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Manfred Lindner 22 Februar 1957 in Ellenfeld bei Barnau ist ein deutscher Physiker Er ist Direktor am Max Planck Institut fur Kernphysik MPIK 1 in Heidelberg und betreibt physikalische Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Teilchen und Astroteilchen Physik Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Forschungsschwerpunkte 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Einige ausgewahlte Veroffentlichungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenManfred Lindner studierte von 1978 bis 1984 Physik an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und promovierte 1987 an der Ludwig Maximilians Universitat mit dem Thema Der nicht lineare Renormierungsgruppenfluss des Standardmodells der elektroschwachen Wechselwirkung und einiger Erweiterungen Nach Postdoc Jahren am Fermi National Accelerator Laboratory Fermilab in Chicago von 1987 bis 1989 und als Fellow am CERN in Genf von 1989 bis 1991 war er von 1991 bis 1993 Heisenberg Stipendiat an der Universitat Heidelberg Lindner habilitierte sich 1992 in Heidelberg Im Jahre 1993 nahm er den Ruf auf eine Professur fur Theoretische Physik an die Technische Universitat Munchen an und forschte und lehrte dort ab 1993 Im Jahr 2006 folgte er einem Ruf der Max Planck Gesellschaft und wechselte als Direktor an das Max Planck Institut fur Kernphysik nach Heidelberg Seit 2007 ist Lindner auch als personlicher Ordinarius Professor an der Fakultat fur Physik und Astronomie der Universitat Heidelberg 2 wo er sich auch weiter in der Lehre engagiert Von 2009 bis 2011 war er geschaftsfuhrender Direktor des Max Planck Instituts fur Kernphysik Er ist Sprecher der International Max Planck Research School for Precision Tests of Fundamental Symmetries 3 sowie an diversen anderen Forschungsverbunden beteiligt Manfred Lindner wirkt in diversen nationalen und internationale Gremien mit und engagiert sich als Gutachter fur diverse nationale und internationale Organisationen der Forschungsforderung Er ist als Gutachter und Mitglied des Editorial Boards fur Fachzeitschriften tatig Er ist weiter Mitglied in zahlreichen Advisory Committees fur internationale Fachkonferenzen und war Chair der wichtigsten internationalen Fachkonferenz zur Neutrinophysik die NEUTRINO2018 4 die 2018 in Heidelberg stattfand Forschungsschwerpunkte BearbeitenManfred Lindner forscht auf dem Gebiet Teilchen und Astroteilchenphysik Das Themenspektrum reicht von formalen theoretischen Fragestellungen bis zu experimentellen Nachweismethoden Die theoretischen Forschungen befassen sich mit grundlegenden Eigenschaften der Materie im sogenannten Standardmodell und in moglichen Erweiterungen Auf der experimentellen Seite ist Manfred Lindner zusammen mit seiner Abteilung fuhrend an internationalen Projekten aus dem Bereich der Neutrino Physik und der Suche nach Dunkler Materie beteiligt Das experimentelle Hauptprojekt ist aktuell XENON zur Suche nach Dunkler Materie 5 Lindner ist Ko Sprecher der internationalen XENON Kollaboration die mit dem XENON1T Detektor weltweit fuhrende Ergebnisse bei der direkten Suche von Dunkler Materie erzielt hat Der Nachfolgedetektor XENONnT hat 2021 den Betrieb aufgenommen und wird die Nachweisgrenzen nochmals deutlich verbessern Im Bereich der Neutrino Physik zielt das CONUS Experiment 6 auf den Nachweis der koharenten Neutrino Streuung bei niedrigen Energien Weitere Projekte sind das STEREO Experiment 7 Suche nach sterilen Neutrinos am ILL Forschungsreaktor und GERDA 8 bzw seine Erweiterung zu LEGEND200 9 zum Nachweis des Neutrino losen Doppelbetazerfalls Weiter werden diverse Entwicklungsarbeit fur zukunftige Experimente wie z B fur das DARWIN Projekt 10 und zukunftige Neutrino Experimente betrieben Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenManfred Lindner wurde 1990 ein Heisenberg Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG zuerkannt mit dem er ab 1991 an der Universitat Heidelberg forschte und lehrte 2016 wurde Manfred Lindner mit der Ehrendoktorwurde der Koniglich Technischen Hochschule Kungliga Tekniska Hogsksolan KTH in Stockholm ausgezeichnet die ihn damit fur wichtige Beitrage zum Forschungsgebiet der Neutrinophysik ehrt Die Verleihung fand am 18 November 2016 im Rahmen eines Festakts im Konzerthaus Stockholm mit anschliessendem Festbankett in der Stockholmer Stadthalle statt Die KTH ist Schwedens grosste technische Hochschule die mit der Ehrendoktorwurde Personlichkeiten wurdigt die Herausragendes geleistet und zugleich durch Zusammenarbeit mit der Hochschule deren Ansehen gefordert haben Der Rat der American Association for the Advancement of Science AAAS hat Lindner 2020 zum AAAS Fellow gewahlt um seine herausragenden Beitrage sowohl zur theoretischen als auch experimentellen Teilchenphysik zu wurdigen Der AAAS Rat zeichnet seit 1874 auf diese Weise Forscher aus deren Leistungen im Sinne des Fortschritts der Wissenschaft oder ihrer Anwendungen wissenschaftlich oder sozial herausragend sind Einige ausgewahlte Veroffentlichungen BearbeitenE Aprile et al Dark Matter Search Results from a One Ton Year Exposure of XENON1T In Physical Review Letters 121 2018 11 111302 G Arcadi et al The waning of the WIMP A review of models searches and constraints In Eur Phys J C 78 2018 3 203 M Lindner M Platscher and F S Queiroz A Call for New Physics The Muon Anomalous Magnetic Moment and Lepton Flavor Violation In Physics Reports 731 2018 1 82 Y Abe et al Indication for the disappearance of reactor electron antineutrinos in the Double Chooz experiment In Phys Rev Lett 108 131801 2012 M Holthausen et al Planck scale Boundary Conditions and the Higgs Mass In JHEP 1202 2012 037 F Bezrukov H Hettmansperger M Lindner keV sterile neutrino Dark Matter in gauge extensions of the Standard Model In Physical Review D81 085032 2010 P Huber et al First hint for CP violation in neutrino oscillations from upcoming superbeam and reactor experiments In JHEP 0911 2009 044 A Bandyopadhyay et al Physics at a future Neutrino Factory and super beam facility In Rept Prog Phys 72 106201 2009 P Huber M Lindner and W Winter Simulation of long baseline neutrino oscillation experiments with GLoBES General Long Baseline Experiment Simulator In Comput Phys Commun 167 2005 195 Weblinks BearbeitenManfred Lindner auf der Website des MPI fur Kernphysik Literatur von Manfred Lindner in der INSPIRE HEP Datenbank Informationen zu und akademischer Stammbaum von Manfred Lindner bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten MPIK Abgerufen am 14 Februar 2021 Fakultat fur Physik und Astronomie der Universitat Heidelberg Abgerufen am 14 Februar 2021 IMPRS PTFS NEUTRINO2018 KOnferenz Abgerufen am 2 April 2018 XENON Abgerufen am 2 April 2018 CONUS Experiment Abgerufen am 14 Februar 2021 STEREO Experiment Abgerufen am 14 Februar 2021 GERDA Experiment Abgerufen am 14 Februar 2021 LEGEND 200 Abgerufen am 14 Februar 2021 DARWIN Projekt Abgerufen am 14 Februar 2021 Normdaten Person GND 1015684904 lobid OGND AKS LCCN nr94016299 VIAF 61629128 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindner ManfredKURZBESCHREIBUNG deutscher theoretischer PhysikerGEBURTSDATUM 22 Februar 1957GEBURTSORT Ellenfeld bei Barnau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Lindner Physiker amp oldid 228186774