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Dieser Artikel beschreibt eine Ruinenstatte in Mexiko Fur den modernen Ort siehe Malinalco Ort fur die gleichnamige Verwaltungseinheit siehe Municipio Malinalco Malinalco ist eine mesoamerikanische Kultstatte der Azteken im sudwestlichen Teil des mexikanischen Bundesstaats Mexico Malinalco Panorama der KultstatteInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Tempelanlage 3 1 Felsentempel 3 2 Gebaude 2 3 3 Gebaude 3 3 4 Gebaude 4 3 5 Bergheiligtum 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDie archaologische Statte liegt im Tal von Toluca rund 75 km Fahrtstrecke sudsudostlich der Stadt Toluca bzw knapp 100 km sudwestlich von Mexiko Stadt am Rand des modernen Ortes Malinalco Sie befindet sich ungefahr 200 m oberhalb des Ortes in einer Hohe von ca 1940 m Geschichte BearbeitenDie Region von Malinalco gehorte in vorspanischer Zeit zum Herrschaftsgebiet der Matlatzinca die unter dem Herrscher Axayacatl um das Jahr 1476 von den Azteken erobert wurde Nach Angaben in den Aztekencodices wurden von 1501 bis ungefahr 1515 in Malinalco Bauarbeiten durchgefuhrt bei denen es sich um den Komplex des Felsentempels handeln durfte Die Anlage datiert aus den letzten Abschnitten des Postklassikums Tempelanlage BearbeitenDie Tempelanlage liegt auf einem Absatz des Berges der kunstlich erweitert wurde Am Abhang des Berges befindet sich ein Brunnenheiligtum mit aus dem Fels gearbeiteten Treppen und Terrassen das auch heute noch eine Statte der Verehrung ist Felsentempel Bearbeiten nbsp runder Felsentempel nbsp Inneres des FelsentempelsDer Felsentempel der auch als Monument 1 bezeichnet wird ist ein in Mesoamerika einzigartiges Bauwerk Es handelt sich hierbei nicht um einen richtigen Hohlentempel da nur der Pyramidensockel und die Umfassungswande aus dem Felsen herausgearbeitet wurden der Innenraum ist jedoch nicht von Fels uberdeckt Das Felsmaterial ist verhartete vulkanische Asche in verschiedenen Bandern Das Bauwerk besteht aus zwei Teilen Der untere Teil erscheint als ein aus dem Fels herausgearbeiteter Pyramidensockel tatsachlich ist jedoch nur die Front entsprechend gestaltet Im Zentrum verlauft eine Treppe mit 13 Stufen die von breiten Treppenwangen eingerahmt ist Im unteren Drittel der Treppe sind die Reste einer menschlichen Figur zu erkennen ein Standartentrager Zu beiden Seiten der Treppe sind vollplastische Figuren von sitzenden Jaguaren angeordnet Rechts neben dem Pyramidensockel lauft eine aus dem Felsen herausgearbeitete Treppe zum Dachniveau des Tempelgebaudes Das eigentliche Tempelgebaude besteht aus einem kreisrunden Innenraum der wie die Fassade aus dem Felsen herausgeschnitten ist Die Fassade ist glatt sie wird von einem niedrigen Tor beherrscht das in den Innenraum fuhrt und das in spaterer Zeit durch einen Blitzschlag aufgebrochen wurde Das Tor ist von der Linienzeichnung eines enormen Rachens eines Reptils umrahmt das das Erdmonster darstellt Seine gespaltene Zunge reicht aus dem Tor auf die vor der Fassade liegende Terrasse hinaus Trotz vollig anderer stilistischer Gestaltung wird hier dieselbe Thematik abgehandelt die in der Mayakultur in den Stilregionen des Chenes und des Rio Bec als Schlangenmauleingange auftritt Neben dem Toreingang sind zwei vollplastische Darstellungen zu sehen links ein trommelformige Struktur auf der einst eine menschliche Figur gestanden haben durfte von der nur noch die Fusse erkennbar sind rechts eine Schlange auf der eine sitzende Figur ruht Der Korper der Schlange ist mit Grasern bedeckt die in der aztekischen Sprache als malinalli bezeichnet werden was an den Namen des Ortes erinnert Im Innenraum der knapp 6 m Durchmesser aufweist befindet sich eine die hintere Halfte der Wand entlang fuhrende niedrige Sitzbank auf der drei aus dem Stein gearbeitete Tierbalge als Sitzkissen liegen In der Mitte handelt es sich um einen Jaguar zu den beiden Seiten und auf dem Boden in der Mitte des Raumes sind es Adler Hinter dem zentralen Adler befindet sich eine runde ungefahr 30 cm tiefe und breite Vertiefung vermutlich fur Opfer Vom originalen Dach des runden Tempels sind keine Spuren erhalten Die heute angebrachte Konstruktion dient in erster Linie dem Schutz des Monumentes sie orientiert sich aber an Zeichnungen fur entsprechende Tempeldacher in den Codices Oberhalb des modernen Daches befinden sich im Felsen Ableitungsrinnen fur das Regenwasser nbsp Gebaude 2Gebaude 2 Bearbeiten Schrag vor dem Felsentempel befindet sich ein stark rekonstruierter Pyramidenbau mit zwei Stufen Eine breite seitlich begrenzte Treppe fuhrt vom kleinen Platz vor dem Felsentempel hinauf zur Pyramidenplattform auf der sich ehemals ein aus Asten Zweigen Palmblattern Schilf und oder Gras gefertigter Tempel erhob Gebaude 3 Bearbeiten nbsp Gebaude 3Neben dem Felsentempel befindet sich auf dem Niveau des Zuganges ein grosserer Rundbau mit Pfeiler Portikus der zum grossten Teil aus Mauerwerk besteht Im Portikus verlauft eine steinerne Sitzbank Zur Zeit der ersten Untersuchungen waren dort Spuren von Wandmalereien sichtbar die Krieger in einer Prozession zeigten Skulpturen oder anderer Bauschmuck sind nicht erhalten Gebaude 4 Bearbeiten nbsp Gebaude 4Im rechten Winkel zum Felsentempel und seinem Nachbarbau liegt ein grosser annahernd rechteckiger Raum der beinahe vollig aus dem Felsen geschnitten ist Der Raum war vermutlich auf eine unbekannte Weise uberdacht worauf die beiden Sockel in der Mitte des Raumes hinweisen Ahnlich wie beim Felsentempel lauft auch hier die Ruckwand entlang ein niedriger Sockel auch hier finden sich Vertiefungen im Boden Man kann spekulieren dass dieses Gebaude errichtet wurde um einer grosseren Zahl von Menschen die Teilnahme an den Zeremonien zu ermoglichen als dies im Felsentempel der Fall gewesen sein kann Bergheiligtum Bearbeiten Auf der Spitze des Berges befinden sich weitere Plattformen und Mauerzuge sowie Pyramidensockel und Reste von Wohngebauden Siehe auch BearbeitenUbersicht der prakolumbischen Ruinen in Mexiko ohne Maya Literatur BearbeitenJurgen Neubauer In Mexiko Reise in ein magisches Land Random House Munchen 2017 ISBN 978 37 407 3522 7 Xavier Noguez El templo monolitico de Malinalco Estado de Mexico In Arqueologia Mexicana 78 2006 S 68 73 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malinalco Ruinenstatte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Malinalco Felsentempel Infos spanisch Malinalco Felsheiligtum Infos spanisch Malinalco Felsheiligtum Video Malinalco Ort und Felsheiligtum Fotos Infos Malinalco Felsentempel Infos spanisch 18 953055555556 99 503222222222 Koordinaten 18 57 11 N 99 30 11 6 W Normdaten Geografikum GND 4322372 2 lobid OGND AKS LCCN n81029037 VIAF 133697568 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malinalco amp oldid 201136876