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Die Mailander Madonna ist eine hochgotische Holzstatue im Kolner Dom die Maria mit dem Jesuskind zeigt Die Statue ist von den Meistern der Dombauhutte um 1300 hergestellt worden und galt im Mittelalter als besonders verehrtes Gnadenbild das das Zentrum der Marienkapelle bildete Es ist eine der altesten Madonnen Statuen im Kolner Dom sie ist seit dem 19 Jahrhundert an der Sudwand der Marienkapelle aufgestellt Hochgotisch manieristisch Mailander Madonna um 1300 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Siehe auch 4 Literatur 4 1 Weiterfuhrende Literatur und Medien 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDer Uberlieferung nach handelt es sich bei der Statue um ein Madonnenbild aus Mailand Sie soll 1164 Erzbischof Rainald von Dassel zusammen mit den Gebeinen der Heiligen Drei Konigen nach Koln gebracht haben Auf diese Legende weist auch die bis heute gebrauchliche Benennung der Figur hin Es wird vermutet dass die tatsachlich aus Mailand stammende Marienstatue 1248 beim Brand des Alten Domes vernichtet wurde 1 Ende des 13 Jahrhunderts wurde der Ostchor des doppelchorigen Alten Domes abgebrochen der der Maria geweiht war Im neuen Dom sollte die Marienkapelle in den sudlichen Chorseitenschiffen als Ersatz dienen Dorthin wurden auch die Gebeine des Rainald von Dassel uberfuhrt Es ist anzunehmen dass zu diesem Zeitpunkt auch die Mailander Madonna die er ursprunglich aus Mailand mitgefuhrt hatte neu geschaffen und auf dem Hauptaltar der Kapelle aufgestellt wurde 2 Die aktuelle Statue wurde um 1290 von einem Meister der Dombauhutte aus Nussbaumholz geschnitzt Sie zierte den gotischen Baldachinaltar in der Marienkapelle auf der Sudseite des Langchores und bildete damit das Zentrum der Kapelle Die Mailander Madonna wurde im Mittelalter als wundertatiges Gnadenbild verehrt und galt lange Zeit im Dom nach Dreikonigenschrein und Gerokreuz als drittes wichtiges Objekt der Verehrung 3 Im 17 Jahrhundert wurde die Statue in einem 1662 63 neu geschaffenen Barockaltar von Heribert Neuss integriert 4 Die neugotische Umgestaltung von Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner ersetzte 1856 den barocken Altar durch eine neugotische Altararchitektur die das Gemalde von Friedrich Overbeck ins Zentrum ruckte Gleichzeitig wurde die Mailander Madonna an die Seitenwand versetzt 5 Sie erhielt 1855 anlasslich einer Restaurierung Szepter und Krone 6 und um 1900 eine neue Farbfassung 7 Seit 1948 bildet der Altar der Stadtpatrone von Stefan Lochner das Zentrum der Marienkapelle Beschreibung BearbeitenDie Statue ist eine lebensgrosse Figur von etwa 1 61 Meter Hohe aus Walsnussholz Sie stellt Maria dar die das Jesuskind in der linken Hand halt Beide Personen schauen sich an und es ist ein zartes Lacheln auf ihren Gesichtern eingezeichnet Das Kind halt einen Apfel in der linken Hand Die Figur der Maria ist in Haltung und Faltenwurf stilistisch den Chorpfeilerfiguren eng verwandt Wie diese zeigt sie eine gebogene Korperhaltung bei der der uberschlanke Korpus unter dem ausgreifenden und in mehreren Lagen dargestellten Faltenwurf der Kleidung vollstandig zu verschwinden scheint Der Stil ist als uberfranzosisch 8 charakterisiert worden wobei sich keine direkten Entwicklungslinien von den Pariser oder Reimser Skulpturendarstellungen ableiten lassen 9 Robert Suckale hat jungst vorgeschlagen dass die Kolner Domfiguren nicht nur als abschliessender Hohepunkt der manieristischen Phase der gotischen Skulptur zu verstehen seien sondern auch als fruhes Beispiel des Kunststiles begriffen werden sollten der ab Mitte des 14 Jahrhunderts Weicher Stil genannt wird Es sollte ernster genommen werden dass die Familie Peter Parlers des kunstlerisch fuhrenden Kopfes der zweiten Jahrhunderthalfte eng mit der Kolner Dombauhutte verbunden war 10 Der Kunststil verbreitete sich in ganz Europa und zeigt sich unter anderem bei der Madonna von Michle Prag oder der schlesischen Madonna auf dem Lowen Breslau Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Kolner Dom Was Wikipedia vom Dom weissLiteratur BearbeitenIngo Matthias Deml Der Altar der Mailander Madonna und die Neuausstattung des Kolner Domes im 17 Jahrhundert in Kolner Domblatt 64 1999 S 183 226 Rolf Lauer Der Baldachin der Mailander Madonna Statuentabernakel oder Reliquiengehause in Kolner Domblatt 61 1996 S 147 162Weiterfuhrende Literatur und Medien BearbeitenEine umfangreiche Literatur und Medienliste findet sich in der Bibliothek des nbsp Portal Kolner Dom Was Wikipedia vom Dom weissWeblinks Bearbeitenkoelner dom de Mailaender MadonnaAnmerkungen Bearbeiten koelner dom de Mailaender Madonna Anna Skriver Das Wandbild mit dem Marientod das fruheste Altarbild des Kolner Domchores in Kolner Domblatt 2019 71 Matthias Deml Klaus Hardering Die schonste von allen Mariendarstellungen und Marianische Gesange aus dem Kolner Dom Koln 2013 S 5 25 Anna Skriver Das Wandbild mit dem Marientod das fruheste Altarbild des Kolner Domchores in Kolner Domblatt 2019 71 Sabine Gertrud Cremer Christian Hohes Dokumentation der Wandmalereien in der Marienkapelle des Kolner Domes Kolner Domblatt 2019 S 117f Arnold Wolff Der Dom zu Koln bearbeitet und erganzt von Barbara Schock Werner Koln 2015 S 45 koelner dom de Mailaender Madonna Georg Dehio Geschichte der Deutschen Kunst Bd 2 Das spate Mittelalter von Rudolf von Habsburg bis zu Maximilian I Die Kunst der Gotik Berlin Leipzig 1930 S 95f Robert Suckale Datierungsfragen sind Verstandnisfragen Zur Einordnung der Kolner Domchorstatuen in Klaus Hardering Hrsg Die Chorpfeilerfiguren des Kolner Domes Festschrift Barbara Schock Werner Kolner Domblatt 2012 Koln 2012 S 266 Robert Suckale Datierungsfragen sind Verstandnisfragen Zur Einordnung der Kolner Domchorstatuen in Klaus Hardering Hrsg Die Chorpfeilerfiguren des Kolner Domes Festschrift Barbara Schock Werner Kolner Domblatt 2012 Koln 2012 S 284 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mailander Madonna amp oldid 235700347