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M Schneider war eine Kaufhauskette Das Stammhaus auf der Zeil in Frankfurt am Main war eines der bedeutendsten Kaufhauser in Frankfurt Es war eines der Ziele der politisch motivierten Kaufhaus Brandstiftungen am 2 April 1968 Heute besteht noch ein einziges Modehaus M Schneider in Offenbach am Main Kaufhaus M Schneider Zeil 98 Ecke Stiftstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Von der Grundung zur Kaufhauskette 2 Das Frankfurter Stammhaus 3 Zerstorung und Wiederaufbau 4 Das Haus in Offenbach 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVon der Grundung zur Kaufhauskette Bearbeiten nbsp Hauptstrasse 110 in Miltenberg Das erste Geschaft von Michael SchneiderAm Sonntag dem 13 November 1887 eroffnete Michael Schneider 1849 1904 sein Geschaftslokal im Haus Grosse Bockenheimer Strasse 9 wo 14 Verkauferinnen Mode und Manufakturwaren anboten Michael Schneider hatte bereits vorher in Munchen Leipzig und Nurnberg Geschafte eroffnet und erwartete durch den gemeinsamen Einkauf Kostenvorteile Noch ungewohnt war damals auch das Geschaftsprinzip Festpreise zu verlangen Rabatte und Feilschen gab es nicht Michael Schneider machte eine Lehre in Kunzelsau ging als Commis nach Wurzburg und arbeitete dann in einem Schnittwarengeschaft in Miltenberg Hauptstrasse 110 49 70007 9 25494 Mit 24 Jahren ubernahm er 1873 das Geschaft seines Prinzipals Schneider der Sohn eines wohlhabenden frankischen Dorfschulzen war heiratete 1874 die Tochter des Schulzen aus Reistenhausen Familiar bedingt stand ihm daher ein gewisses Kapital zur Verfugung 1877 verkaufte er sein Geschaft und eroffnete ein grosseres in Wurzburg 1882 verkaufte er dieses fur 100 000 Mark in heutiger Kaufkraft rund 840 000 Euro 1 und begann mit dem Aufbau seiner Ladenkette Zunachst eroffnete er 1881 zwei Geschafte in Munchen davon eines am Stachus 1883 eroffnete er die Leipziger Filiale spater erwarb seine Frau die in Nurnberg 1887 kam Frankfurt hinzu zum Ende des Jahrhunderts war die Kette auf mehr als 30 Geschafte in zwei Dutzend Grossstadten angewachsen Das Frankfurter Stammhaus Bearbeiten nbsp Grosse Bockenheimer Strasse 25 der zweite Standort von M Schneider in Frankfurt1894 zog die Frankfurter Filiale in das neu erbaute Haus Grosse Bockenheimer Strasse 25 50 114333 8 674516 um da das bisherige Geschaft zu klein geworden war Michael Schneider zog sich aus dem operativen Geschaft zuruck und lebte als Privatier Am 1 Juli 1899 ubernahm Gottlob Beilharz 1869 1953 das Haus M Schneider und sollte das Geschaft ein halbes Jahrhundert lang leiten Ende des Jahres zog das Geschaft in die Zeil 114 50 114476 8 683496 das Minerva Haus um Der gewonnene Platz wurde zu einer Erweiterung des Sortimentes genutzt Nun wurden zusatzlich Wasche und Weisswaren angeboten Nachdem er auch den ersten Stock mieten konnte wurde das Sortiment um Tricotagen Gardinen Teppiche und Bettwaren erganzt Am 1 Januar 1902 konnte er die Miteigentumer auszahlen und wurde Alleineigentumer Mit der Grundung von Filialen in Offenbach und Darmstadt setzte er seinen Expansionskurs fort Auch das Stammhaus wuchs nun betrachtlich Am 30 November 1907 eroffnete das neu erbaute Kaufhaus in der Zeil 98 Ecke Stiftstrasse Beilharz mietete das sechsstockige Gebaude fur 40 Jahre und fuhrte nun das grosste Kaufhaus der Stadt Das Sortiment wurde um Mobel erweitert die im dritten Stock angeboten wurden Das Wachstum der Stadt Frankfurt trug dazu bei dass das Kaufhaus bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs wachsende Umsatze und Gewinne verzeichnete nbsp Haus Minerva auf der Zeil um 1905Krieg und Inflationszeit fuhrten zu hohen Verlusten die Beilharz dank seines Vermogens tragen konnte Erst nach der Wahrungsreform 1923 ging es mit M Schneider wieder aufwarts bis die Weltwirtschaftskrise erneut rote Zahlen brachte 1936 37 wurden die Nachbarhauser Stiftstrasse 7 und Zeil 102 104 erworben und darauf Erweiterungsbauten fur das Kaufhaus M Schneider errichtet 1939 beschaftigte das Unternehmen 500 Mitarbeiter Zerstorung und Wiederaufbau BearbeitenDie Luftangriffe auf Frankfurt am Main vom 18 22 und 24 Marz 1944 zerstorten die Frankfurter Altstadt Auch das Kaufhaus M Schneider wurde vollig ausgebombt Beilharz mietete das Cafe Jager in der Stiftstrasse 7 und fuhrte dort den Verkauf behelfsmassig weiter Das Geschaft litt vor allem an einem Mangel an Waren Die im Kaufhaus M Schneider angebotenen Waren durften nur gegen Bezugsscheine verkauft werden die Lieferanten waren selbst nicht lieferfahig Das Kaufhaus selbst wurde von Trummern befreit und Verkaufsstande an den Aussenmauern eingerichtet Im Herbst 1947 war das Erdgeschoss wieder hergerichtet und konnte als Verkaufsraum genutzt werden 1948 kam der erste Stock hinzu Mit der Wahrungsreform 1948 und der Einfuhrung der Sozialen Marktwirtschaft begann auch bei M Schneider das Wirtschaftswunder Als Beilharz 1952 2 starb ubernahm Sohn Karl Friedrich Beilharz 1902 1976 und Tochter Charlotte Marchner die Geschaftsfuhrung Das Kaufhaus wieder vollstandig in Betrieb 1945 war der Betrieb mit 100 Mitarbeitern aufgenommen worden 1948 waren es 200 und 1962 sogar 800 geworden Der Werbeslogan M Schneider Ihr Ziel auf der Zeil war uberregional bekannt Nach dem Tod Karl Friedrich Beilharz ubernahm seine Schwester Charlotte Marschner und deren Sohn Jurgen Marschner 1939 2004 die Geschaftsfuhrung Nach dem Tod von Gesellschafter Jurgen Marschner 2004 halt sein damals minderjahriger Sohn Sascha Marschner die Mehrheit der Anteile Hauptartikel Kaufhaus Brandstiftungen am 2 April 1968 Am 2 April 1968 wurde das Stammhaus auf der Zeil Opfer einer politisch motivierten Brandstiftung an der die spateren Mitbegrunder der Rote Armee Fraktion Andreas Baader und Gudrun Ensslin beteiligt waren Zusammen mit Thorwald Proll und Horst Sohnlein legten sie nachts insgesamt drei Brande in zwei Kaufhausern und wurden dafur zu jeweils drei Jahren Zuchthaus verurteilt Menschen wurden nicht verletzt der Brandschaden betrug am Kaufhaus M Schneider 282 339 DM heutiger Geldwert 598 053 Euro und im Kaufhof 390 865 DM heutiger Geldwert 827 934 Euro 3 1998 wurde das Traditionskaufhaus auf der Zeil geschlossen Das Grundstuck wurde verkauft der Gebaudekomplex vollstandig abgerissen und von der Douglas Gruppe bis 2000 neu bebaut Das Haus in Offenbach BearbeitenAm 4 November 1905 eroffnete M Schneider seine Dependance in Offenbach am Main 50 10502 8 7637 Heute werden im Haus Frankfurter Strasse 7 sowie drei kleinen Aussenstellen im Stadtgebiet rund 100 Mitarbeiter beschaftigt Stand 2010 Literatur BearbeitenFranz Lerner Die sehr unterhaltsame Reise mit M Schneider durch 75 Jahre Frankfurter Geschichte 1962Weblinks Bearbeiten nbsp Commons M Schneider Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat des Gottlob Beilharz 1869 1953 Aufbaujahre des Kaufhauses M Schneider in der Nachkriegszeit durch Sohn Karl Friedrich Beilharz 1902 1976 und Tochter Charlotte Marschner Stiftung des Dr Jurgen Marschner 1939 2004 Sohn der Charlotte Marschner und letzter Alleingesellschafter des Kaufhauses M Schneider Internetauftritt von M Schneider Jorg Muthorst 105 Jahre M Schneider Modehaus setzt auf Offenbachs Potenzial Frankfurter Rundschau vom 27 Oktober 2010 online Sandra Danicke Ein Kaufhaus stirbt Die Zeit vom 14 Mai 1998 onlineEinzelnachweise Bearbeiten Automatische Berechnung nach Preisindexentwicklung jahrliche Aktualisierung vergleiche insgesamt Vorlage Inflation Beilharz Karl Friedrich 1902 1976 Sohn des Gottlob Beilherz Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Stefan Aust Der Baader Meinhof Komplex Hoffmann amp Campe Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 455 50029 5 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title M Schneider amp oldid 237854297