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Das Segelschiff Maria mit dem Fischereikennzeichen HF 31 ist ein holzerner Fischerewer der 1881 erbaut wurde und seit 1958 als Exponat des Deutschen Museums in Munchen zu besichtigen ist Das Schiff ist das alteste erhaltene Exemplar seiner Schiffsgattung es war 70 Jahre in Betrieb und dabei vor allem beim Fang von Seezungen und Schollen eingesetzt Das Schiff ist als Sachquelle in einem sehr gutem Zustand seine Geschichte ist gut dokumentiert so dass es einen wichtigen Teil der Geschichte der Hochseefischerei Finkenwerders veranschaulichen kann Maria Die Maria im Deutschen Museum Die Maria im Deutschen MuseumSchiffsdatenFlagge Deutschland DeutschlandSchiffstyp FischerewerHeimathafen FinkenwerderBauwerft H Sietas CranzStapellauf 1880Verbleib Objekt im Deutschen MuseumSchiffsmasse und BesatzungLange 19 22 m Lua Breite 5 96 mTiefgang max 1 8 m Besatzung min 2Takelung und RiggTakelung KetschAnzahl Masten 2Anzahl Segel 6Segelflache 175 m SonstigesFischereikennzeichen HF 31 Inhaltsverzeichnis 1 1881 bis 1904 2 1904 bis 1951 3 1951 bis heute 4 Geschichtliche Einordnung 5 Triva 6 Literatur 7 Weblinks 8 Fussnoten1881 bis 1904 BearbeitenDer Ewer Maria wurde 1880 auf der Hamburger Sietas Werft in Cranz gebaut Am 4 Dezember 1880 wurde der Schiffsmessbrief ausgestellt 1 Zum 9 Marz 1881 erfolgte die Registrierung fur Johann Bahde im Schiffsregister Dabei wurde die Nummer 31 erneut vergeben denn der Schiffer Bahde hatte bereits 1869 ein Schiff mit dem gleichen Namen registriert Mit Umsetzung des Internationalen Vertrags zur Regelung der Fischerei in der Nordsee von 1882 wurde ab Juni 1884 das Schiff mit der Fischereinummer HF 31 fur Hamburg Finkenwerder 31 gekennzeichnet 1 Am 26 Mai 1901 vermutlich zu Karkmess verkaufte Johann Bahde das Schiff an den Fischer Johann Heinrich Lubben 2 Schon am 11 Juni 1901 verlor Lubben bei einem Sturm vor List seine Mannschaft Sein Bestmann Heinrich Adolf Querfeld und der Junge Johannes Nicolaus Brass wurden durch eine Sturzsee von Bord gespult und ertranken 3 Im November 1904 hatte Lubben einen Unfall vor der Kugelbake mit dem Schiff Martina wobei die Maria leicht beschadigt wurde 4 Im Oktober 1905 verkaufte Lubben das Schiff an die beiden Fischer Winter 1881 1953 und Meyer 1881 1956 Winter war mit Lubben vorher auf dem Ewer Welle lt HF60 gt gefahren 1904 bis 1951 BearbeitenDie Fischer Winter und Meyer begrundeten eine Mackschaft das ist ein spezieller Ausdruck dafur dass das Boot beiden zu gleichen Teilen gehorte und beide es auch partnerschaftlich als Arbeitsmittel nutzten 5 Um den Ewer erwerben zu konnen erhielten Winter und Meyer ein zinsfreies Darlehen des Reichsamts des Innern uber 3 000 Mark das sie bis 1917 zuruckgezahlt hatten 6 Es gab jeweils 1912 und 1913 Unfalle auf der Elbe Im April 1912 kollidierte die Maria mit dem Dampfer Triton Winter und Meyer erhielten 340 Mark als Entschadigung 7 Im Juni 1913 kam es zu einer Kollision mit einer Baggerschute Der Schaden am Vorsteven wurde von der hamburgischen Staatswerft repariert Winter und Meyer erhielten 50 Mark fur ihren Verdienstausfall fur die drei Tage an denen der Ewer in der Werft lag 8 Im April 1922 erlitt das Schiff erneut einen Unfall mit einer Baggerschute Im Jahre 1924 wurde der inzwischen 45 Jahre alte Ewer als einer der letzten motorisiert Winter und Mayer liessen einen 30 PS starken Motor der Deutschen Werke Berlin einbauen Dafur mussten sie sich mit 7800 Goldmark verschulden 9 Am 16 Juni 1930 wurde das im Hafen von Helgoland liegende Boot von einem anderen Ewer gerammt und sank Am folgenden Tag konnte das Boot geborgen und notdurftig in Stand gesetzt werden Es wurde dann nach Finkenwerder zur Reparatur uberfuhrt 10 Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff mit Besatzung zur Marine eingezogen und sollte am Unternehmen Seelowe teilnehmen Ab dem 1 April 1941 wurde es samt Mannschaft wieder aus der Marine entlassen und diente wieder dem Fischfang 11 1951 bis heute Bearbeiten1951 wurde der Ewer von einem Hamburger Kaufmann ubernommen Dieser liess den Motor entfernen und wollte das Schiff in seinen ursprunglicheren Zustand zuruckversetzen Dafur brachte er es nach Beidenfleth Dort gelangte es nach kurzer Zeit in die Hande des Wirtes des Beidenflether Fahrhauses der keine weiteren Investitionen mehr tatigte 12 Das Deutsche Museum suchte ein weiteres zentrales Ausstellungsobjekt neben der U 1 fur die Abteilung Seefahrzeuge Im Fruhjahr 1957 wurden verschiedene dafur in Frage kommende Segelfahrzeuge in Norddeutschland besichtigt unter anderem auch auf Anregung Gerhard Timmermanns die in Beidenfleth im Schlick der Stor liegende Maria Das Schiff wurde fur 4 500 DM gekauft notdurftig repariert und nach Finkenwerder geschleppt 13 In Finkenwerder wurde die Maria dann auf der Eckmanns Werft in den ursprunglichen Zustand versetzt um anschliessend fur den Transport zersagt zu werden Die Teile des zukunftigen Ausstellungsstuckes durften maximal zwei Meter breit sein da sie durch den Haupteingang des Museums zur dahinter liegenden Seeschiffs Abteilung gefuhrt werden mussten Am 13 April 1957 fand die Verladung auf die Bahn und die Reise nach Munchen statt 14 Das Schiff wurde im Museum wieder aufgebaut und durch Weglassen der vorderen Backbordsektion schuf man fur die Besucher einen Einblick in das Logis und die Bunn 15 Seit 1957 ist der Ewer eines der ersten Exponate das beim Eintritt ins Museum auffallt und auch eines der meist fotografierten 15 Geschichtliche Einordnung BearbeitenDer Bau und Betrieb des Ewers fiel in eine Zeit des Strukturwandels der Finkenwerder Fischereiflotte 16 Der Wandel war mit zunehmenden Schwierigkeiten fur die Fischer aus Finkenwerder verbunden Ab den 1890er Jahren wirkte sich die Uberfischung der Elbe negativ auf die Ertragslage der Fischer in der Weise aus dass sie gezwungen waren auch im Winter zu fischen 17 Des Weiteren wurden die Fanggebiete ins offene Meer verlegt Dies fuhrte dazu dass ab 1910 die ersten Segler motorisiert wurden ein Trend der sich um Zeit zu sparen nach und nach durchsetzte 18 Der Betrieb auf dem offenen Meer war gefahrlicher Arbeitsunfalle verliefen oft todlich da die Gefahr uber Bord gespult zu werden grosser wurde 19 Durch den zunehmenden Verkehr auf der Elbe kam es zu haufigeren Unfallen 20 Durch die Verschmutzung der Elbe und die langen Fahrtwege konnte der bisher in der Bunn lebend gehaltene Fisch nicht mehr nach Hamburg gebracht werden 21 Die Lagerung des Fisches musste auf Eis erfolgen dazu musste Eis geladen und als neuer Arbeitsschritt der Fisch direkt nach dem Fang ausgenommen werden 22 Triva Bearbeiten nbsp Der Nachbau in FahrtDie Maria HF31 ist in der Abteilung Seefahrzeuge des Deutschen Museums in Munchen aufgestellt am Schiff sind regional typische Trockenschollen aufgehangt Ein Nachbau die Maria af von Hoff segelt seit 1981 in nordlichen Gewassern Modellbausatze von diesem Schiff sind verfugbar in Holz 23 und aus Pappe 24 Im Historischen Museum Bremerhaven ist ein Modell im Massstab 1 25 vorhanden Ein etwas jungerer holzerner Fischerewer die Catarina gilt als das einzige noch segelnde Exemplar ihrer Schiffsgattung Der Ewer ist auf einem 1909 entstandenen Gemalde von Johannes Holst 1880 1965 dargestellt 6 Literatur BearbeitenJobst Broelmann Timm Weski Ewer Maria Seefischerei unter Segeln Die Geschichte des Finkenwerder Fischewers Maria HF31 im Deutschen Museum Urbes Verlag Grafelfing 1992 ISBN 978 3 924896 33 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fischerei Besan Ewer Maria HF 31 In Deutsches Museum Digital Abgerufen am 21 Marz 2023 Deutsches Museum M Com Kaffeepause Maria und die Fische auf YouTube 9 Dezember 2020 abgerufen am 24 Januar 2021 Fussnoten Bearbeiten a b Broelmann Weski S 122 Lubben hatte seinen vorherigen Ewer Welle lt HF60 gt im April 1901 bei einer Kollision mit einem Schlepper auf der Elbe verloren Broelmann Weski S 130 Broelmann Weski S 133 Broelmann Weski S 131 Broelmann Weski S 188 a b Broelmann Weski S 132 Broelmann Weski S 134 Broelmann Weski S 136 Broelmann Weski S 137 Broelmann Weski S 143 Broelmann Weski S 144 Broelmann Weski S 144f Broelmann Weski S 149 Broelmann Weski S 153 a b Broelmann Weski S 155 Broelmann Weski S 98 Broelmann Weski S 57 Broelmann Weski S 109 Broelmann Weski S 95 Broelmann Weski S 96 Broelmann Weski S 58 Broelmann Weski S 73 Beispielsweise von Klaus Krick Modelltechnick siehe entsprechenden Katalog Nummer 21216 Verlag Kartonwerft Modellbaubogen Nr 11 Normdaten Sachbegriff GND 4329437 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Schiff 1881 amp oldid 238092223