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Maliya ist die hethitische Gartengottin die oft zusammen mit dem Pferdegott Pirwa und der Gottin Kamrusepa genannt wird Alle diese Gottheiten haben einen engen Bezug zu Pferden Sie wurde ursprunglich in Sudostanatolien um Kanis und auch in Kizzuwatna verehrt Moglicherweise war sie ursprunglich eine luwische Gottin Maliyas Wesen BearbeitenMaliya die zusammen mit Flussen und Bergen Opfer erhielt war vermutlich identisch mit der Gottin des gleichnamigen Flusses deren Kultstatue aus Eisen verfertigt wurde In einem Weinbergritual wird der Wettergott Tarḫunna um Gedeihen des koniglichen Rebberges angerufen Verschiedenen Gotterpaaren werden Langbrote und Tiere geopfert wobei Telipinu zusammen mit Maliya des Gartens Mutter von Wein und Korn beopfert wird In der Stadt Istanuwa wurde der Maliya des Horns geopfert was sich auf ein Trinkhorn beziehen konnte In Heilritualen wird Maliya zusammen mit der gottlichen Beschworerin Kamrusepa genannt In einem solchen Ritual erfahrt sie von Istar von einer Krankheit und sagt dies dem Pirwa weiter Dieser berichtet es der Kamrusepa die ihre Pferde vor den Wagen spannt und zum grossen Fluss fahrt Maliya gehort zu den Hauptgottheiten des neuntagigen ḫisuwa Festes das ursprunglich in Kizzuwatna gefeiert wurde und das Wohl der koniglichen Familie sicherte wobei die meisten Gottheiten dem hurritischen Pantheon angehoren Im Hof des Tempels der Maliya verneigt sich der hethitische Grosskonig vor dem gottlichen Pferd Erama und opfert diesem aus Opfergefassen Gerste Zusammen mit Pirwa und anderen Gottheiten gehort sie zudem dem Kreis des Sangers von Kanis an Maliyanni BearbeitenDie Maliyanni die kleinen Maliya bilden ein Gotterpaar das in Weinbergen verehrt wurde Gemass dem Ritual der Beschworerin Anna von Kaplawiya zur Behebung von Unfruchtbarkeit von Rebbergen wird vor den Maliyanni eine Grube ausgehoben und Kuchen hineingeopfert Eine Besonderheit ist dass dieses Ritual einen Spruch in einer unbekannten Sprache enthalt Maliya in Namen BearbeitenMaliya erscheint auch als Bestandteil von hethitischen Orts und Personennamen Die altesten treten bereits im 18 Jahrhundert v Chr in den altassyrischen Dokumenten von Kultepe auf wo der Frauennamen Maliawasḫi mehrmals Erwahnung findet 1 An Ortsnamen ist die Stadt Malliyassi bemerkenswert da er gleich gebildet wird wie die Ortsnamen Tarḫuntassa nach dem luwischen Wettergott Tarḫunt und Tiwatassa nach dem Sonnengott Tiwad Nachleben in der Antike BearbeitenMoglicherweise lebte Maliya in verschiedenen Gottinnen ahnlichen Namens bis in die klassische Antike hinein In Lykien wurde die Gottin Malija verehrt die mit der griechischen Gottin Athene gleichgesetzt wurde Ihr Beiwort hrixuwama wird mit die des Emporwachsens ubersetzt was auf eine Vegetationsgottin hinweist Auch der Lexikograph Hesychios setzt Malis Malis mit der Athene gleich und Theokritos nennt eine Nymphe gleichen Namens wahrend auf der Insel Lesbos Malis Mᾶlis wie Athena eine spinnende Gottin war Nach Hellanikos war Malis Malis eine Sklavin der lydischen Konigin Omphale und durch Herakles Mutter des Akeles Sophokles nennt schliesslich die maliadischen Nymphen Maliades Einzelnachweise Bearbeiten Ilyas Yakubovich Sociolinguistics of the Luvian Language Chicago 2008 S 269f Literatur BearbeitenRene Lebrun Maliya une divinite anatolienne mal connue in Studia Paulo Naster Oblata Orientalia antiqua Leuven 1982 S 123 130 Volkert Haas Geschichte der hethitischen Religion Handbuch der Orientalistik Band 1 15 Brill Leiden 1994 ISBN 978 9 004 09799 5 Manfred Hutter Aspects in Luwian Religion In H Craig Melchert Hrsg The Luwians Handbuch der Orientalistik Band 1 68 Brill Leiden 2003 ISBN 90 04 13009 8 S 211 280 besonders S 231f Gabriella Frantz Szabo Malija nni Malimalija In Dietz Otto Edzard Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 7 Walter de Gruyter Berlin New York 1987 1990 ISBN 3 11 010437 7 S 304 305 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maliya amp oldid 229760494