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Dieser Artikel behandelt die kapverdische Insel Maio Weitere Bedeutungen siehe unter Maio Begriffsklarung Maio Ilha do Maio dt Insel des Monats Mai ist eine der neun bewohnten Kapverdischen Inseln im Atlantik MaioSatellitenbild SatellitenbildGewasser Atlantischer OzeanInselgruppe Ilhas de SotaventoGeographische Lage 15 13 N 23 10 W 15 222777777778 23 165555555556 436 Koordinaten 15 13 N 23 10 WMaio Kap Verde Lange 26 1 kmBreite 17 3 kmFlache 269 km Hochste Erhebung Monte Penoso436 mEinwohner 8400 31 Einw km Hauptort Cidade do MaioKarte der Insel Karte der Insel Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Geschichte 4 Verwaltung 5 Wirtschaft und Tourismus 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMaio gehort zur Inselgruppe Ilhas de Sotavento dt Inseln unter dem Wind Sie liegt ostlich der Insel Santiago und sudwestlich von Boa Vista Die von nur wenigen verwitterten Vulkanschloten uberragte auf einem Kalksockel aufsitzende Wusteninsel hat eine Flache von 269 km und rund 8 400 Einwohner was eine Bevolkerungsdichte von 31 Einwohnern pro Quadratkilometer ergibt Hochste Erhebung ist der Monte Penoso 436 m Hauptstadt und Hafenstadt ist Cidade do Maio Geologie BearbeitenMaio ist zusammen mit Sal geologisch die alteste Insel des Kapverdenarchipels Geomorphologisch ist sie sehr stark eingeebnet vorwiegend durch quartare marine Abrasion Das hugelige Inselinnere ist dem jedoch weitgehend entgangen Der geologische Werdegang Maios lasst sich wie folgt gliedern von jung nach alt 1 Quartare und holozane Sedimente Pliozane Abrasion und erneuter Vulkanismus Zentraler Intrusivkomplex Vulkanite Winkeldiskordanz Coruja Formation Carquiejo Formation Morro Formation pelagische Kalke Bathala Formation ozeanische KrusteDas bis zu 4000 Meter in die Hohe gehobene und dabei verkippte Fundament Maios besteht aus ozeanischer Kruste Bathala Formation tholeiitische Kissenlaven mit NMORB Zusammensetzung Lavabrekzien Hyaloklastite und eingelagerte Sedimente mit einem unterkretazischen Minimalalter von 113 8 Millionen Jahren BP d h Ende Aptium die von hellen pelagischen Kalksedimenten der Morro Formation aus der Unter bis Oberkreide Valanginium bis Barremium kontinuierlich uberlagert wird Gemass Muller u a besitzt die ozeanische Kruste unterhalb Maios ein Alter von zirka 136 Millionen Jahren BP und stammt somit aus dem Valanginium 2 Ein vergleichbares Alter fruhes Valanginium wird auch von Fourcade u a anhand von Calpionelliden und Radiolarien den fruhesten in die obersten Basalte eingelagerten Sedimenten zugewiesen 3 Die 180 bis 350 Meter machtige Sedimentfolge der Morro Formation in Maiolica Fazies mit Radiolarien Aptychen und Ammoniten geht dann zum Hangenden hin ein immer seichter werdendes Ablagerungsmilieu uber der Carquiejo Formation Letztere wird maximal 90 Meter machtig und besteht aus heterogenen Tonschiefern Siltsteinen und dunnbankigen Kalken aus der Zeitspanne Albium bis Cenomanium Das pelagische Ablagerungsmilieu befand sich anfangs noch in der Nahe der Kalzitkompensationstiefe vertiefte sich aber zusehends Turbiditstrome brachten kontinentale und kalkhaltige Komponenten ein Mit Beginn der 300 Meter machtigen Coruja Formation treten zum ersten Mal pyroklastische Tufflagen Sandsteine und Konglomerate uber den pelagischen Kalken auf und verweisen auf erneut einsetzenden Vulkanismus Die Tuffe sind mit Ruditen assoziiert und belegen somit ein Auftauchen der Insel zu erkennen auch an Klasten plutonischen Ursprungs Sie beweisen ferner die Existenz einer magmatischen Episode bereits vor Beginn des eigentlichen Vulkanismus auf der Insel Maio durfte zum damaligen Zeitpunkt eine bedeutende Heraushebung und Abtragung erfahren haben Die Coruja Formation ist schlecht datierbar sie besitzt aber auf jeden Fall ein mittelmiozanes Mindestalter Nach Einnivellieren der sedimentaren Abfolge haben sich dann nach einem langen Hiatus diskordant mit einer ausgepragten Winkeldiskordanz submarine ankaramitische Hyaloklastite und Kissenlaven des Neogens uber die Sedimente gelegt Ihnen folgten an der Oberflache ausgedrungene ankaramitische Lavaflusse und Lavadeltas mit den dazugehorigen vulkanoklastischen Sedimenten Tuffe sowie Flusssedimente Die gesamte Abfolge ist 15 bis 7 Millionen Jahre BP alt sie entstand im Mittel und Obermiozan Langhium bis Messinium 4 Daruber hinaus kam es im Tortonium im Zeitraum 9 bis 7 Millionen Jahren BP zu tektonisch bedingter Einengung die mesozoischen Sedimente wurden hierbei verfaltet und unter Ausbildung von Schichtwiederholungen intern gen Suden uberschoben Monte Branco Uberschiebung Die Sedimente waren zusatzlich zu Beginn des Tortoniums vor 11 Millionen Jahren BP bereits von grosseren Lagergangen durchdrungen worden 4 Das Fundament Maios umgibt in einem partiellen Ring mit steilem Einfallen nach aussen den plutonischen Intrusivkorper des so genannten Zentralen Intrusivkomplexes engl Central Intrusive Complex oder abgekurzt CIC in der Regel Essexite oder Pyroxenite gelegentlich auch Syenite Karbonatite sowie Gangschwarme Die Intrusiva stammen sehr wahrscheinlich aus dem Unteren Miozan und durften 20 bis 18 Millionen Jahre BP alt sein Burdigalium 5 Das domartige Aufdringen des Intrusivkomplexes an steilstehenden Verwerfungen durfte erst nach Abschluss der tektonischen Bewegungen im Tortonium erfolgt sein Nach einer erneuten Abtragungsphase unter stellenweiser Ausbildung eines Laterithorizontes entstand im Pliozan ein weites Plateau mit an Kieselsaure untersattigten Laven Olivinmelilithiten und Nepheliniten An topographisch hoher gelegenen Partien im Ostteil der Insel traten machtige ankaramitische Laven und Pyroklastika aus sie sind nach Osten durch die aus den mesozoischen Schichten herauspraparierten Taler abgeflossen Der letzte Abschnitt in der geologischen Entwicklung Maios ist nichtvulkanischer Natur Diskordant legten sich quartare Strandablagerungen und andere Sedimente wie alluviale Fachersedimente und aolische Sande des Holozans uber die Vulkanite wobei die quartaren Ablagerungen partiell samtliche vorangegangenen Serien uberdeckten Die Strandablagerungen finden sich noch bis zu einer Hohe von 70 Meter uber dem Meeresspiegel Geschichte BearbeitenDer Name Maio dt Mai leitet sich ab vom Datum der Entdeckung am 1 Mai 1460 Wenig spater wurden halbnomadische Hirtensklaven angesiedelt die im Auftrag des portugiesischen Konigshauses Fleischvieh und Haute produzierten um die Sklavenschiffe von Cidade Velha zu versorgen Im 16 Jahrhundert kam zur Viehwirtschaft der Anbau von Baumwolle hinzu und ein Teil der Bevolkerung wurde sesshaft Fein gewobene Tucher panos de Santiago waren ein wertvolles Tauschgut in Kontinentalafrika und dienten vorwiegend dem Aufkauf weiterer Sklaven Nachdem Santiago seine vorherrschende Position im 17 Jahrhundert verloren hatte wurden die naturlichen Salinen ausgebaut und freie Siedler folgten Zum Schutz vor Piratenangriffen und nicht zuletzt um die den Salzhandel beherrschenden Englander zu Steuerzahlungen bewegen zu konnen errichtete die portugiesische Krone im Hauptort Cidade do Maio bis 1975 Porto Ingles eine kleine Festung mit ein paar Kanonen Wie die anderen Kapverdischen Inseln wurde auch Maio wiederholt von Hungerkatastrophen heimgesucht die mitunter die freie Bevolkerung zwangen sich als Sklaven nach Amerika zu verkaufen Dem Ruckgang der Salzproduktion und zunehmender Durre Anfang des 20 Jahrhunderts folgte eine anhaltende Auswanderungsbewegung Nach der Unabhangigkeit 1975 musste das Uberleben durch Arbeitsbeschaffungsprogramme in Strassenbau und Wiederaufforstung gesichert werden Die im Inneren weitgehend vegetationslose Insel besitzt wieder eine kleine aber nachhaltige Forstwirtschaft und nach gelungener Aufforstung die grosste zusammenhangende Waldflache der Kapverden Dadurch ist man in der Lage Brennholz und Holzkohle nach Praia zu exportieren Verwaltung BearbeitenDie Insel gehort zur Sudgruppe der Kapverdischen Inseln den Ilhas de Sotavento Als Hauptstadt der Insel gilt Cidade do Maio Administrativ ist Maio in einen gleichnamigen Kreis Concelho mit nur einer Gemeinde Freguesia namens Nossa Senhora da Luz gegliedert Wirtschaft und Tourismus Bearbeiten nbsp Seesalzgewinnung auf MaioHaupterwerbszweige sind extensive Viehzucht Fischerei und das Kunsthandwerk Keramik Viele Familien erhalten Zuwendungen von Familienangehorigen aus Praia und aus Ubersee Die Salinen sind vom Verfall bedroht Mit seinen kilometerlangen feinen hellen Sandstranden und wildromantischen felsigen Kustenabschnitten besitzt Maio ein beeindruckendes touristisches Potential das wenig genutzt wird solange sich der Transport von Wassersportgerat schwierig gestaltet Die einheimische Fluggesellschaft TACV fliegt Maio mehrmals pro Woche nur von Praia aus an Der kurze Flug dauert ca 10 Minuten Eine geschlossene Ringstrasse verbindet alle wichtigen Orte mit der Inselhauptstadt Cidade do Maio Die wenigen Besucher freuen sich an einsamen Stranden und weiten Wanderungen und Ausflugsfahrten ins Inselinnere Ein Anziehungspunkt ist auch das Riff Joao Valente Einzelnachweise Bearbeiten Martin Patriat Cinthia Labails Linking the Canary and Cape Verde Hot Spots Northwest Africa In Marine Geophysical Researches 27 Nummer 3 2006 R Muller u a Age spreading rates and spreading symmetry of the world s ocean crust In Geochemistry Geophysics Geosystems 9 Q04006 2008 S 1525 2027 E Fourcade u a Contribution a la datation de la croute oceanique de l Atlantique central Age valanginien inferieur des basaltes oceaniques et age neocomien des calcaires Maiolica de Maio Iles du Cap Vert In Marine Geology Band 96 1990 S 31 44 a b J G Mitchell u a On dating the magmatism of Maio Cape Verde Islands In Earth and Planetary Science Letters Band 64 1983 S 61 76 C J Stillman u a The geological history of Maio Cape Verde Islands In Journal of the Geological Society 139 no 3 1982 S 347 361 doi 10 1144 gsjgs 139 3 0347 Kapverdische Inseln Ilhas de Barlavento Boa Vista Ilheu Sal Rei Ilheu Branco Ilheu Raso Sal Ilheu Rabo de Junco Santa Luzia Santo Antao Sao Nicolau Sao Vicente Ilheu dos PassarosIlhas de Sotavento Brava Fogo Ilheus do Rombo Ilheu Grande Ilheu de Cima Maio Ilheu Laja Branca Santiago Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maio amp oldid 231080242