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Die Madagaskarente Anas melleri oder auch Madagaskar Stockente ist ein Entenvogel der zu den Schwimmenten gerechnet wird Ihr naturliches Verbreitungsgebiet ist Madagaskar Sie zahlt wie die Madagaskar Moorente zu den am starksten bedrohten Entenvogeln der Welt Das Artepitheton ehrt den Naturforscher Charles James Meller der fur Philip Lutley Sclater das Typusmaterial sammelte MadagaskarenteMadagaskarente Anas melleri SystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie AnatinaeTribus Schwimmenten Anatini Gattung Eigentliche Enten Anas Art MadagaskarenteWissenschaftlicher NameAnas melleriSclater 1865Madagaskarente deutlich erkennbar der dunkle SchnabelnagelMadagaskarente reinigt ihr Gefieder deutlich sichtbar der grunliche FlugelspiegelIllustration einer Madagaskarente Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verbreitung und Bestand 3 Lebensraum und Nahrung 4 Fortpflanzung 5 Haltung in menschlicher Obhut 6 Belege 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksErscheinungsbild BearbeitenDie Madagaskarente ist eine sehr grosse Ente Sie erreicht eine Korperlange von 65 Zentimetern 1 Ihr Korpergefieder wirkt auf grossere Entfernung monoton braun und erinnert stark an die Weibchen der Stockente Madagaskarenten lassen sich jedoch an dem grosseren und grauer gefarbten Schnabel unterscheiden Bei Madagaskarenten weisen die Kopf Hals und Korperfedern ausserdem schmale dunkle Zentren und breite braune Saume auf so dass eine dunne Strichelung entsteht Bei der Stockente sind dagegen Gesicht und Vorderhals fast einfarbig und deutlich zum Rumpf abgesetzt 2 Im Flug heben sich die hellen Unterflugeldecken deutlich von dem dunkleren Korpergefieder ab Madagaskarenten weisen keinen Geschlechtsdimorphismus und keinen saisonalen Dimorphismus auf Die Mannchen sind etwas grosser als die Weibchen und auf Grund des etwas grosseren Schadels wirkt bei ihnen der Schnabel langer als bei den Weibchen Der Flugelspiegel ist grun und weist eine weisse Begrenzung auf Beim Mannchen sind die beiden mittleren Schwanzfedern am Ende schwarz Das Mannchen hat ausserdem an den Flanken etwas langere Federn Beine und Fusse sind orangebraun Die Augen sind dunkelbraun Jungenten gleichen den adulten Vogeln Bei ihnen sind die Federsaume aber etwas ausgepragter so dass sie leicht kontrastreicher wirken Die Kuken gleichen denen der Stockente Allerdings ist die Gesichtszeichnung etwas unterschiedlich Die dunklen Ohrenflecken sind sichelformig uber die Halsseiten verlangert Bei heranwachsenden Kuken fallt sehr schnell der verlangerte Schnabel auf Das Mauserschema der Madagaskarente ist noch nicht vollstandig beobachtet Nach der Brutzeit erfolgt jedoch ein kompletter Wechsel des Gefieders und Madagaskarenten sind fur etwa einen Monat flugunfahig Die pranuptiale Mauser verlauft vermutlich uber mehrere Monate Die Stimme der Madagaskarente gleicht der der Stockente Die Weibchen quaken etwas hoher als die Weibchen der Stockenten und das rab der Mannchen geht uber drei Tone Verbreitung und Bestand BearbeitenDie Madagaskarente ist eine endemische Entenart Madagaskars Auf Mauritius wurde sie um etwa 1850 eingefuhrt Vermutlich werden aber immer wieder Madagaskarenten auf diese Insel durch Sturme verdriftet Seit das zentrale Hochland von Madagaskar weitgehend abgeholzt ist beschrankt sich das Verbreitungsgebiet der Madagaskarente auf die ostliche Halfte der Insel Ihre Hohenverbreitung reicht bis zu 2 000 Meter und moglicherweise in noch hohere Hohenlagen 3 Sie kommt unter anderem auf den beiden isolierten Gebirgsmassiven Andringitra und Kalambatritra vor Eine grossere Konzentration von Madagaskarenten findet sich am Lac Alaotra der in einem grossen Feuchtgebiet liegt das uberwiegend fur den Reisanbau genutzt wird An diesem See finden sich auch Schwarme von nichtbrutenden Madagaskarenten ein Auf Mauritius wo 1970 ca 20 Paare bruteten 2 ist die Art vom Aussterben bedroht Sie wird dort nur als freilebender Bestand uberleben konnen wenn ihre Populationszahlen durch ausgewilderte Madagaskarenten erganzt werden Insgesamt wird der Bestand der Madagaskarente weltweit auf 2 000 bis 5 000 Individuen geschatzt Der Bestand ist insgesamt rucklaufig Als Ursachen gelten Bejagung der Verlust von Lebensraum und die zunehmende Umweltverschmutzung auf Madagaskar Es wird fur moglich gehalten dass Madagaskarenten einige Regionen Madagaskars nicht mehr besiedeln nachdem dort grosse Fischarten eingefuhrt wurden 4 Lebensraum und Nahrung BearbeitenDie Madagaskarente praferiert Susswasserseen Flusse und Feuchtland in uberwiegend bewaldeten Gebieten Ihr bevorzugtes Habitat sind langsam fliessende Flusse Sie sucht nach Nahrung haufig wahrend der Nacht Bei der Nahrungssuche konnen sich grosse Schwarme bilden Am Lac Alaotra kann man sie haufig mit Braunen Sichlern vergesellschaftet sehen Ihre Nahrung findet sie grundelnd oder von der Wasseroberflache aufnehmend Gelegentlich suchen sie auch auf den Uferbanken nach Nahrung Die Nahrungszusammensetzung freilebender Madagaskarenten ist bislang nicht hinreichend untersucht Pflanzliche Nahrung spielt aber eine grosse Rolle Sie fressen unter anderem die Bestandteile von Seerosen Auch Wirbellose wie Schalentiere werden von ihnen gefressen Fortpflanzung BearbeitenWahrend der Fortpflanzungszeit sind Stockenten territorial Ihr klar abgegrenztes Revier wird energisch verteidigt Als Brutrevier werden Flussabschnitte besetzt Zu Auseinandersetzungen mit anderen Madagaskarenten kommt es uberwiegend an den Reviergrenzen Das Mannchen halt sich im Revier auf wahrend das Weibchen brutet Anders als bei vielen Entenart kommt es zu keiner Schwarmbildung von Erpeln Paarungen mit anderen Weibchen sind selten Das Mannchen greift sogar bevorzugt die Weibchen an wenn ein anderes Madagaskarentenpaar ins Revier eindringt 3 Die Brutzeit fallt in den Zeitraum Juli bis April Die Fortpflanzung wird wahrscheinlich durch Regenfall ausgelost Das Nest wird am Boden errichtet Die Eier sind ovalmit einer glanzenden Oberflache Die Schalenfarbe ist mattweiss Das Vollgelege umfasst durchschnittlich 8 15 Eier Bandbreite 5 bis 13 Eier Es brutet allein das Weibchen Die Brutzeit betragt 26 bis 28 Tage Bei in menschlicher Obhut gehaltenen Madagaskarenten waren die Kuken in der 11 Lebenswoche flugge 4 Haltung in menschlicher Obhut BearbeitenWegen ihrer grossen Ahnlichkeit zur Stockente spielen Madagaskarenten in der Gehegehaltung keine grosse Rolle Ersthalter war im Jahre 1894 der Zoo in London Das dort gehaltene Mannchen verpaarte sich mit einer Stockente und zog erfolgreich Nachwuchs auf Der Berliner Zoo hielt die Art erstmals im Jahre 1930 und konnte mit ihr zwischen 1935 und 1939 zuchten 5 Ernsthafte Nachzuchtbemuhungen fanden ab 1977 durch den britischen Wildfowl Trust und den Zoo auf Jersey statt Der Jersey Wildlife Preservation Trust hat sich die Erhaltung dieser bedrohten Entenart zum Ziel gesetzt und koordiniert seit 1993 ein Zuchtprogramm dieser Art Ziel ist es ausserhalb Madagaskars eine Reservepopulation aufzubauen Zu den an diesem Erhaltungsprogramm beteiligten Zoos zahlte unter anderem der Kolner Zoo der zwei Paare erhielt und erstmals 1998 erfolgreich zuchtete Madagaskarenten mussen grundsatzlich in Volieren gehalten werden da ansonsten eine Hybridisierung mit Stockenten sehr wahrscheinlich ist 5 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Kear S 543 a b Kolbe S 220 a b Kear S 544 a b Kear S 545 a b Kolbe S 221Literatur Bearbeiten Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 ISBN 0198546459 Hartmut Kolbe Die Entenvogel der Welt Ulmer Verlag 1999 ISBN 3 8001 7442 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anas melleri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Anas melleri in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 2 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 3 Januar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Madagaskarente amp oldid 235531214