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Die Doppeltriebwagen der MVG Baureihe A sind seit 1971 auf dem 750 Volt Gleichstrom Netz der Munchener U Bahn im regelmassigen Einsatz und damit die altesten Fahrzeuge im Bestand der Munchner Verkehrsgesellschaft MVG Von den normalspurigen Elektrotriebwagen ohne Wagenubergang in Aluminiumleichtbauweise sind inklusiv der Prototypen in funf Bauserien bis 1986 insgesamt 194 Doppeltriebwagen ausgeliefert worden Fur eine bessere soziale Kontrolle besitzen die Wagen an den gekuppelten Enden Fenster Nach ersten Ausmusterungen sollen die restlichen Fahrzeuge der Baureihe A bis 2024 ausscheiden Die direkte Nachfolgegeneration B steht seit 1981 im Betriebseinsatz Aktuell werden von der MVG die U Bahn Zuge der Serie C2 bezogen U Bahn Munchen U Bahn NurnbergBaureihe AAnzahl 193 Doppeltriebwagen 386 Einzelwagen 73 Doppeltriebwagen 1 Einzelwagen in Bestand Hersteller MAN O amp K Rathgeber WMDBaujahr e 1967 1983Ausmusterung bis 2024 5Achsformel B B B B Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Kupplung 37 150 mmHohe 3 550 mmBreite 2 900 mmDrehzapfenabstand 12 000 mmDrehgestellachsstand 2 100 mmLeermasse 51 6 tHochstgeschwindigkeit 80 km hStundenleistung 4 180 kW 720 kWStromsystem 750 V GleichstromStromubertragung seitlich von unten bestrichene StromschieneSteuerung manuell halbautomatischSitzplatze 98Stehplatze 192 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Aufbau und Technik 3 Zugbildung 4 Fahrzeugaustausch 4 1 Kuriosa 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDas schon seit langerem in Planung befindliche Schnellbahnsystem der Stadt Munchen bekam Auftrieb durch die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 1972 und dem Bau der ersten Linie zum Olympiagelande Vor Lieferung der dazu notwendigen Triebwagen kamen 1967 drei Prototypen nach Munchen von denen zwei von der Waggon und Maschinenbau GmbH Donauworth WMD heute Bombardier Transportation und einer von der Waggonfabrik Josef Rathgeber geliefert wurden Zur spateren Unterscheidung von den Serienfahrzeugen erhielten sie die Bezeichnung A1 Typ Nummern Anzahl BaujahreA1 091 093 3 1967A2 1 101 151 51 1970A2 2 161 178 17 1974A2 3 201 253 53 1978A2 5 301 348 48 1982A2 6 351 371 21 1983Nach erfolgreicher Erprobung der Doppeltriebwagen 6091 7091 6092 7092 und 6093 7093 erfolgte ab 1970 die Serienauslieferung Neben den beiden bestehenden Herstellern beteiligten sich zudem MAN sowie O amp K am Bau der Fahrzeuge Bis 1983 entstanden so insgesamt 190 Doppeltriebwagen der als A2 bezeichneten Serienwagen die nochmals wiederum in funf Unterbauarten A2 1 bis A2 6 wobei A2 4 ausgelassen wurde unterteilt wurden Diese Unterbauarten unterscheiden sich nur geringfugig voneinander unter anderem hat die Baureihe A2 1 in den Einstiegsbereichen nur je eine vertikale Haltestange die spateren je zwei Ausserdem hatten die ersten Baureihen noch keine Sichtfenster zwischen den Wagenhalften diese wurden erst spater nachgerustet und sind deshalb kleiner als bei den spateren Baureihen Wahrend die Prototypen der Serie A1 noch uber Blattfederung verfugten wurden alle folgenden U Bahnwagen mit Luftfederung ausgerustet Auch besassen die Prototypen zwischen den Sitzabteilen einfache Haltegriffe wahrend die Serienwagen mit Haltestangen bis zur Wagendecke ausgerustet sind Von den insgesamt 193 gebauten Doppeltriebwagen wurden 2003 sechs an die VAG Nurnberg verkauft die 2009 verschrottet wurden vier weitere sind im Jahre 2006 dorthin verliehen sowie im November 2007 und Oktober 2008 wieder an die MVG zuruckgegeben worden Der vordere Teil des 1983 bei einem Brand zerstorten Wagens Nr 7149 kann heute im Munchner Feuerwehrmuseum besichtigt werden Der Prototyp Wagen Nr 6092 ist im Verkehrszentrum des Deutschen Museums ausgestellt 1 Wagen Nr 091 wird fur das MVG Museum vorgehalten Wagen Nr 093 verkehrt noch im normalen Fahrgastbetrieb allerdings mit einem mittlerweile erneuerten Wagenkasten Mittlerweile wurde ein grosser Teil der Wagen verschrottet oder verkauft Die Tendenz ist weiter abnehmend da die Wagen sukzessive durch neue C2 Gliederzuge ausgetauscht werden Aufbau und Technik BearbeitenDie Fahrzeuge sind den Wagenkasten betreffend insgesamt 37 150 mm lang und 2 900 mm breit die Einzelwagen messen jeweils genau 18 000 mm und sind uber Scharfenbergmittelpufferkupplungen miteinander verbunden Der Wagenkasten ist in Aluminiumleichtbauweise aus Strangpressprofilen und Aluminiumblechen gefertigt Pro Wagenseite sind je drei zweiflugelige uber Druckluft bediente Schwenkschiebeturen mit einer lichten Weite von 1 300 mm vorhanden zusatzlich ist pro Seite auch eine Tur am Fuhrerstand angebracht Durch Ziehen am Griff einer Fahrgasttur offnet sich im Gegensatz zur Baureihe B nur der jeweilige Turflugel so dass man zum Offnen beider Halften an beiden Griffen einer Doppelschwenkschiebetur ziehen muss Diese Eigenschaft sollte ursprunglich dem Sparen von Heizkosten ausserhalb der Tunnelstrecken dienen hindert allerdings den Fahrgastfluss 2 Der Innenraum ist mit Holzimitat verkleidet Die Sitze im Innenraum sind in Vis a vis Anordnung angebracht Die Sitzpolster sind mit blauem Kunstleder uberzogen nbsp Innenraum eines A WagensAngetrieben werden die Fahrzeuge von je einem pro Drehgestell angebrachten 180 kW starken Elektromotor Dieser liegt langs zur Fahrtrichtung und verbindet jeweils die beiden Achsen eines Drehgestells mechanisch Radsatzformel B B Die Stromzufuhr erfolgt uber die jeweils am ausseren Drehgestell angebrachten Stromabnehmer die von unten eine seitlich am Gleis angebrachte Stromschiene bestreichen da alle vier Stromabnehmer elektrisch uber die Kurzkupplung verbunden sind konnen Lucken bis zu 30 m uberbruckt werden ohne dass das Fahrzeug stromlos liegenbleibt Die Vielfachsteuerung der Fahrzeuge erlaubt es bis zu drei Doppeltriebwagen im Zugverband zu betreiben Die elektrischen Kontakte der Scharfenbergkupplung sind asymmetrisch das heisst Die Wagen haben jeweils ein Nord und ein Sudende Die Nordhalfte eines Wagens wird mit 6xxx die Sudhalfte mit 7xxx bezeichnet Nord und Sudende konnen miteinander gekuppelt werden Es ist hingegen nicht moglich ein Nord und ein Nordende bzw ein Sud und ein Sudende zu kuppeln weshalb im gesamten Netz der Munchner U Bahn Kehr und Dreiecksfahrten vermieden werden mussen Die Kontakte der Kupplungen der Baureihe DT1 der U Bahn Nurnberg sind hingegen inzwischen auf Symmetrie umgebaut weshalb ein Kuppeln von A Wagen und DT1 aus Nurnberg nicht mehr moglich ist 3 Die Baureihe A verfugt uber keine Lichtschranken so dass der Fahrer den Zug manuell abfertigen muss Dazu wurde in Munchen fruher das sogenannte Nabelschnurverfahren angewandt bei dem der Fahrer den Fuhrerraum verlasst und sich mit dem Mikrofon zum Abfertigen auf dem Bahnsteig positioniert So kann er alle Turen sehen Der Name Nabelschnurverfahren kommt vom Mikrofonkabel das den Fahrer wie eine Nabelschnur mit dem Triebwagen verbindet Da das Nabelschnurverfahren relativ zeitaufwandig ist wurde es zwischenzeitlich vom Spiegelbildverfahren abgelost bei dem der Fahrer ohne auszusteigen den Bahnsteig uber stationare Spiegel einsehen kann 2 Bis auf den Turschliesswarnton und die dazu gehorende Warnleuchte sowie einen Einklemmschutz ist die Baureihe A kaum modernisiert worden Mit der Einfuhrung des neuen Farbschemas der U Bahn Munchen im Jahr 1981 wurden nach und nach auch einige A Wagen in dieses umlackiert Eine Umlackierung des gesamten Bestandes ist aber bis heute nicht erfolgt weshalb immer noch beide Farbvarianten im Betrieb zu finden sind Die Baureihe besitzt ausser Ziel und Linienanzeigen an den Endwagen sowie einer Linienanzeige in Fallblatttechnik im Innenraum kein Fahrgastinformationssystem Die Fallblattanzeigen sind von der Firma Solari Udine in Italien hergestellt worden und basieren rein auf 110 Volt Relaistechnik welche binar angesprochen wird Uber einen rotierbaren Codierschalter konnten die Ziele im Fuhrerstand eingestellt werden Ziele und Linie waren dort fix miteinander verbunden und konnten anders als in der Baureihe B nicht getrennt eingestellt werden 4 Ein weiterer Unterschied zu den Anzeigen der Baureihe B welche dort mit der Grundfarbe Schwarz lackiert sind ist dass die Anzeigen der Baureihe A in weiss lackiert wurden Im Zuge des Verleihs einiger Fahrzeuge an die VAG Nurnberg wurden einige der Fallblattanzeigen umgedruckt Sie erhielten eine schwarze Grundfarbe das Leerblatt die Ruheposition selbst blieb jedoch weiss Die Haltestellen und Abfertigungsansagen werden von den Fahrern selbst gesprochen Im Zuge der Einfuhrung des Munchner Fensters in U Bahn und Strassenbahn erhielten aufgrund mangelnden Budgets nur die letzten beiden Serien der Baureihe A A2 5 und A2 6 das Fahrgastinformationssystem und damit auch automatische Durchsagen Auch Uberwachungskameras und erweiterte Brandschutzmassnahmen wurden nur in die letzten beiden Serien eingebaut Zugbildung BearbeitenEin Doppeltriebwagen wurde fur den Fahrgasteinsatz im Netz anfangs als Kurzzug bezeichnet Zur Unterscheidung waren zwei Doppeltriebwagen als Vollzug im Einsatz Da aber seit langerem keine einzelnen DT im Fahrgasteinsatz verkehren benennt die MVG den 4 Wagen Zug nun als Kurzzug Langzuge sind die 6 Wagen Zuge aus drei DT bzw ein Gliederzug der Baureihe C 5 Aufgrund der maximalen Bahnsteiglange von 120 Meter sind die Langzuge die langste Zugbildung fur das Netz und werden hauptsachlich gefahren Fahrzeugaustausch Bearbeiten nbsp Fallblatt Frontanzeige der MVG Baureihe A nbsp Ausgebautes Linienmodul der MVG Baureihe A Es sitzt sowohl neben dem Zugzielmodul als auch im einzelnen Linienanzeiger im Fahrgastraum nbsp Codierschalter fur Fallblattanzeiger Stand 1998 nbsp Relais Steuerkarte fur Fallblattanzeiger des A Wagen nbsp Nach Nurnberg uberfuhrter Typ A in der Abstellanlage Eberhardshof 2007 Durch den identischen Aufbau der Munchner MVG Baureihe A und der Nurnberger VAG Baureihe DT1 war es moglich dass der eine Betrieb dem jeweils anderen Fahrzeuge aus bestimmten Anlassen auslieh Die Tabelle bietet eine Ubersicht der Tauschwagen der Dauer ihres Gastspiels und den Anlass Nicht aufgefuhrt sind die sechs Munchner Fahrzeuge die 2003 von der VAG Nurnberg ubernommen und nicht mehr zuruckgegeben wurden Mittlerweile sind diese Fahrzeuge alle verschrottet worden Tausch Dauer Anlass FahrzeugeNurnberg Munchen 6 August 1972 bis 11 September 1972 Olympische Sommerspiele 1972 401 402 403 404 409 410 411 412Munchen Nurnberg Marz 1978 bis 6 September 1978 Verlangerung der U1 bis Weisser Turm 6130 7130 6131 7131 6148 7148Munchen Nurnberg 28 Oktober 1978 bis April 1979 Kirchentag und Christkindlesmarkt 6128 7128 6133 7133 6134 7134Nurnberg Munchen 19 November 1980 Papstbesuch 423 424 425 426 427 428Munchen Nurnberg 4 Oktober 2006 bis 14 Oktober 2008 Leihfahrzeuge wahrend der DT2 Umbauten 6103 7103 6104 7104 6108 7108 6126 7126Kuriosa Bearbeiten Bei den Uberfuhrungsfahrten 2003 sowie 2006 hin und 2009 zuruck wurden die A Wagen mit einer Dampflok der Baureihe 52 auf dem offentlichen Schienennetz von Munchen nach Nurnberg bzw zuruck befordert Hierbei handelte es sich nicht um gewissermassen als Nostalgiefahrten geplante Ereignisse sondern die Frankische Museums Eisenbahn e V mit Sitz in Nurnberg formal als Eisenbahnverkehrsunternehmen registriert und zugelassen bewarb sich auf eine entsprechende Ausschreibung und gewann diese Um die Kupplung zu gewahrleisten wurde zwischen die Lok und die U Bahn Waggons ein Adapterwagen zwischengekoppelt Siehe auch BearbeitenBVG Baureihe F vergleichbarer Doppeltriebwagen der Berliner U Bahn F74 F76 F79 VAG Baureihe DT1 nahezu identischer Doppeltriebwagen der Nurnberger U Bahn U Bahn Wien U U Bahn Doppeltriebwagen der Wiener U Bahn mit technisch sehr ahnlichem aber ausserlich unterschiedlichem AufbauLiteratur BearbeitenMartin Pabst U und S Bahn Fahrzeuge in Deutschland 1 Auflage GeraMond Verlag Munchen 2000 ISBN 3 932785 18 5 Wolfgang Pischek Holger Junghardt Die Munchner U Bahn unterirdisch durch die bayerische Landeshauptstadt Munchen 2002 2 Aufl ISBN 3 7654 7194 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons U Bahn Munchen Typ A Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Baureihe A auf u bahn muenchen de Munchner Fahrzeuge in Nurnberg Triebwagenhalfte 6092 der ersten Munchener U Bahn auf der Homepage des Deutschen Museums Beschreibung der Zugzielanzeige des A Wagen Fahrzeugskizze MVG Baureihe A auf mm trains deEinzelnachweise Bearbeiten Triebwagenhalfte 6092 der ersten Munchener U Bahn auf der Homepage des Deutschen Museums a b Munchens U Bahnen Das ist der A Wagen YouTube Abgerufen am 4 November 2020 U4 Dem Mysterium auf der Spur Abgerufen am 12 Dezember 2019 Zugzielanzeiger der Munchner U Bahn A Wagen Abgerufen am 21 Februar 2022 deutsch Fahrzeuge der Munchner U Bahn Zuglangen Abgerufen am 17 September 2023 Schienenfahrzeuge der Munchner Verkehrsgesellschaft MVG U Bahn A B C D nbsp Strassenbahn o Dampfbahn Akkubahn Ungererbahn Z A B C D E F G K I J L M P R S TU Bahn Nurnberg Linien nbsp nbsp nbsp Ehemalige Linienbezeichnungen nbsp nbsp Fahrzeuge Typ DT3 DT3 F Typ G1 Ehemalige Fahrzeuge Typ A Typ DT1 Typ DT2Bahnhofe Aufsessplatz Bauernfeindstrasse Barenschanze Eberhardshof Flughafen Frankenstrasse Friedrich Ebert Platz Furth Hauptbahnhof Gemeinschaftshaus Gostenhof Grossreuth bei Schweinau Gustav Adolf Strasse Hardhohe Hasenbuck Hauptbahnhof Herrnhutte Hohe Marter Jakobinenstrasse Kaulbachplatz Klinikum Klinikum Nord Langwasser Mitte Langwasser Nord Langwasser Sud Lorenzkirche Maffeiplatz Maxfeld Maximilianstrasse Messe Muggenhof Nordostbahnhof Nordwestring Opernhaus Plarrer Rathaus Rathenauplatz Rennweg Rothenbach Rothenburger Strasse Scharfreiterring Schoppershof Schweinau Stadthalle St Leonhard Stadtgrenze Sundersbuhl Weisser Turm Wohrder Wiese Ziegelstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title MVG Baureihe A amp oldid 238606988