbert Heuffler von Rasen und Hohenbuhel an das Stift Admont Die Wallfahrtsstatte Mariae Heimsuchung ist von Anfang an als Altotting bezeichnet worden zumal der Altarraum mit der Kuppel nach dem Vorbild der Gnadenkapelle des bekannten bayrischen Wallfahrtsortes erbaut und eingerichtet worden ist Die Kapelle zeigt wie jene in Altotting einen durch sieben Nischen erweiterten kreisrunden Chor ihre endgultige Ausstattung erhielt sie im 18 Jahrhundert nach der Vergrosserung und dem Turmbau von 1741 durch Josef Thaddaus Stammel Joseph Adam von Molck und Johann Lederwasch wobei an die Stelle der Arbeiten Remeles jene von Stammel getreten sind Der Remele Hochaltar mit Statuen des hl Joachim und des hl Josef ist in die Pfarrkirche Niederwolz gekommen dort aber nicht mehr vorhanden 1 Zur Forderung der Wallfahrt erhielt die Kirche 1708 fur den Wallfahrtstag Mariae Heimsuchung am 2 Juli einen Ablassbrief des Papstes Clemens XI Unter dem 1718 bis 1751 regierenden Admonter Abt Antonius II von Mainersberg schliesslich der die Errichtung und kunstlerische Neuausstattung zahlreicher der stiftischen Pfarrkirchen veranlasste und dessen Wappen im Eingangsbereich des Turms angebracht ist wurden in den Jahren 1740 bis 1747 Kirchturm und Sakristei zugefugt sowie ein neuer barocker Hochaltar errichtet Sein Nachfolger Matthaus Offner 1751 1779 unter dem auch die kunstlerisch bedeutende Stiftsbibliothek Admont entstand veranlasste 1777 die Ausmalung des Kirchenraums Die Wallfahrt wurde mit dem Josephinismus im Jahre 1785 unterbrochen Im 19 Jahrhundert verlor das Stift Admont das Interesse an der Kirche 1850 wurde seitens des Stifts das Gut Mainardsdorf an privat verkauft 1890 die Kirche mitsamt dem 1804 erbauten Messnerhaus der Gemeinde Winklern uberlassen Eine umfassende von einem Forderverein getragene Restaurierung der Kirche kam 1987 mit der Neuweihe der Kirche zum Abschluss Bauwerk BearbeitenWie das Vorbild in Altotting besteht auch ihr Nachbau in Oberwolz aus einer kegeldachformig abgeschlossenen Rotunde der im Innern ein Oktogon mit segmentbogigen Wandnischen einbeschrieben ist und an die sich nordseitig die Kirche ist nach Suden ausgerichtet ein einfacher quadratischer Saalraum mit vorgelagertem schlanken von einem barocken Helm bekronter Turmbau anschliesst Ostlich an die Rotunde ist ein Sakristeianbau mit daruberliegendem Oratorium fur die geistliche Herrschaft angebaut Die Rotunde ist mit einer Kuppel das Schiff mit einer Segmenttonne uberdeckt Dem schlichten Aussenbau des 17 Jahrhunderts entspricht im Innern eine schrittweise entstandene reiche barocke Ausstattung und Ausmalung des 18 Jahrhunderts Das Prinzipalstuck des Kirchenraums ist der 1740 von Josef Thaddaus Stammel geschaffene Hochaltar ein barocker Saulenaltar der im Hauptgeschoss das von einer Gloriole umgebene Gnadenbild und im Aufsatz eine grossfigurige Darstellung der Trinitat enthalt und seitlich die Statuen der Hl Barbara und der Hl Katharina zeigt Die beiden Seitenaltare enthalten Altarblatter mit Darstellungen der beiden Heiligen Leonhard und Benedikt die vermutlich aus der Barockausstattung der Stiftskirche Admont ubertragen worden sind Im Kirchenschiff befindet sich ein Kreuzweg mit funfzehn Stationen von Johann Lederwasch datiert 1792 Das noch zur Erstausstattung der Kirche gehorende Orgelpositiv mit funf Registern erbaut 1652 durch den Orgelbauer Wolf Stuber in Leoben wurde 1898 in die Pankratiuskirche uberstellt und durch die Orgel der Spitalskirche ersetzt 1777 erfolgte gleichzeitig mit der Stadtpfarrkirche Oberwolz die Ausmalung des Kirchenraums durch Joseph Adam von Molck Die Chorkuppel erhielt die illusionistische Einsicht in einen barocken Kirchenraum dessen in einen Wolkenhimmel ubergehender Kuppelbereich die Darstellung der christlichen Kardinaltugenden Fides Spes und Caritas unter dem gegenreformatorischen Aspekt der Ecclesia Triumphans mit dem vom Blitzstrahl getroffenen und aus dem Bildfeld sturzenden Vertreter des Protestantismus Die Lunetten sind den Mitgliedern der Heilige Sippe Zacharias Johannes der Taufer Joachim Anna Josef und Elisabeth gewidmet Das Deckenfresko des Langhauses zeigt Maria Aufnahme in den Himmel Maria aufsteigend aus dem von den Aposteln umgebenen Grab An den Wanden ist in Grisaillemalerei die Geschichte der Wallfahrt dargestellt im einzelnen die beiden Pilger mit dem Marienbild der Sturz einer heidnischen Dianastatue die Aufrichtung des Gnadenbildes durch den Admonter Abt Adalbert sowie die Errettung bei einem Fuhrwerkunfall Uber dem Chorbogen prasentieren die Stiftsheiligen Blasius und Benedikt einen Plan des Admonter Stifts sowie der Stifter der Kirche Thomas Langanger und Abt Anton II von Mainersberg als deren Vollender einen Plan der Kirche dem Gnadenbild Literatur BearbeitenInge Woisetschlager Mayer Die Kunstdenkmaler des Gerichtsbezirkes Oberwolz Osterreichische Kunsttopographie Bd 39 Anton Schroll Wien 1973 S 231 245 Lore Valencak Die Kirchen der Pfarre Oberwolz Rom kath Pfarramt Oberwolz 2020 S 45 55 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche Maria Altotting Winklern bei Oberwolz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf List Stift Admont 1074 1974 Festschrift zur Neunhundertjahrfeier Oberosterreichischer Landesverlag Ried im Innkreis 1974 S 296 Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Oberwolz Burg Rothenfels Filialkirche Hinterburg Mariensaule Pfarrkirche Oberwolz Pfarrkirche Schonberg Lachtal Spitalskirche Oberwolz Wallfahrtskirche WinklernAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Oberwolz 47 2016 14 2434 Koordinaten 47 12 5 8 N 14 14 36 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Altotting in Winklern amp oldid 236582566